Sich anzünden

Meinungs- und Erfahrungsaustausch zum Thema Suizid; Berichte über gescheiterte Suizidversuche; suizidales Verhalten; Leben mit Suizidgedanken; Hilfestellungen

Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

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Yuki
Beiträge: 22
Registriert: Sonntag 9. Oktober 2022, 16:33

Sich anzünden

Beitrag von Yuki »

Hallo!

Zugegeben, unter einer einfachen und schmerzlosen Suizidmethode stellt man sich etwas anderes vor. Allerdings kommt mir vermehrt der Gedanke, mich mithilfe von Brandbeschleunigern selbst in Brand zu setzen.

Warum? Nun, die Methode ist nicht so endgültig. Man kann selbst mit schweren Verbrennungen überleben oder eben dabei sterben. Es fühlt sich gut an, dass diese Entscheidung nicht selbst zu treffen, sondern mein Körper entscheidet dann, ob er noch kann oder will.
Und ein weiterer Punkt, der für mich positiv ist: ich richte den größtmöglichen Schaden an, selbst wenn ich überlebe. Brandopfer liegen oft wochenlang im Krankenhaus, danach ggf. Reha und Kompressionstherapie für mehrere Monate. Überlebe ich einen Suizidversuch mit Tabletten, werde ich nach max. 7-10 Tagen (in schlimmeren Fällen) entlassen und ich bin wieder quietsch-fidel, als ob nie etwas gewesen wäre.

Ich habe mir in den letzten Monaten versucht mehrmals psychiatrische Hilfe zu suchen, hatte aber den Eindruck ich wurde trotz der thematisierten Suizidgedanken nie für voll genommen. Aus Kliniken wurde ich immer nach wenigen Tagen entlassen. Nach dem Motto: „Die redet nur und tut es eh nicht!”. Zünde ich mich an und sterbe dabei, ist es sowieso vorbei. Überlebe ich, dann ist das zumindest ein Punkt, den mein Umfeld, Ärzte und Therapeuten nicht einfach so mit einer Handbewegung abtun können und sie mich letztendlich ernst nehmen MÜSSEN.

Ich habe mit Phenobarbital eigentlich eine gute, schmerzfreie Suizidmethode gefunden, sollte ich aber wider Erwarten überleben bezweifle ich, dass es im Vergleich zu vorher so viel ändern wird.
Hurlinger
Beiträge: 412
Registriert: Donnerstag 19. Oktober 2017, 19:41

Re: Sich anzünden

Beitrag von Hurlinger »

Entschuldige bitte, aber hast du dir das Logo von Dignitas mal angeschaut?
"Menschenwürdig Leben, Menschenwürdig Sterben"
Was du da beschreibst ist ja fast die brutalste Variante sich von hier eventuell zu verabschieden. Und du wirst die Hölle spüren, wenn du wieder wach werden solltest. Was daran Menschenwürdig sein soll erschließt sich mir nicht.
Zitat:"Warum? Nun, die Methode ist nicht so endgültig."
Ich glaube du würdest dir wünschen, dass sie entgültig wäre.
Warum willst du so viel Aufmerksamkeit, falls du das überlebst?
Die kannst du dir auch anders verschaffen.
Normalerweise wird jemanden schon bei Verdacht auf Suizidgedanken geholfen, dann hast du sie vielleicht nicht klar kommuniziert.
Denk einfach mal an die Leute, die dich auffinden und dir versuchen mit zig Hauttransplantationen das Leben wieder einigermaßen erträglich zu machen, denn da hilft dir dann bei einem Sterbewunsch niemand mehr, es sei denn du bist noch selbst dazu in der Lage.
Wenn du doch Zugang hast zu Phenobarbital, dann brauchst du es doch nicht auf die harte Tour zu veranstalten.
Dann hast du doch alles was du brauchst. Warum dann ein solcher Zirkus?
Da kann ich nur mit dem Kopf schütteln.
Zuletzt geändert von Hurlinger am Donnerstag 14. März 2024, 21:40, insgesamt 1-mal geändert.
enough
Beiträge: 594
Registriert: Sonntag 7. November 2021, 00:15

Re: Sich anzünden

Beitrag von enough »

Hey Yuki,

ist das ernstgemeint???? :shock:

Brandverletzungen sind mit das Schlimmste überhaupt, unerträgliche Schnerzen etc...es ist die Hölle auf Erden, dagegen erscheint dir deine jetzige Hölle wie der Himmel...

wo wolltest du denn Hilfe und was sind deine Probleme? Falls du das erzählen magst...

