Suizid im Alter?

[bluebanana_51]

Hallo,
Ich bin gerade nicht besonders jung, aber auch nicht besonders alt, nämlich Ende 20. Ich war schon immer der festen Überzeugung, dass ich im Alter meinem Leben frühzeitig ein Ende setzen will seit meinem 19. Lebensjahr. Ich will ca. 60 Jahre alt werden und dann sterben. Meine Großeltern sind alle in Pflegeheimen und falls ich mir anschaue, was sie durchmachen, will ich nie so etwas selbst erleben müssen.
Zudem habe ich beruflich in den letzten Jahren sehr viel Pech gehabt und schaue in eine ungewisse berufliche Zukunft. Ich wüsste ehrlich gesagt nicht, wie ich bis zur Rente arbeiten könnte. Ich leide an chronischen Schmerzen und weiß nicht wie es mit meinem Beruf gerade weitergehen sollte. Ich habe einiges geerbt, aber lange nicht genug, sodass ich bis 60 davon leben könnte. Mein Leben funktioniert einfach nicht richtig. Der einzige Grund, warum ich noch hier bin, sind meine Eltern und weil ich nicht will, dass sie im Alter alleine sind. Aufgrund meiner Krankheiten habe ich es immer noch nicht richtig ins Berufsleben geschafft und habe dieses Jahr eine Menge Rückschläge erlebt.
Ich hätte sehr gerne eigene Kinder, bin aber gesundheitlich so eingeschränkt und kann nicht für mich sorgen. Deswegen fällt das weg.
Habe das schon in andere Foren geschrieben und mir wurde geraten mich an einen Psychologen zu wenden oder bei der Telefonseelsorge anzurufen. Darauf habe ich keine Lust.
In meinem Alltag versteht mich niemand. Meine Familie weiß dass ich mit 60 sterben will und sie finden es zwar nicht toll, aber in Ordnung. Sonst weiß es natürlich keiner. Freunde habe ich nur sehr wenige.
Was denkt ihr? Würdet ihr im Alter sterben wollen?

[glycerine]

Ich will auch im Alter nicht mehr leiden müssen.
60 ist ein gutes Alter für mich um zu sterben.

[Lu-Na]

Für mich war auch schon immer klar, dass ich nur so lange leben möchte, wie mein Leben (einigermaßen) lebenswert ist. Ob es das letztendlich aus Altersgründen nicht mehr ist oder schon früher wegen schwerer Krankheit, Schmerzen, Einsamkeit, Depressionen oder was auch immer, das sei mal dahingestellt. Auf jeden Fall möchte ich nicht meine letzten Jahre damit verbringen, qualvoll dahinzuvegetieren und möglicherweise nicht mehr in der Lage sein, dem Elend selbst ein Ende zu bereiten. Ein selbstbestimmtes Sterben gehört für mich ganz klar zu einem selbstbestimmten Leben dazu.

[bluebanana_51]

Danke für eure lieben Antworten.

[Peterchen]

Ende 20 ist nicht mehr jung? Was bin ich denn dann mit 33?

Also ich werde die 60 gar nicht erreichen, sondern mich wegen einer Krankheit lange vorher befreien. Wäre ich gesund, dann würde ich allerdings auch nicht den "natürlichen Tod" im Pflegeheim abwarten, sondern mich ebenfalls im Alter umbringen. Je nach Lebensquali und Interesse an der Welt aber vielleicht erst mit 70 oder 80. Ich würde halt schon gerne wissen, wie es mit der Menschheit weitergeht; diese Neugierde wäre für mich ein Grund, weiterzuleben, solange es mir nicht schlecht geht und ich geistig fit bin.

Einen festen Termin zu setzen, der noch Jahrzehnte entfernt ist, finde ich sinnlos. Vielleicht hast du mit 50 die Schnauze voll, vielleicht passiert mit 60 gerade etwas aufregendes, weshalb du noch ein paar Jahre dranhängst.

Wichtig ist, dass man sich das Nembutal oder ähnliches frühzeitig besorgt und in die Schublade legt. Mit dem Wissen, jederzeit innerhalb weniger Stunden die Biege machen zu können, kann man dann völlig entspannt noch etwas weiterleben.

[bluebanana_51]

Also ich denke realistisch, dass ich sobald ich 55-60 sein werde, nicht mehr viel Lust am Leben haben werde. Kann aber natürlich alles völlig anders kommen und gerade zu dieser Zeit werde ich aufblühen. Da gebe ich dir völlig Recht!
Ich habe keine Ahnung, wie man sich Nembutal besorgt. Außerdem haben die Medikamente alle eine begrenzte Haltbarkeit und sind alle nach ein paar Jahren bestimmt nicht mehr so wirkungsvoll. Ich finde es aber auch sehr tröstend, dass man irgendetwas in seiner Schublade quasi parat hat, was man jederzeit einnehmen hat. Ich glaube alleine das Wissen darum würde viele abhalten, sich umzubringen, weil man immer darauf zurückgreifen kann und daher noch entspannt noch und noch einen Tag leben kann.

