Ich kann einfach nicht mehr

Meinungs- und Erfahrungsaustausch zum Thema Suizid; Berichte über gescheiterte Suizidversuche; suizidales Verhalten; Leben mit Suizidgedanken; Hilfestellungen

Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

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Kareno
Beiträge: 1
Registriert: Donnerstag 23. Januar 2014, 19:31

Ich kann einfach nicht mehr

Beitrag von Kareno »

Hallo liebe Leute,
ich weiß gar nicht wie ich hier anfangen soll aber probiere es einfach mal.
Ich bin 23 Jahre junge und leide seit meinem 16. Lebensjahr an Depression und seit 2 Jahren ist es enorm schlimm geworden. Ich war in 3 verschiedenen Kliniken und habe viele Medikamente und etliche Tests über mich ergehen lassen. Letztes Jahr war ich 8 Monate in Behandlung und wurde mit Seroquel, Saroten und Lithium entlassen. Nach paar Wochen zu Hause durfte ich auf die Psychosomatische Klinik gehen, doch dort stufte man mich als „nicht Theraphiebar“ ein und wurde jetzt am Dienstag entlassen. Mir geht es jeden Tag schlechter und schlechter. unzulässiges Wort und Fantasien begleiten mich Tag für Tag und ich habe mir geschworen, dass ich nie wieder in eine Klinik gehen werde. Ich habe alles probiert und nichts hat sich seitdem verbessert.

Mein Leben ist einfach unzulässiges Wort, ich wurde mein ganzes Leben lang geschlagen und egal wo ich angefangen habe zu arbeiten, nach kurzer Zeit war ich wieder ein Mobbingopfer, weil ich einfach anders bin. Ich habe keine Freunde, keine Arbeit und keine Wohnung. Ich wohne derzeit bei meinem Bruder mit aber da bin ich auch nur geduldet. Ich kann mich an nichts mehr im Leben erfreuen und will einfach nicht mehr.

Ich habe mir alle Themen hier durchgelesen und eigentlich habe ich mich im inneren für einen Freitod entschieden. Am liebsten würde ich mich mit einer Pistole selbst richten, doch an diese heran zu kommen ist ja alles andere als leicht. In einem Thread stand etwas über Österreich, doch dort kann ich nur Gewehre kaufen aber das möchte ich nicht. Ich möchte, dass mein Leichnam ansehnlich bleibt für meine Familie. Das mit den ganzen Chemikalien ist zwar auch interessant, doch überall steht was von Anleitung, die ich aber nirgends finden kann. Das mit den Grills geht auch nicht, da ich keinen eigenen PKW habe.

Was ich auch gut fände ist das erfrieren, doch wenn man da gefunden wird kann es auch ganz doof ausgehen. Deswegen ist mir auch dieses zu unsicher. Aber wo soll man hier an eine Pistole herankommen. Wenn irgendjemand da einen Tipp hat, darf er sich gern melden.

Oder könnte ihr mir irgendetwas anderen empfehlen? Wichtig ist, es soll schnell gehen und ich möchte fast nichts mitbekommen und mein Körper muss halbwegs verschont werden wegen meiner Familie.

mfg Kareno
Deadly Snowflake

Re: Ich kann einfach nicht mehr

Beitrag von Deadly Snowflake »

Schuss mit Schrotflinte ins Herz (wenn du denn eine erwerben kannst). Klingt makaber als Rat, aber da du explizit gefragt hast...da bliebe der Kopf "ansehnlich" und tödlich müsste es mit der richtigen Munition auch sein.
Eigenartig, dass du wegen deiner Familie ein akzeptables Äusseres bewahren willst (erstens scheinen sie dir nicht ausschliesslich gut gesonnen zu sein und zweitens könntest du dafür sorgen, dass nicht sie dich auffinden).
MortiDebitus
Beiträge: 29
Registriert: Mittwoch 5. März 2014, 17:10
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Re: Ich kann einfach nicht mehr

Beitrag von MortiDebitus »

Kommt ein bisschen reichlich spät - vielleicht zu spät? -, aber ich habe mich ja gerade erst registriert. ...
Zum Thema: Hast du es schon mit Autoabgasen versucht? Sofern du ein Auto besitzt, kannst du die
Abgase in das Wageninnere umleiten und nimmst eine Schlaftablette, damit du nichts mitbekommst. :)
Xenesis
Beiträge: 76
Registriert: Samstag 18. Januar 2014, 17:58

Re: Ich kann einfach nicht mehr

Beitrag von Xenesis »

Lieber Kareno,

ich habe auch ganz massive Suizidgedanken, und ich kann schon gar nicht mehr zählen, wieviele Suizidmethoden ich mir schon habe durch den Kopf gehen lassen. Aber ich bin zum Schluss gekommen, dass letztendlich jede Suizidmethode unangenehm ist, wenn manche auch angenehmer als andere sein mögen. Wenn ich Freitod begehen würde, würde ich es auch so machen, dass mein Körper "heile" bleibt, sprich nicht allzusehr versehrt wird. Also sowas wie verbrennen, vor den Zug werfen, aus dem Fenster springen usw. käme für mich nicht in Frage, und es müsste sicher sein. Also Pistole halte ich auch für sehr unsicher. Du glaubst gar nicht, wieviele Leute danach schwerbehindert waren... und ich würde NIEMALS jemand anderen mit reinziehen, sodass sich niemand verantwortlich für meinen Tod fühlen muss. Einen Abschiedsbrief würde ich auch nicht großartig schreiben, allerhöchstens klarmachen, dass man niemanden die Schuld für seinen Tod gibt. Ob andere sich dennoch schuldig fühlen, liegt wohl nicht mehr im eigenen Ermessen.

Aber nach jahrelangen Suizidgedanken bin ich zum Schluss gekommen, dass ich es wohl kaum völlig alleine durchziehen könnte. Für mich kommt im Grunde genommen nur Sterbehilfe in Frage. Am Besten finde ich es, wenn man es schafft, weiterzuleben, wozu nicht jeder die Kraft hat. Ich war schon oft genug im Wald mit Gift, und dann bin ich umgekehrt, weil ich einfach nicht in der Lage dazu bin. Ich denke, man muss schon auf völligem Selbstzerstörungsmodus sein und nur noch schwarz sehen, das ist dann eine Kurzschlusshandlung. Aber naja, jeder Mensch, der den Willen hat, Weiterzuleben, wird es immer irgendwie versuchen, auch wenn es Leiden bedeutet. Ansonsten halte ich die Sterbehilfe für die würdevollste Methode, um sich von seinem Leiden zu befreien.
Xenesis
Beiträge: 76
Registriert: Samstag 18. Januar 2014, 17:58

Re: Ich kann einfach nicht mehr

Beitrag von Xenesis »

Einen "ansehnlichen" Leichnam zu hinterlassen finde ich schon wichtig. Man glaubt gar nicht, wie furchtbar es ist, wenn Hinterbliebene Menschen, oder Menschen generell einen blutverschmierten zerstückelten Leichnahm auffinden müssen... das ist kein Bild, das jemand gerne im Kopf behält. Leiden werden die Hinterbliebenen dennoch, doch ich denke, es spielt schon eine große Rolle, WIE man abtritt. Und ich denke auch nicht, dass einem Spaziergänger durch einen Menschen, der an einem Strick an einem Baum hängt der Tag versüßt wird...
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