Ich will ja niemanden belabern, aber davon rate ich komplett ab😬

lg
Yuki
Beiträge: 22
Registriert: Sonntag 9. Oktober 2022, 16:33

Re: Sich anzünden

Beitrag von Yuki »

Hallo ihr beiden!

Tut mir leid, wenn ich etwas polarisiert habe. Das wollte ich nicht. Und nein, ich will nicht wirklich durch Feuer sterben. Ihr habt wohl recht, die Schmerzen müssen unvorstellbar sein. Ich bin nur etwas verzweifelt und weiß weder vor noch zurück und mein Hirn sucht nach Auswegen.

Meine Probleme sind kurz gesagt Überforderung im Leben mit alltäglichen Sachen, fühle mich so ein bisschen lebensunfähig sozusagen. Ich bin fertig mit den Nerven und kann einfach nicht mehr so weiter machen, es wird aber von mir erwartet. Meine Versuche in einer Klinik Hilfe zu holen, endeten eher ernüchternd. Ich habe wirklich offen über meine suizidalen Ideen geredet (mit allen Details) und gesagt, dass ich wirklich nicht mehr weiter weiß. Aber da es nur eine Kurzzeitstation ist und alle Patienten nach wenigen Tagen entlassen werden, bringt es leider nicht viel. In so kurzer Zeit kann sich gar nichts verändern. Das Problem ist, dass ich immer genau auf dieser Station lande und dadurch im stationären Rahmen zumindest keine große Hilfe erwarten kann. Ich habe aber aktuell eine super liebe Psychotherapeutin gefunden und wir werden demnächst eine Therapie bei der Krankenkasse beantragen. Das ist gerade so ein bisschen meine Hoffnung.

Ich habe Phenobarbital in einer ausreichend Menge zur Verfügung. Sollte ein Versuch klappen, wäre alles super. Aber sollte ich das aus einem blöden Zufall heraus überleben, dann befürchte ich mir dadurch noch mehr Probleme zu erschaffen als sowieso gerade schon existieren. Und wenn ich das überlebe, dann wieder das gleiche Spiel von vorne: Klinik für ein paar Tage, Entlassung und dann wieder auf sich gestellt sein mit genau den gleichen Problemen und keiner Perspektive. Eigentlich bräuchte man für so einen Fall gleich noch eine Fall-Back-Lösung, um dann nicht mehr groß rumzueiern und es nochmal zu versuchen.
Meine Bedenken beziehen sich nicht auf die Methode. Phenobarbital sollte ja eigentlich klappen, ABER ein Suizid damit kann Stunden dauern. Ich wohne nicht alleine und habe keine Möglichkeit mal unbemerkt eine Überdosis zu schlucken, ohne dass ein Rettungsdienst alarmiert wird, der mich dann doch noch retten könnte. Ich könnte mir höchstens irgendwo einen Ort draußen suchen, aber auch hier besteht die Gefahr frühzeitig entdeckt zu werden. Davor habe ich Angst. Und bei der Methode oben, dem Anzünden, wäre das egal. Der Schaden ist schon in Sekunden entstanden bevor überhaupt jemand erstmal reagieren kann. Deshalb war diese Methode für mich auf den ersten Blick so sympathisch. Aber ja, die Schmerzen und Spätfolgen möchte ich eigentlich nicht haben.
KrankerDepp
Beiträge: 20
Registriert: Donnerstag 14. März 2024, 22:22

Re: Sich anzünden

Beitrag von KrankerDepp »

Ja, lass dass mit dem anzünden, tut nur Schweine weh! Letztens hat sich doch der eine US Soldat vor der israelischen Botschaft angezündet, schau dir das Video mal an wie der schreit! Muss krass schmerzvoll sein! Und falls man es überlebt, ist man fürchterlich entstellt und hat sein lebenslang nur schmerzen mit Narben usw!
n°cturne
Beiträge: 133
Registriert: Freitag 12. November 2021, 00:21

Re: Sich anzünden

Beitrag von n°cturne »

Yuki hat geschrieben: Donnerstag 14. März 2024, 20:25 Brandopfer liegen oft wochenlang im Krankenhaus, danach ggf. Reha und Kompressionstherapie für mehrere Monate. Überlebe ich einen Suizidversuch mit Tabletten, werde ich nach max. 7-10 Tagen (in schlimmeren Fällen) entlassen und ich bin wieder quietsch-fidel, als ob nie etwas gewesen wäre.

