Ich schaffe es einfach nicht

Meinungs- und Erfahrungsaustausch zum Thema Suizid; Berichte über gescheiterte Suizidversuche; suizidales Verhalten; Leben mit Suizidgedanken; Hilfestellungen

Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

Seit Jahren
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Ich schaffe es einfach nicht

Beitrag von Seit Jahren »

Lag sicher so eine Stunde in der Badewanne und habe versucht mir die Pulsadern aufzuschneiden. Tief durchgeatmet, mir vor Augen geführt wie es weitergeht wenn ich es NICHT tue, immer wieder angesetzt. Ein paar mal wenig geschnitten, beim letzten mal hat es immerhin etwas geklafft, aber noch weit entfernt von der Ader und ich habe wie jedes mal abgerbochen. Das Schmerzempfinden war mit der Zeit weg, trotzdem nicht geschafft.

Gestern: Dasselbe, nur weniger lang als eine Stunde. Nachher Versuch mit selbstgebasteltem Exit Bag. Mit getrübtem Bewusstsein panisch aufgerissen. Also praktisch so, als wäre es nicht getrübt, mein Suizid-Verhinderer ist ziemlich stark.

Sonst so: Henkersknoten geknotet, an einen Balken befestigt. Stuhl drunter, drauf gestiegen, Schlaufe so halb um den Kopf. Gewartet. Mehrmals. Teilweise das ganze wochenlang so gelassen, abgenommen, Stuhl verräumt. Wieder installiert.

Mehrere Blätter Digitalis und Aconitum gegessen. Digitalis manchmal über Tag hinweg, jeden Tag 2-3 Blätter. Irgendwann war es genug konzentriert für einen Tag extreme Übelkeit und blass im Bett liegen. Hatte das sicher 3 mal.

...

Ich finde mein Leben wirklich unerträglich und beendenswert. Seit Jahren. Immer wieder. Auch wenn es mir gut geht, sehe ich es objektiv so, obwohl es mir dann "egal" ist weils mir ja gerade gut geht. Bei der Pulsaderngeschichte hatte ich Angst, dass ich nicht tief genug schneide und dann eine riesige Klaffwunde habe... die niemand versorgt. Oder soll ich dann ins Spital? Dort werde ich mal wieder schlecht behandelt, vielleicht zwangseingewiesen. Hab schon reichlich Erfahrungen mit Psychiatrie und sowas, zwei mal akut suizidal eingesperrt. Hab natürlich jedes mal gesagt ich würde mich nicht umbringen um raus zu kommen. Hat mir absolut null geholfen sondern mich in meinem Suizidwunsch bestärkt, dieses Einsperren. Es war nicht nur gelogen, denn ich traue es mir nicht zu, mich umzubringen. Aber es muss doch irgendwie gehen? Andere schaffen es auch. Was soll ich tun? Hab kein Geld für Sterbehilfe und keine Krankheit, bei der ich in zwei Wochen sterbe. Da würde man mir ja logischerweise helfen schon zehn Tage vorher zu sterben. Was extremst Sinn macht. Im Gegensatz zu Leuten die noch mehrere Jahrzehnte Leiden vor sich haben, muss man da unbedingt helfen.

:x
Peterchen
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Re: Ich schaffe es einfach nicht

Beitrag von Peterchen »

Sich die Pulsadern aufzuschneiden, ist eine der unsichersten Methoden überhaupt. Selbst wenn man die Ader erreicht, ist nicht gesagt, dass man verblutet.

Irgendwelche Blätter zu fressen, in der Hoffnung, damit eine tödliche Dosis zu erreichen, ist sicherlich auch nicht der richtige Weg. Wenn man sich vergiften will, dann sollte man Medikamente nehmen, die man genau dosieren kann.

Insgesamt machen deine Bemühungen einen ziemlich planlosen Eindruck. Am einen Tag isst du irgendwelche Blätter, an einem anderen schneidest du dir die Arme ein bisschen auf, dann atmest du ein bisschen in den Exit Bag...

