Was wäre wenn . . .

Persönliche Hoffnungen, Wünsche und Lebensperspektiven

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Deadly Snowflake

Re: Was wäre wenn . . .

Beitrag von Deadly Snowflake »

Thanatos hat geschrieben:
Übrigens blöken in „meiner Herde“ nicht nur Cioran, sondern auch Nietzsche und Schopenhauer; manchmal kommen auch Dostojewski und Thomas Mann vorbei. Da jeder von uns etwas anders blökt, behält also jeder seine Persönlichkeit, selbst wenn wir uns gelegentlich in der gleichen Herde befinden.
Schönen Tag noch,
Thanatos
"Man vergilt es seinem Lehrer schlecht, wenn man immer nur der Schüler bleibt. Und warum wollt Ihr nicht an meinem Kranze zupfen!" (Nietzsche, Zarathustra)

PS: Mir scheint du unterschätzt die Differenzen der von dir erwähnten Gewährsleute...handkehrum hat auch jedes Individuum in der Herde der "Normalen" seine Eigenheiten und damit seine "Persönlichkeit".
Thanatos
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Re: Was wäre wenn . . .

Beitrag von Thanatos »

Deadly Snowflake hat geschrieben:...
PS: Mir scheint du unterschätzt die Differenzen der von dir erwähnten Gewährsleute...handkehrum hat auch jedes Individuum in der Herde der "Normalen" seine Eigenheiten und damit seine "Persönlichkeit".
Mir ist durchaus klar, dass wohl kein „Gelehrter“ auf die Idee käme, die von mir erwähnten Personen in eine Herde einzuordnen. Es geht in meiner Herde allerdings nicht um die Differenzen, sondern um die Gemeinsamkeiten, die sich bei meinen „Gewährsleuten“ durchaus finden lassen, wenn man lange genug sucht.
Richtig, auch in der Herde der „Normalen“ gibt es Persönlichkeiten. Trotzdem denke ich, dass die Anpassung dort den Ausschlag gibt, während persönliche Charakteristika eher das Nachsehen haben. Dem gegenüber hat ein Nicht-Normaler mehr (Narren-) Freiheit, so nach dem Motto: „Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert.“ Das muss natürlich nicht jeder so sehen wie ich. Mir fallen dabei harmoniebedürftige Menschen ein, die ohne ein oder mehrere Gegenüber nicht leben zu können meinen. Dann mag das Nicht-Normalsein wirklich zum Fluch werden.
Ein schönes Wochenende,
wünscht Thanatos
Thanatos
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Re: Was wäre wenn . . .

Beitrag von Thanatos »

repulse hat geschrieben:...
nirgendwo dazu zu gehören ist aber auch, sagen wirs mal mehr als supoptimal... und da ich meine eigene randgruppe blide (heißt so bekloppt wie mich gibts kein 2tes mal) bin ich verdammt dazu alleine zu sein... jeah... -.-
dann wäre ich doch lieber nur 1 von vielen...
Es gibt auch Gruppen, wo viele Randgruppen zu finden sind.
Wenn ich mich in dieser Richtung kurz outen darf: Über Jahre hielt ich mich unter charismatischen Christen auf. Trotz all der – äußerst interessanten – Absurditäten, von denen ich dort Zeuge wurde, gab es doch einen Punkt, den ich als sehr positiv empfand: Jeder wurde dort akzeptiert, auch Ein-Personen-Randgruppen. Ich erlebte das nicht nur in einer, sondern in allen Gemeinden, in denen ich mich in dieser Zeit mehr oder weniger lange aufhielt, nämlich diese verblüffende, sogar entwaffnende Akzeptanz, die mir und anderen Nicht-Normalen dort entgegengebracht wurde.
Probier' es vielleicht mal bei solchen Leute. Das kann sehr lustig sein. :wink:
Chron
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Re: Was wäre wenn . . .

