Exit in DE mit Arzthilfe ?

Meinungs- und Erfahrungsaustausch zum Thema Suizid; Berichte über gescheiterte Suizidversuche; suizidales Verhalten; Leben mit Suizidgedanken; Hilfestellungen

Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

Kandiszucker
Beiträge: 53
Registriert: Donnerstag 8. Dezember 2022, 13:11

Re: Exit in DE mit Arzthilfe ?

Beitrag von Kandiszucker »

Ich habe eben mit Dignitas Deutschland telefoniert und einen Bericht über meine Krankheit eingereicht.

Mal sehen, was dabei herauskommt.

Es gibt wohl keine Wartefristen und man kann zuhause sterben.
Zudem kein finanzielles Risiko.

Man braucht nur einen Arztbericht, kein psychologisches Gutachten.
Stefan.h.f

Re: Exit in DE mit Arzthilfe ?

Beitrag von Stefan.h.f »

Du hast es gut, ich habe mich sowohl an Dignitas Deutschland als auch Schweiz gewendet.

Da ich zwar den dringenden Wunsch habe begleitet sterben zu dürfen aber keine Arztberichte zur Verfügung stellen kann, wurde mein Wunsch abgelehnt.

Ich habe in den letzten 40 Jahren den Wunsch aber ich habe das mit mir ausgemacht und nie ärztliche Hilfe erbeten und somit keine Akten, wenn ich das gewusst hätte.... Ich bin in vollbesitz meiner geistigen Fähigkeiten und habe beruflich viele Suizidenten gesehen.

Dies ist aber egal denn mein freier Wille scheint egal zu sein, ich werde zu freiem Suizid gezwungen statt mich zu unterstützen - und das sehr gerne NACH einer genauen Gesprächsführung und der Feststellung das ich das auch wirklich möchte und bereit bin mir auch Argumente für das Leben anzuhören.

Aber nein keine Chance und das ist sehr sehr traurig, also für dich viel Glück.......
Kandiszucker
Beiträge: 53
Registriert: Donnerstag 8. Dezember 2022, 13:11

Re: Exit in DE mit Arzthilfe ?

Beitrag von Kandiszucker »

Ja, ich bin nur ruhig, weil es diese Optionen für mich gibt.

Ich finde es grausam, wenn Menschen die sterben wollen nicht geholfen wird
Frank123
Beiträge: 83
Registriert: Donnerstag 29. Dezember 2022, 10:25

Re: Exit in DE mit Arzthilfe ?

Beitrag von Frank123 »

Kamnst du kopie rezept zeigen natuerlich nachdem du es dir geholt hast plus geschwaerzter name
Atheos
Beiträge: 99
Registriert: Sonntag 18. Dezember 2022, 02:49

Re: Exit in DE mit Arzthilfe ?

Beitrag von Atheos »

"Das allgemeine Persönlichkeitsrecht (Art. 2 Abs. 1 i.V.m. Art. 1 Abs. 1 GG) umfasst als Ausdruck persönlicher Autonomie ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben.

b) Das Recht auf selbstbestimmtes Sterben schließt die Freiheit ein, sich das Leben zu nehmen. Die Entscheidung des Einzelnen, seinem Leben entsprechend seinem Verständnis von Lebensqualität und Sinnhaftigkeit der eigenen Existenz ein Ende zu setzen, ist im Ausgangspunkt als Akt autonomer Selbstbestimmung von Staat und Gesellschaft zu respektieren.

c) Die Freiheit, sich das Leben zu nehmen, umfasst auch die Freiheit, hierfür bei Dritten Hilfe zu suchen und Hilfe, soweit sie angeboten wird, in Anspruch zu nehmen."

(Bundesverfassungsgericht 2020)

Und jetzt ein Bericht vom Deutschen Ärztetag 2021, in dem es heißt:

https://www.aekno.de/aerzte/rheinisches ... gestrichen

„Als sehr deutliches Signal“ wertete Reinhardt in diesem Zusammenhang die Annahme eines Antrags, der eine Verpflichtung von Ärztinnen und Ärzten zur Mitwirkung beim assistierten Suizid ablehnt und die Grundsätze zur ärztlichen Sterbebegleitung der BÄK bestätigt. „Diese stellen eindeutig klar, dass die Mitwirkung von Ärztinnen und Ärzten bei der Selbsttötung keine ärztliche Aufgabe ist“, heißt es dort.


