FREIES LEBEN

Persönliche Hoffnungen, Wünsche und Lebensperspektiven

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Peterchen
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Re: FREIES LEBEN

Beitrag von Peterchen »

Rasiel hat geschrieben: Was wäre denn wenn jeder so denken würde, wo kämen wir hin, spinnen wir den Gedanken doch mal weiter !
Warum sollte sich jemand diese Frage stellen, der weder darum gebeten hat geboren zu werden, noch vom Leben in dieser Gesellschaft profitiert, noch den Wunsch hat, lange weiterzuleben?

Anders gesagt: Warum sollte man eine Gegenleistung bringen für etwas, das man a) nicht bestellt hat und das b) vollkommen ungenießbar ist, sodass man es am liebsten los wäre?

Diese Vorstellung, dass man verpflichtet ist, etwas "zurückzugeben", ergibt doch nur Sinn, wenn man voraussetzt, dass jeder davon profitiert, am Leben zu sein; dass das Leben für jeden etwas Gutes ist. Und das ist einfach nicht der Fall.
dir ist schon klar, dass du auf Kosten arbeitender Menschen lebst.
Wie gesagt: Die Menschen, die im Niedriglohnsektor arbeiten, profitieren von jedem, der nicht arbeitet, weil der nicht dazu beiträgt, dass Arbeit noch billiger wird. Dass die Löhne im Niedriglohnsektor so erbärmlich sind, ist ja gerade Folge davon, dass die Menschen durch Hartz IV-Sanktionen in jeden Billigjob hineingepresst werden können.
Es wäre schön, wenn unser Staat endlich solchen Menschen Mehrbettenunterkünfte und nur noch Essensgutscheine zur Verfügung stellt, ausgenommen natürlich Menschen, die durch Krankheit und nicht durch Faulheit in diese Lage gekommen sind, und auch nicht für Menschen, die jahrelang gearbeitet haben und unverschuldet in die Arbeitslosigkeit gerutscht sind.
Das würde die Suizidrate unter Arbeitslosen drastisch erhöhen. Also ein interessanter Vorschlag von einer Person, die eigentlich wenig vom Suizid hält. Das gleiche Paradox wie bei Müntefering: Gegen den Suizid, aber für Bedingungen, die Menschen geradezu aus dem Leben herausekeln.
Rasiel
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Re: FREIES LEBEN

Beitrag von Rasiel »

Ich bin nicht gegen Suizid !

Aber ich betrachte die Gründe etwas genauer.
Ich bin schon sehr lange im Forum und kenne sehr viele Gegangene, ich vermisse sehr viele, es gab auch viele Freundschaften hier.

Ihr vergesst trotz allem immer wieder, dass dies auch ein Hilfeforum ist, da ist es wichtig zu hinterfragen, auch muss ich nicht alles akzeptieren, schon gar kein Stuss " das Leben ist so anstrengend, ich will nicht arbeiten, 8 Stunden sind zuviel, da habe ich keine Lebensqualität mehr.
Was ist denn Lebensqualität ?
Was ist denn Glück ?
Was ist Zufriedenheit ?
Frag das mal einen Menschen, der in einem Land wohnt in dem er permanent mit dem Tod bedroht wird, der um sein Überleben kämpft !
Wir leben in einer Wohlstandgesellschaft, selbst Hartz 4 Empfänger oder Dauersöhne wissen nicht was Hunger ist, wissen nicht was Todesangst ist, sie träumen sich den Tod.

Unsere Probleme sind - wie nehme ich ab, nicht wann bekomme ich was zu essen.

Es ist wie es ist, ohne totbringende Krankheit gibt es keine Sterbehilfe, vielleicht mal irgendwann....und bis dahin lebt ihr oder lasst euch auf 90%-Methoden ein.
Peterchen
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Re: FREIES LEBEN

Beitrag von Peterchen »

Rasiel hat geschrieben: Ihr vergesst trotz allem immer wieder das dies auch ein Hilfeforum ist, da ist es wichtig zu hinterfragen, auch muss ich nicht alles akzeptieren, schon gar kein Stuss " das leben ist so anstrengend, ich will nicht arbeiten, 8 Stunden sind zuviel, da habe ich keine Lebensqualität mehr.
Warum ist das Stuss?
Was ist denn Lebensqualität ?
Was ist denn Glück ?
Glück ist: Jede Menge Spaß, Freude, Freiheit und wenig oder gar kein Leid.

