Verzweifelte Maus...

Meinungs- und Erfahrungsaustausch zum Thema Suizid; Berichte über gescheiterte Suizidversuche; suizidales Verhalten; Leben mit Suizidgedanken; Hilfestellungen

Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

Antworten
Mausii

Verzweifelte Maus...

Beitrag von Mausii »

Hey..

Ich bin müde. Müde vom scheinbar endlosen Kampf. Und ich merke, wie ich Stück für Stück abschließe. Abschließe mit dem Leben. Weil ich merke, ich kann nicht mehr. Ich breche zusammen. Ich hab schon zu viel und zu lange gekämpft. Und ich konnte/durfte nie wirklich leben. Ich hab mein Bestes gegeben und hab's versucht, bin wieder aufgestanden und wieder gefallen und wieder aufgestanden und wieder gefallen. Jetzt sitz ich wieder auf dem Boden und in mir ist keine Kraft mehr. Keine Kraft noch einmal aufzustehen, weil ich weiß, ich fall wieder. Kein Wille mehr aufzustehen, weil ich merk, mich kann keiner halten.

Ich bin noch unter 18 und viele sagen mir, hey, du hast noch dein ganzes Leben vor dir. Ja, das mag stimmen. Aber will ich das Leben? Wie viele Jahre wird es so weitergehen? Ich sehne mich nach Frieden. Inneren Frieden.

Oft ist mein "Zuflucht" Schlaf. Gefühle und Gedanken betäuben. Schlafen. Ich will mich dem Schmerz entziehen.

Ich glaub ich bin dieser Welt nicht gewachsen. Ein ängstliches Mädchen mit verletzter Seele. Ich sehe wie die anderen so mühelos ihren Aufgaben und Pflichten nachgehen und für mich wirkt alles wie kaum überwindbare Hürden, die ich nur mit viel Mühe und Kraft bewältigen kann. Ich fühle mich schwach und bin frustriert. Wieso kann es für mich nicht auch einmal ein bisschen leicht sein? Ich sehe sie lachen und frei sein und denke... Darf ich auch?

Ich möchte in den Himmel. Ich möchte nicht mehr stark sein müssen. Ich möchte meine Tränen nicht mehr verbergen. Ich möchte meine Narben nicht mehr verstecken. Ich möchte unter die Bettdecke kriechen und nicht mehr hervor kommen. Ich möchte schlafen. Jetzt. Für immer.

Das Einzige, was mich noch davon abhält sind die Menschen, die mich lieben. Ich will keine Leben zerstören... Manchmal denke ich, es wäre viel leichter, würden mich alle hassen... dann wäre es leichter zu gehen. Aber so bin ich gefangen. Ich trage Fesseln um mich, die mich zwingen zu bleiben. Dabei ist der eine Teil in mir längst oben. Hat abgeschlossen. Das Buch zugeschlagen. Endstation.

Ein Teil überlegt, was er ihnen hinterlässt. Welche letzten Spuren. Er schreibt. Briefe. Und er plant. Er setzt Grenzen. Bis wann ich tot bin. Vor meinem 18. Lebensjahr.

Ich weiß nicht, was ich mir hier erhoffe. Vielleicht einfach nicht mehr allein zu sein mit den Gedanken. Vielleicht einfach mal hemmungslos ehrlich sein zu dürfen, ohne das starke Mädchen spielen zu müssen. Vielleicht Gedankenanstöße, egal welcher Richtung.

Habt eine ruhige Nacht,
Mausii
Jenseitsforscher
Beiträge: 12
Registriert: Montag 28. Juni 2021, 14:42

Re: Verzweifelte Maus...

Beitrag von Jenseitsforscher »

Hast du es denn schon mal mit Psychotherapie und/oder Medikamenten versucht, um deine Situation zu verbessern? Bei den meisten erübrigt sich diese Frage, aber da du noch sehr jung bist, stelle ich sie trotzdem. Hast du denn eine Krankheit oder bist du einfach so des Lebens müde?

Generell kann ich deine Gedanken sehr gut nachvollziehen. Nur, ich bin fast 40, und verzeihe mir, wenn ich das so sage, aber in deinem Alter ist es definitiv noch zu früh zum Aufgeben. Du solltest es auf jeden Fall einmal mit einer Psychotherapie versuchen, was hast du schon zu verlieren?

LG

Jenseitsforscher
Mausii

Re: Verzweifelte Maus...

