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Reinkarnation - glaubt ihr daran?

Verfasst: Freitag 27. Juni 2014, 21:55
von Ashes
Habe mich etwas intensiver mit dem Thema beschäftigt. Ein berühmtes Beispiel ist die Geschichte von Shanti Devi, einer Frau aus Indien.
Mit 4 Jahren sagte Shanti ihrer Familie das sie eigentlich in einem 140km entfernten Ort Namens Mathura gelebt hat. Sie sei bei der Geburt ihres Sohnes gestorben. Sie nannte den Namen ihres Mannes.

Der Mann existiert und auch der Sohn. Shanti konnte sogar den Weg zu ihrem Haus zeigen.

Oder auch der Dalai Lama der immer wiedergeboren wird. Ein englischer Reinkarnationsforscher hat mehr als 4000 Akten mit ähnlichen Fällen wie dem von Shanti. Über eine Milliarde Menschen glauben fest an die Wiedergeburt. Der Tod sei lediglich ein Ereignis im Leben.

Es gibt ja auch Rückführungen in denen Menschen unter Hypnose sich an vorherige Leben erinnern, welche teils nachgewiesen werden konnten, die Menschen wussten unglaubliche Details aus ihren vorherigen Leben.

Was haltet ihr davon?

Re: Reinkarnation - glaubt ihr daran?

Verfasst: Freitag 27. Juni 2014, 22:20
von DerAlte
Ich glaub nicht dran.

Solche Geschichten beruhen ja alle mehr oder weniger auf Hörensagen. Grade bei so einem Kind, was denkst du wie offen Kinder dafür sind, wenn man ihnen irgendwas suggeriert..

Wieso wissen Milliarden Menschen nichts von einem Vorleben, aber in bestimmten Kulturen (Hindus, Buddhisten usw), die etwas in die Richtung glauben, kommt so ein "Wissen" vor?

Ich gehe davon aus, dass die Hirnfunktion die "Seele" ausmacht und wenn das Hirn tot ist, ist auch das Bewusstsein/die Seele weg.

Re: Reinkarnation - glaubt ihr daran?

Verfasst: Freitag 27. Juni 2014, 22:35
von Deadly Snowflake
Werde keine weiteren Argumente bezüglich der ganzen Kontinuitätsproblematik zum besten geben...interessiert wohl eh niemanden.
Auf einer aller persönlichsten Ebene ist die Reinkarnationsidee meine Lieblingsidee (nur solange ich auf eine `geile` Wiedergeburt hoffen darf...Chancen dazu stehen, nicht aus hypothetischen karmischen Gründen, oder nicht nur...man schaue sich nur die Welt wie sie ist an...schlecht). Vielleicht dachten all jene, die auf eine künftige `schöne` Inkarnation hoffen, im letzten Leben dasselbe und wurden mit dem jetzigen `belohnt`...und vergesst nicht: es kann immer schlimmer kommen (zumindest gilt dies für jene die noch zu hoffen in der Lage sind). Lieblingsidee also aus rein egoistischer Motivation bei Tragen massiver Scheuklappen, die selektives Hoffen erlauben.
Im übrigen: Reinkarnation macht etwa so viel Sinn wie eine restlose Vernichtung im Tod, nämlich keinen.

Re: Reinkarnation - glaubt ihr daran?

