Gescheiterte Suizidversuche

Meinungs- und Erfahrungsaustausch zum Thema Suizid; Berichte über gescheiterte Suizidversuche; suizidales Verhalten; Leben mit Suizidgedanken; Hilfestellungen

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Niemanie

Re: Gescheiterte Suizidversuche

Beitrag von Niemanie »

FluffsInTheNavel hat geschrieben:Bist du girlxxx ? :D
"Zastrau" passt schon :roll: . Bin eh gleich wieder weg vom Fenster/Forum...habe mich entgegen meinem wirklichen Wollen hinreissen lassen.
Ja, das Buch ist übrigens wirklich lesenswert, gerade für Laien wird da die tatsächliche Problemlage erhellend dargestellt (d.h. man bekommt eine Ahnung davon welche Probleme der Lösung harren. Der Autor grenzt sich aber auch gegen den Kreationismus ab, wobei er ihm durchaus zugesteht einige Schwachpunkte der Evolutionstheorie richtig erkannt zu haben).
FluffsInTheNavel
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Re: Gescheiterte Suizidversuche

Beitrag von FluffsInTheNavel »

Niemanie hat geschrieben: Zastrau" passt schon :roll: . Bin eh gleich wieder weg vom Fenster/Forum.
Ach schade :roll: Wieso denn eigentlich? Und woher kommt das Zastrau?
Peterchen
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Re: Gescheiterte Suizidversuche

Beitrag von Peterchen »

Lichtglanzable hat geschrieben: Davon abgesehen bin ich der Meinung, dass erst der Glaube einem Menschen Sinn gibt und eine Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens und warum wir alle hier sind.
Das muss nicht der Fall sein. Man kann auch in anderen Dingen Sinn finden. Oder sich damit abfinden, dass es keinen Sinn gibt.
Es heißt ChristenLEHRE und EvolutionsTHEORIE! Es besteht ein himmelweiter Unterschied zwischen einer (noch nicht entgültig bewiesenen!) Theorie und einer Lehre, die anwendbar ist und in gewissem Umfang bewiesen worden ist.
Das Wort "Theorie" hat nichts mit dem Grad der Bestätigung zu tun. Die Evolutionstheorie beruht auf Millionen empirischen Belegen und ist damit so gut bestätigt, wie man es sich in der Wissenschaft nur wünschen kann.

Andererseits weiß ich nicht, was dich zu der Aussage führt, die "Christenlehre" (lehren kann man alles mögliche) sei "in einem gewissen Umfang bewiesen". Ich würde sagen, da ist gar nichts bewiesen. Vielmehr ist offensichtlich, dass die Bibel mit all ihren Widersprüchen und ihrem jähzornigen Gott reines Menschenwerk ist.

Außerdem, wenn wir alle nur ein Produkt des Zufalls wären, warum sind wir dann hier? So wären wir allesamt unnütz und hätten absolut keine Existenzberechtigung oder einen Grund da zu sein. Das ist unlogisch! Hinter allem was da da ist steht ein Grund, eine Ursache und eine Absicht.

Du solltest Ursachen und Zwecke, also Kausalität und Finalität, nicht durcheinander bringen. Unsere Existenz hat selbstverständlich Ursachen. Die Evolution und die Entstehung des Menschen ist ein kausaler Prozess, den wir immer genauer verstehen.

Dagegen gibt es keinen Grund zu der Annahme, dass mit unserem Dasein irgendein Sinn oder Zweck verbunden wäre. Es gibt auch keinen Grund zu der Annahme, dass alles, was passiert, auf einer Absicht beruht. Wenn du Krebs bekommst, dann steht dahinter keine Absicht, sondern nur blinde Kausalität.

Das Tolle an der Evolutionstheorie ist ja gerade, dass sie die Existenz von scheinbar sinnvollen Strukturen auf einen bloßen Kausalprozess zurückführt.
Dann frage ich dich jetzt geradeheraus, wozu du dann überhaupt hier bist! Deine Existenz ist gemäß deiner Aussage unnötig und du bist hier für umme. Echt sinnlos das ganze und reine Zeit- und Ressourcenverschwendung...
Wie gesagt: Es gibt kein "wozu". Wir wurden geboren, weil unsere Eltern sich für Kinder entschieden (oder nicht aufgepasst) haben. Nach ein paar Jahren sterben wir wieder. Damit hat sich die Sache.

