Re: Pech im Leben
Verfasst: Montag 4. November 2019, 00:11
Na ja, ich kann nur immer wieder sagen, daß Schönheit auch nicht unbedingt glücklich macht. Und daß sich hartnäckig dieses Gerücht hält, Schöne hätten es besser als andere, macht es auch nicht gerade einfacher. Ich hatte ja vor einigen Tagen "Faces of suicide" gepostet. Man frage sich, warum da so viele schöne junge Frauen dabei sind, wenn es die doch so viel einfacher im Leben haben. Die Forscher, die so einen Blödsinn postulieren, gehen einfach ihren eigenen Denkschemata auf den Leim. Mag ja sein, daß Schönheiten begehrter sind, aber die Kehrseite davon ist eben auch weniger positive Begehrtheit in Form von Belästigung und Mißbrauch und dies dann obendrein noch mit Stutenbissigkeit und Neid garniert. Entgegen aller Annahmen kann eben auch dies zu sozialer Isolation und Depression führen. Eine neue Studie hat auch kürzlich erst den Mythos widerlegt, daß schöne Menschen angeblich besser verdienen. Der Studie nach sind es ganz im Gegenteil eher ausgesprochen häßliche Menschen, die hier in auffälliger Weise Spitzenwerte erreichen.Peterchen hat geschrieben: ↑Mittwoch 2. Januar 2019, 22:52 Dieser Eindruck entsteht wohl dadurch, dass Leute, die schon in der genetischen Lotterie den Kürzeren ziehen, meist auch im späteren Leben keinen Erfolg haben.
Ein geringer IQ oder ein schwacher Antrieb führt zu beruflichem Versagen, was wiederum den sozialen und sexuellen Marktwert (gerade bei Männern) nach unten drückt. Was wiederum zu einer Depression führen kann.
Hässlichkeit führt oft zu Misserfolg in sozialer und sexueller Hinsicht. Sozialer Misserfolg führt zu einem schlechten Selbstbewusstsein, das die ganze Lebensführung beeinträchtigt.
Insofern: Ich glaube nicht an Glück und Pech als geheimnisvolle Kräfte, die ungleich verteilt sind. Ich denke einfach, dass das, was am Anfang des Lebens festgelegt wurde - vor allem die Genetik - einen gewaltigen Einfluss auf das ganze Leben hat. Durch diesen Zusammenhang sind manche Menschen auf allen Ebenen bestraft: Geringe Begabung, fehlende Attraktivität, scheußlicher Job, miese Bezahlung, geringer Status, wenig Freunde, kein sexueller Erfolg.
Und auch geringe Begabung oder geistige Behinderung muß nicht zwangsläufig ein unglückliches Leben bedeuten. Hier kommt es schlicht auch auf die soziale Einbettung an. In der richtigen Familie mit der richtigen Betreuung kann ein minder Begabter durchaus glücklicher sein als manch ein Intelligenzbolzen. Am Ende ist alles eben relativ.
Man glaubt halt auch immer gerne das, was man glauben möchte. Selbst Forscher sind nie davor gefeit. Denn allein schon Studienaufbau und Interpretation der Ergebnisse sind dafür anfällig, die Denkmuster des Erfinders zu bestätigen.