Gedanken beim Suizidversuch

Meinungs- und Erfahrungsaustausch zum Thema Suizid; Berichte über gescheiterte Suizidversuche; suizidales Verhalten; Leben mit Suizidgedanken; Hilfestellungen

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chris84

Gedanken beim Suizidversuch

Beitrag von chris84 »

Ich hab ja nun eine inzwischen 3-jährige Suizidversuchskarriere mit verschiedenen (humanen) Methoden hinter mir. Dabei ist mir aufgefallen dass mich bei Suizidversuchen immer wieder dieselben Gedanken und Emotionen begleiten. Also habe ich mir die Mühe gemacht mich mal etwas genauer mit den Gedanken auseinanderzusetzen. Dazu habe ich diese Gedanken in Kategorien eingeteilt, wobei ich nicht weiter auf die Methoden eingehen will.

1. Gewissensbisse gegenüber den Eltern
2. Angst vor dem Danach (auch wenn ich eher an ein Nichts nach dem Tod glaube)
3. Angst doch noch was im Leben verpassen zu können
4. Angst dass es scheitern könnte (mit den entsprechenden Folgen wie Hirnschaden, Organschäden, Psychiatrie usw.)
5. Angst dass der Tod doch nicht so friedlich verläuft (also der Vorgang länger als geplant dauert)

Ich erläutere diese einzelnen Punkte später noch mal genauer. Ich lasse das jetzt aber mal als Eingangspost stehen. Ich kann im Moment nur eingeschränkt schreiben.
Vielleicht geht’s euch aber genauso. Möglicherweise erkennt ihr euch in diesen Gedanken wieder. Gerne könnt ihr diese Liste aber auch erweitern/ergänzen.
chris84

Re: Gedanken beim Suizidversuch

Beitrag von chris84 »

Ich denke mal die Punkte 4 und 5, da bin ich nicht der Einzige mit solchen Ängsten. Punkt 1 kann ich auch nicht abstellen oder reduzieren. Das komische bei Punkt 3 ist, dass diese Angst eigentlich bei mir unbegründet ist. Zwar habe ich schon noch bestimmte Wünsche und Träume aber diese würden eh nur einen sehr kleinen Teil meiner gesamten Lebenszeit ausmachen. Es soll aber mal verdeutlichen mit welchen Gedankentricks der Überlebenstrieb arbeitet.

Dann noch zu Punkt 2, den ich woanders schon mal kurz angedeutet habe. Also ich glaube eher daran dass nach dem Tod nix weiter kommt. Bei den humanen Methoden ist es ja so dass man zunächst einschläft bzw. bewusstlos wird und später irgendwann stirbt. Man bekommt von seinem Tod also nix mit. Das klingt zunächst erstmal schön aber genau das wurmt mich irgendwie. Wenn da wirklich nix mehr kommt, so erfährt man ja nie ob man es geschafft hat. Der Gedanke macht mich irgendwie verrückt.
Ich muss gestehen, dass ich da oft religiöse Menschen beneide. Leute die glauben, dass sie nach dem Tod in ein Paradies landen, haben diese Angst wohl eher nicht.
Rasiel
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Re: Gedanken beim Suizidversuch

Beitrag von Rasiel »

Finde deine Gedanken sehr interessant.

Bisschen grinsen musste ich, weil es dich wurmt, dass du nicht erfährst, ob es geklappt hat. Tja, man kann es dir auch nicht mehr mitteilen :wink:

Mir fällt dabei ein, dass ja einige Menschen aus Liebeskummer aus dem Leben gehen wollen, aus Rache - sie wollen den Partner bestrafen:

Siehst du, was du angerichtet hast, damit musst du jetzt leben ! Sie vergessen dabei, dass sie ihren Triumpf nicht erleben und auch nicht auskosten können.

