Welche humane Methode kann ein Mensch anwenden?

Meinungs- und Erfahrungsaustausch zum Thema Suizid; Berichte über gescheiterte Suizidversuche; suizidales Verhalten; Leben mit Suizidgedanken; Hilfestellungen

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Incantator

Re: Welche humane Methode kann ein Mensch anwenden?

Beitrag von Incantator »

Der Ersatz für MCP ist Domperidon. Wichtig zu wissen ist, dass es weltweit unterschiedliche Handelsnamen für einzelne Medikamen te bzw. Wirkstoffe gibt. So ist z.B. Diazepam auch unter dem Namen Valium oder Gewacalm bekannt. Es ist durchaus möglich ein Rezept für Diazepam zu bekommen. Das schreibe ich aber bei Bedarf lieber per PN.

Für die Inert-Gase und den Grill gibt es genaue und von Sterbehilfevereinen geprüfte Anleitungen, u.a. im Buch "The peacefull pill handbook"/"Die friedliche Pille", "Der sanfte Tod", "Suizid - Selbstbestimmtes sterben". Hält man sich exakt(!) an die Anleitungen, sind diese für jeden Laien durchführbar !
OutofOrder
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Re: Welche humane Methode kann ein Mensch anwenden?

Beitrag von OutofOrder »

Incantator hat geschrieben: Donnerstag 13. Januar 2022, 13:42

Bei jeder Methode, die die Sauerstoffversorgung des Gehirns behindert, ist zu beachten, dass dies bei falscher Anwendung und einem Scheitern des Freitodversuchs zu bleibenden Hirnschäden führen kann. Man endet, wie es Mediziner nennen, als Gemüse. Das Leben danach ist dann oft schlimmer, als das Leben vor dem Freitodversuch, weil die dann entstandene körperliche und geistige Behinderung das Leben restlos zur Qual machen kann.
Ja, das ist bei mir (im Hinterkopf) auch nach wie vor eine gewisse Angst, dass es nicht klappt, zumal ich alleine lebe, und im Fall des Falles womöglich Tage oder Wochen lang noch vor mich hinleiden müsste, bevor ich entweder gefunden werde oder jämmerlich krepiere..ich hab vor Jahren auch von diversen gescheiterten Versuchen (sowohl mit Stickstoff/Helium als auch mit CO) erfahren..
Incantator

Re: Welche humane Methode kann ein Mensch anwenden?

Beitrag von Incantator »

Natürlich gibt es bei jeder Methode ein Risiko des Scheiterns. Deshalb ist ja so wichtig sich genau zu informieren und alles perfekt zu planen.

Für den Fall, dass man scheitert und nach einer Weile mit spürbaren Schäden wieder aufwacht, wäre es sinnvoll sofort eine Alternativmethode zur Hand zu haben oder für eine Wiederholung der ersten Methode vorbereitet zu sein. Es hängt natürlich davon ab wie man dann geistig oder körperlich dazu in der Lage ist. Ist man gescheitert, fühlt sich vielleicht schwach, benommen, desorientiert und kann kaum gerade gehen. Dann wären eine Substanz zum schlucken oder die Carotis-Methode vielleicht noch am einfachsten für einen sofortigen zweiten Versuch durchführbar. Also würde man sich diese Substanz und Wasser oder ein Tourniquet griffbereit hinlegen.

Mit Helium bzw. Stickstoff oder Grill sind Menschen u.a. gescheitert, weil das falsche Zubehör verwendet wurde.

Beispiel Inert-Gase: Helium in zu geringer Konzentration (Reinheit) in einer Einweg-Party-Gasflasche. Bastelanleitung für den Exit-Bag nicht genau befolgt. Auf der Couch zur Seite weggeknickt und Exit-Bag ist verrutscht. Dadurch vielleicht Rückatmung von CO2 oder Raumluft. Deshalb gibt es ja die genaue Anleitung mit Vollgesichtstauchermaske, Atemregler und Mehrweg-Helium-Flasche (oder Stickstoff)....usw. Damit hat man ein perfekt geschlossenes System.

