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Selbstbestimmtes Sterben

Verfasst: Sonntag 31. Juli 2022, 19:47
von Glücksbärchen
Ich bin seit 10 Jahren Witwe. Noch ziemlich jung, nicht dumm oder hässlich, habe einen soliden Beruf, den ich momentan wegen Pflege eines Angehörigen nicht ausführe. Ich habe es seit dem Tod meines Mann nie geschafft mich neu zu verlieben. Hatte mich sogar mal auf ner Dating-Seite angemeldet und ein paar nette Männer hatten sich gemeldet. Seitdem war ich nicht wieder auf der Webseite. Es wäre unfair. Denn niemand könnte meiner großen Liebe das Wasser reichen.

Seit 20 Jahren weiß ich, dass ich Borderliner bin, mache seitdem Therapie und führte trotzdem eine gute Ehe. Wenn mein Angehöriger nicht mehr ist, dann bin ich so weit für den Tod. Immer wieder suche ich nach einem Forum, wo ich Informationen finde, welche Methode für mich am besten wäre.

Leider habe ich noch kein Forum gefunden, in dem ich offen und ehrlich das Für und Wider abwägen kann. Methodendiskussionen sind verboten. Es ärgert mich, dass mir fremde Menschen vorschreiben wollen, dass ich am Leben bleiben muss. Ich alleine möchte bestimmen, wann ich diese Welt verlasse. Ich weiß nicht, wann ich bereit bin zu gehen, noch hält mich die Pflege meines Angehörigen zurück. Aber wenn es so weit ist, werde ich mein Erbe an ein Tierheim oder ein Hospiz spenden, da ich kinderlos bin. Dies werde ich dann notariell festlegen.

Was soll ich tun? Mich dann ins Bett legen. Sterbefasten betreiben? Aufhören zu trinken? Mich erhängen? An Narkosemittel komme ich nicht ran. Es ärgert mich maßlos, dass ich nicht einfach das richtige für mich finde. Bin ich hier vielleicht richtig?

Re: Selbstbestimmtes Sterben

Verfasst: Montag 8. August 2022, 08:20
von Scotti
Erst einmal herzlich willkommen im Forum, auch wenn es hier, wie du gemerkt hast, leider sehr ruhig geworden ist, das war vor einigen Jahren noch anders, aber viele Mitglieder sind schon abgereist und warten im Jenseits auf uns. :wink:

Nun, du kannst dich hier natürlich austauschen, gern auch per PN, falls du mal konkretere Infos brauchst, die hier in den "offenen" Foren nicht so ganz erlaubt sind, aber du kannst dennoch recht frei deine Fragen stellen auch zu Methoden, die dich interessieren. Genau dafür ist ein Forum ja auch da, damit man sich austauschen kann.

Re: Selbstbestimmtes Sterben

Verfasst: Montag 8. August 2022, 14:47
von focus23
Hallo,

https://sanctioned-suicide.org/

Sterbefasten ist eine gute Methode. Mundpflege und am besten etwas zum sedieren, gerade fuer die ersten Tage.
Erhaengen ist schwierig und schmerzhaft, kann vieles Problem sein.
Die sogenannte Kusch Methode sei erwaehnt. Dazu brauchst du eine Flasche Metoclopramid, 20 g Hydroxychloroquin und mindestens 1000 mg fluessiges Diazepam. Dazu magst du vielleicht lesen:
Selbstbestimmt Sterben: Die Chloroquin - Methode Taschenbuch – 3. September 2019 von Jessica Düber

Re: Selbstbestimmtes Sterben

Verfasst: Dienstag 9. August 2022, 11:13
von Scotti
focus23 hat geschrieben: Montag 8. August 2022, 14:47 Hallo,

https://sanctioned-suicide.org/

Sterbefasten ist eine gute Methode. Mundpflege und am besten etwas zum sedieren, gerade fuer die ersten Tage.
Erhaengen ist schwierig und schmerzhaft, kann vieles Problem sein.
Die sogenannte Kusch Methode sei erwaehnt. Dazu brauchst du eine Flasche Metoclopramid, 20 g Hydroxychloroquin und mindestens 1000 mg fluessiges Diazepam. Dazu magst du vielleicht lesen:
Selbstbestimmt Sterben: Die Chloroquin - Methode Taschenbuch – 3. September 2019 von Jessica Düber
Erhängen ist in Deutschland die z.Zt. "erfolgreichste" Methode (4928 dokumentierte Suizide durch strangulation/erhängen/Carotis abdrücken von insgesamt 12.988 Suiziden gesamt. Quelle Statistik https://de.statista.com/statistik/daten ... land-2006/ )
Natürlich erfordert das klassische Erhängen durchaus einige Vorbereitungen und auch eine stabile Halterung (niemand möchte mit gebrochenem Becken oder Steiß ins KH verbracht werden und Würgemale am Hals haben :mrgreen: )
Abgesehen davon gibt es mit der Carotis Methode immer noch eine schnelle und zuverlässige Alternative, die auf dem gleichen Prinzip beruht.