Ob die anderen Punkte tatsächlich Tricks des Überlebenstriebs sind, mag ich nicht beurteilen, vielleicht erwartest du ja tatsächlich noch was im Leben, oder hast du noch etwas nicht erledigt.....usw.
chris84

Re: Gedanken beim Suizidversuch

Beitrag von chris84 »

Also um einen Triumph geht es mir dabei nicht. Ich will ja auch niemanden bewusst mit meinem Suizid schaden (obwohl mir klar ist dass meine Eltern dann darunter leiden werden). Mir geht’s eher darum eine letzte und beruhigende Gewissheit zu haben. Die Gewissheit dass es geklappt hat und ich dann keine Angst mehr haben muss dass ich es schwer geschädigt überleben könnte.
Wenn man sich jetzt durch einen Cocktail oder durch Selbstvergasung versucht umzubringen, schläft man ja zunächst ein. Aber es würde dann bei mir immer eine gewisse Angst zurück bleiben dass ich wieder erwachen könnte. Vielleicht liegt es daran dass mir das letzte Prozent Vertrauen in die jeweilige Methode fehlt. Ich glaube selbst wenn ich NaP trinkfertig vor mir hätte, hätte ich trotzdem diese Angst. Denn da schläft man ja auch erstmal nur ein und stirbt dann im Schlaf.
Hier kommt es natürlich auch auf die Todesart an. Mal angenommen mir kommt ein Verrückter entgegen, zieht plötzlich seine Axt und enthauptet mich mit einem Schlag. In dem Moment wo der Kopf ab ist, ist man ja evtl. noch ein paar wenige Sekunden bei Bewusstsein. Kurz bevor mir dann die Lichter ausgehen könnte ich mir sagen, ok das war es jetzt. Eben weil da zu 100% keine Rettung mehr möglich ist.
Zugegeben das Beispiel war jetzt etwas extrem. Nicht dass ich solch einen Tod schön finden oder bevorzugen würde. Ich wollte nur die Problematik damit erläutern.

Klar, es gibt schon noch Wünsche und Sachen die ich gerne erledigt hätte. Aber so gesehen gibt es keine rationalen Gründe für ein Weiterleben meinerseits. Oder genauer gesagt, die Probleme wiegen schwerer als die Träume. Ich befürchte aber inzwischen dass ich aufgrund der beschriebenen Probleme/Gedanken bei Suizidversuchen dazu verdammt bin es doch nicht zu schaffen. Ich also evtl. dazu gezwungen bin mein Leben bis zum biologischen Tod weiter zu leben. Und ich bin grade mal 32. Wenn ich schon im hohen Alter wäre da würde ich es etwas lockerer sehen. Aber der Gedanke dass ich möglicherweise noch so 40-60 Jahre weiterleben muss…grausam.
Thanatos
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Re: Gedanken beim Suizidversuch

Beitrag von Thanatos »

chris84 hat geschrieben:... Wenn ich schon im hohen Alter wäre da würde ich es etwas lockerer sehen...
Im fortgeschrittenem Alter, jenseits der 50 sieht man – oder sehe ich vieles tatsächlich lockerer. Was aber Suizidgedanken betrifft, so liegt das Lockersehen vermutlich nicht so sehr am Alter als eher an der Dauer, wie lange man sich schon mit dem Thema beschäftigt.

Wenn ich mal deine interessante Liste abarbeite:
Zu 1. : Bei mir leben tatsächlich noch zwei Angehörige und eine gute Freundin, aber ein schlechtes Gewissen.....kann ich nach dem Sterben ja nicht mehr haben.
Zu 2. : Ich glaube zwar an kein „Danach“, aber selbst wenn es „danach“ noch etwas geben sollte, kann ich daran ja nichts ändern. Irgendwann werde ich dieses „Danach“ doch „erleben“ müssen, ob gleich oder später, es bleibt mir nicht erspart.
Zu 3. : Es gibt bei mir nichts, was ich noch erleben wollte. Auf die eine oder andere Art ist bei mir alles Wiederholung. Und selbst wenn ich fürchtete, durch vorzeitiges Ableben etwas „verpassen“ zu können, so spielt es doch nach dem Sterben keine Rolle, ob ich etwas Bestimmtes noch erlebt habe oder nicht.
Zu 4. : Durch gute Planung lässt sich das Risiko des Scheiterns minimieren.
Zu 5. : Der Tod „verläuft“ nicht. Ich nehme an, du meinst das Sterben? Auch hier ist es eine Frage guter Planung, ob das Sterben länger dauert oder nicht.
Was hält mich also zurück? Ein Punkt 6: Mir fehlt der nötige Mut zum Suizid; oder anders ausgedrückt: Die Angst vorm letzten Schritt ist bei mir immer noch größer als die Angst vorm Weiterleben.

