Exit in DE mit Arzthilfe ?

Meinungs- und Erfahrungsaustausch zum Thema Suizid; Berichte über gescheiterte Suizidversuche; suizidales Verhalten; Leben mit Suizidgedanken; Hilfestellungen

Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

Kandiszucker
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Re: Exit in DE mit Arzthilfe ?

Beitrag von Kandiszucker »

Ja bin sehr happy.

Und vll man es euch ja Mut.

Solange ihr das Medikament selbst einnehmen könnt, ist Sterbehilfe ja inzwischen legal.
Stefan.h.f

Re: Exit in DE mit Arzthilfe ?

Beitrag von Stefan.h.f »

Cool, ich frage mal für viele hier, kannst du den Arzt benennen?

Würde vielen vieles erleichtern.
marcel
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Re: Exit in DE mit Arzthilfe ?

Beitrag von marcel »

Das Bundesverfassungsgericht hat entschieden, dass der Freitod ein Grundrecht eines jeden Menschen ist, und auch, dass er das Recht hat dabei Hilfe von Anderen in Anspruch zu nehmen, wenn diese denn angeboten wird.

Somit ist auch die Sterbehilfe in Deutschland legal, und wurde bereits von Sterbehilfeorganisationen und einzelnen Ärzten durchgeführt.

Es gibt aber immer noch Parteien, Politiker, Aktivisten, Kirchen usw., welche dagegen ankämpfen und es weiterhin kriminalisieren.
Atheos
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Re: Exit in DE mit Arzthilfe ?

Beitrag von Atheos »

marcel hat geschrieben: Montag 27. Februar 2023, 14:58 Das Bundesverfassungsgericht hat entschieden, dass der Freitod ein Grundrecht eines jeden Menschen ist, und auch, dass er das Recht hat dabei Hilfe von Anderen in Anspruch zu nehmen, wenn diese denn angeboten wird.
Ja, wobei der letzte Halbsatz hier eine wichtige Einschränkung ist: "...wenn diese angeboten wird". Das heißt, es gibt keinen Leistungsanspruch aus dem Grundrecht gegen den Staat, sondern man muss sich seinen Arzt eben suchen, der auch dazu bereit ist.

Im Falle von Kandiszucker geht es um eine körperliche Sache. Ich freue mich für ihn, glaube aber dass es noch ein längerer Weg ist, bis im allgmeinen Bewusstsein auch schwere psychische Leiden als "gleichwertig" anerkannt werden.
Hans_11
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Re: Exit in DE mit Arzthilfe ?

Beitrag von Hans_11 »

Möge jeder die Unterstützung bekommen für ein Leben und wenn wirklich keine Lebensqualität besteht zumindest bei der Erlösung.
Mir wird bei beidem nicht geholfen. Hätte vor Jahren nicht gedacht, dass mir soetwas mal widerfahren wird.
In Österreich ist die Sterbehilfe so geregelt, dass du schon halb Tod sein musst. Dann kann man einen Antrag auf Sterbeverfügung stellen (Beim Notar und höchst persönlich). Es sind ärztliche Untersuchungen nötig. Natürlich von 2 Unterschiedlichen Paliativmediziner.
Wenn dann noch entschieden wird, dass es doch nicht so dringend ist gibt es noch 12 Wochen Wartezeit.
Wenn man bis dahin nicht schon langsam zu Grunde gegangen ist kann man sich das Mittel dann persönlich in der Apotheke abholen. Sofern sie es denn übergeben. Verpflichtet ist ja keiner dazu.
Naja warum erwarte ich überhaupt irgendwas?
Welche Länder haben sonst noch eine Impfpflicht eingeführt? (Mir gehts um die Pflicht nicht um die Impfung ansich)

Gebt mir bitte ein Feedback wie ihr das seht?
Vl. bin ich auch falsch informiert, dann korrigiert mich.
Atheos
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Re: Exit in DE mit Arzthilfe ?

Beitrag von Atheos »

Hans, auch in Deutschland steht, soweit ich weiß, zu befürchten, dass der Gesetzgeber das Urteil des Verfassungsgerichts aufnimmt und in ein Gesetz "gießt". Wenn wir Pech haben kommen wieder ähnlich verrückte Regularien dabei heraus, wie du sie beschreibst.
Leider haben die Kirchen eine viel zu große Lobby, das hat sich auch schon 2017 gezeigt, als es das Verbotsgesetz zur "geschäftsmäßigen" Sterbehilfe gab. Wenn wir Pech haben ziehen die jetzt wieder was ähnliches durch, so dass das Urteil des Verfassungsgerichts "irgendwie" noch gewahrt bleibt, aber der Zugang zu den Mittel unerträglich reguliert wird.
Und in Österreich ist die kirchliche Macht wahrscheinlich noch etwas stärker ausgeprägt. Menschen müssen also de facto heute noch leiden wegen irgendwelcher Kirchendogmen. Es ist zum Ko*****. Als wenn die Kirche nicht schon genug Leid in der Geschichte verursacht hätte.
Hans_11
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Re: Exit in DE mit Arzthilfe ?