Frag das mal einen Menschen, der in einem Land wohnt in dem er permanent mit dem Tod bedroht wird, der um sein Überleben kämpft !
Man kann immer Menschen finden, denen es schlechter geht. Das ist doch nicht das Kriterium. Das Kriterium ist der Vergleich mit der Alternative: Dauerhaft schlafen. Wenn man es angenehmer findet, dauerhaft zu schlafen, als jeden Morgen aufstehen und zur Arbeit rennen zu müssen, dann kann es vernünftig sein, dieses Leben zu beenden.

Man muss nicht unerträglich leiden, bevor der Freitod zu einer vernünftigen Option wird. Es genügt, wenn das Leben keinen Spaß macht.

Der Hass auf die Arbeit ist übrigens kein modernes Phänomen. Ein Zitat aus Burckhardts griechischer Kulturgeschichte:

"Welt und Leben gelten nicht nur für gering (εὐτελής), sondern für schlimm und böse. Die älteste eigentliche Begründung dieses Gefühls ist wohl, dem griechischen Sinne gemäß, diejenige, welche sich auf das Arbeitenmüssen, auf die Mühe im Leben bezieht, denn diese ist hier bereits ein Leiden. (...) In der Nation wuchs hierauf der Haß gegen alles »Banausische«, gegen alle Bemühung des Erwerbens in gleichem Maße mit dem dennoch vorhandenen Zwange dazu."
Es ist wie es ist, ohne totbringende Krankheit gibt es keine Sterbehilfe, vielleicht mal irgendwann....und bis dahin lebt ihr oder lasst euch auf 90 % Methoden ein.
Bei der Kusch-Methode ist man vermutlich eher bei >99%.
Thorsten3210
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Re: FREIES LEBEN

Beitrag von Thorsten3210 »

Rasiel hat geschrieben:Wir leben in einer Wohlstandgesellschaft....
Wie bitte ? Deutschland hat 2 Billionen (=2000 Mrd) Euro Schulden. Die Altersarmut steigt, Rentner gehen Flaschen sammeln. 3,5 Mio Arbeitslose und Kranke verarmen und sind sozial ausgegrenzt. Es gibt einen breiten Niedriglohnsektor. Viele sind Zeitarbeiter und Aufstocker, mehr als jeder fünfte Beschäftigte in Deutschland arbeitet inzwischen für einen Stundenlohn von unter zehn Euro brutto (!), das sind fast zehn Millionen Menschen. Armut und soziale Ungleichheit in Deutschland steigen. Strassen und Schulen und Kitas verfallen, dafür ist angeblich kein Geld da. Und das schlimme Verbrechen "Hartz 4" ist ein Almosen, das zu einem Leben in Armut verdammt. Das nennst Du Wohlstandsgesellschaft ?
Horla
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Re: FREIES LEBEN

Beitrag von Horla »

Thorsten3210 hat geschrieben:Leider hat man bei jeder bezahlten Arbeitstelle, auch bei Teilzeit einen Chef, Arbeitszeiten und Zwänge. Sogar als Selbstständiger, denn da brauchst Du Aufträge, das sind wieder Zwänge. Nur wenn man ehrenamtlich arbeitet sind die Kollegen froh, dass man überhaupt kommt und dort unentgeltlich mithilft.
Man könnte versuchen, an eine Kunstakademie zu kommen, dann etwas Geld ausgeben, ein paar Postkarten malen und verkaufen. Sich freiwillig zum Militär melden, sich dort aber nicht einfügen können und deshalb als Meldegänger eingesetzt werden. Sich als Revoluzzer betätigen, einen Putsch durchführen und eingesperrt werden. Im Gefängnis ein Buch schreiben. Dabei ständig der Selbsttötung nahe sein und sich nach gescheitertem Putsch fast erschießen.

