Suizid und Sterbehilfe in den Medien - Sammelthread

Meinungs- und Erfahrungsaustausch zum Thema Suizid; Berichte über gescheiterte Suizidversuche; suizidales Verhalten; Leben mit Suizidgedanken; Hilfestellungen

Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

Erloesung
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Re: Suizid und Sterbehilfe in den Medien - Sammelthread

Beitrag von Erloesung »

Schwester von der Königin der Niederlande hat Suizid begangen:

https://www.stern.de/lifestyle/leute/ko ... 09760.html

Grad etwas recherchiert. Vor 8 Jahren hat sie, um den "Grad" in Psychologie zu bekommen, eine Arbeit über Suizid geschrieben.
(Quelle: http://www.dailymail.co.uk/news/article ... -life.html )
Abendstern
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Re: Suizid und Sterbehilfe in den Medien - Sammelthread

Beitrag von Abendstern »

http://www.sueddeutsche.de/kultur/zum-t ... -1.4008280

Anthony Bourdain, der Koch, der als Weltreisender in Sachen Essen weltbekannt wurde. Seine begeisterte Ethnologie der schlichten, aber guten und originellen Küche an den Straßenrändern von Bangkok bis Baku hat auch die deutsche Esskultur inspiriert. Am Freitag hat er sich in einem Hotel in Straßburg das Leben genommen. Bourdain, der 1956 in New York geboren wurde, begann seine Karriere wie viele. In 13-Stunden-Tagen arbeitet er sich durch Restaurantküchen bis zum eigenen New Yorker Lokal hoch. Doch statt bis zum Burn-out weiterzumachen, schickte er Ende der Neunzigerjahre dem New Yorker unaufgefordert einen schonungslosen Bericht vom Alltag in der Gastronomie: von den endlosen Schichten, vom Geschrei der Chefs und Betrug an den Gästen. Aus dem Stück wurde später Bourdains erster Bucherfolg, "Geständnisse eines Küchenchefs", mit dem er im Jahr 2000 berühmt wurde. Bourdain entlarvte darin die Verlogenheit und die Ausbeutung in der Spitzengastronomie, aber er verhalf der sehr guten Küche auch zu neuer Glaubwürdigkeit.
Abendstern
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Re: Suizid und Sterbehilfe in den Medien - Sammelthread

Beitrag von Abendstern »

https://www.vip.de/cms/kate-spade-ist-t ... 73053.html

Die Mode- und Promi-Welt trauert um die US-amerikanische Designerin Kate Spade (1962 - 2018). Am Dienstag wurde die Modemacherin im Alter von 55 Jahren tot in ihrem New Yorker Apartment gefunden. Die Polizei geht von einem Suizid aus. Spade wurde vor allem durch ihre Handtaschen-Designs berühmt, die zur Ausstattung der Kultserie 'Sex and the City' gehörten.
Abendstern
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Re: Suizid und Sterbehilfe in den Medien - Sammelthread

Beitrag von Abendstern »

Erloesung hat geschrieben:Vor 8 Jahren hat sie, um den "Grad" in Psychologie zu bekommen, eine Arbeit über Suizid geschrieben.
Wenn doch nur mehr Betroffene Arbeiten über ihre Lage schreiben würden, schreiben könnten, schreiben dürften...
Erloesung
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Re: Suizid und Sterbehilfe in den Medien - Sammelthread

Beitrag von Erloesung »

Abendstern hat geschrieben:
Erloesung hat geschrieben:Vor 8 Jahren hat sie, um den "Grad" in Psychologie zu bekommen, eine Arbeit über Suizid geschrieben.
Wenn doch nur mehr Betroffene Arbeiten über ihre Lage schreiben würden, schreiben könnten, schreiben dürften...
Es ist aber ein großer Unterschied, ob man eine wissenschaftliche Arbeit über ein Thema schreibt oder ob man etwas schreibt, wo man seine eigene Meinung, Gefühle, etc. wiedergibt. In einer wissenschaftlichen Arbeit kann man ja nur bedingt seine eigene Meinung wiederspiegeln.