Beitrag von Mausii »

Hallo Jenseitsforscher,

lieben Dank für deine Antwort.

Ja, ich bin schon etwa zwei Jahre in Therapie und nehme auch ein Antidepressivum, welches ich schon häufig wechseln musste, allerdings alles ohne wirklichen Erfolg. Ich habe mehrere Diagnosen, u.a. schwere Depression.
Die Therapie hilft mir nur bedingt und auch Klinikaufenthalte haben kaum was gebracht. Ich bin immer noch genauso am kämpfen, genauso verzweifelt, genauso hoffnungslos wie vor ein paar Jahren. Ehrlich gesagt ist es sogar eher schlimmer als besser geworden, zumindest mit den depressiven Phasen. Aber das hat viele Ursachen, auf die ich hier ungern eingehen möchte.
Ich hab die Hoffnung irgendwie schon aufgegeben, dass mir überhaupt jemand helfen kann. Es war mal kurzfristig besser, aber langfristig lande ich immer wieder bei Null. Auf dem Boden. Es liegt nicht am fehlenden Willen und auch nicht an der fehlenden Hilfe. Klar, der Wille schwindet gerade immer weiter. Aber der Wille und der Kampfgeist war lange da. Aber die Kraft, um Wille und Kampfgeist zu haben, die hab ich nicht mehr.

Kennt ihr diese Stimme, die schreit ihr sollte endlich aufgeben? Endlich beenden? Weil es doch eh alles nichts bringt? Weil ihr zu lange stark wart? Und diese Stimme wird immer lauter und immer durchdringender. Und ihr könnt nicht mehr weghören oder ihr widersprechen. Weil sie nicht locker lässt. Und mit jedem weiteren Schlag in die Magengrube wird sie lauter und es ist als wenn sie euch auslacht, sobald ihr wieder fallt. Ich hab oft weggehört und den Willen gefunden, die Gegenstimme. Aber die Gegenstimme flüstert nur noch kraftlos und unsicher: "vielleicht ist es doch besser zu gehen".

Die Stimme bzw. der Teil immer lauter/größer und mein Entschluss/meine Planungen immer entschlossener und konkreter. Bei der Methode bin ich mir schon ziemlich sicher. Es ist nichts brutales. Es wird sanft. So sanft wie eben möglich.

Lieben Gruß,
Mausii
Mausii

Re: Verzweifelte Maus...

Beitrag von Mausii »

Welche gut erhältlichen Tabletten sind am sichersten?
vetyver
Beiträge: 42
Registriert: Mittwoch 29. September 2021, 23:36

Re: Verzweifelte Maus...

Beitrag von vetyver »

Hallo Mausii,

mit dem Gefühl, aufgeben zu wollen bist du nicht allein. Fühl dich mal ganz fest umarmt von mir.
Es ist auf jeden Fall entlastend, diese Gefühle und die Gedanken, nicht mehr hier sein zu wollen, aussprechen zu können, ohne dass sich gleich jemand bedroht fühlt und dir eins überbügelt.
Wie müsste dein Leben sein, damit du es leben kannst?

Liebe Grüße, vetyver
glycerine

Re: Verzweifelte Maus...

Beitrag von glycerine »

Alleine damit bist du hier schonmal nicht, alle hier kennen den Gedanken an den Tod.

Da du aber sehr jung bist hast du noch mehr Chancen als wir alten Hasen hier, bei vielen hier wurde schon fast alles versucht und du solltest das auch bevor du endgültig aufgibst, ich bin selbst oft in tiefsten Talen unterwegs, dann gibt es hin und wieder doch noch Lichtblicke und vieles scheint für manche noch nicht ständig nur noch schwarz.

Es ist gut dass du versuchst andere zu finden, aber dieses Forum ist ein sehr düsterer Ort, viele sind komplett verloren und das ist traurig, aber es versuchen einige alles was geht um aus dem Sumpf herauszukommen, mich eingeschlossen.
Mausii

Re: Verzweifelte Maus...