Beitrag von Chron »

repulse hat geschrieben: nirgendwo dazu zu gehören ist aber auch, sagen wirs mal mehr als supoptimal... und da ich meine eigene randgruppe blide (heißt so bekloppt wie mich gibts kein 2tes mal) bin ich verdammt dazu alleine zu sein... jeah... -.-
dann wäre ich doch lieber nur 1 von vielen...
Ich meine, man muss sich von der Vorstellung der "eierlegenden Wollmilchsau" lösen: Es wird wohl kaum irgendwo einen Menschen geben, der Einem alle Bedürfnisse erfüllt, in allem gleich ist usw. (vielleicht bei eineiigen Zwillingen, aber das ist dann wiederum was anderes als ein Gruppe mit oder Zugehörigkeit zu ANDEREN Menschen).

Ich glaube nicht, dass jemand Teile hat, die niemand sonst hat. Also kann Jeder für jeden Teil (von sich und Anderen) Gleichgesinnte finden.
Deadly Snowflake

Re: Was wäre wenn . . .

Beitrag von Deadly Snowflake »

Thanatos hat geschrieben: Mir ist durchaus klar, dass wohl kein „Gelehrter“ auf die Idee käme, die von mir erwähnten Personen in eine Herde einzuordnen. Es geht in meiner Herde allerdings nicht um die Differenzen, sondern um die Gemeinsamkeiten, die sich bei meinen „Gewährsleuten“ durchaus finden lassen, wenn man lange genug sucht.
Richtig, auch in der Herde der „Normalen“ gibt es Persönlichkeiten. Trotzdem denke ich, dass die Anpassung dort den Ausschlag gibt, während persönliche Charakteristika eher das Nachsehen haben. Dem gegenüber hat ein Nicht-Normaler mehr (Narren-) Freiheit, so nach dem Motto: „Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert.“ Das muss natürlich nicht jeder so sehen wie ich. Mir fallen dabei harmoniebedürftige Menschen ein, die ohne ein oder mehrere Gegenüber nicht leben zu können meinen. Dann mag das Nicht-Normalsein wirklich zum Fluch werden.
Ein schönes Wochenende,
wünscht Thanatos
Gemeinsames und Unterschiedliches zu finden, ist doch nie schwer...die gibt es immer (wenn man lange genug sucht).
Zudem waren diese Persönlichkeiten im realen Leben doch zum Teil recht normal. (Ob du da Werk und Autor nicht unzulässigerweise in eins setzt?)
Verstehe zwar was du meinst, bin aber zumindest bezüglich einer "Erhöhung" der nicht-"Normalen" sehr skeptisch (was nicht impliziert, dass ich im Gegenzug die "Normalen" auf einen Sockel stellen wollte).
Die menschliche Natur (was auch immer man dazu rechnen will) transzendiert ja auch keiner der nicht-"Normalen" und das alleine müsste Anlass zur Skepsis sein.
Deadly Snowflake

Re: Was wäre wenn . . .

Beitrag von Deadly Snowflake »

Thanatos hat geschrieben: Jeder wurde dort akzeptiert, auch Ein-Personen-Randgruppen. Ich erlebte das nicht nur in einer, sondern in allen Gemeinden, in denen ich mich in dieser Zeit mehr oder weniger lange aufhielt, nämlich diese verblüffende, sogar entwaffnende Akzeptanz, die mir und anderen Nicht-Normalen dort entgegengebracht wurde.
Probier' es vielleicht mal bei solchen Leute. Das kann sehr lustig sein. :wink:
Aber wohl doch nur solange man bezüglich des Glaubens nicht ausscherte...du hast ja mal von einem "Redeverbot" dir gegenüber geschrieben, was sich wie ich annehme auf Cioransches Gedankengut (oder ähnliches) bezog. Das ist ja gut christlich: sich mit Aussenseitern, Ausgegrenzten solidarisieren...die ersten werden die letzten sein etc. (dahinter verbirgt sich doch oftmals...nicht notwendigerweise immer... noch so verstecktes oder uneingestandenes Ressentiment oder Selbstgerechtigkeit).
Thanatos
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Re: Was wäre wenn . . .