Solange man Freude am Leben hat, kann man sich das Leben, trotz seiner Sinnlosigkeit und obwohl man nicht darum gebeten hat, gefallen lassen. Wenn es aber wegen Krankheit oder aus anderen Gründen ungenießbar wird, kann der Freitod eine vernünftige Entscheidung sein.
Agnetha
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Re: Gescheiterte Suizidversuche

Beitrag von Agnetha »

Oh man :cry: Wer soll das alles lesen? :shock:
Thorsten3210
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Re: Gescheiterte Suizidversuche

Beitrag von Thorsten3210 »

Agnetha hat geschrieben:Oh man :cry: Wer soll das alles lesen?
Hehe, musst ja nicht alles am Stück lesen, so nach und nach reicht ja :wink:

Dieses Diskussion ist offen gesagt auch nichts für mich, ich kenne mich auch zu wenig mit solchen Dingen aus, um da mitreden zu können. Zumindest im Groben kann ich die Argumentation von "Peterchen" aber durchaus nachvollziehen, ich sehe es ähnlich.
niemanie2
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Re: Gescheiterte Suizidversuche

Beitrag von niemanie2 »

Peterchen hat geschrieben:Das muss nicht der Fall sein. Man kann auch in anderen Dingen Sinn finden. Oder sich damit abfinden, dass es keinen Sinn gibt.
Stimmt bedingt. Sich abfinden mit dem Fehlen eines Sinnes wenn man das echte Bedürfnis danach hatte, ist sehr schwer und ohne grossen Anteil an Resignation oder gar Zynismus kaum zu erreichen.
Das Wort "Theorie" hat nichts mit dem Grad der Bestätigung zu tun. Die Evolutionstheorie beruht auf Millionen empirischen Belegen und ist damit so gut bestätigt, wie man es sich in der Wissenschaft nur wünschen kann.
Zunächst eine Richtigstellung: es gibt deduktive und empirische Theorien. Letztere basieren per definitionem auf gut bestätigten Gesetzeshypothesen.
Zum Inhaltlichen: was ist aber gut bestätigt? Du sagst die Evolutionstheorie. Ich sage: primär die Tatsache der Evolution! Welche Evolutionstheorie ist denn gut bestätigt? Der Neodarwinismus? Nein! Sie ist in der oftmals implizierten Annahme ihrer Vollständigkeit eindeutig ein dogmatisches Gebilde. Bestenfalls ist sie unvollständig (die Erklärungslücken sind immens und stecken wie so oft auch im Detail, weshalb Bücher wie jene von Dawkins diesbezüglich wohl recht unnütz sind, sie bewegen sich oftmals grenzwertig im Bereich unzulässiger Vereinfachung). Aber nicht einmal solche MÖGLICHE Unvollständigkeit würden ihre Hardcore-Vertreter eingestehen: es braucht nur Zeit und es wird sich alles im Sinne unserer reduktiven Annahmen erklären lassen (ein Wahlspruch der Evolutionstheoretiker wenn sie in Unwahrscheinlichkeits-Erklärungsnöte kommen: die Zeit gegen die Unwahrscheinlichkeit. Im von mir empfohlenen Buch zeigt der Autor mit detaillierten Berechnungen, dass auch diese Behauptungen wohl ziemlich in der Luft hängen).
Andererseits weiß ich nicht, was dich zu der Aussage führt, die "Christenlehre" (lehren kann man alles mögliche) sei "in einem gewissen Umfang bewiesen". Ich würde sagen, da ist gar nichts bewiesen. Vielmehr ist offensichtlich, dass die Bibel mit all ihren Widersprüchen und ihrem jähzornigen Gott reines Menschenwerk ist.
Was auch nicht abgestritten wird in modernen Exegesen (dass es Menschenwerk ist). Aber basierend auf existentiellen Erfahrungen und deren zeitgebundenen Deutungen (die dann kanonisiert und dogmatisiert wurden). Wer aber die Bibel mehr oder weniger wörtlich als wahr behauptet, hat ein gröberes Problem. Natürlich auch der, der selektiv oder interpretierend damit umgeht, da ist man schnell mal auf einem `slippery slope`. Ein Problem welches Fundamentalisten wohl besser sehen, als `Entmythologisierer`.
Du solltest Ursachen und Zwecke, also Kausalität und Finalität, nicht durcheinander bringen. Unsere Existenz hat selbstverständlich Ursachen. Die Evolution und die Entstehung des Menschen ist ein kausaler Prozess, den wir immer genauer verstehen.