Verfasst: Freitag 27. Juni 2014, 22:53
von Deadly Snowflake
DerAlte hat geschrieben:Ich glaub nicht dran.
Solche Geschichten beruhen ja alle mehr oder weniger auf Hörensagen. Grade bei so einem Kind, was denkst du wie offen Kinder dafür sind, wenn man ihnen irgendwas suggeriert..
Bei ernsthafteren Forschern ist der zu beachtende lange methodische Kriterienkatalog natürlich bekannt. Aber Fälle wirklich glaubhaft verifizierter Erinnerungen etc. sind mir selber unbekannt. Ausserdem bietet die Parapsychologie mit Telepathie eine Erklärung an die einige der auffälligsten Indizien ebenso gut wenn nicht `besser`(wenn auch nur im Sinne der sparsameren Annahmen) zu erklären in der Lage ist (dies gilt auch bezüglich diverser Phänomene bei NTE).
Wieso wissen Milliarden Menschen nichts von einem Vorleben, aber in bestimmten Kulturen (Hindus, Buddhisten usw), die etwas in die Richtung glauben, kommt so ein "Wissen" vor?
Dass solches Wissen in solchen Kulturen spontan häufiger vorkommt als hier ist klar (wohl weil jegliches solches Phänomen a priori Glaubwürdigkeit zugesprochen wird und das ganze kulturell-religiöse Umfeld solche Interpretationsdispositionen bereitstellt...aber würde ein gläubiger Inder der Sache wissenschaftlich nachgehen? Doch eher weniger, das könnte ja blasphemische Anklänge haben). Dass solches `Wissen`dort also möglicherweise häufiger vorkommt, wäre wohl zunächst der kulturellen Akzeptanz wie auch Bereitstellung solcher Wahrnehmungs-und Interpretationsraster und der daraus folgenden Leichtgläubigkeit gerade solchen Phänomenen gegenüber geschuldet. Über die Wahrheit der Idee als solche sagt das aber nichts aus (wichtig zu betonen, da ein solcher Schluss gerne gezogen wird)!
Interessanter inwiefern eine aktuelle Erinnerung erst eine Kontinuität der zwei Inkarnationen verbürgen könnte...aber das ist für die meisten wohl nicht von Interesse.
Ich gehe davon aus, dass die Hirnfunktion die "Seele" ausmacht und wenn das Hirn tot ist, ist auch das Bewusstsein/die Seele weg.
Dass das Bewusstsein nur eine Funktion des Hirnes sei (was auch immer genau darunter zu verstehen ist), würde ich sehr skeptisch zur Kenntnis nehmen. Dass die Hirnforschung irgendetwas Substanzielles zum Leid-Seele Problem bzw. zur Natur des Geistes (zuerst müsste sie die Natur der Materie verstehen!) wird sagen können, halte ich für die nächsten paar Jahrhunderte für aussichtslos.

Re: Reinkarnation - glaubt ihr daran?

Verfasst: Freitag 27. Juni 2014, 23:10
von DerAlte
Zum Leib-Seele-Problem kann sie (Wissenschaft) wohl aber sicher sagen, dass ohne das Hirn auch eine "Seele" nicht funktioniert oder? Ich bin weißgott nicht mit irgendwelchen Details der Forschung vertraut, aber soweit ist man wohl, dass man sagen kann, wenn bestimmte Hirnareale geschädigt sind, sind bestimmte seelische Regungen nicht mehr möglich. Ich habe mal gelesen, Menschen können bei der Schädigung bestimmter Hirnareale ihre Fähigkeit verlieren, Mitleid zu empfinden. Bei Psychopathen wird auch davon ausgegangen, dass die entsprechenden Areale nicht ausgeprägt sind. Wenn man solche Dinge nicht als Beweis für Hirn=Seele sehen will kann man sich theoretisch nur noch damit "rausreden", dass die Seele irgendwas ist, das quasi auf dem Hirn aufsitzt. Seele als Pilot gewissermaßen und Hirn als Maschine. Wenn was an der Maschine kaputt ist, kann die Seele nicht mehr normal zum Ausdruck kommen (was aber eigentlich ein komischer Gedanke ist, denn wo soll die Seele dann sein, wenn sie ohne Hirn sich gar nicht selbst bewusst sein kann..).

Re: Reinkarnation - glaubt ihr daran?

Verfasst: Freitag 27. Juni 2014, 23:26
von Ashes
DerAlte hat geschrieben:Ich glaub nicht dran.

