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Mirtazapin Überdosis

Verfasst: Sonntag 26. November 2023, 22:15
von Jana
Hallo liebes Forum,

ich hab vor ein paar Wochen mit Tavor versucht mir das Leben zu nehmen, aber es hat nicht geklappt. Daraufhin wurde mir alles weggenommen. Jetzt hab ich aber wieder ein bisschen was angesammelt, allerdings nicht Tavor, sondern Mirtazapin. Ist es möglich sich mit einer Überdosis Mirtazapin das Leben zu nehmen? Ich weiß, dass das nicht unbedingt empfehlenswert ist, aber ich hab nichts anderes und auch nichts in Kombi. Was gibt es für ein Risiko an bleibenden Schäden, wenn es nicht klappt? Ist es groß oder eher gering und was können für bleibende Schäden auftreten? Weiß das jemand?

Liebe Grüße & Danke im Voraus

Re: Mirtazapin Überdosis

Verfasst: Montag 27. November 2023, 22:36
von kapree
Hallo,

Überdosis mit Mirtazapin allein ist selten tödlich. In Kombi mit bestimmten anderen Substanzen kann Mirta tödlich wirken. Dabei ist nicht immer eine besonders hohe Dosis nötig. Besonders gefährlich ist der Mix Mirta und SSRI. Dabei entsteht ein so hoher Serotoninspiegel, dass es zu Symptomen wie Herzrhythmusstörungen, Übelkeit, Bildung von Blutgerinnseln oder epileptischen Anfällen bis hin zum Koma führen kann. Letztlich tritt der Tod durch multiples Organversagen ein.
Wenn es zum Scheitern kommt, dann ist es immer ein Risiko für bleibende Schäden wie Hirn, Herz etc. Es kommt darauf an, wann du gefunden wirst, wie viel und was du eingenommen hast..... Deshalb haben viele Angst vorm Scheitern, da jede Selbstmethode nicht zu 100% garantiert ist! Das gibt es nur bei professioneller Hilfe!!
Zudem werden Antidepressiva immer sicherer.
Es macht ja wenig Sinn, Patienten, die mit Suizidgedanken zu kämpfen haben, Medis als Therapie zu verabreichen, die sie für diesen Schritt verwenden könnten. Da ist die Frage der Sicherheit der Therapie beinahe genauso wichtig, wie die der Wirksamkeit.

LG

Re: Mirtazapin Überdosis

Verfasst: Montag 27. November 2023, 23:11
von Jana
Danke für deine Antwort, kapree!
Das ist schlüssig was du schreibst und ich bin dadurch schon ein wenig schlauer. ;)
Kennst du oder jemand anderes hier zufällig Studien speziell zu Mirtazapin und den Risiken/Folgen nach einer Überdosis? ... - oder weiß jemand vielleicht wo man solche finden kann?

LG!

Re: Mirtazapin Überdosis

Verfasst: Freitag 1. Dezember 2023, 01:48
von kapree
Es gibt nur ganz wenige Studien zu klinischen Befunden nach einer Überdosierung von Mirtazapin.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8092174/

Das Fachmagazin „British Medical Journal“ hat eine Studie veröffentlicht, die zeigt, dass bestimmte Psychopharmaka wie Mirtazapin potenziell tödliche Herzrhythmusstörungen verursachen können.

Re: Mirtazapin Überdosis

Verfasst: Montag 11. Dezember 2023, 23:29
von Jana
Ich hab's am Wochenende ausprobiert. Ich hatte bei einer Überdosis von über 300 mg Mirtazapin weniger Nebenwirkungen als bei 5 mg Tavor! Ich konnte nach 6 Stunden noch gerade laufen, war lediglich müde und nach einem Tag mit viel Schlaf geht es mir wieder wie vorher. Das habe ich nicht erwartet...

Re: Mirtazapin Überdosis

Verfasst: Dienstag 12. Dezember 2023, 11:59
von Stummfilm
Lass den Mist. Gegen Depris hilfts nicht und für Suizid taugt es auch nicht, mit vertretbarem Aufwand und wenn du auch noch kleine Ansprüche stellst, menschenwürdig sterben und so.
Such bitte weiter.

Re: Mirtazapin Überdosis

Verfasst: Dienstag 12. Dezember 2023, 15:37
von Emely
Mir wurde auch deutlich erklärt, dass Mirtazapin mittlerweile nicht (mehr) zum Tod führt. War nämlich auch meine erste Methodik, über die ich nachdachte.

Mit Psychopharmaka ist es kaum möglich. Schon gar nicht, wenn es sicher und nicht brutal sein soll.

Re: Mirtazapin Überdosis

Verfasst: Dienstag 12. Dezember 2023, 18:28
von Yuki
Wie meine Vorstreiter schon gesagt haben, ist Mirtazapin und auch Tavor für einen Suizid ungeeignet.

Die mittlere lethale Dosis (LD50) bei Mirtazapin liegt bei 810mg pro kg Körpergewicht für eine Maus bei oraler Aufnahme (Quelle: Wikipedia).
„Der LD50-Wert ist die Menge eines Stoffes, die bei gleichzeitiger Verabreichung den Tod von 50 % einer Gruppe von Versuchstieren innerhalb eines festgelegten Zeitraumes (meist 24 Stunden) verursacht.” (https://intersolia.com/de/glossar/ld50/ ... verursacht.)

Man kann von einer Maus nicht automatisch auf einen Menschen schließen und je nach Art des Individuums unterscheidet sich der LD50. Aber legen wir mal die Daten von der Maus zu Grunde müsstest du bei 50kg Körpergewicht 50*810mg = 40.500 mg zu dir nehmen, um ohne medizinische Behandlung mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% zu sterben. Mit einer medizinischen Behandlung (und man sollte immer damit rechnen, dass man gefunden werden kann) liegt die Sterblichkeit in einem einstelligen Bereich. So viele Tabletten kann niemand fressen.

Tavor hat sogar noch einen höhere LD50. Sterblichkeit bei Überdosierungen liegen im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Ich habe mal dazu in einer medizinischen Publikation gelesen, dass zwar die Menge des Lorazepams die Komadauer verlängert, nicht aber die Komatiefe. Bei einer adäquaten medizinischen Versorgung geht die Wahrscheinlichkeit gegen null daran zu versterben.

Re: Mirtazapin Überdosis

Verfasst: Freitag 12. April 2024, 11:09
von Jana
Wie ist es mit Chlorprothixen? Da ist der LD50 deutlich geringer... Allerdings check ich nicht, wieso es dann teilweise in so hohen Dosen (400 mg) verordnet wird, während z.B. Tavor mit einem weit höheren LD50 in einer so geringen Überdosis (wie 10 mg) schon gefährlich sein soll? Okay, vergleichen kann man's schlecht, weil das eine zu den Neuroleptika und das andere zu Benzos gehört, aber irgendwie ergibt es für mich trotzdem wenig Sinn..