Richtig. Ein Dogma aller Erfahrungswissenschaften (parallel mit der darwinschen Evolutionstheorie verstärkt dogmatisiert) ist, dass finale Ursachen als Erklärungsansätze ausgeschlossen werden (und damit natürlich auch ein Zwecke setzender Gott). Selbst dort wo Finalität unbestreitbar ist (im menschlichen Geist) ist man bemüht es auf materielle Wirkmechanismen zu reduzieren. Dies hat gewisse Vorteile, darauf beruht sogar der Erfolg der Wissenschaften. Aber er setzt auch Scheuklappen auf, genau dann wenn die Realität mehr ist als rein durch Wirkursachen erklärt werden könnte. Und Indizien in diese Richtung werden dann oftmals gerne ignoriert etc.
Dagegen gibt es keinen Grund zu der Annahme, dass mit unserem Dasein irgendein Sinn oder Zweck verbunden wäre. Es gibt auch keinen Grund zu der Annahme, dass alles, was passiert, auf einer Absicht beruht. Wenn du Krebs bekommst, dann steht dahinter keine Absicht, sondern nur blinde Kausalität.
Na ja, das ist eine blosse Behauptung und stützt sich u.a. auch auf oben genanntem methodischen Ausschluss aller finalen Ursachen. Gründe könnte es durchaus geben. Ich empfehle: Holm Tetens `Gott denken. Ein Versuch über rationale Theologie`. Ich glaube auch nicht an einen Gesamtsinn, aber dass es keine Gründe gibt solchen anzunehmen, würde ich negieren. Der Rahmen methodologischer Prämissen, die unter der Hand als ontologische Sachverhalte verkauft werden, ist bestimmt der falsche um darüber nachzudenken.
Das Tolle an der Evolutionstheorie ist ja gerade, dass sie die Existenz von scheinbar sinnvollen Strukturen auf einen bloßen Kausalprozess zurückführt.
WAS SOLL DARAN SO TOLL SEIN??? Was ist toll daran, dass du nur ein komplexer neuronaler Mechanismus bist (der nur scheinbare oder gar wirkliche mentale Finalität generieren kann...frage mich eben welche Variante toller bzw. tollkühner wäre :twisted: ).
Dann aber: die Evolution beruht auf guter empirischer Bestätigung, aber eben nicht die Neodarwinistische Theorie (da müsste man sehr spezifisch die einzelnen Bestandteile der Theorie anschauen). Wer solchen Sachverhalt a priori negiert, wird sich auch nie die Mühe machen, Gegenindizien zu suchen oder nur schon zur Kenntnis zu nehmen. Aber meine Buchempfehlung zielt gerade auf die Schwachstellen der auf Wirkmechanismen reduzierten Theorie der Evolution. Lesen und prüfen.
Auch parapsychologische Phänomene werden von der Mainstream-Wissenschaft wie das Weihwasser gefürchtet und ignoriert. Dabei gibt es unbezweifelbare Bestätigungen dafür und zwar in einer wahren Fülle welche unter methodischen Bedingungen zustande kamen, an denen noch die dogmatischsten (!) Skeptiker nichts Fehlerhaftes finden konnten. Im bereits empfohlenen Buch nennt der Autor x Studien und auch Metaanalysen, die nur jemand ignorieren wird, der von dogmatischen Vorannahmen gesteuert wird (das umfänglichste mir bekannte diesbezügliche Buch ist jenes von Dean Radin). In der Evolution gibt es Problemkomplexe die ebenso wie die parapsychologischen Phänomene eine Form von finaler Ursachen als Erklärung nahe legen (zumindest solange die Wissenschaftler mit ihren Wirkursachen dermassen im Dunkeln tappen und es Phänomene gibt, die scheinbar prinzipiell wirkmechanistischen Erklärungen unzugänglich scheinen). Finalität übrigens, die durchaus im Rahmen naturalistischer Annahmen verbleiben könnte (nicht notwendig verbleiben muss).
Wie gesagt: Es gibt kein "wozu". Wir wurden geboren, weil unsere Eltern sich für Kinder entschieden (oder nicht aufgepasst) haben. Nach ein paar Jahren sterben wir wieder. Damit hat sich die Sache.
Vielleicht. Wer würde das aber mit Gewissheit behaupten können. Ob ein allfälliges objektives `Wozu` Sinn machen würde (für jeden), wäre eine noch ganz andere Frage.
Solange man Freude am Leben hat, kann man sich das Leben, trotz seiner Sinnlosigkeit und obwohl man nicht darum gebeten hat, gefallen lassen. Wenn es aber wegen Krankheit oder aus anderen Gründen ungenießbar wird, kann der Freitod eine vernünftige Entscheidung sein.
Freude am Leben haben trotz seiner Sinnlosigkeit klingt für mich fast identisch mit der Aussage wie toll es doch sei, dass reine Wirkursachen scheinbar Sinnvolles generieren kann. Dass Menschen im Einzelfall so leben können ist gewiss der Fall. Toll finde ich das nicht, auch wenn ich jedem grundsätzlich ein glückliches Leben wünsche.