Ich würde erst mal klären, ob deine Absicht wirklich so 100%ig ist. Und wenn ja, eine Methode suchen, die funktioniert. Ich persönlich halte, wie schon mehrfach erwähnt, die Chloroquin-Methode für den besten Kompromiss aus Sicherheit und Schmerzlosigkeit. Will aber niemandem etwas aufschwatzen.
Zuletzt geändert von Peterchen am Montag 6. Juni 2016, 21:25, insgesamt 1-mal geändert.
Thorsten3210
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Re: Ich schaffe es einfach nicht

Beitrag von Thorsten3210 »

Mit so einem planlosen Vorgehen und diesen halbherzigen Versuchen erreichst Du nur, dass Du Dich anschließend noch schlechter fühlst. Und dass Du zusätzlich auch noch mit den Schäden, die Deine Versuche hinterlassen haben, weiterleben musst. Es sind ja nicht nur die Narben durch die Schnitte, sondern evt. auch Organschäden durch Überdosen von Digitalis und Eisenhut. Ich glaube alle hier können verstehen, wie weit große Verzweifelung jemanden treiben kann, nichtsdestotrotz bringt so ein chaotisches Vorgehen außer Verdruß (und Schmerzen) doch absolut gar nichts. Setz Dich am besten mal in Ruhe hin und überlege, was Du überhaupt willst, und dann informierst Du Dich erstmal vernünftig. Mir scheint es fast so, als wenn Du in Wahrheit gar nicht sterben willst, deshalb auch diese nur halbherzig durchgeführten Versuche. Fast so, als wenn Du das Schicksal herausfordern willst, entweder klappt es oder eben nicht.
Seit Jahren
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Re: Ich schaffe es einfach nicht

Beitrag von Seit Jahren »

@Peterchen, ich hatte sie, glaube ich ziemlich gut erfühlt und eine neue scharfe Rasierklinge - die Methode an sich ist unsicher, ja. Aber auch wenn ich stark gedrückt hätte und ein paar cm lang quer aufgeschnitten? Zuhause ist und tagelang von niemanden vermisst wird. Okay, ich hätte sie verfehlen können...

Zu den Blättern: es ist wie Thorsten geschrieben hat schon ein bisschen "das Schicksal herausfordern."


@Thorsten: dazu gehören auch Schäden an denen ich später spontan sterben könnte.


@Peterchen: Ja, es ist wohl teilweise sicher planlos. Andererseits möchte ich sagen, dass ich die Exit Bag Methode in dieser Form selbst für mich erfunden habe und sie als ziemlich sicher beurteilen würde. Okay, vielleicht nicht so wie ich es durchgeführt habe (hätte vllt Krämpfe bekommen und dabei den Sack kaputt gemacht), aber in Kombination. Also mein "toller Plan" war mal:


*Exit Bag (Sack, Deodorantdose, ein Tuch für vor den Mund)
*Strick

Auf den Stuhl stellen, Strick um den Hals, Exit Bag über den Kopf, gut verschliessen und dann durch das Tuch Butan/Propan inhalieren. Bewusstlos werden und sich dadurch erhängen. Wieso nicht nur erhängen? Weil ich es nicht schaffe. Dachte ich könnte mich so überlisten. Aber ich weiss ja dann auch, dass ich nachher sterbe...

100%ig? Nein. Ich will leben, ich will meinen Freund wieder sehen, ich habe Angst dass nach dem Tod noch was kommt und es schlimm ist, ich weiss nicht wie ich mich entscheiden soll wenn ich sicher weiss, es kommt nichts mehr. Mein Leben ist nicht schön aber ich habe nur dieses eine. Aber mein Verstand sagt klar ja. Falls es eine Lösung gibt, dann Suizid.


@Thorsten: Organschäden sind in gewisser weise erwünscht, wenn sie z.B. zu einem plötzlichen Herztod führen. Aber schon klar, es gibt wohl auch solche die sehr unangenehm sind und nicht zum Tod führen. Ja, ich wil nicht sterben. Aber ich kann mich mit dem wie es ist nicht arrangieren, schaffe es einfach nicht.

Ich glaube ich mache mal einen Post in "Lebenstraum", das was ich jetzt schreiben wollte ist wohl off topic.

Naja, da wäre ich ja dann auch schon beim Thema "mir klarwerden ob ich es wirklich will."