Bei Medikamenten muss man und das sag ich wirklich leider aus Erfahrung, sehr aufpassen, dass der Arzt nicht Lunte riecht und Fragen stellt, bzw. auch dies braucht einiges an Vorbereitungen und gerade 1000mg flüssige Benzo bekommst du nicht mehr so einfach, sorry, aber die Zeiten sind leider vorbei. jedenfalls bei den Ärzten hier in unserer Gegend.

Re: Selbstbestimmtes Sterben

Verfasst: Freitag 12. August 2022, 16:14
von Glücksbärchen
Ihr Lieben,

ich danke Euch für Eure Antworten. Die Carotismethode hat meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen, allerdings finde ich im Netz kaum eine Art Anleitung zur sicheren Verwendung. Das ist keine Ankündigung.Noch ist meine Zeit nicht gekommen. Ich möchte nur für den Fall der Umsetzung sicher gehen, dass es klappt und nicht wie Archie ewig im Koma liegen, weil das "Würgespiel" schief gegangen ist. Wer sich damit auskennt, kann mir bitte privat schreiben oder mir auch per privater Nachricht sagen, wo ich mich darüber genauer informieren kann.

lg
G.

Re: Selbstbestimmtes Sterben

Verfasst: Mittwoch 17. August 2022, 07:17
von Scotti
Glücksbärchen hat geschrieben: Freitag 12. August 2022, 16:14 Ihr Lieben,

ich danke Euch für Eure Antworten. Die Carotismethode hat meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen, allerdings finde ich im Netz kaum eine Art Anleitung zur sicheren Verwendung. Das ist keine Ankündigung.Noch ist meine Zeit nicht gekommen. Ich möchte nur für den Fall der Umsetzung sicher gehen, dass es klappt und nicht wie Archie ewig im Koma liegen, weil das "Würgespiel" schief gegangen ist. Wer sich damit auskennt, kann mir bitte privat schreiben oder mir auch per privater Nachricht sagen, wo ich mich darüber genauer informieren kann.

lg
G.
Du hast eine PN bekommen, liebes Bärchen. :D

Archie ist ganz schrecklich, was da mit ihm gemacht wurde! Zwar kann ich die Eltern verstehen, aber: bei Archie ist genau DAS passiert, was Docker und Düber in ihren Büchern schreiben: Der Hirnstamm hat überlebt, während das Großhirn schon tot war.

Ohne jetzt zu tief in Einzelheiten zu verfallen, aber: Docker schreibt in seinem Buch "5 last Acts", dass ein Exitbag zwar empfohlen wird, aber nicht zwingend erforderlich ist, da es Stand heute, keinen einzigen Fall gibt, bei dem durch einen gezielten Suizid der Hirnstamm überlebt hat. Der Grund dafür ist simpel: Aufgrund von Einblutungen, geplatzten Gefäßen im Hirn, wird der Druck auf das Stammhirn so groß, dass es als Kollateralschaden ebenfalls abstirbt, auch wenn die eigentliche Versorgung mit Blut durch die Vertebralarterien nach wie vor gegeben ist.
Hintergrund davon ist, dass man bei der Carotismethode nur die vorderen Arterien mit ca 5kg Druck abbindet und so den Zustrom an Blut zum Gehirn unterbindet. Die Vertebralarterien müssten aber mit 16-33kg abgedrückt werden und somit wäre auch die Luftröhre verschlossen, was bei dieser Methode vermieden werden soll.

Bei Archie ist folgendes passiert: Er wurde nach wenigen Minuten von seiner Mutter gefunden, natürlich aus der Schlinge befreit, so dass die Blutversorgung wieder lief. Allerdings und das wusste die Mutter natürlich nicht, war durch die lange Verweildauer in der Schlinge das Großhirn bereits "Mus" und Archie im Endeffekt schon Hirntot.
Ich möchte an dieser Stelle nur eines klarstellen, bevor es zu Missverständnissen kommt: ich mache den Eltern an dieser Stelle keinerlei Vorwurf zu ihren Handlungen, ganz im Gegenteil! Die Reaktion und der Kampf um Archie sind absolut normal und verständlich, bis zu diesem Punkt, dass die Mutter krampfhaft weigerte, den Hirntot anzuerkennen und ihren Sohn leider dadurch sehr lange noch hat "leiden" lassen, wobei unklar ist, was er überhaupt mitbekommen hat.

Laut den Akten, die man öffentlich einsehen kann, waren die, von der Mutter geschilderten Reaktionen/Bewegungen, reine Muskelzuckungen, Spasmen, die auf normale Reflexe und Muskelreize zurückzuführen sind, aber keinesfalls auf ein noch vorhandenes Bewusstsein.