PS: Da ich Dawkins kritisiert habe, hier zwei Zitate von M. Nahm über dessen Bücher:
- "Die in der besprochenen Publikation (bezüglich Fischauge, die Dawkins nur referiert bzw. darlegt) aufgestellten Behauptungen sind derartig ungeheuerlich, dass man sich fragen muss, wie ein renommiertes Fachjournal überhaupt dazu kommen konnte, sie überhaupt abzudrucken."
- "Besonders in den Büchern von R. Dawkins schwingt auf nahezu jeder Seite unter seiner siegesgewiss vorgetragenen Überzeugungsarbeit fahrlässige Simplifizierung komplexer Sachverhalte mit."

Solche Aussagen kann man ignorieren. Wer sich aber ernsthaft für die Evolution und ihre Wirkweisen interessiert MUSS sich geradezu aufgefordert oder gedrängt fühlen, solchen Einwänden im Detail nachzugehen, d.h. zu schauen inwiefern der Autor sie belegen kann (dies auch dann, wenn er weiss, dass er nie zu einer wirklich tragfähigen eigenen Einschätzung kommen kann, da man doch als Laie nur glauben oder nicht glauben kann...aber zumindest weiss man, falls man sich definitiv festlegt, dass man Dogmatiker ist). Wer es aber nicht tut, hat es sich in seiner (möglicherweise auch pseudo-nihilistischen) dogmatischen Weltanschauung bequem gemacht und ist insofern auch nicht ernst zu nehmen als jemand, den wirkliche Sachverhalte interessieren.
Peterchen
Beiträge: 742
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Re: Gescheiterte Suizidversuche

Beitrag von Peterchen »

niemanie2 hat geschrieben:
Peterchen hat geschrieben:Das muss nicht der Fall sein. Man kann auch in anderen Dingen Sinn finden. Oder sich damit abfinden, dass es keinen Sinn gibt.
Stimmt bedingt. Sich abfinden mit dem Fehlen eines Sinnes wenn man das echte Bedürfnis danach hatte, ist sehr schwer und ohne grossen Anteil an Resignation oder gar Zynismus kaum zu erreichen.
Bevor ich krank geworden bin, hat mich das Fehlen eines Sinns überhaupt nicht gestört. Ich fand es eher lustig, dass wir in so einer anarchistisch-sinnlosen Welt leben :)

Und jetzt stört mich auch nicht, dass es keinen Sinn gibt, sondern dass ich diese Krankheit habe.