Beitrag von Hans_11 »

Ja die Kirche war/ist nicht immer so warmherzig wie man glauben möchte.
Naja mit einem Toten lässt sich auch nicht mehr Geld verdienen (obwohl Beerdigungen erstaunlich teuer sind).
Wenn ich mir denke, dass ich über Jahre dauerhaft Schmerzmedikamente brauche um es irgendwie zu ertragen, da kann jemand ganz gut dran verdienen.
Aber ich bin mir sicher sie wollen nur mein Bestes, mich schützen sozusagen...
Hurlinger
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Re: Exit in DE mit Arzthilfe ?

Beitrag von Hurlinger »

Kandiszucker hat geschrieben: Montag 27. Februar 2023, 13:32 Ich habe heute mit meinem Hausarzt telefoniert und er will erst noch ein Gespräch.

Dann würde er mir aber Pentobarbital verschreiben.
Sorry, Aber jetzt noch mal zum mitschreiben. In welchem Land soll das so funktionieren? Gespräch und dann Verschreibung?
Würde mich sehr interessieren.
Gruß
Hurlinger
Kandiszucker
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Re: Exit in DE mit Arzthilfe ?

Beitrag von Kandiszucker »

Deutschland.

Ich beginne jetzt meine Reise ... meinen Kampf

Mein Arzt erkundigt sich jetzt, was möglich ist ...

Aber ich habe auch keine Depressionen, sondern chronische Schmerzen
Hurlinger
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Re: Exit in DE mit Arzthilfe ?

Beitrag von Hurlinger »

Bist du sicher, dass man in "D" Pentobarbital verschrieben bekommen kann, oder wird das dann doch eher die "Kusch-Methode" mit diesem Malaria Mittel.
Selbst das BfArm gibt doch kein Pentobarbital an die Antragsteller auf Weisung des Gesundheitsminister aus.
Das wäre ja jetzt wirklich mal eine Entwicklung.
Wenn du da was genaueres weißt, lass uns bitte daran teilhaben.
Gruß
Hurlinger
Atheos
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Re: Exit in DE mit Arzthilfe ?

Beitrag von Atheos »

Hurlinger hat geschrieben: Dienstag 28. Februar 2023, 20:59 .Selbst das BfArm gibt doch kein Pentobarbital an die Antragsteller auf Weisung des Gesundheitsminister aus.
Weil die Behörden (und wohl bisher auch ein Gericht) sich auf den Standpunkt stellen, dass es keinen "Leistungsanspruch" gegen den Staat auf Sterben gibt.

Es gibt aber das Recht zur Selbsttötung (siehe Bundesverfassungsgericht 2020) und der Arzt handelt ja nicht in staatlichem Auftrag, sondern ist letztlich nur seinen Standespflichten/Gewissen unterworfen. Und was die Standespflichten angeht, spielt das Verfassungsgerichtsurteil auf jeden Fall eine Rolle. Die können jetzt jedenfalls nicht mehr lauten "Leben um jeden Preis gegen den Willen des Patienten erhalten".
Hurlinger
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Re: Exit in DE mit Arzthilfe ?

Beitrag von Hurlinger »

Ja, das verstehe ich, aber mir geht es um die Substanz Pentobarbital.
Wer soll das verschreiben können und welche Apotheke soll das liefern?
Kandiszucker
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Re: Exit in DE mit Arzthilfe ?

Beitrag von Kandiszucker »

Mein Arzt macht das zum ersten Mal. Ich hoffe, er kriegt keine kalten Füße.

Wenn mein Prozess durch ist, gebe ich den Namen gerne weiter und ihr könnt euer Glück versuchen.

Ansonsten gibt es wohl Ärzte in Deutschland, die da offen sind, google Arzt und assistierter Suizid.

Mein enormes Leiden wurde durch eine unnötige Augenop (Lasik) verursacht, ich bitte gerne darum, den Chirurgen zu bewerten, Dr. PINTZ Germersheim.

Schlimm, dass refraktive chirurgie erlaubt ist. Immer wieder suicide deswegen
Kandiszucker
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Re: Exit in DE mit Arzthilfe ?

Beitrag von Kandiszucker »

Ich habe am Donnerstag ein Gespräch mit meinem Arzt.

Ich halte euch auf dem Laufenden und gebe gerne alle Infos weiter.

Weiss jemand, ob sich Apotheken weigern können, das rauszugeben?
Kandiszucker
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Re: Exit in DE mit Arzthilfe ?

Beitrag von Kandiszucker »

Vll hilft euch ja michael de Ridder weiter
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