Krankheit zerstört Lebenstraum

Persönliche Hoffnungen, Wünsche und Lebensperspektiven

Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

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Limited Edition
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Registriert: Mittwoch 2. Juni 2021, 16:15

Krankheit zerstört Lebenstraum

Beitrag von Limited Edition »

Schalom,

die Themenüberschrift ist ja Lebenstraum, persönliche Hoffnungen, Wünsche und Lebensperspektiven...

Ich musste mich, krankheitsbedingt, von meinem Lebenstraum verabschieden.

Ich wollte so gerne mit einigen Menschen in einer Wohn oder Hausgemeinschaft leben, eine gute Liebesbeziehung, gute Freund*innen, etwas sinnvolles arbeiten und mich gesellschaftlich engagieren für eine bessere, gerechtere Welt.

Es gab eine Zeit da war alles so wie ich mir das erträumt hatte.
Dann hat mir mein Hirnstoffwechsel alles kaputt gemacht...
Stück für Stück habe ich fast alles verloren...geblieben ist mir mein Lebensgefährte, 1 Freund und eine Freundin...fühle mich trotzdem einsam, habe zu der schizoaffektiven Störung noch eine Sozialphobie entwickelt, Angst und Panikattacken und ständige Suizidgedanken...

wie soll ich so eine neue Lebensperspektive entwickeln...?
Lebe im Moment nur für meinen Lebensgefährten weiter...

Welche Lebensträume habt/hattet ihr so?

Gute Momente wünscht euch
Limited Edition
Gunner
Beiträge: 22
Registriert: Sonntag 8. Februar 2015, 19:21

Re: Krankheit zerstört Lebenstraum

Beitrag von Gunner »

Ich hatte auch alles, was man sich wünschen kann. 2005 begann dann das Martyrium und das an einem Punkt, an dem eigentlich die beste Zeit des Lebens beginnen sollte. 2007 die nächste Schock Diagnose. Angst und Panikattacken kenn ich von klein auf. Die haben das ganze noch beschleunigt und verschlimmert. Und dann hab ich nach und nach alles verloren und auch aufgegeben. Ein Ärztefehler hat dem ganzen das i Tüpfelchen aufgesetzt und jetzt besteht der Tag nur aus reinem Überleben und hoffen, dass ich den Suizid irgendwann schaffe und durchziehe. Hoffnung auf ein besseres Leben habe ich keine mehr.
nici
Beiträge: 13
Registriert: Mittwoch 24. März 2021, 11:48

Re: Krankheit zerstört Lebenstraum

Beitrag von nici »

Einen Lebenstraum habe ich eigentlich nicht.
Ich konnte mir immer alles erfüllen, was mir so erstrebenswert vorkommt. Trotzdem bin ich, seit meiner frühesten Kindheit, Suizidgefährdet. Der Grund ist, daß ich als hochsensibele, ehrliche Person nicht mit diesem fragwürdigen Umfeld zurechtkomme.

Seit März hat sich nun auch noch eine blöde Querschnittlähmung dazugesellt, zwar inkomplett, aber doch sehr nervig.

Anscheinend bin ich noch in der Verdrängungsphase und noch nicht vollständig im Bilde, was das, im Endeffekt, für mich bedeuten wird und in wie weit ich mich selbstständig bewegen kann, wenn die Therapien gut verlaufen.

Irgendwie eine blödsinnige Situation :roll:
Tornado
Beiträge: 100
Registriert: Samstag 8. Juli 2017, 14:08

Re: Krankheit zerstört Lebenstraum

Beitrag von Tornado »

Ich wollte Profisportler werden, reisen und viel entdecken, gutes Familienverhältnis und gute Freunde haben, eine schöne Beziehung führen, vlt Unterstützung für gemeinnützige Arbeiten für gute Zwecke........

Die einzige Reise die ich seit 2012 schaffe, sind kurze Spaziergänge, kleine Einkäufe und Termine. Aber lange hoffentlich bestimmt nicht mehr
Miu
Beiträge: 383
Registriert: Montag 4. Mai 2020, 02:50

Re: Krankheit zerstört Lebenstraum

Beitrag von Miu »

Ich hatte hart gearbeitet, mir den Lebenstraum zu verwirklichen und ich hatte es ziemlich geschafft, als ich 2005 einsehen musste, dass ich in die Psychiatrie muss. Von da an war nichts mehr gleich. Es folgten Diagnosen, weitere Psychiatrieaufenthalte, ein Rentenantrag. Mein Traum zerplatzte, ich wurde aus meiner Welt geworfen, meine ganze Identität stürzte ein.

Nach ein paar Jahren fing ich mich wieder etwas, arbeitete daran, mein Schicksal zu akzeptieren, schöpfte neue Hoffnung. Ich krempelte mein Leben um 180 Grad um, liess viele Vorstellungen los. Fand neue, auch "erkrankte" Freunde. Ich war überzeugt, eine Lösung für meine Probleme zu finden.

Vor drei Jahren dann der Anfang des Endes. Mein Zustand verschlechtert sich ins Unerträgliche.
Die Hoffnung stirbt auch, weil niemand da ist. Die bittere Erkenntnis, es kann und will keiner helfen. Überall wird man vertröset, weiter verwiesen. Oder schlmmer noch, falscher Behandlung unterzogen. Die Symptome chronifizieren sich. Man schaut sich selbst zu dabei und ist dennoch hilflos.
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