Dann beschließen, Politiker zu werden. :lol:

Bei dem Lebenslauf hätte man sich geregelter Arbeit erfolgreich entzogen.
Rasiel
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Re: FREIES LEBEN

Beitrag von Rasiel »

Nun er hat sich ja dann doch erschossen 8)
Leider zu spät, also auch diese Karriere war nix.
chris84

Re: FREIES LEBEN

Beitrag von chris84 »

Ich will noch mal ein paar Sachen zum Thema Zwänge loswerden. Denn das bezieht sich bei mir nicht nur auf das Thema Arbeit. Zwänge (und das damit verbundene Gefangenheitsgefühl) haben mich schon immer gestört. Das war schon im Kindergarten und in der Schule so. Obwohl ich weder eine schlechte Schulzeit noch eine schlechte Kindheit hatte aber das hat mich damals schon genervt.
Komischerweise haben mich die Zwänge bzw. der Tagesablauf beim Grundwehrdienst nicht groß gestört. Obwohl der Tagesablauf da ja noch weitaus krasser war als im Berufsleben. Also um 5Uhr aufstehen während man erst so um 22 bzw. 23Uhr wieder ins Bett konnte. Vielleicht lag es daran dass ich immer wusste dass es in ein paar Monaten wieder vorbei sein wird. Da hatte man immer einen kleinen Lichtblick an den man sich klammern konnte. Wenn man aber noch ein ganzes Berufsleben mit über 40 Arbeitsjahren vor sich hat, da hätte ich diesen Lichtblick nicht.
Aber es geht noch weiter. Aufgrund meiner Abneigung gegen Zwänge und Verpflichtungen könnte ich niemals eine dauerhafte Beziehung führen. Obwohl eine Beziehung auf der einen Seite sicher schön wäre und ich auch nicht gerne einsam bin könnte ich trotzdem keine Bindung eingehen. Das Spielchen geht noch weiter. Ich schließe auch keine langfristigen Verträge ab, wie z.B. Lebensversicherungen. Auch hat mich damals die Fahrschule gestört, die ich auch eher aus einem Zwang heraus absolviert habe.
Ich hab keine Ahnung woher meine Abneigung gegen Zwänge/Verpflichtungen (die ich nicht mit Faulheit gleichsetzen will) kommt. Ob ich die von Geburt an so habe oder ob es da bestimmte Ursachen für gibt kann ich im Moment nicht sagen. Ich bin noch dabei etwas Ursachenforschung zu betreiben.

Ich schreibe später auch noch mal was zum Thema Wohlstandsgesellschaft und Armut. Wobei ich Wohlstandsgesellschaft gerne noch um den Begriff Wohlstandsverblödung ergänzen möchte.
Thorsten3210
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Re: FREIES LEBEN

Beitrag von Thorsten3210 »

Chris84 hat geschrieben:Ich hab keine Ahnung woher meine Abneigung gegen Zwänge/Verpflichtungen kommt
Ist es wirklich eine Abneigung, oder nicht vielleicht sogar eine (latente) Angst ? Es gibt ja dafür die Begriffe "Ergophobie" (=Angst vor Arbeit) oder auch "Beziehungsphobie". Also "Angst" hier im Sinne von Angst, seine geliebte Freiheit zu verlieren, eben durch eine geregelte Vollzeitarbeit oder eine feste Beziehung.
chris84

Re: FREIES LEBEN

Beitrag von chris84 »

Ich würde es eher Angst vor Freiheitsverlust nennen. Bei Ergophobie habe ich grade gelesen, dass die Betroffenen nicht unbedingt Angst vor der Tätigkeit haben sondern eher Angst vor Mobbing bzw. Angst vor den Mitarbeitern/Chefs haben. Das ist bei mir nicht der Fall, sondern eher Angst vor Freiheitsverlust.
Dazu eine kleine Story von mir. Ich war letztes Jahr bei einem Vorstellungsgespräch. Als ich auf dem Weg dahin war hat sich mein Körper heftig dagegen gewehrt. Plötzliche Müdigkeit, Schwindel, Übelkeit usw. Man kann das schon vergleichen mit den körperlichen Symptomen die ich bei Suizidversuchen empfinde. Da entwickelt der Körper ähnliche Abwehrmaßnahmen. Aber ich hatte keine Angst vor dem Gespräch oder vor der Gesprächspartnerin die da vor mir saß. Sondern ich habe ja im Gedanken schon etwas weiter gedacht was passieren würde wenn ich diesen Job annehme. Da wurde mir dann plötzlich wieder bewusst was das für Zwänge und Freiheitsverluste mit sich bringen würde (die ich lieber durch einen Freitod umgehen würde). Den Job habe ich nicht angenommen, was aber auch noch andere Gründe hatte (bspw. Bezahlung unter Mindestlohn).