Wenn man glücklich ist, dann ist es einem doch völlig latte, ob das Leben einen Sinn hat. Eine philosophische Sinnkrise ist wohl in den meisten Fällen nur Ausdruck oder Rationalisierung von ganz anderen Problemen.
Zunächst eine Richtigstellung: es gibt deduktive und empirische Theorien. Letztere basieren per definitionem auf gut bestätigten Gesetzeshypothesen.
Zum Inhaltlichen: was ist aber gut bestätigt? Du sagst die Evolutionstheorie. Ich sage: primär die Tatsache der Evolution!
Wenn wir uns einigen können, dass die Evolution eine Tatsache ist, dann ist ja schon viel gewonnen. Jetzt fragt sich, welchen alternativen Mechanismus zur Erklärung der Evolution du für plausibler hältst.
Welche Evolutionstheorie ist denn gut bestätigt? Der Neodarwinismus? Nein! Sie ist in der oftmals implizierten Annahme ihrer Vollständigkeit eindeutig ein dogmatisches Gebilde. Bestenfalls ist sie unvollständig (die Erklärungslücken sind immens und stecken wie so oft auch im Detail, weshalb Bücher wie jene von Dawkins diesbezüglich wohl recht unnütz sind, sie bewegen sich oftmals grenzwertig im Bereich unzulässiger Vereinfachung). Aber nicht einmal solche MÖGLICHE Unvollständigkeit würden ihre Hardcore-Vertreter eingestehen: es braucht nur Zeit und es wird sich alles im Sinne unserer reduktiven Annahmen erklären lassen (ein Wahlspruch der Evolutionstheoretiker wenn sie in Unwahrscheinlichkeits-Erklärungsnöte kommen: die Zeit gegen die Unwahrscheinlichkeit. Im von mir empfohlenen Buch zeigt der Autor mit detaillierten Berechnungen, dass auch diese Behauptungen wohl ziemlich in der Luft hängen).
Wenn du Lust hast, kannst du das ja mal etwas konkreter ausführen. Ich bin gerade nicht in Buchkaufstimmung.
Was auch nicht abgestritten wird in modernen Exegesen (dass es Menschenwerk ist). Aber basierend auf existentiellen Erfahrungen und deren zeitgebundenen Deutungen (die dann kanonisiert und dogmatisiert wurden). Wer aber die Bibel mehr oder weniger wörtlich als wahr behauptet, hat ein gröberes Problem. Natürlich auch der, der selektiv oder interpretierend damit umgeht, da ist man schnell mal auf einem `slippery slope`. Ein Problem welches Fundamentalisten wohl besser sehen, als `Entmythologisierer`.
Existenzielle Erfahrungen findet man in jeder guten Literatur. Und da gibt es dann auch besseres als die Bibel...

Mit der Bibel ist ja von gläubiger Seite wenigstens der Anspruch verbunden, dass sie irgendwie "göttlich inspiriert" sei. Und zumindest die Geschichten des NT sollen sich ungefähr so zugetragen haben. Aber es gibt keinen vernünftigen Grund, das zu glauben.
Richtig. Ein Dogma aller Erfahrungswissenschaften (parallel mit der darwinschen Evolutionstheorie verstärkt dogmatisiert) ist, dass finale Ursachen als Erklärungsansätze ausgeschlossen werden (und damit natürlich auch ein Zwecke setzender Gott). Selbst dort wo Finalität unbestreitbar ist (im menschlichen Geist) ist man bemüht es auf materielle Wirkmechanismen zu reduzieren. Dies hat gewisse Vorteile, darauf beruht sogar der Erfolg der Wissenschaften. Aber er setzt auch Scheuklappen auf, genau dann wenn die Realität mehr ist als rein durch Wirkursachen erklärt werden könnte. Und Indizien in diese Richtung werden dann oftmals gerne ignoriert etc.
Was sind das für Indizien? Und wie soll eine finalistische Erklärung funktionieren? Die Bienen existieren, damit die Blumen bestäubt werden?