Ich habe mir in den letzten Monaten versucht mehrmals psychiatrische Hilfe zu suchen, hatte aber den Eindruck ich wurde trotz der thematisierten Suizidgedanken nie für voll genommen. Aus Kliniken wurde ich immer nach wenigen Tagen entlassen. Nach dem Motto: „Die redet nur und tut es eh nicht!”. Zünde ich mich an und sterbe dabei, ist es sowieso vorbei. Überlebe ich, dann ist das zumindest ein Punkt, den mein Umfeld, Ärzte und Therapeuten nicht einfach so mit einer Handbewegung abtun können und sie mich letztendlich ernst nehmen MÜSSEN.

Ich habe mit Phenobarbital eigentlich eine gute, schmerzfreie Suizidmethode gefunden, sollte ich aber wider Erwarten überleben bezweifle ich, dass es im Vergleich zu vorher so viel ändern wird.
Ich verstehe, was Du meinst … Die Zeit, in der ich verunfallt im Krankenhaus lag, war weiß Gott schöner als mein normaler Alltag. Allein die soziale Ansprache war ein Gewinn an Lebensqualität um 1.000 Prozent. Aber ich hatte auch Glück. Das Personal war außergewöhnlich nett, das Essen war gut, die Klinik modern. Ich habe auch schon anderes gesehen. Vor allem so manch ein Pflegeheim (was ggf. das Endresultat einer solchen Aktion sein könnte). Nein, da wollte ich nicht mal tot überm Zaun hängen. Eine meiner größten Motivationen, dieses Leben bis zuletzt irgendwie halbwegs in Würde und Selbstbestimmung rumzubekommen … Den Rest haben ja meine Vorredner schon erwähnt. Vielleicht so viel noch, dass es Dir selbst mit Brandverletzungen passieren kann, Dich am Ende wieder alleine durch den Alltag kämpfen zu müssen, nur dann eben - wie bereits erwähnt - horrend entstellt, mit Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Es lohnt sich also nicht. Aber es sagt schon sehr viel über diese Gesellschaft aus, wenn man mit dem Gedanken spielt, eine schlimme Verletzung bzw. eine Pflegebedürftigkeit in Kauf zu nehmen, nur um sozial und menschlich aufgefangen zu werden. Und ich gebe zu, ich hatte seinerzeit auch das Gedankenexperiment gewagt, ob es mir nicht als stationärer Langzeitpatient vielleicht besser ginge, als wieder in mein Leben zurück zu müssen …
Elfrun Wasabi
Beiträge: 6
Registriert: Samstag 16. März 2024, 14:35

Re: Sich anzünden

Beitrag von Elfrun Wasabi »

KrankerDepp hat geschrieben: Freitag 15. März 2024, 11:32 Ja, lass dass mit dem anzünden, tut nur Schweine weh! Letztens hat sich doch der eine US Soldat vor der israelischen Botschaft angezündet, schau dir das Video mal an wie der schreit! Muss krass schmerzvoll sein! Und falls man es überlebt, ist man fürchterlich entstellt und hat sein lebenslang nur schmerzen mit Narben usw!
Wo hast du denn das Video gesehen? Krass... :shock:
KrankerDepp
Beiträge: 20
Registriert: Donnerstag 14. März 2024, 22:22

Re: Sich anzünden

Beitrag von KrankerDepp »

Yuki
Beiträge: 22
Registriert: Sonntag 9. Oktober 2022, 16:33

Re: Sich anzünden

Beitrag von Yuki »