Solche Geschichten beruhen ja alle mehr oder weniger auf Hörensagen. Grade bei so einem Kind, was denkst du wie offen Kinder dafür sind, wenn man ihnen irgendwas suggeriert..

Wieso wissen Milliarden Menschen nichts von einem Vorleben, aber in bestimmten Kulturen (Hindus, Buddhisten usw), die etwas in die Richtung glauben, kommt so ein "Wissen" vor?

Ich gehe davon aus, dass die Hirnfunktion die "Seele" ausmacht und wenn das Hirn tot ist, ist auch das Bewusstsein/die Seele weg.
Wie offen Kinder sind.. Habt ihr auch das Gefühl als Kind mit einer besonderen instinktiven Art von Wissen, intellekt ausgestattet gewesen zu sein, die mehr und verblasst bzw schon verschwunden ist? Auch auf schwierige Fragen des Lebens konnte ich als Kind völlig mir selbstverständliche Antworten geben, wisst ihr wovon ich rede?

Ich bin mir noch unsicher ob das etwas mit der Thematik Reinkarnation zu tun hat aber es kam mir grad so.
Natürlich gibt es für alles was nicht rein wissenschaftlich belegt werden kann zig Gegenargumente wie hier was Kindern nicht alles suggeriert werden kann. Genau das ist für den Reinkarnationsforscher auch das Problem: es gibt nicht einigen perfekten Fall da dir äußere Beeinflussung niemals ausgeschlossen werden konnte. Aber wie kann man eine 4-jährige so perfekt auf die manigfaltigen Fragen auch zum damaligen Bautenstand der Stadt vorbereiten?

Die Reinkarnationen waren häufig nicht weit entfernt vom Todesort und ich habe irgendwo gelesen das durchschnittlich zwischen 30 und 100 Jahren bis zur Reinkarnation vergingen.

Das Gefühl jemand bereits zu kennen, Orte bereits zu kennen oder andere Grfuhle des Wiedererkennens habt ihr das nicht?

Kennt sich jemand ein wenig mit Quantenphysik aus? Kann mir jemand das Prinzip der Verschränkung verständlich und ohne tausend Fremdwörter und ohne intellektuell sonderlich auf die Kacke zu hauen erklären?

Das wäre sehr lieb ich danke euch denn ich verstehe es einfach nicht wenn ich im Internet nach Erklärungen suche.
Weiß nicht ob es richtig ist wenn 2 Objekte die räumlich voneinander getrennt sind zeitgleich eine Veränderung erfahren und somit irgendwie verbunden sind?

Re: Reinkarnation - glaubt ihr daran?

Verfasst: Freitag 27. Juni 2014, 23:31
von Ashes
Deadly wie meinst du es, dass die Reinkarnation und auch das nichts nach dem Tod sinnlos wären, warum sinnlos?

Man muss ja nicht von ewiger Reinkarnation ausgehen? Und was denkt ihr nun über Rückführungen die tausendfach betrieben werden Jahr für Jahr?

Re: Reinkarnation - glaubt ihr daran?

Verfasst: Freitag 27. Juni 2014, 23:43
von DerAlte
Ashes hat geschrieben: Das Gefühl jemand bereits zu kennen, Orte bereits zu kennen oder andere Grfuhle des Wiedererkennens habt ihr das nicht?
Ich kenne von mir was ähnliches und zwar, dass es mir manchmal so vorkommt, dass ich etwas was ich geträumt habe, denke, in der Realität wiederzuerleben. Ich glaube aber auch da, dass es irgend eine plausible Erklärung geben wird, die ohne mystische Zusatzannahmen auskommt :D Dazu habe ich auch mal irgend eine mögliche Erklärung gehört (dass das Gehirn einem irgendwie einen Streich spielt), leider weiß ich nicht mehr wo das genau war.

Re: Reinkarnation - glaubt ihr daran?