WAS SOLL DARAN SO TOLL SEIN??? Was ist toll daran, dass du nur ein komplexer neuronaler Mechanismus bist (der nur scheinbare oder gar wirkliche mentale Finalität generieren kann...frage mich eben welche Variante toller bzw. tollkühner wäre :twisted: ).
Das Tolle daran ist, dass man keinen obskuren Kram wie Finalursachen oder Teleologie oder einen Schöpfergott braucht. Alles ist Teil eines großen physikalischen Prozesses.
Auch parapsychologische Phänomene werden von der Mainstream-Wissenschaft wie das Weihwasser gefürchtet und ignoriert. Dabei gibt es unbezweifelbare Bestätigungen dafür und zwar in einer wahren Fülle welche unter methodischen Bedingungen zustande kamen, an denen noch die dogmatischsten (!) Skeptiker nichts Fehlerhaftes finden konnten. Im bereits empfohlenen Buch nennt der Autor x Studien und auch Metaanalysen, die nur jemand ignorieren wird, der von dogmatischen Vorannahmen gesteuert wird (das umfänglichste mir bekannte diesbezügliche Buch ist jenes von Dean Radin). In der Evolution gibt es Problemkomplexe die ebenso wie die parapsychologischen Phänomene eine Form von finaler Ursachen als Erklärung nahe legen (zumindest solange die Wissenschaftler mit ihren Wirkursachen dermassen im Dunkeln tappen und es Phänomene gibt, die scheinbar prinzipiell wirkmechanistischen Erklärungen unzugänglich scheinen). Finalität übrigens, die durchaus im Rahmen naturalistischer Annahmen verbleiben könnte (nicht notwendig verbleiben muss).
Ist das so? Ich kenne nur Studien, die paranormale Phänomene beweisen wollten, aber kläglich gescheitert sind, oder deren Befunde sich leicht auf andere Weise erklären lassen.
DonMiers
Beiträge: 31
Registriert: Freitag 19. Februar 2010, 01:47

Re: Gescheiterte Suizidversuche

Beitrag von DonMiers »

Mein suizidversuch ist schon jahre her... 10 jahre mittels infusion und so zeugs moecht darauf jetzt nich soviel zur methode sagen... Danach geschlossene nen monat und offene n monat...

Ich bin sehr froh dass es nicht funktioniert hat... Weil man muss einfach an die familie denken...
Ich hab gelernt mit meiner suizidalitaet umzugehen mittels therapie und so.....

Aber warum suizid wenn man eh nur warten muss bis man eines natuerlichen todes stirbt....

Auch hab ich schiss dass man in die hoelle kommt
coldtime

Re: Gescheiterte Suizidversuche

Beitrag von coldtime »

Suizidversuche? Mal sehen was ma da haben...

Mit 19 hab ich mir versucht die Pulsadern auf zu schneiden. War natürlich nix. War ausm Affekt heraus, panisch, das Taschenmesser zu klein und stumpf. Hab ne kleine Narbe als Erinnerung.

Lange war ruhe.

Mit etwa 23 hab ich auf ner geschlossenen Sozialtherapeutischen Einrichtung versucht mich zu vergasen. Mittels angezündeter Handtücher/Klamotten. War natürlich auch nix. War nur verflucht stickig. Augen haben getränt, mir war übel und ich wollt da nur wieder raus. Habs dennoch 3 stunden ausgehalten in der Hoffnung das das noch klappt. Wurd auch nachm 3 Versuch nicht besser. Als ich mal auf Galileo nebenbei hörte das man durch zu viel Nikotin sterben kann, wollt ichs probieren. Doch Zigaretten schmecken nicht, 20 davon schon gar nicht. Ein Wunder wie ich die runtergekriegt hab. Gab nur Übelkeit mit furchtbarem erbrechen. Als ob du erstochen wirst. Ach ja, die Jugend..