[Riesenschnauzer]

Ich würd es auch nicht an irgend einem Lebensalter festmachen. Aber wenn eine schlimme Diagnose käme...das wäre vielleicht ein Grund. Wobei es auch da wohl mit dem Alter zusammenhängen würde, ob sich der Kampf noch lohnt.

[adidasDD]

Bei mir wird das nicht an Krankheit gebunden sein, Anfang 60 ist doch ein gutes Alter dafür, habe viel gesehn, aber auch irgendwie genervt von der Banalität.
Das N macht es dann zum Glück einfach.

[bluebanana_51]

Danke an alle, die sich gemeldet haben.
Nur aus Interesse: hier schreiben viele, dass sie Nembutal verwenden wollen etc. Aber es ist doch sehr schwierig da heranzukommen. Deswegen habe ich das ehrlich gesagt für mich ausgeschlossen, weil ich wüsste ehrlich gesagt nicht wo ich das herkriege. Wollte nur darauf hinweisen dass sich das Beschaffen des Mittels als ziemlich problematisch herausstellen kann.

[glycerine]

Wo ich Nembutal herbekommen könnte, na gar nicht vermutlich.

Bei Peterchen vermute ich mal, dass er es ja nicht konkret gesagt hat, dass er Nembutal hernimmt, er erwähnte was von Nembutal oder ähnliches.

Ich bin ehrlich gesagt allen Methoden die mit Medikamenten zu tun haben sehr skeptisch gegenüber.

Ich bin jetzt über 30, aber bis ich 60 bin kann sich ja noch was in der Gesetzgebung ändern, ich hoffe es zumindest.

[Peterchen]

Wo ich Nembutal herbekommen könnte, na gar nicht vermutlich.

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

Ich bin jetzt über 30, aber bis ich 60 bin kann sich ja noch was in der Gesetzgebung ändern, ich hoffe es zumindest.

Ich habe da keine große Hoffnung. Seit Jahrzenten gibt es eine Bevölkerungsmehrheit pro Sterbehilfe. Trotzdem wurde die Gesetzeslage vor drei Jahren sogar noch schlimmer.

Und selbst wenn irgendwann ein Gesetz käme mit dem Inhalt "Im Endstadium einer tödlichen Krankheit darf bei unerträglichem Leidensdruck Sterbehilfe in Anspruch genommen werden", würde mir das nicht ausreichen. Was ist, wenn ich im Alter das Augenlicht verliere oder zum Pflegefall werde und so nicht weiterleben will? So liberal, dass man sich in solchen Fällen euthanasieren kann, wird ein Sterbehilfegesetz in den nächsten Jahrzehnten garantiert nicht.

[adidasDD]

Da wir konservativeren Zeiten entgegengehen wird es eher schlechter mit der Sterbehilfe, denke ich jedenfalls. Religiöse Fundamentalos wollen ja das Leiden bis zum erlösenden Ende.
Die Besorgung von N ist ja auch schwieriger geworden, China ist weggefallen.

[Riesenschnauzer]

Da wir konservativeren Zeiten entgegengehen wird es eher schlechter mit der Sterbehilfe, denke ich jedenfalls. Religiöse Fundamentalos wollen ja das Leiden bis zum erlösenden Ende.

Bis 2020 20 Millionen Muslime in Deutschland?
http://www.pi-news.net/2015/10/20-milli ... utschland/

Wenn man jetzt um die 30 ist, bedeutet das, dass es im Alter mit großer, großer Wahrscheinlichkeit eine muslimische Bundesregierung geben wird (bei exponentieller Vermehrung dieses Bevölkerungsanteiles und Rückgang der Geburten bei Deutschen). Wie dann die Gesetzgebung auch in diesem Bereich aussehen wird, kann man sich vorstellen.

[Verloren]

Pi News scheint mir eine rechte Propagandaseite zu sein und daher nicht vertrauenswürdig. Ich habe ganz andere Zahlen über die Entwicklung der muslimische Bevölkerungsanzahl gefunden.

https://www.tagesschau.de/inland/studie ... d-101.html

Laut Prognosen der US Forscher wird es je nach Annahmen 6Mio, 8,5 Mio oder 17,5 Mio Muslime im Jahr 2050 in Deutschland geben. Eine muslimische Regierung ist eher unwahrscheinlich, aber natürlich könnte der Einfluss wachsen. Zu bedenken ist aber auch, dass es Leute geben wird wie mich. Ich habe teilweise einen Migrationshintergrund und bin trotzdem Atheist.

An die jüngeren: Wenn ihr euch jetzt schon mit dem Thema Suizid im Alter befasst, heißt das, dass es euch im Moment einigermaßen gut geht und ihr zumindest ein gewisses Alter erreichen möchtet?

[glycerine]

Mir geht es oft schon gut, ich denke nicht ständig ans Sterben wollen.
Ich komme sogar oft sehr gut zurecht, es gibt Anteile meiner schizophrenen Erkrankung die sogar besser geworden sind, zum Beispiel habe ich viel weniger Paranoia als noch vor ein paar Jahren.

Der Gedanke ans Sterben ist momentan gestorben.