Ashes hat geschrieben:Ich hab mir eure Kritik bzgl des zu starken esoterischen Touches zu Herzen genommen und zum Thema ein ganz spannendes Interview entdeckt. Ab Minute 38 geht es auch wieder um "Verschränkung". Und es geht ja nicht darum das unsere Seele sich an ein Lichtteilchen koppelt, sondern darum, dass dieses Fernwirkungswirkungsprinzip der Lichtteilchen auch für uns bzw die Seele gelten könnte.
http://youtu.be/SNSbc-DdPJw
Ich danke euch schonmal sehr, dass ihr euch mit der Thematik so intensiv auseinandersetzt.
Habe mir die Zeit genommen (trotz Schmerzen) das Ganze möglichst konzentriert anzuhören. Als Laie in Sachen Physik ist man natürlich schnell überfordert. Was er bezüglich Psyche und Verschränkung sagt ist wohl folgendes: Psyche und Aspekte der Welt (bei Psychokinese/Spukphänomenen) können korrelieren weil sie verschränkt sind also ohne dass die zu beobachtenden Phänomene notwendig kausal zu erklären wären. Welche physikalischen Mechanismen aber wirksam sind (z.B. wenn ein Stein wegen Verschränkung mit einem psychodynamischen Geschehen durchs Zimmer fliegt), könne man nicht sagen. Auch betont er, dass die Quanten-Verschränkung solche Phänomene nicht erklärt, da die Quanten-Verschränkung nur ein Sonderfall unter vielen denkbaren Verschränkungsmöglichkeiten sei die nicht aus ersterem abzuleiten sind (Insofern ist der Titel des links eigentlich irreführend).
Aber das muss sich jeder selber anhören...durchaus interessant das Ganze (allerdings scheint mir seine Position auch eine dogmatische, da er z.B. die Fähigkeit einer Person psychokinetische Phänomene konstant und wiederholt mit derselben Wirkung demonstrieren zu können auf Grund seiner Verschränkungsformel ausschliesst).
Zum Thema Inkarnation trägt das Ganze aber nichts bei wie mir scheint, da Lucadou ja z.B. ausdrücklich sagt, dass solche Phänomene nichts über den grundlegenden Aufbau der Welt aussagen, ob etwa ein monistischer oder dualistischer Ansatz hier der richtige sei (wobei er den reduktionistischen Materialismus als falsch verwirft).
Mein Frage-Ansatz wäre im übrigen auch ein ganz anderer: ich frage mich wie eine Inkarnation möglich sein soll hinsichtlich der notwendigen bzw. hinreichenden Bedingungen die erfüllt sein müssen um eine personale Identität (Kontinuität) zu gewährleisten. Wann kann man sagen: jener vor 500 Jahren gelebte x ist identisch mit mir, ich bin seine Inkarnation. Welche Bedingungen müssen gegeben sein um eine solche Identität/Ich-Kontinuität zu verbürgen. Je mehr ich darüber nachdenke desto rätselhafter erscheint das Ganze. Ich frage nach psychologischen Aspekten die unsere Ich-Identität ausmachen und möglicherweise hinzukommen müssende Substanzen als Garant/Träger der Identität. Ebenso wird scheinbar Plausibles mittels Gedankenexperimenten radikal in Frage gestellt (bis dahin, dass eine Ich-Kontinuität prinzipiell nicht garantierbar zu sein scheint).
Frage: was macht mich zu mich, dich zu dich? Sehr schwer nur schon darauf eine Antwort geben zu können...und ohne eine diesbezügliche Antwort, scheint die Frage nach (der Möglichkeit von) Inkarnation bodenlos zu sein.
Jede(r) Interessierte soll sich darüber mal das Hirn zermartern, damit wäre dann immerhin aber bestenfalls eine Basis gelegt für ein darauf aufbauendes sinnvolles Reden...
Beispiel: (ich bin ich,) weil ich mich in diesem kontinuierlich bestehenden Körper vorfinde, der u.a. (als notwendige Bedingung?) mir mein Identitätsgefühl vermittelt (Gedankenexperiment: wäre und falls ja inwiefern mein Identitätsgefühl beschädigt falls ich mich auf einmal in einem anderen Körper vorfände oder gar körperlos, reiner `Geist`...wie viel von meinem Körper könnte ich einbüssen, könnte ersetzt werden ohne meine darauf basierende Identität zu verlieren, mindern etc.: posthumanistische Vorstellungen, dass ich als Datei gespeichert sein könnte, oder könnte ich Ich sein auch wenn ich nur ein Hirn in einem Gefäss wäre etc.etc.). Solcherart alles (Erinnerungen, Erwartungen, Hoffnungen, Ängste, Emotionen, Stimmungen, Ideen, Unbewusstes(?) etc. etc.) durchforsten und bedenken in der Hoffnung das was unverzichtbar zu mir gehört auffinden zu können etc. etc. Wie steht es damit, dass wir die aller meiste Zeit unserer selbst nicht explizit bewusst sind...sind wir dann noch ich und wenn ja inwiefern noch und inwiefern nicht mehr? Könnte man sagen, dass wir meistens gar kein Ich sind? Ist unser Kind-Ich ein anderer Mensch als mein heutiges Ich...ist es nicht pure Willkür zu sagen: ich bin identisch mit jenem Kind, oder jenes Kind war ich etc. etc.? Ist es nicht lediglich der Körper der hier Kontinuität suggeriert?
Substanzielle Antworten und Ideen (auf Lösungen hoffe ich vergebens) werde ich mit Freude zur Kenntnis nehmen.
"Es ist alles eine Frage der Zeit und diese Frage erschreckt uns nicht mehr, weil wir wissen, dass wir am Ende sind und das Leben für uns keinen Sinn mehr hat." (T. Bernhard `Midland in Stilfs`)