Sterbehilfe..

Meinungs- und Erfahrungsaustausch zum Thema Suizid; Berichte über gescheiterte Suizidversuche; suizidales Verhalten; Leben mit Suizidgedanken; Hilfestellungen

Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

suizidal
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Registriert: Montag 10. Oktober 2011, 10:30

Re: Sterbehilfe..

Beitrag von suizidal »

Thanatos hat geschrieben: Erst in dem Moment, wo er oder sie es trinkt, müsstest du den Notarzt holen. Wenn du es nicht tust, dann ist das strafbar. Die unterlassene Hilfeleistung wäre hierbei also die Straftat. Das lässt sich vermeiden, indem du weggehst, bevor sich die Person den Cocktail zu Gemüte führt.
Soweit zur Gesetzeslage, völlig unjuristisch ausgedrückt. :wink:
So reden nur die, die es sich einfach machen.
Ein Anwalt der was drauf hat, der weiss warum unterlassene Hilfeleistung verboten ist.
Der weiss also argumentativ zu unterscheiden zwischen einem Überfall bei dem unzulässiger Weise weggesehen wird und bei einem ausdrücklichen Wunsch der zur Erfüllung kommt. Und man muss nicht mal Jura studiert haben um zu wissen, das die Erfüllung eines Wunsches keine Notlage ist. Aber selbst wenn ich damit falsch liegen würde, könnte man ja, wie du selbst sagst, weggehen.
Eben, es bleibt dabei, dass jeder, der körperlich noch dazu in der Lage ist, sein Leben jederzeit beenden kann. Das verbietet ihm kein Gesetz.
Das ist die hübsche Theorie. Die Praxis ist dir bereits erklärt wurden.
Für dich sind das Ausreden, aber das ist eben deine Meinung.
Nickiie

Re: Sterbehilfe..

Beitrag von Nickiie »

"Weder in Holland, Belgien, Luxemburg, oder der Schweiz wirst du jemals einen Arzt, oder Gutachter finden, der dich, wegen einer psychischen Störung, die er bestimmt noch nicht für austherapiert hält, zu Dignitas oder Exit oder sonst wo hinschickt und bestätigt, dass DU so leidest, dass es für dich eine Erlösung ist, gehen zu können.
"


Das stimmt so nicht. In Belgien ist die Sterbehilfe erlaubt!! Würde sonst nicht groß & breit im Netz stehen. Natürlich nicht "einfach so" . Es wird natürlich alles geprüft &' so weiter und nactürlich auch ein weiterer unabhängiger Arzt hinzugezogen und und und... erfolgt also alles über eine Menge Schriftkram,aus der natürlich eindeutig hervorgehen muss,dass du krank bist und nicht mehr gesund wirst,oder wie auch immer,DAS gilt aber sowohl für psychische,also auch physische Leiden.
OB der Arzt die ganze Prozedur nun ausführt,bleibt natürlichs seine Entscheidung ( nicht zuletzt auch aus moralischen Gründen ) aber grundsätzlich erlaubt ist es.

Die freie Entscheidung eines Menschen,sein Leben zu beenden,ist es auch nicht! Wenn ein Psychiater oder sonstiger,der was richten kann,davon Wind bekommt,kann es sein,dass man ganz schnell in der Psychiatrie landet,also wie bitte kann man da von "freier Entscheidung" sprechen,natürlich kannst du dir klammheimlich in deinen 4 Wäden das Leben nehmen,aber sobald das an die große Glocke gehängt wird,bist du erstmal in der Psychiatrie! Unter "freier Entscheidung verstehe ich -in Folge dessen- was völlig anderes! O.o

Hab auch schon einen Fall miterlebt,in dem eine Frau nach einem Suizidversuch und Aufenthalt auf der Intensivstation -AUF EIGENEN WUNSCH- die Klinik verlassen hat und eben nicht in die Psychiatrie verlegt wurde,so wie es eigentlich sein sollte,eben aus dem Grund,weil sie nicht wollte.
Ich glaube,das lag auch daran,da die Zeit von 24h überschritten war ( nur in den ersten 24h darf ein Arzt gegen den Willen dabehalten,aber dann auch nur für kurze Zeit und anschließend muss die richterliche Anordnung folgen * irgendwie so ist es ; korrigiert mich,wenn ich ein wenig falsch liege* ) ; es kommt also immer auf den genauen Fall an. ABER grundsätzlich hat man eben nicht die freie Entscheidung,denn wenn du ernsthaft gefährdet wärst,würde wohl kein Arzt danebenstehen und quasi "zuschauen" ,wenn er denn davon wüsste.

Mal eine andere Frage : Weiß jemand ,wie man sich hier abmelden kann ? Account löschen und so ?
Danke.

Liebe Grüße.
Thanatos
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Re: Sterbehilfe..