Beziehungsphobie…, hm gute Frage. Da muss man unterscheiden. Viele Menschen wollen ja keine Bindung eingehen weil sie sich sexuelle Freiheiten behalten wollen. Auch das ist bei mir nicht der Fall. Bei mir hat es u.a. auch moralische Gründe warum ich keine Bindung eingehen kann. Eine ernsthafte Beziehung hat ja auch viel mit Verantwortung und gegenseitiger Rücksichtnahme zu tun. Mal angenommen ich würde mich entschließen weiter leben zu wollen. Trotzdem würde ich mir die Möglichkeit eines Suizides bzw. Notausgangs bewahren wollen. Wie könnte ich da eine Beziehung eingehen? Das wäre verantwortungslos. Denn mit einem Suizid würde ich der Partnerin einen schweren psychischen Schaden zufügen. Schlimm genug dass ich meine Eltern da mit reinziehen muss.
Also kurz gesagt, allein zum Schutz der möglichen Partnerin würde ich keine Beziehung mit ihr eingehen (obwohl ich Interesse an einer Frau hätte). Ich lege mir deswegen auch keine Haustiere zu. Obwohl ich Hunde echt mag.

Das gleiche Spiel als ich mal eine Verhaltenstherapeutin aufgesucht habe. Sie war super und war echt sympathisch. Aber sie hat die Weiterbehandlung (nachdem ich die ersten 6 Kennenlern-Sitzungen bei ihr hatte) an eine Bedingung geknüpft. Ich hätte ihr das Versprechen geben müssen mich während (der ca. einjährigen) Therapie nicht umzubringen (oder den Versuch dazu zu unternehmen). Und das konnte ich ihr nicht geben. Ich könnte jederzeit zu ihr zurück aber eben zu dieser einen Bedingung. Natürlich könnte ich auch gemein sein und ihr ein falsches Versprechen geben. Aber da hätte ich Gewissensbisse so was zu tun.
Horla
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Re: FREIES LEBEN

Beitrag von Horla »

Ich glaube sogar, ich hab' sowas ähnliches. Ohne es bisher zu wissen.

Studiert, zurück zu den Eltern, 1 Jahr lang beworben, dann doch noch was gefunden. Nach drei Monaten wieder gekündigt worden (Betrieb existiert heute sowieso nicht mehr). Dann im Haus der Eltern gewohnt und Selbständigkeit versucht. Nichts, bzw. nicht genug verdient, Unterstützung der Eltern gehabt. Schwächer werdende Eltern unterstützt. Die großen Probleme, die ich nicht lösen konnte, verdrängt. Ging so 15 Jahre. Jetzt bin ich 45. Nie 'ne Beziehung gehabt (liege auch ganz gern allein im Bett, ist freier. :) ). Beide Eltern sind jetzt (dieses Jahr) verstorben. Haus muß verkauft werden, Selbständigkeit endet, Vermögen im freien Fall. Massive Ängste ...
Diese drei Monate damals in einem Betrieb waren schon eklig, aus den von chris genannten Gründen. Aber ich hätte es gemacht, wenn die andere Seite es nicht beendet hätte. Wahrscheinlich hab' ich die 15 Jahre danach auch eher "Arbeitsvermeidung" betrieben.
Das Angestelltendasein ist auch aus meiner Sicht nicht schön (sofern man mit der Stelle nicht großes Glück hat). Aber umbringen würd' ich mich aus dem Grund nicht. Gibt ja auch Schmerzensgeld (= Gehalt).