Aber generell hast du natürlich Recht.
Abendstern
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Re: Suizid und Sterbehilfe in den Medien - Sammelthread

Beitrag von Abendstern »

Erloesung hat geschrieben:Es ist aber ein großer Unterschied, ob man eine wissenschaftliche Arbeit über ein Thema schreibt oder ob man etwas schreibt, wo man seine eigene Meinung, Gefühle, etc. wiedergibt. In einer wissenschaftlichen Arbeit kann man ja nur bedingt seine eigene Meinung wiederspiegeln.
Leider sieht das völlig anders aus. Es macht auch in wissenschaftlichen Arbeiten einen riesengroßen Unterscheid, ob Du eine These aus eigener Betroffenheit aufstellst und diese dann mit von Dir ausgewählten Methoden untersuchst und begründest oder ob Du als Außenstehender - oder gar in Beauftragung gewisser Interessenslager - eine entsprechende Studie erstellst und daraus auch noch Empfehlungen ableitest. Dazu kommt, daß manch wissenschaftliche Veröffentlichungen gleich ganz erfunden sind. Wir leben leider in einer korrupten und korrumpierbaren Welt, die gerade auch vor den Wissenschaften nicht Halt macht. Denn mit entsprechenden "wissenschaftlichen" Ergebnissen läßt sich gerade in der Medizin- und Pharmaindustrie eine Menge Geld verdienen...

http://www.spiegel.de/lebenundlernen/un ... 71996.html

https://www.abendblatt.de/ratgeber/wiss ... -sich.html

https://www.transparency.de/publikation ... forschung/

https://www.zeit.de/zeit-wissen/2014/04 ... ssenschaft

https://www.geo.de/magazine/geo-magazin ... nschaft-zu

https://www.depression-heute.de/blog/we ... ssenschaft

https://www.welt.de/fernsehen/article11 ... illen.html

https://www.youtube.com/watch?v=4Uk4f_hMvT4
Erloesung
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Re: Suizid und Sterbehilfe in den Medien - Sammelthread

Beitrag von Erloesung »

Abendstern hat geschrieben:
Erloesung hat geschrieben:Es ist aber ein großer Unterschied, ob man eine wissenschaftliche Arbeit über ein Thema schreibt oder ob man etwas schreibt, wo man seine eigene Meinung, Gefühle, etc. wiedergibt. In einer wissenschaftlichen Arbeit kann man ja nur bedingt seine eigene Meinung wiederspiegeln.
Leider sieht das völlig anders aus. Es macht auch in wissenschaftlichen Arbeiten einen riesengroßen Unterscheid, ob Du eine These aus eigener Betroffenheit aufstellst und diese dann mit von Dir ausgewählten Methoden untersuchst und begründest oder ob Du als Außenstehender - oder gar in Beauftragung gewisser Interessenslager - eine entsprechende Studie erstellst und daraus auch noch Empfehlungen ableitest. Dazu kommt, daß manch wissenschaftliche Veröffentlichungen gleich ganz erfunden sind. Wir leben leider in einer korrupten und korrumpierbaren Welt, die gerade auch vor den Wissenschaften nicht Halt macht. Denn mit entsprechenden "wissenschaftlichen" Ergebnissen läßt sich gerade in der Medizin- und Pharmaindustrie eine Menge Geld verdienen...

http://www.spiegel.de/lebenundlernen/un ... 71996.html

https://www.abendblatt.de/ratgeber/wiss ... -sich.html

https://www.transparency.de/publikation ... forschung/

https://www.zeit.de/zeit-wissen/2014/04 ... ssenschaft

https://www.geo.de/magazine/geo-magazin ... nschaft-zu

https://www.depression-heute.de/blog/we ... ssenschaft

https://www.welt.de/fernsehen/article11 ... illen.html

https://www.youtube.com/watch?v=4Uk4f_hMvT4

Interessant. Manches kannte ich noch nicht. Zum Thema Geld: Es wird ja immer oft von Menschen gesagt, dass das Geld die Menschen oft "verdirbt" etc. Aber, wenn es kein Geld gäbe und angenommen auch kein Gold, Silber, etc., dann würde der homo sapiens (Mensch) trotzdem vermutlich immer schauen, wie er einen Vorteil bekommt im Leben.

Mein Menschenbild hat sich so dermaßen verändert in den letzten Jahren, und eher zum negativen.
Agnetha
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Re: Suizid und Sterbehilfe in den Medien - Sammelthread

Beitrag von Agnetha »

Im arztezeitung Newsletter gab es letzte Woche einen Bericht über das neue Sterbehilfegesetz, das in Spanien geplant ist. Es soll sogar Kassenleistung werden.