Was deine „3-jährige Suizidversuchskarriere“ betrifft: Vielleicht bist du einfach noch nicht soweit. Wenn das Sterben partout nicht klappen will, versuch es noch eine Weile mit dem Leben. Das kann doch manchmal ganz lustig sein – selbst für mich ist das hin und wieder noch der Fall, denn auch Wiederholungen können Spaß machen. - Auch wenn ich mir nach jeder frohen Stunde sage, dass ich nun eine Stunde lang den Tod betrogen habe.... (frei nach Cioran :wink: )
Thorsten3210
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Re: Gedanken beim Suizidversuch

Beitrag von Thorsten3210 »

Chris, es ist so, wenn die Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit so richtig riesengroß sind, dann spielen die genannten Punkte 1-5 absolut keine Rolle mehr für Dich, dann willst Du einfach nur noch, dass der qualvolle Ist-Zustand SOFORT aufhört. Dann ist der Leidensdruck größer als der Überlebenstrieb, und die nötige Entschlossenheit zum Suizid ist da. In den 3 Jahren Deiner Versuche war dies nicht der Fall, und deshalb hast Du die Versuche mehr oder weniger halbherzig angegangen bzw. ausgeführt (vielleicht unbewusst), die letzte Konsequenz bzw. Stringenz fehlte. Mir geht es hier ähnlich wie Thanatos in seinem Punkt 6, der nötige Mut fehlt, oder anders herum ausgedrückt, der Leidensdruck ist nicht hoch genug, um den mangelnden Mut auszugleichen. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass der Punkt erreicht wäre, wenn sich z.B. noch ein paar schlimme Schicksalsschläge im Leben ereignen (weitere Krankheiten, Tod von nahestehenden Personen). Ich bin ja auch schon 50+ und u.a. schwer herzkrank, ich hab immer noch die Hoffnung, dass sich das ganze von alleine regelt, also eines morgens nicht mehr aufwachen mit Herzstillstand. Ist einem Angehörigen letzes Jahr so passiert.
chris84

Re: Gedanken beim Suizidversuch

Beitrag von chris84 »

Was das Thema gescheiterte Versuche angeht, dazu schreibe ich später noch mal was. Vorab aber mal ein kurzes Video (kann sein dass ich es woanders schon mal gepostet habe). Zwar sind das nicht meine Methoden die er dort praktiziert aber trotzdem erkenne ich mich darin irgendwie wieder. Achtung Schwarzer Humor:

https://www.youtube.com/watch?v=B6Tvmj3zgKE
Thorsten3210
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Re: Gedanken beim Suizidversuch

Beitrag von Thorsten3210 »

Sehr guter Clip :mrgreen: Ich glaube, man muss bei so einem heiklen Vorhaben immer "Murphys Gesetz" berücksichtigen: "Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen". Wobei ja die Urfassung von "Murphys Gesetz" hier noch besser passt: "Wenn es mehrere Möglichkeiten gibt, eine Aufgabe zu erledigen, und eine davon in einer Katastrophe endet oder sonstwie unerwünschte Konsequenzen nach sich zieht, dann wird es jemand genau so machen".
chris84

Re: Gedanken beim Suizidversuch

Beitrag von chris84 »

Vor allem, der Gesichtsausdruck des Hoteliers als er ihm die komplette Geldbörse schenkt. Unbezahlbar :lol:

Zu Punkt 1, als ich vor drei Jahren meinen allerersten Versuch hatte da hatte ich komischerweise keine Gewissensbisse. Ich kann nicht erklären warum ich sie damals nicht hatte aber heute. Mein Verhältnis zu den Eltern hat sich ja nicht geändert.