Verfasst: Samstag 28. Juni 2014, 00:11
von Deadly Snowflake
DerAlte hat geschrieben:Zum Leib-Seele-Problem kann sie (Wissenschaft) wohl aber sicher sagen, dass ohne das Hirn auch eine "Seele" nicht funktioniert oder? Ich bin weißgott nicht mit irgendwelchen Details der Forschung vertraut, aber soweit ist man wohl, dass man sagen kann, wenn bestimmte Hirnareale geschädigt sind, sind bestimmte seelische Regungen nicht mehr möglich. Ich habe mal gelesen, Menschen können bei der Schädigung bestimmter Hirnareale ihre Fähigkeit verlieren, Mitleid zu empfinden. Bei Psychopathen wird auch davon ausgegangen, dass die entsprechenden Areale nicht ausgeprägt sind. Wenn man solche Dinge nicht als Beweis für Hirn=Seele sehen will kann man sich theoretisch nur noch damit "rausreden", dass die Seele irgendwas ist, das quasi auf dem Hirn aufsitzt. Seele als Pilot gewissermaßen und Hirn als Maschine. Wenn was an der Maschine kaputt ist, kann die Seele nicht mehr normal zum Ausdruck kommen (was aber eigentlich ein komischer Gedanke ist, denn wo soll die Seele dann sein, wenn sie ohne Hirn sich gar nicht selbst bewusst sein kann..).
Das schon: dass ein beschädigtes Hirn dem `Ich` die Ausübung gewisser Kompetenzen verunmöglicht und ein total zerstörtes die Ausübung jeglicher Kompetenz verunmöglicht inkl. der Auslöschung des`Ich`...allerdings gilt dies ja nur im Rahmen des empirisch Beobachtbaren: Beschädigte Gehirne korrelieren mit mentalen Funktionsverlusten, zerstörte Hirne mit dem Verlust sämtlicher beobachtbarer mentalen Phänomene. D.h. die Seele, in der Seinsform einer Hirn-Seele-`Verschränkung`, kann ihre beobachtbaren Kompetenzen nur bei intaktem Hirn ausführen. Dies ist das unbewiesene Dogma jedes `materialistischen` Monismus (ob reduktiv oder nicht): dass das Mentale nur in Verbindung mit einem Hirn (oder anderweitig geeigneten Substrat) bestehen kann. Dass die meisten mentalen Phänomene diese Gebundenheit tatsächlich aufweisen, beweist das Dogma allerdings nicht (mehr parapsychologische Phänomene: Telekinese, Telepathie etc. sprengen zumindest einige der wissenschaftlichen Annahmen bezüglich dessen wie weit das Mentale sich vom Hirn räumlich lösen kann...wenn solche parapsychologischen Phänomene existieren, dann scheint es zumindest eine Ausweitung gängiger Physik zu bedingen, zunächst wohl die Postulierung einer 5. Naturkraft). Also: mehr als die Abhängigkeit des Mentalen vom Hirn in der uns einzig vorliegenden Variante der Verschränkung kann die Wissenschaft kaum behaupten. Über eine andere Existenzweise des Mentalen besagt das rein gar nichts. Dass ein Dualismus seine eigenen Probleme mit sich bringt ist klar, wie jedes andere Konzept aber auch.
Reine Ausreden sind das aber nicht. Es ist doch problemlos denkbar, dass, solange der Teil des Gehirnes welche das (Selbst)bewusstsein stütz intakt ist, diese mentalen Eigenschaften noch funktionieren, daneben aber spezifisch andere Kompetenzen (sprachlich, sinnlich...) ausfallen können. Man könnte annehmen, dass solange die Hirn- Basis für Bewusstsein vorhanden ist, ein Zerfall spezifisch weiter und weiter gehen kann, das Bewusstsein von diesen Kompetenzen abgeschnitten wird und in Demenz oder ähnlichem endet. Dass ein Dualismus ein `Aufsitzen` impliziert ist Teil des Dualismus-Problems (Interaktionismus). Jedes Konzept hat ihre eigenen unlösbaren Probleme: wer den Dualismus leugnet und einen Monismus behauptet, hat das Problem das Hervorgehen von Mentalem aus Materie zu erklären (ein Problem welches wohl weit jenseits unserer momentanen wenn nicht prinzipiellen Verstehensfähigkeiten angesiedelt ist...dann wird fast nur noch sprachlich `erklärt`: Panpsychismus etc.), oder man denke an die Konsequenz des Epiphänomenalismus! Insofern ist der Monismus auch eine `Ausrede`und zwar eine dogmatische ohne Erklärungswert, zumindest dann wenn sie mehr beansprucht als eine Forschungsheuristik zu sein. Der Dualismus beansprucht unbewiesene Prinzipien die aber durchaus konsistent formuliert werden können (unter Einhandlung u.a. des schwierig zu lösenden Problems des Interaktionismus, ganz abgesehen von metaphysischen Fragen).
Man kann es drehen und wenden wie man will: jede Position stützt sich auf Annahmen die unbewiesen evtl. unbeweisbar sind. Welches Konzept am Schluss die `beste` Erklärung liefern wird hängt auch massgeblich von der weiteren Entwicklung der gesamten Wissenschaft ab: inwiefern werden sich die Grundannahmen über die Anzahl der Weltkräfte etc. bewahrheiten, welche Erklärung werden para-Phänomene erzwingen (davon ausgehend, dass es solche gibt). Wie gesagt: warten wir mal ein paar Jahrhunderte ab, vielleicht hat sich bis dann der Nebel etwas gelichtet. (Lese-Tipp: F. Hasler `Neuromythologie`)