n°cturne hat geschrieben: Samstag 16. März 2024, 00:58 Ich verstehe, was Du meinst … Die Zeit, in der ich verunfallt im Krankenhaus lag, war weiß Gott schöner als mein normaler Alltag. Allein die soziale Ansprache war ein Gewinn an Lebensqualität um 1.000 Prozent. Aber ich hatte auch Glück. Das Personal war außergewöhnlich nett, das Essen war gut, die Klinik modern. Ich habe auch schon anderes gesehen. Vor allem so manch ein Pflegeheim (was ggf. das Endresultat einer solchen Aktion sein könnte).
Genau DAS meine ich. (Ich hoffe übrigens, dir gehts wieder gut. 🍀)
Wenn ich so überzeugt davon wäre, dass der Weg des Suizids der einzige richtige Weg wäre, wäre ich schon nicht mehr da. Denn mal ehrlich, sooo schwer ist es nicht Suizid zu begehen. Ich bin noch hier auf der Welt, weil ich gerne eine andere Option hätte. Wenn es irgendetwas gibt, damit ich diesen Weg nicht gehen muss, wäre ich sehr froh drum. Aber wie ich bereits schrieb, fielen meine Versuche sich in einer Klinik Hilfe zu suchen eher ernüchternd aus. Und wenn ich dort keine richtige Hilfe erwarten kann, dann bleibt mir nur der Weg des Suizids, denn so weiter machen kann ich einfach nicht. Und mein Problem ist leider immer noch, dass ich bei einer erfolgreichen Einnahme von Phenobarbital einige Stunden, besser 2-3 Tage nicht gefunden werden dürfte und das wird schwer. Ich habe keine Wohnung, in der ich allein bin und mal eben 2-3 Tage untertauchen könnte. Und für den Fall, dass ich überlebe bezweifle ich halt, dass ich ernster genommen werde als davor. Einen versuchten Tablettensuizid haben die bereits Tausendfach gesehen. Nichts was Fachpersonal sonderlich schocken würde. Ich bin mir sicher, sollte ich das überleben, werde ich wieder Max. zwei Wochen später entlassen und stehe dann wieder an dem Punkt, dass ich einfach nicht mehr weiter kann, keine richtige Hilfe bekomme und mir eine neue Suizidmethode suchen muss. Der missglückte Suizidversuch hätte mir dann in kleinster Weise auch nur irgendwas gebracht. Zünde ich mich an und sollte ich das überleben (hoffentlich nicht), dann ist das eine Sache von mehreren Wochen bis Monaten, bis ich wieder halbwegs auf den Beinen bin. Das ist dann eine Zeit, in der ich Hilfe bekommen würde und die Chance in diesem Leben was zum positiven zu verändern. Dann hätte der Umstand, dass ich überlebt habe, dennoch einen positiven Effekt.

Aber, wie du sagtest, wenn es blöd läuft lande ich im Pflegeheim und das möchte ich sicher nicht.

@Kranker Depp
Danke für das Video. Sieht natürlich krass aus, aber so richtig abschrecken tut mich das nicht. Es wird sicher grauenvoll schmerzhaft sein. So große Schmerzen, die sich kaum vorstellen lassen. Die Frage ist aber, was eine reale Alternative darstellt. An Pentobarbital kommt man nicht ran. Phenobarbital ist besser als nix, aber ein Suizid damit dauert Stunden und sollte ich entdeckt werden und überleben, wäre ich keinen einzigen Schritt weiter (siehe oben).
Emely
Beiträge: 210
Registriert: Mittwoch 17. November 2021, 14:03

Re: Sich anzünden

Beitrag von Emely »

Ich glaube, die Denkweise macht es Dir sehr schwer.

Du sehnst Dich momentan nach maximalem Schutzraum, also Klinik. Es gibt Wege. Es muss nicht wochenlang die Geschlossene sein. Es gibt psychosomatische Kliniken, es gibt Depressionskliniken, Traumakliniken.
Es gibt WGs für Psychisch Kranke, die vom Sozialamt bezahlt werden, wo es Ansprechpartner gibt. Je nachdem wie die WG gestaltet ist, gibt es 24/7 Ansprechpartner. Nicht Pflegeheim, sondern WG!

Es gibt Möglichkeiten, Dein Leben zu verändern, ohne dass Du Dich dafür anzünden musst. Denn im Krankenhaus stellen sie Dir auch den Sozialdienst vor die Nase und der regelt das mit Dir. Das gibt es auch ohne Suizid(Versuche). Der Sozialpsychiatrische Dienst tut genau DAS. Anrufen, Termin innerhalb von paar Tagen kriegen, und die helfen Dir dann.