Sorry wenn ich wirr klinge und danke für eure Antworten. Und ich möchte den Schluss von meinem Einstiegspost entschärfen: es ist sicher nicht schön wenn man nicht sterben will und wegen einer Krankheit muss.
Peterchen
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Re: Ich schaffe es einfach nicht

Beitrag von Peterchen »

100%ig? Nein. Ich will leben, ich will meinen Freund wieder sehen, ich habe Angst dass nach dem Tod noch was kommt und es schlimm ist, ich weiss nicht wie ich mich entscheiden soll wenn ich sicher weiss, es kommt nichts mehr. Mein Leben ist nicht schön aber ich habe nur dieses eine. Aber mein Verstand sagt klar ja.
Diese Ambivalenz ist keine Grundlage für einen vernünftigen Freitod.

Nimm dir 1 - 2 Jahre, um dein Leben aufzuräumen und wieder auf einen grünen Zweig zu kommen. Wenn du danach immer noch an Suizid denkst, kannst du das Thema noch mal auf planmäßige Weise angehen.
Seit Jahren
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Re: Ich schaffe es einfach nicht

Beitrag von Seit Jahren »

Peterchen hat geschrieben:
100%ig? Nein. Ich will leben, ich will meinen Freund wieder sehen, ich habe Angst dass nach dem Tod noch was kommt und es schlimm ist, ich weiss nicht wie ich mich entscheiden soll wenn ich sicher weiss, es kommt nichts mehr. Mein Leben ist nicht schön aber ich habe nur dieses eine. Aber mein Verstand sagt klar ja.
Diese Ambivalenz ist keine Grundlage für einen vernünftigen Freitod.

Nimm dir 1 - 2 Jahre, um dein Leben aufzuräumen und wieder auf einen grünen Zweig zu kommen. Wenn du danach immer noch an Suizid denkst, kannst du das Thema noch mal auf planmäßige Weise angehen.
Diese Ambivalenz war noch nie anders, die wird nicht weggehen!! Ich habe genug gewartet. Ist doch nicht aussergewöhnlich, dass Suizidenten eigentlich nicht sterben wollen aber keine Wahl sehen oder nicht? Ich kann nicht impulsiv handeln und das ausblenden, ... ach keine Ahnung. Ich kann es nicht aufräumen, bin im Loch, arm, kaputt, hab niemanden den es interessiert. Ich raffe mich immer auf, fange an Sport zu machen (denke, das ist der Anfang, wenn ich das kann, kann ich nachher etwas anderer erreichen usw) und lande immer wieder im Loch. Es ist aber nicht eine Zwischenstation auf dem Weg zu einem Ziel, sondern einfach nur ein Loch. Ich glaube ich kann mein Leben nicht aufräumen. Ich bin einfach nur völlig zerstört und ausgebrannt. Da kommt nicht mehr viel von "innen" bei mir. Und meine Lage ist nicht gerade das Sprungbrett in ein besseres Leben. Es ist ein ermüdender, frustrierender Kampf, der zu nichts führt. Ohne Zuschauer die einen anspornen. Ich glaube ich muss einfach mutiger werden und mich überwinden oder Gehirnareale zerstören die dafür verantwortlich sind dass man das Ganze betrachtet und nicht nur einen Teil. Vielleicht bin ich auch zu schwach dafür. Oder es geht mir nicht schlecht genug. Oder ich werde diese Illusionen und Hoffnungen nicht los. Irgendwelche diffusen Vorstellungen von einem Leben, dass einem nicht ständig dazu bringt sich zu überlegen wie man es schafft es zu beenden. Ernsthaft wie stellst Du dir vor dass ich mein Leben aufräumen soll? Welches Leben? Ich habe niemanden (bis auf meinen Freund) und sehr wenig Besitztümer (Kleider, ein paar Bücher, Ramsch der in eine Kiste passt). Was gibt es aufzuräumen??