Heute las ich in dem Newsletter einen Bericht über Suizide in den USA. 2016 starben dort mehr Menschen durch Suizid als durch Gewalttaten.
Hurlinger
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Re: Suizid und Sterbehilfe in den Medien - Sammelthread

Beitrag von Hurlinger »

Ich bin gerade über diesen Artikel gestolpert:
https://www.vfp.de/verband/verbandszeit ... ranke.html

Da schreibt ein Herr Dennis Riele:
Zitat:
"Wer schon einmal in tiefsten Depressionen verharrte, kennt den Tunnelblick, das alleinige Schwarze, den dichten Nebel.
Nein, nicht Schönfärberei hilft dann, aber eben auch nicht, diesen irrealen Wahrnehmungen zusätzlich Nachdruck zu verleihen."

Ich hätte nicht wenig Lust den Herrn Riele mal zu fragen, warum er von irrealen Wahrnehmungen ausgeht.
Wie soll man jemandem, dessen Wahrnehmung für sich wahr ist, von den ach so lebenswerten "realen" Wahrnehmungen der ach so glücklichen und fest im Leben verankerten, mit Frohsinn und Hoffnung in die Zukunft schauenden Menschen überzeugen?
Wie kann man das als irreal abtun?

Wenn ich solchen Therapeutenmüll höre/lese bekomme ich regelrechte Mordgelüste. :oops:
Der ausgebildete Therapeut wird mir in diesem Fall sicher bestätigen:
Sie empfinden ja noch was, dann kann ich Ihnen sicherlich auch noch weiter helfen. Für 92,50€ die Stunde, versteht sich, Gelle?
Lovecraft
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Re: Suizid und Sterbehilfe in den Medien - Sammelthread

Beitrag von Lovecraft »

Es sind eben gerade diese "Therapeuten", die den "Tunnelblick" haben, und allein von der Realität ihrer Wahrnehmung ausgehen...dabei werden immer wieder die entscheidenden Fehler dieser Denkweise nicht bemerkt, oder bewußt unterschlagen:

1. Daß das Leben und das, was man darin als Glück bezeichnen kann, zu fast 100% an äußere Faktoren geknüpft ist, die jeweiligen Lebensumstände, die gesellschaftlichen Verhältnisse, die Umgebung, das Milieu...denn all das bleibt dabei außenvor, wird komplett ausgeblendet - und zwar ganz bewußt...

2. Geht es bei dieser ganzen Therapiekiste nur um Geld, Profit und nochmals Geld...es verhält sich dabei genauso wie mit Astrologie und ähnlichem Humbug...es werden irreale Annahmen über die Welt als Wahrheit verkauft - und zwar ganz wortwörtlich...der einzige Unterschied besteht nur darin, daß die Psychiatrie/Psychologie im Gegensatz etwa zur Astrologie - es bis heute verstanden hat, den Schein einer seriösen Wissenschaft zu wahren - was sie jedoch nicht ist und auch niemals war...blickt man in die Geschichte zurück, in die Zeit von Freud und noch davor, so findet man schnell heraus, daß es da jede Menge Anküpfungspunkte an esoterisches und pseudowissenschaftliches Gedankengut jener Zeit gibt....
Abendstern
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Re: Suizid und Sterbehilfe in den Medien - Sammelthread

Beitrag von Abendstern »

Lovecraft hat geschrieben:Es sind eben gerade diese "Therapeuten", die den "Tunnelblick" haben, und allein von der Realität ihrer Wahrnehmung ausgehen...dabei werden immer wieder die entscheidenden Fehler dieser Denkweise nicht bemerkt, oder bewußt unterschlagen:

1. Daß das Leben und das, was man darin als Glück bezeichnen kann, zu fast 100% an äußere Faktoren geknüpft ist, die jeweiligen Lebensumstände, die gesellschaftlichen Verhältnisse, die Umgebung, das Milieu...denn all das bleibt dabei außenvor, wird komplett ausgeblendet - und zwar ganz bewußt...