Beitrag von Mausii »

Hey,

@vetyver
Danke für deine liebe Antwort! Ja, genau deshalb bin ich hier. Ich bin irgendwie ein bisschen froh, diesen Ort gefunden zu haben, weil ich sonst nirgendwo einen Ort habe, wo ich ungefiltert von Suizidgedanken sprechen darf, ohne Ärger und verurteilende Reaktionen zu bekommen und auf Unverständnis zu stoßen oder auf Menschen, die sich dann extreme Sorgen machen. Beides ist nicht gut auszuhalten. Selbst in der Therapie habe ich diesen Ort nicht. Ich kann und darf zu niemandem wirklich ehrlich sein, weil sonst immer Konsequenzen drohen.
vetyver hat geschrieben: Donnerstag 11. November 2021, 18:37 Wie müsste dein Leben sein, damit du es leben kannst?
Das ist eine gute und schlaue Frage, über die ich erstmal ein bisschen nachdenken musste... :wink:
Mein Leben sollte sich nicht mehr nur um Probleme und Sorgen drehen. Es sollte wieder mehr Momente geben, wo ich glücklich sein kann und darf. Ich möchte wieder lachen und das aus vollem Herzen. Ich möchte Licht sehen und die Ziele die ich hab, sollen nicht mehr so unmöglich und unerreichbar erscheinen. Ich möchte Menschen um mich haben, die mich lieben und annehmen so wie ich bin. Ich möchte dazu gehören, nicht mehr die schüchterne Außenseiterin sein. Ich möchte wieder Leistung erbringen können, ja, motiviert in die Schule gehen und nicht schon mit Bauchschmerzen aufstehen und mich in den Pausen am liebsten in die nächste Ecke verdrücken. Ich möchte mich den anderen zeigen und mich nicht verstecken.
Um mein Leben leben zu können muss ich auch die Vergangenheit loslassen können. Ich darf nicht mehr in den Erinnerungen leben. Nicht mehr das ängstliche Kind sein, denn das bin ich eigentlich nicht mehr. Nur noch manchmal. Ich bin bald eine junge Frau, die nicht mehr schutzlos allem ausgeliefert ist. Ich muss lernen, dass diese Welt auch friedlich sein kann. Lernen, Menschen wieder zu vertrauen und dass nicht jeder mir Böses will.

Hm das war jetzt schon ziemlich viel oder? Mir fällt noch viel mehr ein. Ich weiß nicht, ob ich die Frage richtig beantwortet hab?
glycerine hat geschrieben: Donnerstag 11. November 2021, 21:11 Alleine damit bist du hier schonmal nicht, alle hier kennen den Gedanken an den Tod.

Da du aber sehr jung bist hast du noch mehr Chancen als wir alten Hasen hier, bei vielen hier wurde schon fast alles versucht und du solltest das auch bevor du endgültig aufgibst, ich bin selbst oft in tiefsten Talen unterwegs, dann gibt es hin und wieder doch noch Lichtblicke und vieles scheint für manche noch nicht ständig nur noch schwarz.

Es ist gut dass du versuchst andere zu finden, aber dieses Forum ist ein sehr düsterer Ort, viele sind komplett verloren und das ist traurig, aber es versuchen einige alles was geht um aus dem Sumpf herauszukommen, mich eingeschlossen.
Danke auch für deine Antwort @glycerine. Ich gebe dir Recht, dieses Forum ist ein ziemlich düsterer Ort. Genauso wie Suizidgedanken/-pläne ziemlich düster sind. Und ich lese hier auch mit ziemlich gemischten Gefühlen. Es ist unfassbar traurig manche Beiträge zu lesen - gleichzeitig fühle ich mich aber zugehörig und nicht mehr so allein. Ich möchte anderen lebensbejahende Dinge schreiben und sie aufbauen und sie nicht bestärken darin, dass Suizid die Lösung ist - andererseits fühle ich mich aber in den meisten Momenten genauso hoffnungslos und ich wäre nicht ehrlich würde ich anderen Dinge schreiben, an die ich selbst nicht mehr glaube oder die ich selbst nicht als Vorlage nehmen kann. Ich bin hier teilweise sehr zwiegespalten und weiß nicht so recht, was ich denken soll. Es ist sowieso ein schmaler Grad auf dem wir uns hier alle bewegen. Aber dessen bin ich mir bewusst. Ich versuche vorsichtig zu bleiben.