Dass es keine "Verpflichtung" der Ärzte gibt, da kann man ja noch mitgehen. Aber hier machen die im nächsten Atemzug daraus, dass es "keine Aufgabe von Ärztinnen und Ärzten ist".

Dreist und unglaublich traurig zugleich. Die meisten Ärztekammern werden das wohl so übernehmen. Das ist zwar dann nur Standesrecht und ein Arzt macht sich nicht mehr strafbar, aber ein Arzt wird sich das natürlich mehr als zwei Mal überlegen, wenn das so in den Standesregeln steht.

Und der Gesetzgeber wird dieses angebliche "Recht" weiter verkomplizieren, so dass das Urteil des Gerichts in wesentlichen Teilen Makulatur sein wird.

Jedenfalls für die, die kein schweres körperliches Leid haben, sondern "nur" aus psychischen bzw. Lebensbilanz-Gründen nicht mehr können. Die haben eben nun formal das "Recht" sich vor den Zug zu werfen, den Grill anzuwerfen und auf die sonstigen Methoden.
Kandiszucker
Beiträge: 53
Registriert: Donnerstag 8. Dezember 2022, 13:11

Re: Exit in DE mit Arzthilfe ?

Beitrag von Kandiszucker »

Frank123 hat geschrieben: Mittwoch 8. März 2023, 21:57 Kamnst du kopie rezept zeigen natuerlich nachdem du es dir geholt hast plus geschwaerzter name
Also Pentobartbital kriegt man wohl nicht, aber andere Substanzen, allerdings als Infusion, die man selbst aufdrehen muss.

Mein Hausarzt ist nächste Woche wieder da. Dann sehen wir weiter. Ich habe mehrere Optionen, Hausarzt, Michael de Ridder sowie Dignitas Deutschland.

Sonst bin ich wieder am Anfang ...
Stefan.h.f

Re: Exit in DE mit Arzthilfe ?

Beitrag von Stefan.h.f »

Michael de Ridder, würde die genannte Person wirklich helfen?

Ist das nachweisbar oder nur ein Wunsch bzw Gerücht?

Was würde ich geben wenn Hr Michael de Ridder helfen würde......
Atheos
Beiträge: 99
Registriert: Sonntag 18. Dezember 2022, 02:49

Re: Exit in DE mit Arzthilfe ?

Beitrag von Atheos »

Stefan.h.f hat geschrieben: Freitag 10. März 2023, 12:39 Michael de Ridder, würde die genannte Person wirklich helfen?

Ist das nachweisbar oder nur ein Wunsch bzw Gerücht?

Was würde ich geben wenn Hr Michael de Ridder helfen würde......
Habe gerade seinen Wiki-Eintrag überflogen, man müsste halt mal bei den Quellen suchen, wie er das mit dem selbstbestimmten Sterben genau sieht und welche Gruppen er darunter fasst.

@Kandiszucker: Ich wünsche Dir, dass alles so läuft, wie Du es Dir wünschst und erträglich ist. Und denk auch daran: Du hast viele Leute gewarnt mit deinem Hinweis auf die refraktive Chirurgie.
Kandiszucker
Beiträge: 53
Registriert: Donnerstag 8. Dezember 2022, 13:11

Re: Exit in DE mit Arzthilfe ?

Beitrag von Kandiszucker »

Ich habe mit Michael de Ridder am Telefon gesprochen.

Er meinte, ich solle ihm ein medizinisches und ein psychologisches Gutachten schicken, dann könne man weitersehen.

Ja, refraktive chirurgie hat weltweit 35 Personen in den Tod getrieben und diversen andern das Leben zerstört.

Geht niemals auch nur in die Nähe eines Lasikarztes, bald wird die Justiz auf diese unregulierte Branche aufmerksam werden.

www.anti-lasik.de

Ich danke allen Göttern, dass ich eine realistische Chance habe auf einen schmerzfreien Tod.

Digintas kommt sogar nach Hause, um die Infusion zu legen
Kandiszucker
Beiträge: 53
Registriert: Donnerstag 8. Dezember 2022, 13:11

Re: Exit in DE mit Arzthilfe ?