Jetzt, mit dem Verkauf des Hauses, ohne Wohnung, ohne Arbeit, bei dem Wohnungsmarkt, bei dem Arbeitsmarkt, mit psychischer Matschbirne, war ich für einige Zeit sogar - möglicherweise - von Obdachlosigkeit bedroht. Krankenversicherung hatte ich in den 15 Jahren Selbständigkeit auch nicht, das mußte ich auch erstmal wieder einrenken. Und dann mußte ich dieses Jahr auch noch - auf eigene Kosten - operiert werden. Das alles ist 'ne ganz andere Nummer. Hab' dann aber doch wohnungsmäßig was gefunden (yay!). Daher zur Zeit wieder etwas besser.
Zuletzt geändert von Horla am Dienstag 6. Dezember 2016, 22:59, insgesamt 1-mal geändert.
Thorsten3210
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Re: FREIES LEBEN

Beitrag von Thorsten3210 »

Wenigstens hast Du jetzt erstmal ein Dach übern Kopf und musst nicht unter der Brücke schlafen, das fehlte noch bei dem ganzen Mist, den Du erlebt hast. Und wer weiß, der anstehende Hausverkauf bringt ja Deine Haushaltskasse wieder auf Vordermann, und ein neuer Anlauf beim Selbstständig machen wäre da vielleicht auch noch drin? Und eine Krankensicherung fehlt natürlich auch, an dem Ende sollte man auf keinen Fall sparen. Da gibt es doch diesen PKV-Basistarif.
Horla
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Re: FREIES LEBEN

Beitrag von Horla »

Thorsten3210 hat geschrieben:Wenigstens hast Du jetzt erstmal ein Dach übern Kopf und musst nicht unter der Brücke schlafen, das fehlte noch bei dem ganzen Mist, den Du erlebt hast.
Vielen Dank für das Verständnis! Zu den Einzelheiten hab' ich Dir noch eine PN geschrieben.
Horla
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Re: FREIES LEBEN

Beitrag von Horla »

Kiri_HH hat geschrieben:Wie wäre es wohl mit allen Zwängen userer Gesellschaft zu brechen.Die von Medien und Kosmetikindustrie auferzwungene Rituale zu boykottieren.Sich von allem chemischen,unnatürlichen loszusagen.Sich der Arbeitsindustrie zu entsagen.Sich und die Verbundeneit zu Natur wieder zu erfahren.
Aus einem Forum:
Mir hat es sehr geholfen, mich von allen Erwartungen, Zielen und Wünschen zu verabschieden; in der Gegenwart zu leben, statt in irgendwelchen Zukunftsszenarien.

Du kannst den Lauf des Lebens nicht beeinflussen;

Verstehst du was ich damit sagen will?
Gelassenheit.
Das ist der erste Schritt.

Und dann... denk' an jene Dinge, die dir Freude bereiteten, als du noch ein Kind warst.

Du hast geschrieben, dass du immer gerne gelesen hast... und da gibt es bestimmt noch mehr. Dein Lieblingsessen, dein Lieblingsduft, dein Lieblingsplatz (in der Natur)...

Versuch' dein Leben damit zu füllen; mit allem Positiven, was du sicher erlebt, nun aber aus den Augenwinkeln verloren hast. Und versuch' gleichzeitig alles andere, was dich davon abhält, diese positiven Gefühle zu erleben, (=> Arbeit, Stress, negative Erinnerungen, unerfüllte Erwartungen, usw...) loszuwerden.

Ich kann dir nicht versprechen, dass sich es dann lohnt zu leben, aber wenigstens verringerst du so dein Leid. Sei du selbst, sei wieder Kind und fang' nochmal ganz von vorne an. Ohne Erwartungen, nur im Hier und Jetzt, mit allem, was dich erfüllt.
Dazu der gute alte (neue) Punk:
https://www.youtube.com/watch?v=2AqC_tGbRhI
Abendstern
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Re: FREIES LEBEN

Beitrag von Abendstern »

Sehr schönes und gutes Forenzitat...

So ähnlich versuche ich es auch... Die Freude an den kleinen Dingen im Hier und Jetzt... Wenigstens das gelingt mir zum Teil auch wieder... Aber gerade die Existenzsorgen schüren große Ängste, daß diese kleinen Freuden und Annehmlichkeiten des Alltags vielleicht auch irgendwann noch wegbrechen... Wenn wenigstens die existentiellen Sorgen wegfallen würden, könnte ich es auf diese Weise sogar vielleicht einigermaßen durch's Leben schaffen...
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