alles Möchtegern-Tote?

Meinungs- und Erfahrungsaustausch zum Thema Suizid; Berichte über gescheiterte Suizidversuche; suizidales Verhalten; Leben mit Suizidgedanken; Hilfestellungen

Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

glycerine

Re: alles Möchtegern-Tote?

Beitrag von glycerine »

Finde das gemeingefährlich jemanden zu unterstellen er hätte zu wenig Eier es durchzuziehen, das gleicht einem Aufruf zum Suizid
Rasiel
Beiträge: 1380
Registriert: Freitag 26. November 2010, 14:23

Re: alles Möchtegern-Tote?

Beitrag von Rasiel »

glycerine hat geschrieben:Alle Jahre wieder wirft man manchen vor, dass er noch lebt

Hier wurde niemand persönlich angesprochen !

Aber man darf sich auch darüber Gedanken machen.
glycerine

Re: alles Möchtegern-Tote?

Beitrag von glycerine »

Eigentlich ist dieses Forum auch nicht wirklich dafür gemacht worden, was ich mich erinnere, damit sich mehr Leute umbringen, oder verstehe ich da was falsch.
Das Forum dient als Hilfe für Suizidgefährdete, nicht als Hilfe zum Suizid, soweit ich das gelesen habe.
Es ist dann sozusagen als Erfolg zu sehen, wenn die Leute sich doch nicht umbringen. Ich bin hier nur ein einfaches Mitglied und bin eben oft schwermütig, deshalb bin ich hierher gekommen.
Teufel9999
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Registriert: Freitag 8. September 2017, 16:45

Re: alles Möchtegern-Tote?

Beitrag von Teufel9999 »

sam_snead hat geschrieben:Vorab: ich gehöre dazu. Bin anscheinend unheilbar depressiv und die Sinnlosigkeit überrollt mich täglich, aber mir fehlen die Eier, endlich die Konsequenz zu ziehen.

Ich sehe hier gelegentlich nach und klatsche mir ans Hirn, wenn jemand "das Gas zu teuer" ist, der 10. Stock zu kompliziert oder einem der Zugfahrer leid tut. Es geht um den Tod und die Kommentare sagen aber "hilft mir denn keiner", "hört niemand meinen Hilferuf".

Suizid als Drohgebärde funktioniert leider nicht. Die Familie belastet man nur, den Rest interessiert es nicht.

Auto, Mauer, fertig.
Stickstoff, technisches Equipment, fertig.

Beides schnell, schmerzfrei und für jeden zugänglich ... aber wir tun es nicht. Stattdessen lesen wir andere Ideen, hoffen insgeheim auf eine Lösung, die man nicht selbst entscheiden muss. Ich hoffe immer wieder auf eine schwere Krankheit. Ironischerweise erleichtert dies das Leben. Ich habe keine Angst vor Krebs, keine Angst vor Einbrechern, keine Bedenken beim Fliegen. Nur trifft es immer die anderen.

Schade. Und jetzt: hetzt die Hunde auf mich, damit es endlich vorbei ist.
Treffender kann man es nicht schreiben. Ich würde es leichter finden, wenn ich einen Tumor irgendwo hätte ... dann könnte ich Dignitas um Hilfe bitten. Aber bei einer Depression??? Die Therapien in Wien kann man sich nicht leisten ... ab 80 € mit einem Zuschuss von gerade mal 21 € das wären mind. 240 € im Monat. ICH kann mir das nicht leisten.

Oft denke ich mir "endlich hat mich unsere totgeschwiegene Familienkrankheit" eingeholt. Oft sind es einfach - so wie gestern - kleine Auslöser. War mit meiner Mama beim Augenarzt, wir fahren in Wien zum Gasometer wo das Auto steht - was ist ... habe den Schlüssel vergessen. Ausnahmezustand ... alles zurückfahren. Daheim angekommen war ich sauer, habe meinen Freund angemotzt und bin dann - als er im Bett gelegen ist - abgehauen und habe in der Waschküche geschlafen. Ihm ist es nicht einmal aufgefallen. Jetzt hat er sein Auto geholt, mir die Sachen gebracht und hat mich nicht zurückgehalten als ich gegangen bin ... absoluter Ausnahmezustand - ich heule nur noch, kann nicht aufhören, hasse mich und schmiede Pläne wie ich mich umbringe.