Ich verstehe diesen Wunsch nach Fürsorge. Die Sehnsucht nach Gehörtwerden.
Aber wenn Du diesen Weg weitergehst, wirst Du abgestempelt und Dich nimmt definitiv keiner mehr ernst. Das ist der falsche Weg, der Ressourcen kostet, die Du anders nutzen kannst, damit Du kriegst, was Du brauchst!
Emely
Beiträge: 210
Registriert: Mittwoch 17. November 2021, 14:03

Re: Sich anzünden

Beitrag von Emely »

Hier habe ich eine ganze Liste an Hilfestellen zusammengeschrieben:

viewtopic.php?f=7&t=9686
KrankerDepp
Beiträge: 20
Registriert: Donnerstag 14. März 2024, 22:22

Re: Sich anzünden

Beitrag von KrankerDepp »

Yuki hat geschrieben: Samstag 16. März 2024, 20:27
n°cturne hat geschrieben: Samstag 16. März 2024, 00:58 Ich verstehe, was Du meinst … Die Zeit, in der ich verunfallt im Krankenhaus lag, war weiß Gott schöner als mein normaler Alltag. Allein die soziale Ansprache war ein Gewinn an Lebensqualität um 1.000 Prozent. Aber ich hatte auch Glück. Das Personal war außergewöhnlich nett, das Essen war gut, die Klinik modern. Ich habe auch schon anderes gesehen. Vor allem so manch ein Pflegeheim (was ggf. das Endresultat einer solchen Aktion sein könnte).
Genau DAS meine ich. (Ich hoffe übrigens, dir gehts wieder gut. 🍀)
Wenn ich so überzeugt davon wäre, dass der Weg des Suizids der einzige richtige Weg wäre, wäre ich schon nicht mehr da. Denn mal ehrlich, sooo schwer ist es nicht Suizid zu begehen. Ich bin noch hier auf der Welt, weil ich gerne eine andere Option hätte. Wenn es irgendetwas gibt, damit ich diesen Weg nicht gehen muss, wäre ich sehr froh drum. Aber wie ich bereits schrieb, fielen meine Versuche sich in einer Klinik Hilfe zu suchen eher ernüchternd aus. Und wenn ich dort keine richtige Hilfe erwarten kann, dann bleibt mir nur der Weg des Suizids, denn so weiter machen kann ich einfach nicht. Und mein Problem ist leider immer noch, dass ich bei einer erfolgreichen Einnahme von Phenobarbital einige Stunden, besser 2-3 Tage nicht gefunden werden dürfte und das wird schwer. Ich habe keine Wohnung, in der ich allein bin und mal eben 2-3 Tage untertauchen könnte. Und für den Fall, dass ich überlebe bezweifle ich halt, dass ich ernster genommen werde als davor. Einen versuchten Tablettensuizid haben die bereits Tausendfach gesehen. Nichts was Fachpersonal sonderlich schocken würde. Ich bin mir sicher, sollte ich das überleben, werde ich wieder Max. zwei Wochen später entlassen und stehe dann wieder an dem Punkt, dass ich einfach nicht mehr weiter kann, keine richtige Hilfe bekomme und mir eine neue Suizidmethode suchen muss. Der missglückte Suizidversuch hätte mir dann in kleinster Weise auch nur irgendwas gebracht. Zünde ich mich an und sollte ich das überleben (hoffentlich nicht), dann ist das eine Sache von mehreren Wochen bis Monaten, bis ich wieder halbwegs auf den Beinen bin. Das ist dann eine Zeit, in der ich Hilfe bekommen würde und die Chance in diesem Leben was zum positiven zu verändern. Dann hätte der Umstand, dass ich überlebt habe, dennoch einen positiven Effekt.

Aber, wie du sagtest, wenn es blöd läuft lande ich im Pflegeheim und das möchte ich sicher nicht.

@Kranker Depp
Danke für das Video. Sieht natürlich krass aus, aber so richtig abschrecken tut mich das nicht. Es wird sicher grauenvoll schmerzhaft sein. So große Schmerzen, die sich kaum vorstellen lassen. Die Frage ist aber, was eine reale Alternative darstellt. An Pentobarbital kommt man nicht ran. Phenobarbital ist besser als nix, aber ein Suizid damit dauert Stunden und sollte ich entdeckt werden und überleben, wäre ich keinen einzigen Schritt weiter (siehe oben).

Ich wäre froh wenn ich Phenobarbital hätte! Dann wäre ich schon beim Petrus, und würde mit Ihm Ringelpiez mit Anfassen spielen :lol:
Aber es gibt leider fast nur Fakeshops, oder zu horrenden Preisen! Die nutzen die Krankheiten der Menschen aus, die Säcke!
Ich werd es mit Kohlenmonoxid / Grill machen, ist zwar ein wenig Planung nötig, aber wird schon gehen. Und vor allem Schmerzlos! Das ist mir das wichtigste!