Beitrag von Thanatos »

Nickiie hat geschrieben:
Die freie Entscheidung eines Menschen,sein Leben zu beenden,ist es auch nicht! Wenn ein Psychiater oder sonstiger,der was richten kann,davon Wind bekommt,kann es sein,dass man ganz schnell in der Psychiatrie landet,also wie bitte kann man da von "freier Entscheidung" sprechen,natürlich kannst du dir klammheimlich in deinen 4 Wäden das Leben nehmen,aber sobald das an die große Glocke gehängt wird,bist du erstmal in der Psychiatrie! Unter "freier Entscheidung verstehe ich -in Folge dessen- was völlig anderes! O.o
Wenn du mal darüber nachdenkst, dass „eine Entscheidung treffen“ etwas anderes bedeutet als „eine Entscheidung in die Tat umsetzen“, kann das dein Verständnisproblem in dieser Richtung eventuell lösen.
Beste Grüße,
Thanatos
Nickiie

Re: Sterbehilfe..

Beitrag von Nickiie »

Na klar,darfst du die Entscheidung eigenständig und völlig frei&unabhängig treffen,aber mal ernsthaft ; was nutzt es dir denn,wenn du zwar eine Entscheidung treffen darfst ,und diese aber nicht in die Tat umsetzen darfst und genau das ist doch letztendlich der springende Punkt ; wenn ich eine Entscheidung getroffen habe,weil ich mir einer Sache verdammt sicher bin usw. dann möchte ich diese doch auch irgendwann in die Tat umsetzen,oder etwa nicht !? Soviel zum Thema "Verständnisprobleme". ;-)

Ich meine,ich treffe doch keine Entscheidung,wenn sich im Nachhinein sowieso nichts ändert,oder ? Wo ist denn da bitte die Logik,bzw. was macht dann das "Entscheidung treffen" fuer einen Sinn!? Gar keinen. :wink:

L.G.
Thanatos
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Re: Sterbehilfe..

Beitrag von Thanatos »

Nickiie hat geschrieben:
...Ich meine,ich treffe doch keine Entscheidung,wenn sich im Nachhinein sowieso nichts ändert,oder ? Wo ist denn da bitte die Logik,bzw. was macht dann das "Entscheidung treffen" fuer einen Sinn!? Gar keinen. :wink:

L.G.
Schön und gut, wenn sich deine getroffene Entscheidung eben nicht in die Tat umsetzen lässt, wäre die logische Konsequenz, diese Entscheidung dahingehend zu modifizieren, dass sie sich umsetzen lässt. Falls das auch nicht geht, muss man sie eben völlig verwerfen und sich etwas anderes einfallen lassen.
Wenn zum Beispiel einer die Entscheidung getroffen hat zu sterben, indem er sich von einer Dampfwalze überfahren lässt, aber keinen Dampfwalzenfahrer findet, der dazu bereit ist, sein Arbeitsgerät zu missbrauchen, dann sollte sich dieser Dampfwalzenfetischist eine andere Methode ausdenken. Es wäre also nicht ratsam, dass er vor Gericht zieht, um sein vermeintliches „Recht“ einzuklagen, von einer Dampfwalze überfahren zu werden, nur weil er diese Entscheidung getroffen hat. :wink:
suizidal
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Re: Sterbehilfe..

Beitrag von suizidal »

Stimmt natürlich das man Alternativen suchen muss, wenn etwas z.Zt. nicht geht.
Dennoch hoffe ich das in Zukunft den Sterbehilfegegnern noch engere Grenzen gesetzt werden.
Nickiie

Re: Sterbehilfe..

Beitrag von Nickiie »

Das war ja nicht auf die Technik bezogen,WIE man sich das Leben nimmt,sondern vielmehr darauf,dass es GENERELL nicht gestattet ist. Die Entscheidung treffen ; klar,darfst du,kann dir ja keiner verbieten. Aber diese Entscheidung letztendlich auszuführen darfst du nicht. Und deswegen die Frage,was bringt eine Entscheidung,wenn ich diese letztendlich nicht ausführen darf ?!
Natürlich kann man "Glück" haben und der Suizidversuch "klappt",aber wenn man dieses "Glück eben nicht hat,dann kann es schnell passieren,dass man in der Psychiatrie landet.

L.g.
asher
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Re: Sterbehilfe..

Beitrag von asher »

Nickiie hat geschrieben:Das war ja nicht auf die Technik bezogen,WIE man sich das Leben nimmt,sondern vielmehr darauf,dass es GENERELL nicht gestattet ist. Die Entscheidung treffen ; klar,darfst du,kann dir ja keiner verbieten. Aber diese Entscheidung letztendlich auszuführen darfst du nicht. Und deswegen die Frage,was bringt eine Entscheidung,wenn ich diese letztendlich nicht ausführen darf ?!
Natürlich kann man "Glück" haben und der Suizidversuch "klappt",aber wenn man dieses "Glück eben nicht hat,dann kann es schnell passieren,dass man in der Psychiatrie landet.

