Ich habe für mich schon oft darüber nachgedacht, also wie ich insgesamt zu dem Thema stehe. Ich würde keinen erweiterten Suizid umsetzen, weil ich mir klar darüber bin, dass ich nicht das Recht habe, das Leben eines anderen Menschen zu beenden, nur weil ich es hier nicht aushalte und gleichzeitig aber genau nur ein Mensch der Erlösung im Weg steht. Das wäre reiner Egoismus der übelsten Art. Ich finde es schrecklich, wenn z.B. Eltern ihre Kinder mit in den Tod nehmen, aber ich kann es gleichzeitig auch verstehen.
Die Frage: "Was, wenn ich ihn einfach mitnehme?", manchmal kommt sie mir. Aber die Antwort kann nur nein sein. Man kann und darf sein eigenes Leben beenden, aber nicht das eines anderem. Das steht keinem Menschen zu. Aber was ist mit dem Leid, dass man durch den Suizid verursacht? Es hinterlässt mindestens genauso viel Leid, wie man selbst ertragen hatte, bis es zum Suizid kam. Es ist, also hinterließe man ein Erbe aus Leid...
Mich zerreißt dieser Zwiespalt. Auf der einen Seite einfach nicht mehr zu können und wirklich sterben zu wollen, und gleichzeitig aber zu sehen und zu wissen, dass es ein anderes Leben zerstören wird. Weil es da diesen einen Menschen gibt, der mir nicht egal ist, und dem man blöderweise eben auch nicht egal ist. Ich wünsche mir oft, ich hätte ihn nie getroffen, er wäre einfach weg aus meinem Leben, die gemeinsame Vergangenheit ausgelöscht. Mir liegt nicht viel an Menschen, ich könnte gut ohne. Aber ich habe mich da vor vielen Jahren von meinem Hormonen ? lassen und mich verliebt. Ich habe mich gebunden, obwohl nichts in mir das jemals wollte. Und nun sitzt ich da, habe einen Partner und fühle mich dadurch ans Leben gefesselt, dass ich nicht leben will.
Mein Papa wollte mich mitnehmen, da war ich 13. Aber er war dann doch zu schwach und wir leben beide immer noch, so viele Jahrzehnte später.
Ich wünschte, er hätte uns beide erlöst.
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