Hm gerade geht es mir nicht gut, aber ein winziges Stückchen, ein ganz ganz kleines Stückchen besser. Gerade, jetzt, in diesem Moment. Deshalb schreibe ich diesen Beitrag und er klingt vermutlich auch etwas positiver als die letzten Beiträge von mir. Ich fühle gerade wieder, der Nebel ist nicht mehr ganz so dicht und der Tunnelblick weitet sich wieder um ein paar Millimeter. Das ist gut, jetzt für diesen Moment. Ich weiß, dass sich das schnell wieder ändern kann. Auch innerhalb von Minuten. Aber ich werde diesen Abend überleben und damit war ich einen weiteren Tag stark.

Lieben Gruß,
Mausii
vetyver
Beiträge: 42
Registriert: Mittwoch 29. September 2021, 23:36

Re: Verzweifelte Maus...

Beitrag von vetyver »

Hallo Mausii,

ich wollte dir eigentlich früher antworten, habe es aber nicht geschafft. Freut mich sehr, dass der Nebel sich wenigstens momentweise etwas verzogen hat. Das mag jetzt vielleicht schon wieder anders aussehen. Auch das ist mir sehr bekannt, dieser schnelle Wechsel von wenigen hoffungsvolleren Minuten zu längeren tiefschwarzen Phasen.

Ich denke, in diesem Forum gibt es sehr unterschiedliche Motive teilzunehmen. Einige sind wirklich am Ende, sind entweder psychisch oder physisch oder beides so sehr erkrankt, dass sie mit dem Leben abgeschlossen haben, weil es eben keine Hoffnung mehr auf Besserung gibt. Es muss wirklich schrecklich sein, mit unaushaltbaren Schmerzen weiterleben zu müssen. An anderer Stelle allerdings habe ich gelesen, dass es gerade der tägliche Schmerz ist, der jemanden noch fühlen lässt, dass er am Leben ist. Weiß leider nicht mehr, wo und ob ich das so richtig verstanden habe.

Andere suchen hier den Austausch, weil sie wie du (und ich auch) mit diesen Gedanken und Gefühlen nicht allein sein wollen und einen Weg suchen, dem, wie ich es inzwischen nenne, Suiziddruck nicht nachgeben zu müssen.

Als ich mich hier angemeldet habe, war ich eher in der Verfassung, dass ich auch mit dem Leben abschließen will bzw. das schon habe. Meine suizidalen Phasen sind länger als die, in denen es mir halbwegs gut geht. Ich versuche schon auch zu analysieren, was konkret sie auslöst.

Das Wort "Suiziddruck" habe ich abgeleitet vom Begriff "Suchtdruck", den ich in einer Radiodoku über alkoholabhängige Jugendliche gehört habe. Irgendwie scheint es mir dasselbe zu sein, nur dass ich eben nicht dazu neige, mich mit Rauschmitteln zu betäuben. Meine Suchtmittel, wenn man so will, waren immer eher stoffunabhängig.
Jedenfalls ist man in einer seelischen Verfassung, die so unaushaltbar ist, dass sie beendet werden muss. Da ist dann eben Betäubung eine Möglichkeit. Da ich aber immer wusste, dass mich das in noch größere Schwierigkeiten also auch Abhängigkeiten bringen würde, dass ich meine Würde, um die ich ohnehin jeden einzelnen Tag erbittert kämpfen muss, dann auch sozusagen noch selber preisgebe, erscheint mir der Suizid als das geringere, weil würdevollere Übel.
Klingt jetzt sicher etwas einfach ausgedrückt. Ich schreibe das, wie es mir so in den Sinn kommt, alles, was ich schreibe/sage, ist auch zugleich immer ein Herantasten, nicht endgültig und abgeschlossen.

Ein bisschen erkenne ich bei dir ja auch die Tendenz, eigentlich deinen Leidensdruck (Suiziddruck) abmildern zu wollen, indem du hier schreibst. Dass du gleich nach den wirksamsten Tabletten fragst, ist für mich Ausdruck dieses starken akuten Leidens. Ich glaube auch, es ist nicht besonders schlau, jemandem, der sowas äußert zu sagen, dass er es nicht tun soll, ja nicht mal dran denken.
Weil man ihn dann wieder in die Isolation verbannt, aus der er sich gerade durch solche Aussagen zu befreien versucht und die meiner Meinung nach in ganz enger Verbindung mit Suizidalität steht. Das weiß ich aus eigener Erfahrung, sehe es aber auch bei anderen Menschen, die sich suizidal äußern bzw. suizidal sind und auch schon Versuche unternommen haben. Ich glaube, psychisch bedingte Suizidalität, ist immer mit einem Ausmaß an Einsamkeit verbunden, das von außen überhaupt nicht gesehen wird und auch nicht nachvollzogen werden kann (wird sich aber auch nicht besonders viel Mühe gegeben...).