Re: Reinkarnation - glaubt ihr daran?

Verfasst: Samstag 28. Juni 2014, 00:27
von DerAlte
Im strengen Sinne beweisen lässt sich nichts, das denke ich auch. Für mich passt halt der "Monismus" am Besten zum Weltbild. Wenn es da irgendwas duales gäbe, müsste man doch wohl auch viele gängigen Erkenntnisse, wie die Evolution (stheorie) auch beerdigen. Das scheint mir unwahrscheinlich. Der Naturwissenschaftler wird uns sagen, das Bewusstsein/Seele wurde Schritt für Schritt - von der lichtempfindlichen Zelle, zum Auge, zum Gehirn etc....klar, schwer sich das vorzustellen, aber da reden wir ja auch über unvorstellbare Zeiträume..

Re: Reinkarnation - glaubt ihr daran?

Verfasst: Samstag 28. Juni 2014, 00:33
von Deadly Snowflake
Ashes hat geschrieben:Deadly wie meinst du es, dass die Reinkarnation und auch das nichts nach dem Tod sinnlos wären, warum sinnlos?

Man muss ja nicht von ewiger Reinkarnation ausgehen? Und was denkt ihr nun über Rückführungen die tausendfach betrieben werden Jahr für Jahr?
Na ja, das habe ich am Mass meines Sinnanspruches gesagt. Dieses Mass ansetzend kann es zumindest logisch gesehen keinen letzten Sinn geben (Stichwort: Münchhausen-Trilemma). Ontologisch oder psychologisch sehe ich auch keine Möglichkeit einen solchen zu begründen, d.h. man könnte gewisse notwendigen Bedingungen aufzählen, kann aber nicht einsehen wie sie einlösbar sein sollten. Bestimmt geht es in Richtung einer Aufhebung des Sinnbegriffes überhaupt der durch einen Seinsbegriff jenseits von Sein/Nichts ersetzt werden müsste. Alles klar? :twisted:
Etwas konkreter auf Reinkarnation bezogen: da inkarniert man sich neu und nochmals und nochmals ad infinitum...bei entsprechender psychischer Verfassung und entsprechendem Sinnanspruch müsste das nicht notwendig in der Sinnlosigkeit enden...für mich allerdings schon. Selbst wenn das Nirvana das Auffangbecken aller samsarischen Irrungen wäre und höchste Glückseligkeit garantierte...und? Fragen wäre selbst dann noch möglich (dies wäre eine der genannten notwendigen Bedingungen: dass das Fragenkönnen, nicht durch Betäubung durch Ekstase, nicht durch schlichte Ausmerzung dieser Fähigkeit, sondern weil das sinnverbürgende Sein solches schlicht nicht zulässt, weil es ontologisch nicht befragbar ist und dies auch dem Subjekt vermitteln müsste durch sein blosses Sein...daher evtl. ein Sein jenseits von Sein/Nichts, da erst diese Differenz die tiefste Grundlage des Fragenkönnens zu schein scheint). Wie auch immer...du merkst schon, mir geht es um den letztmöglich denkbaren Inhalt von Sinn der selber nicht mehr auf seine Sinnhaftigkeit hin befragt werden kann.