Ich lass grad alles auf mich zukommen, noch lässt mich das Amt und Co in Ruhe, aber sobald die Sanktionen oder Ähnliches machen, werd ich mich verabschieden!

Die Ärzte und Kliniken kannste alle vergessen, alle wollen nur Kohle machen! Traurige Welt heutzutage!

Manchmal wünschte ich mir den Atomkrieg herbei, Neuanfang für alle! :?
Yuki
Beiträge: 22
Registriert: Sonntag 9. Oktober 2022, 16:33

Re: Sich anzünden

Beitrag von Yuki »

@Emely, danke für die Hilfsangebote, aber ich habe die letzten Monate bereits einiges probiert.

Sozialpsychiatrischer Dienst: Die Beraterin und ich waren beide etwas ratlos, was genau ich jetzt davon erwarte. Dementsprechend kam dabei recht wenig raus. Ich habe Adressen für Skillsgruppen bekommen, das war’s aber auch.

Ambulante psychiatrische Pflege (APP): Hatte ich für drei Monate, danach wollte die Krankenkasse nicht mehr zahlen. Aber ich fand es wenig hilfreich. Auch hier das Problem, dass ich keinen konkreten Arbeitsauftrag nennen konnte. Ich empfand den zusätzlichen Termin in der Woche eher als Belastung anstatt einer Hilfe.

Kliniken: War ich wiederholt und ich lande immer auf der Kurzzeitstation. Dort wird man nach wenigen Tagen entlassen und dann weiß ich immer noch nicht weiter. Ich habe nicht den Eindruck, dass die mich sonderlich ernst nehmen und mir glauben, wie nah ich tatsächlich am Suizid stehe (obwohl ich wirklich offen war und über konkrete Pläne etc. gesprochen habe).

Psychiater: Ich hatte diesen Monat einen Ersttermin und nächsten Monat einen weiteren Termin. Sie ist nett, hört zu und nimmt sich Zeit. Allerdings hatte ich gehofft, dass sie noch was an meinen Medikamenten macht. Aber ein Termin alle 6-8 Wochen ist halt auch nichts, was mich langfristig von einem Suizid abhalten kann.

Psychotherapeutin: Meine Psychotherapeutin. Sehr lieb, hatte jetzt die ersten Termine bei ihr und wir werden demnächst eine Therapie beantragen. Aber auch das ist halt 'nur' einmal die Woche und dazwischen bin ich auf mich allein gestellt. Und: eine ambulante Psychotherapie dauert und braucht Zeit. Die Zeit habe ich derzeit aber nicht. Ich habe gerade eine ungelöste Problemstellung und je mehr Zeit vergeht, desto höher wird hier der äußere und innere Druck. Allerdings ist es die ambulante Psychotherapie, die mir von all den genannten und versuchten Hilfen noch am erfolgversprechendsten erscheint.

@KrankerDepp
Ich verstehe dich. Die Grillmethode klingt aber auch sehr vielversprechend.
Ich finde es auch vor allem anstrengend stets irgendwelche Erwartungen erfüllen zu müssen. Auf Arbeit, Privat etc. Ich wünsche es mir sooo sehr einfach mal in Ruhe gelassen zu werden, nichts leisten und sich vor niemanden rechtfertigen zu müssen. Deshalb mag ich Wochenenden so. Da ist die Zahl der Erwartungen, die ich erfüllen muss, zumindest geringer. Aber bevor man sich auch nur annähernd erholen konnte, fängt die neue Woche an und damit der altbekannte Wahnsinn.
Balduin
Beiträge: 692
Registriert: Donnerstag 30. September 2010, 17:24
Wohnort: Asien

Re: Sich anzünden

Beitrag von Balduin »

Hört sich fies und schmerzhaft an.
Dafür muss man sicher einen enschiedenen Willen haben. Dürfte dann aber recht sicher sein.

Dabei las ich mal, dass einst, bei öfftl. Verbrennungen in Europa, das Gehirn der Opfer das Schmerzsystem rasch abgeschaltet habe.
Und der brennende Mönch Thich Quang Duc saß damals, 1963, in Saigon auch ruhig und meditierend auf der Straßenkreuzung.

In Thailand versuchte es ein Frau vor ein paar Jahren. Sie habe sich gewunden am Boden und wild geschrien, wurde gerettet.
Und: Einige Tage zuvor, so die Presse, kam sie in ein Krematorium und konnte nur von Umstehenden davon abgehalten werden, in einen Verbrennungsofen zu klettern... :shock:
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