Beitrag von Kandiszucker »

Aber auch mein Hausarzt will erst noch, dass ich in Schmerztherpaie gehe ...

Man erlaubt Lasik, aber sterben darf man danach nicht.

Fast so schlimm wie meine Hornhautneuralgie sind die psychischen und mentalen Schmerzen wegen allem, was ich erleben musste. Das bricht jeden
Stefan.h.f

Re: Exit in DE mit Arzthilfe ?

Beitrag von Stefan.h.f »

Er meinte, ich solle ihm ein medizinisches und ein psychologisches Gutachten schicken, dann könne man weitersehen.
Und genau daran scheitere ich und bestimmt auch viele andere, ich war nie beim Arzt und habe deswegen auch keine Unterlagen und somit auch keine Chancen auf Hilfe......

Warum darf man nicht nach einem klaren Wunsch bei vollem Bewusstsein seiner geistigen Fähigkeiten und die Weiterleitung nach einer bestimmten Zeit einfach selbstbestimmt und unter Aufsicht aus dem Leben gehen?

Hr. de Ridder wäre für mich mein letzter Ausweg gewesen aber ohne Unterlagen scheint die Selbstbestimmung beendet zu sein.
Kandiszucker
Beiträge: 53
Registriert: Donnerstag 8. Dezember 2022, 13:11

Re: Exit in DE mit Arzthilfe ?

Beitrag von Kandiszucker »

Stefan.h.f hat geschrieben: Freitag 10. März 2023, 18:21
Er meinte, ich solle ihm ein medizinisches und ein psychologisches Gutachten schicken, dann könne man weitersehen.
Und genau daran scheitere ich und bestimmt auch viele andere, ich war nie beim Arzt und habe deswegen auch keine Unterlagen und somit auch keine Chancen auf Hilfe......

Warum darf man nicht nach einem klaren Wunsch bei vollem Bewusstsein seiner geistigen Fähigkeiten und die Weiterleitung nach einer bestimmten Zeit einfach selbstbestimmt und unter Aufsicht aus dem Leben gehen?

Hr. de Ridder wäre für mich mein letzter Ausweg gewesen aber ohne Unterlagen scheint die Selbstbestimmung beendet zu sein.
Ich will niemandens Probleme kleinreden, aber ich würde alles dafür geben, körperlich gesund zu sein und leben zu können
Stefan.h.f

Re: Exit in DE mit Arzthilfe ?

Beitrag von Stefan.h.f »

Ich will niemandens Probleme kleinreden, aber ich würde alles dafür geben, körperlich gesund zu sein und leben zu können
Hmmmmmmmmmmmmm...

Das sei dir gegönnt und wenn ich das lese würde ich es dir auch von Herzen wünschen ABER es nützt dir nichts wenn du jeden Abend hoffst das du nicht mehr aufwachen musst aber jeden Morgen erlebst das du dich wieder durch das unzulässiges Wort Leben kämpfen musst.

Mich hat keiner gefragt ob ich hier sein möchte und NEIN ich will nicht hier sein.... hilft dir mit deiner Gesundheit leider auch nicht....
Kandiszucker
Beiträge: 53
Registriert: Donnerstag 8. Dezember 2022, 13:11

Re: Exit in DE mit Arzthilfe ?

Beitrag von Kandiszucker »

Was hast du denn?
Hurlinger
Beiträge: 412
Registriert: Donnerstag 19. Oktober 2017, 19:41

Re: Exit in DE mit Arzthilfe ?

Beitrag von Hurlinger »

Werte/r? Kandiszucker.
Mann muss nicht unbedingt eine körperliche Erkrankung bzw. eine verpfuschte OP hinter sich haben um solche Gedanken und Gefühle wie Stefan zu haben.

Zitat:
"wenn du jeden Abend hoffst das du nicht mehr aufwachen musst aber jeden Morgen erlebst das du dich wieder durch das unzulässiges Wort Leben kämpfen musst.

Mich hat keiner gefragt ob ich hier sein möchte und NEIN ich will nicht hier sein...."

Das kann ich genau so auch unterschreiben zusätzlich zu körperlichen Beschwerden.
Aber damit nimmt man nicht an der Verlosung um einen würdevollen Abschied teil.
Gruß
Hurlinger
Antworten