Beispiel Grill: Billiger Einweggrill mit minderwertiger und zu geringer Kohle. Ungenügende Abdichtung des Sterberaumes. Folge ist eine zu geringe und nicht lang anhaltende CO-Konzentration im Raum. Also besser die genaue Anleitung in den gängigen Büchern befolgen.
Hurlinger
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Re: Welche humane Methode kann ein Mensch anwenden?

Beitrag von Hurlinger »

Incantator hat geschrieben: Dienstag 18. Januar 2022, 13:12 ......... Also besser die genaue Anleitung in den gängigen Büchern befolgen.
Welche Bücher sind das? Ich hatte dir deshalb schon mal geschrieben.
Was ich nicht verstehe ist, dass man da an keine vernünftigen Informationen im Netz ran kommt.
Wie man mit 160 Km/h in eine Autobahntankstelle rasen kann wird in jedem Saftblättchen beschrieben und ist ja jetzt auch schon zwei mal, wenn ich nicht irre, sogar drei mal passiert.
Vielleicht hätten die mit guten anderen Anleitungen einen besseren Weg gewählt.
Gruß
Hurlinger
Incantator

Re: Welche humane Methode kann ein Mensch anwenden?

Beitrag von Incantator »

"The peacefull pill handbook" bzw. deutsche Ausgabe: "Die friedliche Pille", "Der sanfte Tod", "Suizid - Selbstbestimmtes sterben", "Final Exit".
Hurlinger
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Re: Welche humane Methode kann ein Mensch anwenden?

Beitrag von Hurlinger »

Danke
OutofOrder
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Re: Welche humane Methode kann ein Mensch anwenden?

Beitrag von OutofOrder »

Incantator hat geschrieben: Dienstag 18. Januar 2022, 13:12

Beispiel Inert-Gase: Helium in zu geringer Konzentration (Reinheit) in einer Einweg-Party-Gasflasche. Bastelanleitung für den Exit-Bag nicht genau befolgt. Auf der Couch zur Seite weggeknickt und Exit-Bag ist verrutscht. Dadurch vielleicht Rückatmung von CO2 oder Raumluft. Deshalb gibt es ja die genaue Anleitung mit Vollgesichtstauchermaske, Atemregler und Mehrweg-Helium-Flasche (oder Stickstoff)....usw. Damit hat man ein perfekt geschlossenes System.
Ja, ich kenn das genaue Zubehör, hab mich damals wochenlang damit beschäftigt. Aber es gab meines Wissens trotzdem Leute, die es trotz richtiger Ausführung und Zubehör nicht geschafft haben..frag mich nicht wieso..
OutofOrder
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Re: Welche humane Methode kann ein Mensch anwenden?

Beitrag von OutofOrder »

Hurlinger hat geschrieben: Dienstag 18. Januar 2022, 17:02

Welche Bücher sind das? Ich hatte dir deshalb schon mal geschrieben.
Was ich nicht verstehe ist, dass man da an keine vernünftigen Informationen im Netz ran kommt.
Wie man mit 160 Km/h in eine Autobahntankstelle rasen kann wird in jedem Saftblättchen beschrieben und ist ja jetzt auch schon zwei mal, wenn ich nicht irre, sogar drei mal passiert.
Vielleicht hätten die mit guten anderen Anleitungen einen besseren Weg gewählt.
Das liegt zum Teil wohl daran, dass in den letzten Jahren diverse einschlägige Suizid-Foren geschlossen bzw. Inhalte entfernt wurden..vor 5 - 10 Jahren gab es noch haufenweise Material zu den gängigsten Methoden und auch unzählige "Fach"leute, die einem mit Rat und Tat zur Seite gestanden sind..
Scotti
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Re: Welche humane Methode kann ein Mensch anwenden?