2. Geht es bei dieser ganzen Therapiekiste nur um Geld, Profit und nochmals Geld...es verhält sich dabei genauso wie mit Astrologie und ähnlichem Humbug...es werden irreale Annahmen über die Welt als Wahrheit verkauft - und zwar ganz wortwörtlich...der einzige Unterschied besteht nur darin, daß die Psychiatrie/Psychologie im Gegensatz etwa zur Astrologie - es bis heute verstanden hat, den Schein einer seriösen Wissenschaft zu wahren - was sie jedoch nicht ist und auch niemals war...blickt man in die Geschichte zurück, in die Zeit von Freud und noch davor, so findet man schnell heraus, daß es da jede Menge Anküpfungspunkte an esoterisches und pseudowissenschaftliches Gedankengut jener Zeit gibt....
Ein schönes Buch hierzu:
"Das psychiatrische Gutachten: Eine subjektive unwissenschaftliche Werteinschätzung auf dem Prüfstand der Menschenrechte"
Dr. Argeo Bämayr
Verloren
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Re: Suizid und Sterbehilfe in den Medien - Sammelthread

Beitrag von Verloren »

Ich habe mir gerade auch das Interview mit Herrn Riele durchgelesen.
Zitat:"Es gibt Situationen, die ausweglos erscheinen. Erst recht, wenn zu der psychischen Störung eine unheilbare somatische Erkrankung hinzukommt. Aber die Empfindung, dass das Leben keinen Sinn mehr mache, ist genau jene typische, auf Depressionen hinweisende, die man auch als solche zu bewerten hat."

Ich interpretiere das so, dass in vielen Fällen schon der Sterbewunsch als pathologisch gesehen wird. Also ist Suizid schlecht, weil schon der Wunsch krankhaft ist. Natürlich ist das nicht 100% aus dem Zitat abzuleiten, aber irgendwie steckt das auch mit drin.

Ich habe gelesen, dass ca. 2/3 der psychologischen Studien nicht reproduzierbar sein sollen. Deswegen gab es auch schon viel Kritik. Ich würde die Psychologie darum aber nicht komplett ablehnen. Natürlich ist es keine Wissenschaft wie die Physik. Diese muss sich in vielen Fällen an der Wirklichkeit beweisen. Die Naturgesetze interessieren sich nicht für den Menschen und wir können ja sehen, dass z.B. Flugzeuge fliegen können. Psychologen können dagegen natürlich viel Blödsinn erzählen und man kann sie kaum widerlegen. Trotzdem glaube ich, dass es so besser ist, als wenn es gar keine Psychologen gäbe.
Lovecraft
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Re: Suizid und Sterbehilfe in den Medien - Sammelthread

Beitrag von Lovecraft »

Abendstern hat geschrieben:
Lovecraft hat geschrieben:Es sind eben gerade diese "Therapeuten", die den "Tunnelblick" haben, und allein von der Realität ihrer Wahrnehmung ausgehen...dabei werden immer wieder die entscheidenden Fehler dieser Denkweise nicht bemerkt, oder bewußt unterschlagen:

1. Daß das Leben und das, was man darin als Glück bezeichnen kann, zu fast 100% an äußere Faktoren geknüpft ist, die jeweiligen Lebensumstände, die gesellschaftlichen Verhältnisse, die Umgebung, das Milieu...denn all das bleibt dabei außenvor, wird komplett ausgeblendet - und zwar ganz bewußt...

2. Geht es bei dieser ganzen Therapiekiste nur um Geld, Profit und nochmals Geld...es verhält sich dabei genauso wie mit Astrologie und ähnlichem Humbug...es werden irreale Annahmen über die Welt als Wahrheit verkauft - und zwar ganz wortwörtlich...der einzige Unterschied besteht nur darin, daß die Psychiatrie/Psychologie im Gegensatz etwa zur Astrologie - es bis heute verstanden hat, den Schein einer seriösen Wissenschaft zu wahren - was sie jedoch nicht ist und auch niemals war...blickt man in die Geschichte zurück, in die Zeit von Freud und noch davor, so findet man schnell heraus, daß es da jede Menge Anküpfungspunkte an esoterisches und pseudowissenschaftliches Gedankengut jener Zeit gibt....
Ein schönes Buch hierzu:
"Das psychiatrische Gutachten: Eine subjektive unwissenschaftliche Werteinschätzung auf dem Prüfstand der Menschenrechte"
Dr. Argeo Bämayr

Das scheint ein gutes Buch zu sein, werde ich mir mal anschauen...an dieser Stelle wiederhole ich gerne das Zitat von Ludwig Wittgenstein, welches Jean Amery in seinem maßgeblichen Werk "Hand an sich legen - Diskurs über den Freitod" seinen Ausführungen vorangestellt hat:

"Die Welt des Glücklichen ist eine andere als die des Unglücklichen.
Wie auch beim Tod die Welt sich nicht ändert, sondern aufhört."


Wittgenstein, Tractatus logico-philosophicus
Zuletzt geändert von Lovecraft am Donnerstag 30. August 2018, 12:12, insgesamt 1-mal geändert.
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