Dann noch mal was zum Thema Gedanken. Die Gründe für meine Entscheidung sind mir ja klar. Es ist also keine Affekthandlung. Ich bin mir also bewusst warum ich das tue und warum sich ein Weiterleben nicht lohnt.
Nun ist es oft so, dass ich z.B. eine Stunde vor dem Versuch noch ganz ruhig und locker sein kann aber spätestens fünf Minuten vorher schlägt dann der Ütrieb plötzlich zu. Sowohl in Gedanken als auch in Emotionen. Die Emotionen äußern sich in sehr heftigen Symptomen wie plötzliche Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, Panik, Atemprobleme… Die Liste kann man noch weiter führen. Also da werden dann plötzlich so Kräfte und Urinstinkte in einem wach, vor denen ich mich selber oft erschrecke, da ich diese heftigen Reaktionen kaum kontrollieren kann.
Nun dürfte ich ja diese Symptome eigentlich gar nicht haben wenn ich doch sterben will. Aber das ist das Problem mit dem Ütrieb. Der fragt nicht danach ob ein Suizid sinnvoll ist oder nicht. Er ist halt einfach da. Eine Art automatisches Programm wogegen sich nur sehr schwer ankämpfen lässt.

Diese Gedanken…, also häufig ist es so, dass beim Versuch mir mein Hirn ständig einen Streich spielt. Mein Hirn erfindet dann plötzlich 1000 Gründe warum ich es abbrechen sollte. Komischerweise habe ich diese Gedanken aber nur direkt während des Versuches. Nicht vorher oder nachher. Im Gegenteil, im Nachhinein erkenne ich dann dass die abhaltenden Gedanken völlig irrational und unlogisch waren. Und dann rege ich mich danach auf dass ich es nicht durchgezogen habe.
Peterchen
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Re: Gedanken beim Suizidversuch

Beitrag von Peterchen »

chris84 hat geschrieben:
1. Gewissensbisse gegenüber den Eltern
2. Angst vor dem Danach (auch wenn ich eher an ein Nichts nach dem Tod glaube)
3. Angst doch noch was im Leben verpassen zu können
4. Angst dass es scheitern könnte (mit den entsprechenden Folgen wie Hirnschaden, Organschäden, Psychiatrie usw.)
5. Angst dass der Tod doch nicht so friedlich verläuft (also der Vorgang länger als geplant dauert)

Punkt 2 und 3 sind bei mir nicht vorhanden. Punkt 5 nur minimal. 1 und 4 sind das Problem. Wobei 1 in meinem Fall maßgeblich ist.

Wenn man bedenkt, wie viele Hürden man beim Suizid überwinden muss, dann sieht man, wie absurd es ist, aus der Tatsache, dass die meisten Menschen sich nicht umbringen, abzuleiten, dass die meisten Menschen gerne leben. Eher muss man staunen, dass es jedes Jahr 10.000 Menschen gelingt, alle ideologischen, praktischen und instinktiven Hindernisse zu überwinden und ihrem Leid ein Ende zu machen.
Lu-Na
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Re: Gedanken beim Suizidversuch

Beitrag von Lu-Na »

chris84 hat geschrieben:Dann noch zu Punkt 2, den ich woanders schon mal kurz angedeutet habe. Also ich glaube eher daran dass nach dem Tod nix weiter kommt. Bei den humanen Methoden ist es ja so dass man zunächst einschläft bzw. bewusstlos wird und später irgendwann stirbt. Man bekommt von seinem Tod also nix mit. Das klingt zunächst erstmal schön aber genau das wurmt mich irgendwie. Wenn da wirklich nix mehr kommt, so erfährt man ja nie ob man es geschafft hat. Der Gedanke macht mich irgendwie verrückt.
Ich muss gestehen, dass ich da oft religiöse Menschen beneide. Leute die glauben, dass sie nach dem Tod in ein Paradies landen, haben diese Angst wohl eher nicht.
Ich hab zwar noch keinen Versuch hinter mir, aber dieser Gedanke ist mir dennoch nicht fremd. Die Gewissheit, dass es wirklich geklappt hat, hat man nie. Im Grunde muss man bis zum letzten Moment vor der Bewusstlosigkeit damit rechnen, dass das nächste, das man sieht, die Notaufnahme eines Krankenhauses ist. Oder das Gesicht des Retters, der sich über einen beugt und einen wiederbelebt. Es fehlt einem am Ende die Bestätigung, dass man sein Ziel wirklich erreicht hat. Eine sehr nahe Angehörige hat sich z.B. vor fast 30 Jahren das Leben genommen, weiß aber bis heute nicht, dass sie es wirklich geschafft hat und keine Angst mehr vor einer Rettung oder Folgeschäden haben muss. Ich finde das irgendwie beängstigend.