Und ich finde es wirklich eine Schande, dass im professionellen Umfeld so dilettantisch mit dem Thema umgegangen wird (auch tw. selbst so erlebt und hier wie auch anderswo immer wieder berichtet).

Ich finde, du kannst dich toll ausdrücken, was ich wirklich für eine Gabe halte. In der anderen Antwort an mich sagtest du ja auch, dass Schreiben für dich eine gewisse therapeutische Funktion hat. Das ist super, dass du das hast und dass du das weißt.

Ja, die Frage nach den Bedingungen, unter denen ein Leben möglich erscheint, ist ja für mich die Schlüsselfrage. Und insofern stimmt es schon, dass du noch ganz am Anfang stehst, wo du noch viele Chancen hast, die Bedingungen für dein Leben so zu gestalten, dass es möglich wird. Auch wenn es alles andere als einfach und viel harte Arbeit ist. (da fällt mir noch ein: warum denkst du eigentlich, dass du stark sein musst? Kommt das von Innen oder sind es Forderungen von Außen? Musst du wirklich oder denkst du, du musst?)
Ich wünsche dir, dass du da weitermachen kannst, dass es dir gelingt, ein paar Dinge so zu beeinflussen, dass du damit besser oder vielleicht auch gut leben kannst.

So als Schlusswort will ich aber nochmal zum Thema "Umgang mit Suizidalen" sagen, weil ich ein bisschen das Gefühl habe, mein Geschreibsel bringt sehr einseitig meine eigene Position beruhend auf meinen eigenen Erfahrungen mit mir selbst zum Ausdruck.

Es ist einfach nicht einfach, damit umzugehen. Ich selbst hatte auch ein mulmiges Gefühl, nachdem ich dir geantwortet hatte, ob ich hoffentlich nichts gesagt habe, das dich in deiner suizidalen Stimmung bestärkt. Letztenendes weiß man das nie, weil alle Menschen eben nunmal Individuen sind und jeder an einem anderen Punkt steht. Wenn man sich länger kennt, ist das einfacher, aber so ist es halt schwierig. Ich denke, dass eben deshalb auch viele, selbst professionell mit dem Thema konfrontierte Menschen mit brüsker Abwehr reagieren. Jeder hat Angst, was Falsches zu sagen und einen anderen Menschen in den Tod zu treiben.
Ich gehe zwar davon aus, dass jemand, der es wirklich vorhat, nicht durch Argumente davon abgehalten werden kann. Aber - bitte verzeih, wenn sich das jetzt komisch anhört - bei Minderjährigen, was du ja bist, fühlt man sich doch nochmal mehr verantwortlich und ich bin mir auch gar nicht sicher, wie das in so einem Forum rechtlich bewertet wird.

Das ist jetzt weder eine Warnung, noch eine Drohung, noch ein Vorwurf an dich. Es geht mir nur im Kopf herum.

...tja, und genau deswegen ist es eben blöd, dass du außer in einem Forum wie diesem über dieses Thema nicht sprechen darfst. Zum Thema Therapie fällt mir noch ein: nicht alle Therapien sind gut und nicht alle Therapeuten machen es gut. Also, falls Therapie nicht hilft, liegt das nicht zwingend an dir. Vielleicht kannst du da auch nochmal ansetzen, herauszufinden, ob das, was dir angediehen wird, wirklich gut ist für dich. Mir scheint, es liegt eine Menge Druck auf dir, anscheinend auch ein gewisser therapieimmanenter Erfolgsdruck? (du betonst einfach so oft, dass du stark sein musst, das löst ja bei MIR schon Druck aus!)

Liebe Grüße,
Vetyver
Mausii

Re: Verzweifelte Maus...

Beitrag von Mausii »

Hey Vetyver. Danke für deinen langen Beitrag. Ich werde dir antworten, wenn ich ein bisschen mehr Kraft hab, ja? LG Mausii
vetyver
Beiträge: 42
Registriert: Mittwoch 29. September 2021, 23:36

Re: Verzweifelte Maus...

Beitrag von vetyver »

Hallo Mausii,

ja, ich gucke hier ab und an rein.

Alles Liebe, bis dann!
Vetyver
Antworten