L.g.
So ist es.
Selbtmord ist nicht strafbar es wird aber nicht gestattet.
Das ist ein juristischer Schwachsinn.
Thanatos
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Re: Sterbehilfe..

Beitrag von Thanatos »

Nickiie hat geschrieben: Natürlich kann man "Glück" haben und der Suizidversuch "klappt",aber wenn man dieses "Glück eben nicht hat,dann kann es schnell passieren,dass man in der Psychiatrie landet.

L.g.
Das hat meines Erachtens nichts mit Glück zu tun, sondern ist eine Frage sorgfältiger Planung. Zwar gibt es nichts Hundertprozentiges, aber durch eine geeignete Methode und sorgfältige Planung lässt sich das Überlebensrisiko in den Promillebereich verbannen. Oder hat etwa zum Beispiel schon mal jemand einen Sprung von einer 600 Meter hohen Klippe mit einer senkrechten, im oberen Bereich sogar überhängenden Wand überlebt?
Was sollte mich dann noch interessieren, ob der Suizid bei den meisten Leuten – gewiss nicht bei allen – moralisch verwerflich ist oder nicht? Niemand kann mich davon abhalten, abgesehen von mir selbst und der eigenen Feigheit.
Nickiie

Re: Sterbehilfe..

Beitrag von Nickiie »

Naja,so ganz Unrecht hast du auch net,aber es gibt nichts,was es nicht gibt,aber grundsätzlich hast du schon recht ; irgendwie ist es schon eine Frage der sorgfältigen Planung.

Die "Feigheit" ist meist keine Feigheit an sich,sondern zeigt vielmehr,dass man vielleicht doch noch nicht so sehr abgeschlosse hat,wie es manchmal scheint,oder wie man manchmal selbst glaubt.
Abgesehen davon -denke ich-dass ein bisschen Angst wohl immer dazugehören wird...


L.G.
suizidal
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Re: Sterbehilfe..

Beitrag von suizidal »

Ich kann nur jedem raten sich nicht auf so eine Debatte einzulassen.
Fakt ist:
Der Sterbewillige wird allein gelassen.
Wenn er Eigeninitiative ergreift und er wird rechtzeitig entdeckt, dann hat er das "Glück" von bleibenden Schäden verschont geblieben zu sein und in die Obhut "treusorgender" Ärzte zu gelangen.
Wenn er nicht mehr rechtzeitig entdeckt wird, hat er das "Glück" aufgrund der Folgeschäden in die Obhut "treusorgender" Ärzte und er hat die Ehre Dankbarkeit dafür zu zeigen in dem er dafür aufkommt. Schliesslich hat Angela Merkel zur Einheitsfeier gesagt, das zur Freiheit auch Verantwortung gehört. Und man muss ja schliesslich der Gemeinschaft was zurückgeben, wenn man das Glück hat leben zu dürfen.

:mrgreen:
Thanatos
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Re: Sterbehilfe..

Beitrag von Thanatos »

Nickiie hat geschrieben: Die "Feigheit" ist meist keine Feigheit an sich,sondern zeigt vielmehr,dass man vielleicht doch noch nicht so sehr abgeschlosse hat,wie es manchmal scheint,oder wie man manchmal selbst glaubt.

L.G.
Ich bezog mich hierbei auf mich selbst: zu feige zum Leben und zu feige zum Sterben.
Dass das auch darauf schließen lassen kann, dass man doch noch nicht so sehr abgeschlossen hat, damit hast du natürlich Recht. Ich denke, dass dieses Forum aus vielen Leuten besteht, die noch nicht abgeschlossen haben. Denn hätte jemand wirklich und unwiderruflich mit dem Leben abgeschlossen, würde er hier sicher nicht seine geistigen Ergüsse posten und fadenscheinige Ausreden diskutieren, sondern einfach handeln und sein Leben beenden – oder ins Kloster gehen. :wink:
suizidal
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Re: Sterbehilfe..

Beitrag von suizidal »

Thanatos hat geschrieben:– oder ins Kloster gehen. :wink:
Das ist leider nicht möglich wenn man nicht arbeiten kann und Gemeinschaft sogar scheut.
Glaubs mir!
szilard
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Re: Sterbehilfe..

Beitrag von szilard »

all diese leidigen Sterbehilfe-Diskussionen würden sich mit der Freigabe von Na-Pento erledigen. Das kriegen dann annähernd 100% der Sterbewilligen alleine hin.
suizidal
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Re: Sterbehilfe..

Beitrag von suizidal »

szilard hat geschrieben:all diese leidigen Sterbehilfe-Diskussionen würden sich mit der Freigabe von Na-Pento erledigen. Das kriegen dann annähernd 100% der Sterbewilligen alleine hin.
Amen!
Aber das ist halt noch Illusion.
Da brauchts Engeagement.
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