Beitrag von Thanatos »

Deadly Snowflake hat geschrieben:...
Zudem waren diese Persönlichkeiten im realen Leben doch zum Teil recht normal. (Ob du da Werk und Autor nicht unzulässigerweise in eins setzt?)
Verstehe zwar was du meinst, bin aber zumindest bezüglich einer "Erhöhung" der nicht-"Normalen" sehr skeptisch (was nicht impliziert, dass ich im Gegenzug die "Normalen" auf einen Sockel stellen wollte).
Die menschliche Natur (was auch immer man dazu rechnen will) transzendiert ja auch keiner der nicht-"Normalen" und das alleine müsste Anlass zur Skepsis sein.
Bezüglich (Selbst-) Erhöhung oder beabsichtigter Transzendierung der menschlichen Natur oder ähnlicher eventuell finsterer Motive: Mag sein, dass ich das eine oder andere solcher Motive habe, aber – und das meine ich jetzt ernst – ich habe folgende Erfahrung gemacht: Sämtliche ach so normal sein wollenden oder wirklich seienden Menschen fand ich fast durchweg langweilig, während ich die vermeintlichen oder tatsächlichen Nicht-Normalen durchweg interessant fand und finde.
Diese meine Neugierde war übrigens einer von mehreren Gründen, warum ich es überhaupt so lange bei den charismatischen Christen aushielt: Man kann ja wohl nicht behaupten, dass sich Menschen, die von der Existenz von Dämonen überzeugt sind, diese sogar austreiben (mitten in Europa im 21. Jahrhundert!), an einem Tag dieses behaupten, zwei Tage später das Gegenteil und etliche weitere Absurditäten, zur Normalität zählen.
Thanatos
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Re: Was wäre wenn . . .

Beitrag von Thanatos »

Deadly Snowflake hat geschrieben:...

Aber wohl doch nur solange man bezüglich des Glaubens nicht ausscherte...du hast ja mal von einem "Redeverbot" dir gegenüber geschrieben...
Richtig.
In meiner Antwort auf den Beitrag von repulse hatte ich ursprünglich noch angefügt ….., solange man dort nicht zu denken wagt oder gar sagt, was man denkt. Da ich aber repulse, der ja vielleicht in einer Gemeinschaft, wo er akzeptiert wird, gut aufgehoben wäre, nicht gleich abschrecken wollte, löschte ich diesen Teil gleich wieder. :wink:
Denken ist unter diesen charismatischen Christen nicht üblich. Somit macht sich jemand, der dort denkt und auch noch sagt, was er denkt, auf Dauer unbeliebt. Lange Zeit dachte ich dort nur, wagte aber keine verbale Kritik. Der Grund, warum ich das nicht tat, war wohl einfach Höflichkeit; denn ich wurde dort wirklich entwaffnend zuvorkommend behandelt.
Erst nach einigen Jahre hatte ich genug davon, ständig zuzuschauen, wie die Leute dort ihre Wahnvorstellungen austauschen und sich selbst und anderen etwas vormachen. Also machte ich endlich den Mund auf. Übrigens stellte ich nicht die üblichen Fragen nach der Existenz Gottes, nach dem Leid in der „besten aller möglichen Welten“ oder Ähnliches in den Raum (solche Fragen waren dort übrigens statthaft; und man kennt die haarsträubendsten Antworten darauf), sondern machte die Leute nur ab und zu darauf aufmerksam, sobald sie sich wieder mal selbst widersprachen. Das war schon genug, dass man mir unterschwellig das Denken verbot. Nachdem das öfter geschehen war, hatte ich genug.
Als Fazit muss ich gerade feststellen, dass mein Interesse an den Nicht-Normalen offenbar nach einer gewissen Zeit schwindet, jedenfalls wenn es sich immer um die gleichen Leute handelt. :wink:
Schönen Rest von Tag,
wünscht Thanatos
Deadly Snowflake

Re: Was wäre wenn . . .