Nein, ich glaube auch nicht an ein Leben (und somit auch Bewusstsein) nach dem Tod, es ist bei mir eher eine reine Kopfsache. Es würde mir den letzten Schritt einfacher machen, wenn man nach dem gelungenen Suizid nochmal kurz aufwachen und sich vergewissern könnte, dass es auch wirklich geklappt hat und jetzt alles ausgestanden ist. So wie es manchmal in Filmen ist, wo die Seele den Körper verlässt und über einem schwebt. Dieses erleichternde Gefühl am Ende, dass alle Sorgen nun für immer der Vergangenheit angehören. Danach könnte ich wirklich ganz beruhigt die Augen schließen und für immer einschlafen.
Wechsel
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Re: Gedanken beim Suizidversuch

Beitrag von Wechsel »

....."vor 30 Jahren das Leben genommen und weiß bis jetzt noch nicht, dass sie es geschafft hat ":shock: :? :shock: ....
Woher willst du das wissen...?!?wie kommst du darauf? :

....echt zum verrückt werden....man kann nicht leben, man kann nicht sterben........
Thorsten3210
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Re: Gedanken beim Suizidversuch

Beitrag von Thorsten3210 »

Lu-na hat geschrieben:fast 30 Jahren das Leben genommen, weiß aber bis heute nicht, dass sie es wirklich geschafft hat
Sie existiert nicht mehr, es ist daher nicht möglich, dass sie unwissend über irgendwas ist (z.B. Ergebnis des Suizidversuchs). Ich weiß natürlich, wie Du es meinst. Im Augenblick Ihres Todes herrschte bei ihr Unsicherheit, ob ihr Versuch glücken wird, den Ausgang ihres Suizidversuchs hat (und wird) sie nicht mehr erfahren.
Thanatos
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Re: Gedanken beim Suizidversuch

Beitrag von Thanatos »

Wechsel hat geschrieben:...

....echt zum verrückt werden...
Das ist die Gefahr, wenn man denkt. Deshalb denken die meisten Leute so ungern. Sie plappern lieber nach, was ihnen Eltern und Lehrer, die Regierung, die Partei, der Papst, die „Bild“, das neuste Trend-Magazin oder irgendein „Führer“ erzählen - oder sie parshippen. :wink:
Eine fröhliche Woche,
wünscht Thanatos
Lu-Na
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Re: Gedanken beim Suizidversuch

Beitrag von Lu-Na »

Wechsel hat geschrieben:....."vor 30 Jahren das Leben genommen und weiß bis jetzt noch nicht, dass sie es geschafft hat ":shock: :? :shock: ....
Woher willst du das wissen...?!?wie kommst du darauf?
Naja, da man nach dem Tod ja nichts mehr mitbekommt, erfährt man auch nicht, dass der Suizid geglückt ist. Rein theoretisch müsste man also bis in alle Ewigkeit damit rechnen, jederzeit wiederbelebt zu werden. :shock: Was natürlich nicht der Fall ist, da nach dem Tod ja keine Denkprozesse mehr stattfinden. Ich schildere nur meine eigenen Phantasien, die mich manchmal überkommen, und die widersprechen schon mal gern jeder Logik. :wink:
Thorsten3210 hat geschrieben:Sie existiert nicht mehr, es ist daher nicht möglich, dass sie unwissend über irgendwas ist (z.B. Ergebnis des Suizidversuchs). Ich weiß natürlich, wie Du es meinst. Im Augenblick Ihres Todes herrschte bei ihr Unsicherheit, ob ihr Versuch glücken wird, den Ausgang ihres Suizidversuchs hat (und wird) sie nicht mehr erfahren.
Genau um die Ungewissheit VOR dem Tod geht es mir. Dass danach kein Bewusstsein mehr vorhanden ist, ist natürlich klar. Ich weiß, dass sie nicht mehr über solche Dinge nachgrübeln kann, sie ist tot und hat ihr Ziel erreicht. Nur erfahren hat sie es eben nie. Und der Gedanke, mit dieser Ungewissheit einzuschlafen, ist irgendwie beunruhigend. :?
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