Beitrag von Scotti »

OutofOrder hat geschrieben: Mittwoch 19. Januar 2022, 00:25
Incantator hat geschrieben: Dienstag 18. Januar 2022, 13:12

Beispiel Inert-Gase: Helium in zu geringer Konzentration (Reinheit) in einer Einweg-Party-Gasflasche. Bastelanleitung für den Exit-Bag nicht genau befolgt. Auf der Couch zur Seite weggeknickt und Exit-Bag ist verrutscht. Dadurch vielleicht Rückatmung von CO2 oder Raumluft. Deshalb gibt es ja die genaue Anleitung mit Vollgesichtstauchermaske, Atemregler und Mehrweg-Helium-Flasche (oder Stickstoff)....usw. Damit hat man ein perfekt geschlossenes System.
Ja, ich kenn das genaue Zubehör, hab mich damals wochenlang damit beschäftigt. Aber es gab meines Wissens trotzdem Leute, die es trotz richtiger Ausführung und Zubehör nicht geschafft haben..frag mich nicht wieso..
Der Grund liegt auf der Hand: weil viele von den Leuten einen großen Fehler gemacht haben: es wurde zu kompliziert gedacht, gemacht und zu umständlich ausgeführt!
Beispiel: Vater einer Freundin von mir hat sich vor 11 Jahren auf dem Dachboden mit Geschirrhandtüchern weggehängt. Fertig aus! Ein anderer ist von einer Brücke gesprungen und die Dritte, von der ich weiß, hat sich fröhlich winkend vom Hochhaus gestürzt. Fertig.
All diese Beispiele zeigen eines: solange wir uns noch um das WIE Gedanken machen, sind wir für den letzten Schritt nicht bereit, denn dann wäre das WIE, für die meisten von uns, kein wirkliches Problem. Für die Carotis-Methode z.B. brauchst du ne Krawatte und einen Kochlöffel und das wars. Gute Reise und ich hoffe, du findest Frieden. :!:

Es mag für den ein oder die andere jetzt hart klingen, aber das ist die Erfahrung, die ich auch selber gemacht habe. Klar, man will sich informieren, rational begreifen, was der richtige weg für einen persönlich wäre, aber auf der anderen Seite suchen wir durch das Internet ja nicht nur ständig nach "dem besten Staubsauger, Frau/Mann, Handy, was auch immer...", sondern eben auch in solchen Foren nach "der besten Methode" und dabei ist die effektivste oft auch die einfachste, wie man leider zu oft sehen kann. :wink:
Incantator

Re: Welche humane Methode kann ein Mensch anwenden?

Beitrag von Incantator »

Wenn man zu unkompliziert denkt, kann man aber leider Pech haben oft mit bleibenden Schäden zu überleben. Deshalb bin ich der Meinung besser genauer informieren und planen. Bei Carotis mit Krawatte und Kochlöffel kann passieren, dass man während masn bewußtlos wird, zur Seite wegknickt und sich der Kochlöffel, also die Drehspannung löst. Dies kann beim Tourniquet nicht passieren, weil der Drehstab mit der Klettlasche fixiert wird. Die €8,- sollte man schon investieren. Und warum sollte man das Risiko vielleicht reißender Geschirrtücher eingehen, wenn man einfach im nächsten Baumarkt ein gutes Strick bekommt. Was den Sturz aus großer Höhe betrifft, hatte ich mal eine Statistik gelesen, wieviele Menschen dies überleben und dann evtl. als Krüppel im Rollstuhl enden. Es gibt für alle bekannten und als human und sicher erprobten Methoden das nötige Zubehör. Also warum sollte man es mit weniger erprobtem Zubehör tun und das Risiko zu überleben eingehen ? Da sehe ich keinen Sinn.
Tornado
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Re: Welche humane Methode kann ein Mensch anwenden?