Beitrag von Deadly Snowflake »

Thanatos hat geschrieben:
Als Fazit muss ich gerade feststellen, dass mein Interesse an den Nicht-Normalen offenbar nach einer gewissen Zeit schwindet, jedenfalls wenn es sich immer um die gleichen Leute handelt. :wink:
Schönen Rest von Tag,
wünscht Thanatos
normal = langweilig, nicht normal = verrückt...das ist wirklich nicht sehr befriedigend. Aber dennoch scheint der "Ruf des Seins" (H.Jonas) dich in Form des Sirenengsangs unbekannt-frischer Verrücktheit noch erreichen zu können.
Mein Eindruck der nicht-Normalen ist, dass sie zwar faszinieren können (vor allem auf dem Hintergrund eines Mangels eigener naiv-spontaner Lebendigkeit), aber im Grunde bis zum Hals auch in der Normalität feststecken.
Wie auch immer...

PS: Deine Höflichkeit muss ja recht stark ausgeprägt sein...
Thanatos
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Re: Was wäre wenn . . .

Beitrag von Thanatos »

Deadly Snowflake hat geschrieben:...

PS: Deine Höflichkeit muss ja recht stark ausgeprägt sein...
Es gab noch andere Gründe, warum ich dort lange nicht sagte, was ich wirklich dachte. Um das verständlich zu erklären, müsste ich allerdings meinen ganzen Werdegang in diesen Gemeinden berichten.
Jedenfalls verbrachte ich eine sehr interessante Zeit dort, die ich auch nicht bereue, zumal ich dadurch viel über mir bis dahin unbekannte Abgründe der menschlichen Psyche lernte.
Ich kann nur jedem „Hobbypsychologen“ empfehlen, mal eine Weile in einer charismatischen Gemeinde zuzubringen. Ein Außenstehender würde es kaum glauben, was sich dort abspielt, bevor er es selbst erlebt hat.
So, ich begebe mich jetzt an den Strand, ausnahmsweise nicht mit Cioran, sondern mit Nietzsche. :wink: Übrigens ist dieser Strand, den ich zu besuchen pflege, auch ein interessantes Beobachtungsfeld für Hobbypsychologen.
Schöne Tag noch,
wünscht Thanatos
C.M.L
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Re: Was wäre wenn . . .

Beitrag von C.M.L »

Ich wieder Lebensfreude hätte wäre die Welt eine andere
Girlxxx

Re: Was wäre wenn . . .

Beitrag von Girlxxx »

C.M.L hat geschrieben:Ich wieder Lebensfreude hätte wäre die Welt eine andere
Und die hast du warum nicht?
Rasiel
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Re: Was wäre wenn . . .

Beitrag von Rasiel »

C.M.L hat geschrieben:Ich wieder Lebensfreude hätte wäre die Welt eine andere

Deine Welt wäre eine andere !
Townes
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Registriert: Montag 7. September 2015, 10:55

Re: Was wäre wenn . . .

Beitrag von Townes »

Ich wünschte ich hätte die Kraft Dinge zu verändern. Nur ein paar ganz undemokratisch und höchst diktatorisch.

- Abschaffung aller nationalen Armeen bei gleichzeitiger Abrüstung aller Massenvernichtungswaffen

- Abschaffung aller Geheimdienste (mal schauen wie lange es dann noch Terrorismus gibt)

- Trennung von Politik und Wirtschaft im Sinne von: Wer jemals eine leitende Funktion in einem der beiden Bereiche innehatte, darf niemals im jeweilig anderen Bereich tätig werden.

- Abschaffung des aktuellen Geld- und Finanzsystems samt Zins- und Zinseszinspolitik. Totale Regulierung des Finanzsektors!

- Einführung von Vermögensobergrenzen.

Ich könnte endlos so weiter machen. Aber das wäre dann doch zu viel der Diktatur, also geb ich meine Macht hiermit wieder ab und hoffe, dass der Rest der großen Herausforderungen unserer Epoche, demokratisch und freiheitlich angegangen werden.

Ja das wäre Lebensfreude pur.
glycerine

Re: Was wäre wenn . . .

Beitrag von glycerine »

Ich würde mir wünschen komplett gesund zu sein.
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