Vor etwa drei Jahren habe ich mir eine Deadline gesetzt: einige Monate und dann bringe ich mich um wenn es mir nicht besser geht. Habs nicht gemacht. Seither denke ich immer an Suizid und es geht mir grösstenteils sehr schlecht (abgesehen von Phasen an denen ich mich aufraffen kann und strukturiert lebe, in denen geht es mir auch nicht gut, aber so dass ich angenehme Momente erleben kann und nicht die ganze Zeit leide)

Das erste mal umbringen wollte ich mich mit 7. Soviel zu nochmal Zeit nehmen :evil:
Wenn ich es nicht bald schaffe läuft es ja eh drauf hinaus, aber bitte erinnere mich nicht daran :cry:
Thorsten3210
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Re: Ich schaffe es einfach nicht

Beitrag von Thorsten3210 »

Seit Jahren hat geschrieben:Ist doch nicht aussergewöhnlich, dass Suizidenten eigentlich nicht sterben wollen aber keine Wahl sehen oder nicht?
Das nicht, aber es führt oft dazu, dass die letzte Entschlossenheit zum Suizid fehlt und der Versuch dann misslingt. Wenn Du z.B. so stark leiden würdest, dass jeder weitere Tag, jede Stunde sogar eine einzige große Qual ist (z.B. bei stärksten Schmerzen), dann wäre die Entschlossenheit mit Sicherheit da. Das ist bei Dir nicht so. Und der Überlebenstrieb ist sehr stark. Bei Dir halten sich die lebenserhaltenden und lebensvernichtenden Kräfte die Waage. Du schreibst von Phasen, an denen Du Dich aufraffen kannst und strukturiert lebst. Na, das ist doch schon mal ein guter Anfang, den Du ausbauen könntest. Ich weiß ja nicht wie alt Du bist, aber ich nehme an recht jung. Du könntest versuchen, schulisch oder beruflich noch was zu reißen. Natürlich schaffst Du das nicht alleine, da müßtest Du kompetente Hilfe an Deiner Seite haben.
SSchluSS2
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Re: Ich schaffe es einfach nicht

Beitrag von SSchluSS2 »

ich glaub ich schaffs auch nicht, bin jetzt heut vormittag schon beim 6. Bier und selbst wenn ich den Kasten bis 12 leer und kotzent vom Stuhl fall, wach ich spätestens ne halbe stunde vor 20uhr wieder auf. da ist in mir wohl so ne zeitschaltuhr :P
Wenn schon ne harte Methode
Thorsten3210
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Re: Ich schaffe es einfach nicht

Beitrag von Thorsten3210 »

SSchluSS2 hat geschrieben:wach ich spätestens ne halbe stunde vor 20uhr wieder auf. da ist in mir wohl so ne zeitschaltuhr
praktische Angelegenheit, dann kannste Dich ja gleich für abends hübsch machen bzw. vorglühen für die anschließende Kneipentour :mrgreen:
SSchluSS2
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Re: Ich schaffe es einfach nicht

Beitrag von SSchluSS2 »

Thorsten3210 hat geschrieben: praktische Angelegenheit, dann kannste Dich ja gleich für abends hübsch machen bzw. vorglühen für die anschließende Kneipentour :mrgreen:
Was in die Kneipe? Da zahl ich ja für 1 Bier mehr als für 10 beim Netto.
Da schneid ich mir nach dem Kasten ja lieber die Pulsadern auf und trink mein Blut :lol:
Thorsten3210
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Re: Ich schaffe es einfach nicht

Beitrag von Thorsten3210 »

SSchluSS2 hat geschrieben:Was in die Kneipe? Da zahl ich ja für 1 Bier mehr als für 10 beim Netto.
Stimmt auch wieder, allerdings schmeckt ein frisch gezapftes deutlich besser als diese Netto-Dosenplörre. Und mit Glück sitzen am Tresen in der Kneipe auch ein paar hübsche Schnitten ^^ :D Aber das geht jetzt etwas Off-Topic
Seit Jahren hat geschrieben:irgendwelche diffusen Vorstellungen von einem Leben, dass einem nicht ständig dazu bringt sich zu überlegen wie man es schafft es zu beenden
Das ist der springende Punkt, hier ist eine Portion Realismus angebracht. Also die Frage, was kannst Du in Deinem Leben mit dem, was Du mitbringst, noch reißen ? Leider weiß ich nicht, wie alt Du bist. z.B. Hast Du einen brauchbaren schulischen oder beruflichen Abschluß? Falls nicht, gibt es Möglichkeiten, diesen noch zu erwerben ? Oder hast Du solche Themen für Dich schon als aussichtslos abgehakt ?
Seit Jahren
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Re: Ich schaffe es einfach nicht