Re: Reinkarnation - glaubt ihr daran?

Verfasst: Samstag 28. Juni 2014, 00:44
von Deadly Snowflake
DerAlte hat geschrieben:Im strengen Sinne beweisen lässt sich nichts, das denke ich auch. Für mich passt halt der "Monismus" am Besten zum Weltbild. Wenn es da irgendwas duales gäbe, müsste man doch wohl auch viele gängigen Erkenntnisse, wie die Evolution (stheorie) auch beerdigen. Das scheint mir unwahrscheinlich. Der Naturwissenschaftler wird uns sagen, das Bewusstsein/Seele wurde Schritt für Schritt - von der lichtempfindlichen Zelle, zum Auge, zum Gehirn etc....klar, schwer sich das vorzustellen, aber da reden wir ja auch über unvorstellbare Zeiträume..
Aus meiner Sicht stimmt das nicht. Frage die katholischen Theologen zum Konzept einer theistischen Evolution...
Ob Milliarden oder Billiarden Jahre: das ändert nichts am Problem wie Mentales aus Materie hervorging. Das sind die uns wohl am evidentesten als unvermischbar erscheinenden Kategorien schlechthin.

Denkanreiz: Inwiefern ist die evolutionäre Erkenntnistheorie zirkulär? D.h. gerade die Erkenntnistheorie welche sich auf die Evolution gründet und diese als richtig voraussetzt (und Evolutionstheoretiker nolens volens für sich reklamieren müssen) setzt diese Erkenntnistheorie und deren `Passung` an die Realität bereits voraus um die Richtigkeit der Evolutionstheorie behaupten zu können. Oder ist das nur ein böswillig unterstellter Zirkel?

Re: Reinkarnation - glaubt ihr daran?

Verfasst: Samstag 28. Juni 2014, 00:59
von DerAlte
Tja, ob diese strenge Trennung Geist/Materie so realistisch ist, ist eben die Frage. Mich beeindruckt dieses Bild mit den lichtempfindlichen Zellen, die nach und nach sich zu einem primitiven Auge abwandeln und wo das Gehirn quasi nur das "andere Ende" der Entwicklung ist und sich unter Mutation+Selektion immer diffiziler ausformt aber schon! Ich finde das gar nicht so schwer zu glauben, wenn man sich das so bildlich vorstellt...wenn man sich das alles als EIN Organ vorstellt (Auge, Mund, Nase als Teil des Hirns) verliert für mich das mit dem Bewusstsein etwas seinen "Zauber"...vielleicht habe ich aber auch eine etwas überbordende Phantasie :mrgreen:

Re: Reinkarnation - glaubt ihr daran?

