Dass es früher noch schlimmer war, bedeutet nicht, dass das Leben heute gut genug ist, um es einer anderen Person ungefragt aufs Auge zu drücken.Verloren hat geschrieben:
Ich finde es nicht verwerflich, wenn Menschen Kinder kriegen. Den Menschen und vor allem den Kindern geht es heutzutage besser als jemals zuvor. Das belegen viele Statistiken. Gerade in Deutschland geht es den Menschen relativ gut.
Allein die vielen Krankheiten und Behinderungen, mit denen ein Kind schon geboren werden kann, machen jede Zeugung zu einer Partie russisches Roulette. Hinzu kommen Eigenschaften wie Hässlichkeit oder ein geringer IQ, die ausreichen können, um das Leben ungenießbar zu machen und die einen riesigen Teil der Bevölkerung betreffen.
Viele Kinder leiden unter Mobbing, Schulstress, psychischen Problemen oder Unzufriedenheit mit ihrem Körper.
Und später im Leben geht der Stress immer weiter. Ob in der Arbeitswelt oder auf dem Markt der sexuellen Beziehungen: Überall muss man struggeln, und überall werden defizitäre Menschen aussortiert. Hinzu kommt immer die Möglichkeit, doch noch Opfer einer schweren Krankheit oder eines Unfalls zu werden.
Wenn alles gut geht, winkt meistens trotzdem nicht das große Glück, sondern ein triviales Alltagsleben: 40-Stunden-Woche, Einfamilienhaus, ein Mal im Jahr Urlaub auf Sylt. Ich finde es einfach unverhältnismäßig, so viel potentielles Leid in Kauf zu nehmen, damit im besten Fall ein triviales Leben herauskommt.
Das ist der gleiche Fehlschluss wie bei Fleischkonsum.Vor 10.000 Jahren war das menschliche Dasein noch ein ständiger Überlebenskampf. Trotzdem haben die Menschen Kinder bekommen.