Live-Mitschnitt beim Tod mit NaP

Meinungs- und Erfahrungsaustausch zum Thema Suizid; Berichte über gescheiterte Suizidversuche; suizidales Verhalten; Leben mit Suizidgedanken; Hilfestellungen

Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

Erloesung
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Live-Mitschnitt beim Tod mit NaP

Beitrag von Erloesung »

https://www.youtube.com/watch?v=d8UG8j0cZWQ

So sieht humanes Sterben im Jahr 2018 aus. Und nicht die grausamen anderen Methoden, die Bürger wählen müssen.
marcel
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Re: Live-Mitschnitt beim Tod mit NaP

Beitrag von marcel »

Humanes Sterben wird aber, wenn überhaupt, nur Menschen mit körperlichen Schmerzen gewährt. Menschen, welche unter unerträglichen Depressionen leiden, werden damit vollkommen alleine gelassen.
Erloesung
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Re: Live-Mitschnitt beim Tod mit NaP

Beitrag von Erloesung »

marcel hat geschrieben:Humanes Sterben wird aber, wenn überhaupt, nur Menschen mit körperlichen Schmerzen gewährt. Menschen, welche unter unerträglichen Depressionen leiden, werden damit vollkommen alleine gelassen.
Dieser Zustand ist in der Tat unerträglich.
Aber da können die Sterbehilfe-Organisationen nicht viel machen. Es ist die öffentliche Meinung, die bestimmt, wer human sterben darf und wer nicht.
September
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Re: Live-Mitschnitt beim Tod mit NaP

Beitrag von September »

http://www.dignitas.ch/index.php?option ... 88&lang=de

Kommt auch sehr darauf an, wo man lebt.

Wenn ich das richtig sehe, wäre, jedenfalls aus strafrechtlichen Gründen, in der Schweiz nicht ausgeschlossen, dass man auch schwerst Depressiven Beihilfe zum Suizid durch ärztliche Mittel leistet. Niederlande auch.

Ganz grundsätzlich frage ich mich, wie das als Deutscher (nach der jüngsten Verschärfung hier) jetzt wäre, also wenn man in der Schweiz sterben wollte. Ist eventuell jetzt nicht mehr so einfach wie bisher.
Erloesung
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Re: Live-Mitschnitt beim Tod mit NaP

Beitrag von Erloesung »

September hat geschrieben:http://www.dignitas.ch/index.php?option ... 88&lang=de

Kommt auch sehr darauf an, wo man lebt.

Wenn ich das richtig sehe, wäre, jedenfalls aus strafrechtlichen Gründen, in der Schweiz nicht ausgeschlossen, dass man auch schwerst Depressiven Beihilfe zum Suizid durch ärztliche Mittel leistet. Niederlande auch.

Ganz grundsätzlich frage ich mich, wie das als Deutscher (nach der jüngsten Verschärfung hier) jetzt wäre, also wenn man in der Schweiz sterben wollte. Ist eventuell jetzt nicht mehr so einfach wie bisher.
Ich denke, dass die Verschärfung, die du hier ansprichst, § 217 StGB (deutsches StGB), NUR auf deutschem Boden gilt. Also gilt in der Schweiz das Schweizer Recht, soweit ich weiss.
September
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Re: Live-Mitschnitt beim Tod mit NaP

Beitrag von September »

Im Prinzip richtig, aber wenn da schon die "Vermittlung" der Gelegenheit bestraft wird, man wahrscheinlich über das Internet auf Dignitas stößt und auch bei sonstigen Internettaten die Abrufbarkeit in Deutschland für den Tatort ausreicht, dann stellen sich da schon Fragen.

Aber ist natürlich sehr theoretisch, weil es derzeit glaube ich noch überhaupt keine Rechtsprechung zu § 217 StGB gibt.
Suizo
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Re: Live-Mitschnitt beim Tod mit NaP

Beitrag von Suizo »

Ein sehr bewegendes und überzeugendes Video. Danke, habe ich gerne gesehen.
RundUm
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Re: Live-Mitschnitt beim Tod mit NaP

Beitrag von RundUm »

Selten, dass ich so gerührt bin. Schön für die beiden! Und das auch noch gemeinsam Händchen haltend.
Emiletit
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Wohnort: Burkina Faso
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Live Mitschnitt beim Tod mit NaP

Beitrag von Emiletit »

It is remarkable, rather valuable piece
DeadBoy
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Re: Live-Mitschnitt beim Tod mit NaP

Beitrag von DeadBoy »

Die Realität der Todes.
Das muss ich jetzt erstmal verdauen.

Dabei machten die eh noch einen guten eindruck.