Verfasst: Samstag 28. Juni 2014, 01:03
von Deadly Snowflake
Ashes hat geschrieben:Deadly wie meinst du es, dass die Reinkarnation und auch das nichts nach dem Tod sinnlos wären, warum sinnlos?

Man muss ja nicht von ewiger Reinkarnation ausgehen? Und was denkt ihr nun über Rückführungen die tausendfach betrieben werden Jahr für Jahr?
Ich habe selber so eine mal erleben dürfen (bei einer Frau von der andere geschwärmt haben). O.k., vielleicht war ich schlicht nicht in der notwendigen Verfassung oder auch nicht in den erforderlichen Zustand zu versetzen (Trance oder ähnliches)...was ich dann so dahin phantasierte, erachtete die Therapeutin als möglicherweise durchaus der Wahrheit entsprechend...also als Abbild von in einer früheren Inkarnation Erlebtes. Mir stellte es sich nicht ganz so überzeugend dar und im Abstand von mehr als 20 Jahren kann ich eigentlich nur noch müde darüber lächeln, allerdings mit einem schalen Beigeschmack...aber das wäre eine andere Geschichte. Heutige Reinkarnationstherapeuten haben wohl einen weitgehenden Konsens darüber, dass es eher sekundär ist was die Quelle dessen ist was da bei solchen Sitzungen zum Vorschein kommt...Hauptsache es ist therapeutisch produktiv verwendbar (und da wohl oftmals/immer die eigene Psyche der Schöpfer ist, hat es wohl ein gewisses Potential an kathartischer Wirkung. Man muss ja bedenken, dass Leute eine solche Therapie meist darum machen weil sie im konkreten Leben Fragen, Probleme haben die sie nicht in den Griff bekommen...also mit einer gewissen Bereitschaft kommen an Problemen zu `arbeiten`...und da ist es dann wie mit dem `Sinn`: ob erdichtet oder nicht, praktisch wirksam kann`s alleweil sein wenn es in `Resonanz` ist mit der eigenen Psyche).

Re: Reinkarnation - glaubt ihr daran?

Verfasst: Samstag 28. Juni 2014, 01:13
von Deadly Snowflake
DerAlte hat geschrieben:Tja, ob diese strenge Trennung Geist/Materie so realistisch ist, ist eben die Frage. Mich beeindruckt dieses Bild mit den lichtempfindlichen Zellen, die nach und nach sich zu einem primitiven Auge abwandeln und wo das Gehirn quasi nur das "andere Ende" der Entwicklung ist und sich unter Mutation+Selektion immer diffiziler ausformt aber schon! Ich finde das gar nicht so schwer zu glauben, wenn man sich das so bildlich vorstellt...wenn man sich das alles als EIN Organ vorstellt (Auge, Mund, Nase als Teil des Hirns) verliert für mich das mit dem Bewusstsein etwas seinen "Zauber"...vielleicht habe ich aber auch eine etwas überbordende Phantasie :mrgreen:
WENN Mentales verstehbar aus Materiellem hervorgehen kann, DANN sehe ich auch kein Problem mit der Evolutionstheorie (zumindest im Groben und die wissenschaftliche Dogmas mal beiseite lassend). Mein Eindruck ist, dass du die radikale qualitative Differenz von Materie und Mentalem nicht begriffen hast...
Aber zum Dualismus gebe ich dir recht: der Dualismus scheint mir einfach nicht plausibel zu sein (warum zwei völlig eigenständige Substanzen?). Ich tendiere auch zu einer Art Monismus, aber bestimmt kein reduktionistischer. Mir schiene irgendwie sogar ein idealistischer Monismus noch plausibler als ein materialistischer (dass `Gröberes` sich aus verdichtetem `Feinem` bilden kann, dazu: Energie/Masse, E=mc2). Plausibler scheint mir, dass Materie eine Form von Bewusstsein ist als umgekehrt (aber nur bezüglich der Eigenschaften des `Feinen` und `Festen`...dies freilich nur Metaphern).