Am liebsten würde ich in der Firma von ganz oben runterspringen - ich bin zu feig, was ist wenn ich überlebe....

Ich hasse mich ...
Vögelchen
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Re: alles Möchtegern-Tote?

Beitrag von Vögelchen »

Es sind wohl keine Möchtegern-Tote hier, sondern in Verzweiflung feststeckende Lebendige, die sich derzeit vorwiegend mit dem Thema "Tod" auseinander setzen. Das alleine ist schon traurig genug. Viel lieber würde ich in Foren aktiv sein, welches sich mit schönen Dingen und einer positiv orientierten Zukunftsplanung beschäftigen. Aus unterschiedlichen Gründen passen diese Themen jedoch momentan nicht zu mir.

Stattdessen fühle ich mich derzeit in diesem Forum unter Meinesgleichen und kann mich gedanklich austauschen. Vorallem darf ich hier offiziell zugeben, dass ich an Depressionen leide. Bis vor Kurzen habe ich noch auf der Seite der Helfenden gearbeitet, also mit psychisch kranken Menschen. Es kostet eine Menge Kraft, so zu tun als ob man selber psychisch intakt sei und in der Lage, anderen Menschen zu helfen, dazu aber absolut nicht in der Lage ist. Jetzt bin ich "aufgeflogen" und zur Erwerbslosigkeit "verurteilt" worden. Ein Schritt weiter in Richtung Untergang! In der Realwelt kenne ich niemanden, der mit dem Leben hadert, bzw. dieses zugeben würde. Also bin ich hier. Ich muss allerdings aufpassen, dass ich zeitlich dosiert hier bin, damit ich nicht zu sehr heruntergezogen werde.

Ich habe mich hier kürzlich angemeldet, um mich für den Tag X vorzubereiten. Meine Lebensumstände waren emotional nie besonders gut und verschlechtern sich zurzeit auf gesellschaftlicher Ebene rapide, ohne dass ich etwas dagegen ausrichten kann. Der Hautpgrund dafür: Ab einem bestimmten Alter schließen sich immer mehr Türen. Man wird für Unbrauchbar erklärt und es es wahrscheinlich ja auch.
Erloesung
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Re: alles Möchtegern-Tote?

Beitrag von Erloesung »

glycerine hat geschrieben:Es ist dann sozusagen als Erfolg zu sehen, wenn die Leute sich doch nicht umbringen.
Wenn die Suizid-Zahlen runtergehen, heißt das aber halt nicht automatisch, dass auch die Zahl der leidenden Menschen runtergeht. :-/
alycat
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Re: alles Möchtegern-Tote?

Beitrag von alycat »

Oh man ich hab kp welche Bezeichnung die passende ist...
Ich weiss nur eins, ich bin anders...als die die leben wollen. Ich bin selbst dann anders wenn ich mich nicht damit beschäftige. Es ist wie ein Herpes Virus , der mal richtig aufflammt u mal im Verborgenen einfach abwartet...
Normale Menschen regen mich manchmal auf, weil die selbst ohne erkennbaren Sinn sich am Leben erfreuen. Ich glaube mittlerweile dass sie Maschinen sind die einem Programm folgen und sonst nichts. Das habe ich nie verstanden...ich brauche
alycat
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Re: alles Möchtegern-Tote?

Beitrag von alycat »

einen Sinn. Im Leid sehe ich keinen Sinn.
Naja i finde sich das Leben zu nehmen wirklich schwer.
Die Angst ist zu gross. Ins Auto setzen, od Stickstoff...nein am besten wäre es man stirbt leicht u friedlich. Dann wäre es einfach u man wäre auch schon fort...
alycat
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Re: alles Möchtegern-Tote?

Beitrag von alycat »

Es gibt keine leichte Methode, wenn man einen klaren Verstand hat...
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