Ich wäre dafür wenn jemand schon stirbt dass die wochenlang morphium bekommen
damit das leben wenigstens für ne zeit lang schöner ist.
Miu
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Re: Live-Mitschnitt beim Tod mit NaP

Beitrag von Miu »

Sehr traurig stimmt mich das und dennoch ist es unumgänglich, wir werden alle früher oder später gehen.

In der Schweiz bekommt man Hilfe mit schwerer psychischer Erkrankung, ja.

Ich werde diesen Weg auch gehen müssen, wenn ich nicht noch 40 Jahre vor mich hinleiden möchte.
Das macht mich sehr traurig. Aber ich denke, es ist ein Prozess zu akzeptieren, dass es so ist.
Hurlinger
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Re: Live-Mitschnitt beim Tod mit NaP

Beitrag von Hurlinger »

Miu hat geschrieben: Donnerstag 4. Februar 2021, 21:23 .......
In der Schweiz bekommt man Hilfe mit schwerer psychischer Erkrankung, ja.

.....
Könntest du mal verraten wer das in der Schweiz machen soll?
Das halte ich zunächst mal für ein Gerücht.
Nach meinem Kenntnisstand muss man auch da psychologische Gutachten erwirken, und für psychische Erkrankungen liegt die Latte da auch ziemlich hoch.
Es soll sehr schwer dort sein Psychiater dort zu finden, die ein OK geben würden.
Das klingt mir ein wenig zu einfach.
Gruß
Hurlinger
Miu
Beiträge: 383
Registriert: Montag 4. Mai 2020, 02:50

Re: Live-Mitschnitt beim Tod mit NaP

Beitrag von Miu »

Eine der Sterbehilfeorganisationen in der Schweiz.
Die Latte ist insofern hoch, als man eine langjährige Leidensgeschichte vorweisen können muss und auch alle Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft sein müssen.

Ist dies der Fall, gibt es Konsiliarärzte der Organisation, die einen begutachten.

Das sind keine "normalen" Psychiater, die das Thema Suizid ausgrenzen. Sonst würden sie nicht mit der Sterbehilfeorganisation zusammen arbeiten.

Mein Hausarzt, der mich seit 15 Jahren behandelt, attestiert mir eine volle Urteilsfähigkeit. Nicht wie so viele Psychiater die sagen, es ist Teil der Krankheit, dass sie sterben will, daher ist sie nicht 100% urteilsfähig. Wäre sie nicht krank, würde sie nicht sterben wollen. Das ist Bullshit.
Ich bin froh dass mein Hausarzt das ehrlicherweise so weitergibt.
Zuletzt geändert von Miu am Freitag 5. Februar 2021, 01:05, insgesamt 2-mal geändert.
Miu
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Re: Live-Mitschnitt beim Tod mit NaP

Beitrag von Miu »

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Hurlinger
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Re: Live-Mitschnitt beim Tod mit NaP

Beitrag von Hurlinger »

Miu hat geschrieben: Freitag 5. Februar 2021, 00:54 Eine der Sterbehilfeorganisationen in der Schweiz.
Die Latte ist insofern hoch, als man eine langjährige Leidensgeschichte vorweisen können muss und auch alle Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft sein müssen.

Ist dies der Fall, gibt es Konsiliarärzte der Organisation, die einen begutachten.

Das sind keine "normalen" Psychiater, die das Thema Suizid ausgrenzen. Sonst würden sie nicht mit der Sterbehilfeorganisation zusammen arbeiten.

Mein Hausarzt, der mich seit 15 Jahren behandelt, attestiert mir eine volle Urteilsfähigkeit. Nicht wie so viele Psychiater die sagen, es ist Teil der Krankheit, dass sie sterben will, daher ist sie nicht 100% urteilsfähig. Wäre sie nicht krank, würde sie nicht sterben wollen. Das ist Bullshit.
Ich bin froh dass mein Hausarzt das ehrlicherweise so weitergibt.
Therapiemöglichkeiten ausschöpfen: Da sagt dir hier aber fast jeder Psychiater/Psychologe, dass auch schwere Depressionen behandlbar sind.
Das ist oft das Problem. Viele sind mit der Meinung auch nicht ehrlich.
Und dass in der Schweiz ein normaler Arzt dich psychologisch begutachten soll hat eine Frau Dr. Preisig bei einer FTB teuer bezahlt bzw. ist noch dabei das zu bezahlen, wenn ich das richtig mitbekommen habe.
Man hat sie wegen fehlender psychologischer Begutachtung wohl vor Gericht gezerrt.
Habe ich dich richtig verstanden, dass bei dir keine körperliche Erkrankung dein Leiden mitverursacht?
Ich habe erst jetzt den Borderline-Beitrag gelesen und erkenne auch mangels Fachkenntnisse nicht genau an welcher psychischen Störung, du leidest, die eine FTB in der Schweiz möglich machen könnte.
Gruß
Hurlinger
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