Beitrag von Tornado »

Ich habe mir auch schon überlegt, einfach den Föhn fallen zu lassen, aber die heutigen Föhne sind einfach zu modern und würden sich blitzartig ausschalten
Hurlinger
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Re: Welche humane Methode kann ein Mensch anwenden?

Beitrag von Hurlinger »

Tornado hat geschrieben: Mittwoch 19. Januar 2022, 16:36 Ich habe mir auch schon überlegt, einfach den Föhn fallen zu lassen, aber die heutigen Föhne sind einfach zu modern und würden sich blitzartig ausschalten
Die meisten elektrischen Anlagen haben heute einen "Fehlerstromschutzschalter", der sehr schnell und bei Strömen ca 30 mA auslösen.
Tödlich wird es ab einer Stromstärke von 50 mA aufwärts. Das wird so nichts.
Man sagt ja auch, dass mittlerweile Tabletten einen Stoff beigemischt bekommen haben, damit man früh genug erbricht.
Hab ich aber nur vom Hörensagen.
Bei der Elektrik kann ich das mit Sicherheit sagen.
Bei dem Risiko, wirklich nach einem Versuch vielleicht noch alles mitzubekommen aber nichts mehr gegen seinen Zustand machen zu können
muss ich Incantator völlig recht geben. Lieber alles genau durchgeplant und das Risiko so weit es geht minimieren.
Gruß
Hurlinger
Incantator

Re: Welche humane Methode kann ein Mensch anwenden?

Beitrag von Incantator »

Was die Beimischung von Substanzen die Erbrechen versursachen betrifft, kann ich dies bestätigen. Deshalb nimmt man ja auch ergänzend und vorbereitend ein Antiemetikum, z.B. MCP oder Domperidon. Auch ist es sinnvoll vor dem Freitodversuch einige Stunden vorher nichts mehr zu essen und einen Säureblocker zu verwenden (z.B. simples Back-Natron).
Scotti
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Re: Welche humane Methode kann ein Mensch anwenden?

Beitrag von Scotti »

Incantator hat geschrieben: Mittwoch 19. Januar 2022, 10:30 Wenn man zu unkompliziert denkt, kann man aber leider Pech haben oft mit bleibenden Schäden zu überleben. Deshalb bin ich der Meinung besser genauer informieren und planen. Bei Carotis mit Krawatte und Kochlöffel kann passieren, dass man während masn bewußtlos wird, zur Seite wegknickt und sich der Kochlöffel, also die Drehspannung löst. Dies kann beim Tourniquet nicht passieren, weil der Drehstab mit der Klettlasche fixiert wird. Die €8,- sollte man schon investieren. Und warum sollte man das Risiko vielleicht reißender Geschirrtücher eingehen, wenn man einfach im nächsten Baumarkt ein gutes Strick bekommt. Was den Sturz aus großer Höhe betrifft, hatte ich mal eine Statistik gelesen, wieviele Menschen dies überleben und dann evtl. als Krüppel im Rollstuhl enden. Es gibt für alle bekannten und als human und sicher erprobten Methoden das nötige Zubehör. Also warum sollte man es mit weniger erprobtem Zubehör tun und das Risiko zu überleben eingehen ? Da sehe ich keinen Sinn.
Versteh mich da bitte nicht falsch: es waren Beispiele, wie es auch mit einfachen Mitteln schnell und sicher gehen kann. Klar, rein theoretisch kann tatsächlich der Löffel verrutschen und die Spannung abfallen, keine Frage, allerdings schreibt Düber in ihrer Handreichung auch, dass dies am besten im Liegen gemacht wird. Anyway, wichtig ist und da geb ich dir Recht, dass man bei sowas auf Nummer Sicher gehen sollte. Die 8 Euro sind das Tourniquet auf jeden Fall wert. Beim großen A hab ich das für knappe 7 bekommen vor einem Jahr und das ist wirklich sehr wirkungsvoll.
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