Beitrag von Seit Jahren »

Seit Jahren hat geschrieben:irgendwelche diffusen Vorstellungen von einem Leben, dass einem nicht ständig dazu bringt sich zu überlegen wie man es schafft es zu beenden
Das ist der springende Punkt, hier ist eine Portion Realismus angebracht. Also die Frage, was kannst Du in Deinem Leben mit dem, was Du mitbringst, noch reißen ? Leider weiß ich nicht, wie alt Du bist. z.B. Hast Du einen brauchbaren schulischen oder beruflichen Abschluß? Falls nicht, gibt es Möglichkeiten, diesen noch zu erwerben ? Oder hast Du solche Themen für Dich schon als aussichtslos abgehakt ?
Ich will wie gesagt, studieren. Hab allerdings keine Matur und die billigste Erwachsenenmatur kostet CHF 900.- im Monat soweit ich weiss. Weiss auch nicht ob ich das psychisch überstehen würde. Mit Aussicht auf ein tolles Studium vielleicht schon. Ich weiss nicht ob das klappen würde, ich sehe immer wieder Leute mit ähnlich schlimmer Vergangenheit die einfach nur leiden. Fühle mich darin bestätigt, wenn ich von denen höre/lese dass sie immer wieder kämpfen aber es einfach nicht reicht. Ich lese mal auch in das eine oder andere Fachbuch rein und es sieht aus als wäre ich zu lebenslangem Leiden verurteilt. Ohne diese Fresse und mit Studium wäre es möglicherweise erträglich.
Thorsten3210
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Re: Ich schaffe es einfach nicht

Beitrag von Thorsten3210 »

Also ich hatte (allerdings in Deutschland) seinerzeit auch keine Matur, nur Fachhochschulreife, das reichte aber für den Beginn eines Ingenieursstudium an der Fachhochschule. Dies hatte bis zum Diplom 3,5 Jahre gedauert. Ich weiß ja nicht, wie es bei euch in der Schweiz ist, muss man denn unbedingt die Matur haben, oder gibt es andere Zugangswege? Ich glaube, als Studentin würdest Du Dich gleich ganz anders fühlen, hättest eine Aufgabe und wieder ein (großes !) Ziel vor Augen. Wichtig ist nur, dass Dir Lernen Spaß macht, sonst schafft man ein Studium nicht.
Seit Jahren
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Re: Ich schaffe es einfach nicht

Beitrag von Seit Jahren »

Thorsten3210 hat geschrieben:Also ich hatte (allerdings in Deutschland) seinerzeit auch keine Matur, nur Fachhochschulreife, das reichte aber für den Beginn eines Ingenieursstudium an der Fachhochschule. Dies hatte bis zum Diplom 3,5 Jahre gedauert. Ich weiß ja nicht, wie es bei euch in der Schweiz ist, muss man denn unbedingt die Matur haben, oder gibt es andere Zugangswege? Ich glaube, als Studentin würdest Du Dich gleich ganz anders fühlen, hättest eine Aufgabe und wieder ein (großes !) Ziel vor Augen. Wichtig ist nur, dass Dir Lernen Spaß macht, sonst schafft man ein Studium nicht.
Ich weiss nicht genau. Traue es mir nicht wirklich zu mit diesem Aussehen, denke das absorbiert zu viel Energie und lässt mich schlecht dastehen vor anderen (auch vor Leuten die mir zu einem Studium verhelfen könnten ohne Matur, falls das geht). Hm, ich habe neulich gesehen dass es eine Seite gibt wo man sich registrieren kann und dann sucht sie Stipendienmöglichkeiten heraus die auf einen passen. Muss man allerdings was zahlen. Meinst Du ich sollte es versuchen? Was ist mit meinem Behindertsein? Ich warte auf eine Rentenabklärung, vielleicht bin ich behindert :shock:

Okay okay, Ausreden. Ich habe Angst davor dass mich Leute komisch angucken und behandeln. Ich weiss nicht ob ich gerne lerne, hab meist nicht gelernt. Also kommt halt drauf an was. Wenn es mich interessiert wäre es wohl eine Sache des sich Zusammenreissens. Aber oft verletzen mich Dinge und machen mich wütend usw. Oder es interessiert mich einfach nicht. Oder beides. Gibt es einen Trick? Vielleicht wie man Etwas lernen kann ohne dass man es selber so sieht und das sagen was die anderen hören wollen. Ach keine Ahnung, ich war ja nie am studieren.

Das letzte Schulische vor der Ausbildung war eine Vorlehre mit zwei Tagen Schule und da konnte die halbe Klasse nicht richtig deutsch (nicht böse gemeint, ich bin selber Ausländerin) und man musste z.B. über eine bekannte Person einen Vortrag machen. Hatte ein paar zur Auswahl, z.B. Marie Antoinette und Mahatma Ghandi. Ich habe dann gefragt ob ich das über Paracelsus machen darf und da fanden die Lehrer das wäre schwierig. Also nicht schwierig, weil er nicht dazu gehört sondern weil es schwierig ist über ihn einen Vortrag zu halten. Was ist wenn ich einfach dumm aussehe? Es war halt total langweilig und auch nicht wirklich zusammenhängend. Hin und wieder gab es ein Deutschblatt für Viertklässler. Berufsschule ist was anderes, dort lernt man ja berufsspezifische Dinge. Den allgemein bildenden Unterricht fand ich zwar auch kopfschussreif. Wieder zwischendurch ein Deutschblatt aus der vierten Klasse und ansonsten haufenweise Zeugs, dass mich nicht interessiert, z.B. Politik und keine Ahnung was. Irgendwas mit Gesetzten und so.

In der Schule ging es mir halt schlecht und immer schlechter, deswegen kann es sein dass ich einfach depressiv war und Probleme hatte, ist ja bekannt dass man deswegen schlecht in der Schule wird oder? Konnte mich teilweise null konzentrieren, auch wenn ich es versucht habe. Im Mathematik hatte ich einfach wie eine Wand vor dem Kopf die nichts reinlässt. An Aufgaben war nicht zu denken, ich habe versucht die Schule zu verdrängen in der Freizeit.

Eben, bräuchte Tricks für:
-etwas, dass Dich absolut null interessiert in den Schädel hämmern
-die Anti-Mathematikwand (???) :(
-nicht aus dem Konzept bringen lassen von Dingen die Dich sehr verletzen und wütend machen
-"AD(H)S" (quasi keine Aufmerksamkeitsspanne, immer gedanklich abschweifen)
Thorsten3210
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Re: Ich schaffe es einfach nicht

Beitrag von Thorsten3210 »

Was ist mit meinem Behindertsein? Ich warte auf eine Rentenabklärung, vielleicht bin ich behindert
Das wird nicht einfach, also die Hürden sind recht hoch, eine Erwerbsminderungs-Rente (so heißt es die Deutschland) zu bekommen, aber nicht unmöglich, vor allem wenn man nachweislich psychische Probleme hat. Versuchen kannst Du es natürlch.

Was Dir fehlt ist eine anständige Berufs- und Studienberatung, da kannst Du alle offenen Fragen klären (Zugangsvorrausetzung, ggf. Stipendium), die helfen auch dabei, ggf. das richtige Studienfach für Dich zu finden. Natürlich was möglichst ohne Mathe, denn ich hab Dich so verstanden, das lineare Gleichungssysteme und Zahlentheorie nicht ganz so Dein Ding sind :wink:
In der Schule ging es mir halt schlecht und immer schlechter, deswegen kann es sein dass ich einfach depressiv war und Probleme hatte
Das ist natürlich klar, mit Depressionen lässt sich schlecht lernen, da kann man sich auf nichts konzentrieren und ist vergeßlich. Das muss im Studium ja nicht so sein, da hast Du auch mehr Freiheiten beim Lerntempo und das beste: keine Anwesenheitspflicht :wink:
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