Mit etwa 24 hab ich versucht mich zu vergiften mittels Rizinussamen. https://de.wikipedia.org/wiki/Wunderbaum#Rizin Der blanke Horror! Grässliches Zeug. Mir wird noch schlecht allein von der Erinnerung. Wie immer hatte ich keine große Ahnung was ich da tat. Ganz easy 25 stück auf Amazone bestellt. Viel hilft viel, also die meisten gefressen, ein paar gegrillt(weiß nicht mehr wieso)und dann aufgemampft. Grausiger Geschmack. Erst kam nichts, dann aber ordentlich. Übelkeit, erbrechen, Durchfall, Unwohlsein und eine sehr unangenehme müdigkeit/trägheit. Die Symptome wurden mit der Zeit so schlimm das ich mir tatsächlich nur wünschte zu sterben :mrgreen: 3 Tage(2 davon fixiert) auf der Intensivstation waren mein Lohn. Mit Abstand mein schlimmster gescheiterter Suizidversuch

So ziemlich jeden Winter hab ich versucht in nem See zu erfrieren. Alkohol war zur genüge da, auch Pillen zum schnellen einschlafen. Habs aber nie hingekriegt. Bis auf eine Ausnahme wo ich schon im Wasser war und nur hätte abwarten müssen. Aber diese kälte brrrrr


Was für ein Mist! Nun fast 27. Heute spiel ich nur mit, wahre die Fassade. Niemand blickt mehr durch, hab ich perfektioniert. Die Suizidgedanken haben sich tief in mein Hirn gefressen, selbst wenn ich mich wehren will, ich schaffs nicht, hab keine Kraft dazu. Kann mich an nichts halten, keinen Trost finden. Und so kommen sie wie ein Fluch alle paar Wochen wieder und ich will(muss?) sterben. Hilfe hätt ich gerne, aber ob ich die je annehmen würde ist fraglich. Da hilft nur noch ein Wunder. Von Gott hört man ja schon lange nichts mehr. Was solls, ein paar Jahre krieg ichs noch hin, ich der Meisterhafte Schauspieler :wink:
Nanu
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Re: Gescheiterte Suizidversuche

Beitrag von Nanu »

Edit....
Zuletzt geändert von Nanu am Dienstag 26. Juli 2016, 16:52, insgesamt 1-mal geändert.
wegg
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Registriert: Freitag 24. Juli 2015, 15:33

Re: Gescheiterte Suizidversuche

Beitrag von wegg »

Nanu hat geschrieben:Gescheiterte Versuche: keine
sorry, aber da muss selbst ich lachen :D :wink:
TraurigER
Beiträge: 147
Registriert: Samstag 27. März 2010, 12:12

Re: Gescheiterte Suizidversuche

Beitrag von TraurigER »

Gescheiterte Versuche bringe ich 2, aber die waren beide so deratig unwirksam.
Einmal atypisches Erhängen im Vollrausch mittels Abschleppseil. Das Seil war extrem unangenehm rau am Hals - abgebrochen.
Das zweite Mal 10 Tavor im Vollrausch. Schlafen, schlafen, schlafen, aufgewacht.
alycat
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Registriert: Donnerstag 14. Juli 2016, 18:26
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Re: Gescheiterte Suizidversuche

Beitrag von alycat »

Oh man deine Geschichte ist wirklich traurig coldtime:('.
Hoffentlich hast du keine koerpl. Schaeden durch die Rizinussamen jetzt...
Ich hatte einen Suizidversuch mit 14 mit Bittermandeln. Kein Erfolg, leider...
Thorsten3210
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Wohnort: Niedersachsen

Re: Gescheiterte Suizidversuche

Beitrag von Thorsten3210 »

alycat hat geschrieben:Ich hatte einen Suizidversuch mit 14 mit Bittermandeln
Wie viele von den Bittermandeln haste denn genommen, ist da nicht Blausäure drin enthalten ?
Abendstern
Beiträge: 621
Registriert: Montag 28. September 2015, 08:03

Re: Gescheiterte Suizidversuche

Beitrag von Abendstern »

niemanie2 hat geschrieben:
Peterchen hat geschrieben:Das muss nicht der Fall sein. Man kann auch in anderen Dingen Sinn finden. Oder sich damit abfinden, dass es keinen Sinn gibt.
Stimmt bedingt. Sich abfinden mit dem Fehlen eines Sinnes wenn man das echte Bedürfnis danach hatte, ist sehr schwer und ohne grossen Anteil an Resignation oder gar Zynismus kaum zu erreichen.
Schön formuliert ...
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