Sich jemandem anvertrauen...

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Black2Light
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Sich jemandem anvertrauen...

Beitrag von Black2Light »

Hallo zusammen,

ich hätte da mal eine Frage bzw. würde gerne die folgende Thematik hier diskutieren, falls das möglich ist. Glaube zwar nicht, dass man hierzu eine wirklich (allgemein)gültige Aussage überhaupt treffen kann, aber vielleicht könnten wir wenigstens Tendenzen zusammenfassen?!

Die Frage ist: Kann ich mich jemanden anvertrauen? Kann ich jemandem sagen das ich mir selbst das Leben nehmen werde und was löst das aus?
Diese Frage soll ganz allgemein da stehen bleiben. Ich habe die Extremen die ich gefunden bzw. selbst erlebt habe mal versucht darzustellen, angefangen mit meiner persönlichen Situation - auch damit ihr überhaupt versteht warum ich diese Frage stelle - und weiterführend mit was ich im Web gefunden habe ergänzt.

Meine Situation und eigenen Erfahrungen:

Vor nun knapp 3 Jahren hat ein Ereignis mein Leben komplett aus der Bahn geworfen und für mich quasi zerstört. Was genau das war, davon werde ich nicht sprechen. Ich habe seit dem keinerlei Freude mehr in meinem Leben und es wird eigentlich nur immer und immer schlimmer. Vor knapp 2 Jahren dachte ich zum ersten mal wirklich ernsthaft über Suizid nach, damals hat mich das noch komplett verstört, ich war keinesfalls in meinem Gedanken gefestigt, hatte im wahrsten Sine des Wortes "Todesangst", war sehr labil und habe mir sehr viele Gedanken gemacht, wie es weitergehen soll. Dem ist nun nicht mehr so.

Jetzt kommt viel Text. Ihr könnt direkt zum nächsten Absatz springen wenn ihr das nicht alles lesen wollt, da fasse ich das Ergebnis zusammen.

Zu dieser Zeit war ich dann auch mehrfach wegen Zusammenbruch bzw. "burn-out" krankgeschrieben. Außerdem hatte ich zu diesem Zeitpunkt - und das ist skurriler Weise Komikern wie Torsten Sträter zu verdanken, der hier wirklich ganz toll und aufklärend Leute dazu ermutigt sich jemandem anzuvertrauen - mir versucht Hilfe zu suchen. Da mir schon damals Schreckgespenster wie "Zwangseinweisung" oder "Entmündigung" im Kopf herumschwebten, habe ich das Thema vorsichtig gestartet. Allerdings, war die Suche mehr als frustrierend, am Ende ergebnislos und hat sogar dazu geführt, dass ich nun jegliche Einflussnahme und Gespräch mit Psychiatern/Therapeuten kategorisch ablehne. Deshalb auch dieses Thema hier, weil ich verhindern will, das ich mich irgendwann mal in die Gewalt solcher Leute begeben muss.
Warum das jedoch wichtig ist bzw. was hat das mit der Fragestellung zu tun? Ganz einfach. Ich habe - und das nicht nur gefühlt - keinerlei Hilfe oder Reaktionen erhalten. Am Anfang habe ich nur gesagt, dass ich mich bedrückt/depressiv fühle, nachdem ich aber überall nur Antworten wie "wir nehmen keine neuen Patienten mehr an" oder "wie wäre es mit einem Termin in 12 Monaten" erhalten habe, hatte ich dann noch mal ein Gespräch mit meinem Hausarzt, dem ich erzählt habe dass ich seit zig Monaten schwer depressiv bin (Selbsttest bei der dt. Depressionshilfe) und permanent an unzulässiges Wort denken muss... aber nicht nur so, dass dies als verwaschene, undefinierte Idee irgendwo im Hinterkopf herumschwirrt, sondern so, dass ich mir zu diesem Zeitpunkt schon ganz genau überlegt hatte wie ich es machen werde (incl. detaillierter Nennung mehrerer alternativer Methoden). Ich hatte ihn zum damaligen Zeitpunkt geradezu angefleht, mich krankzuschreiben, da ich den unendlichen Druck und Stress während der Arbeit und die zusätzliche private Belastung einfach nicht mehr ausgehalten habe.
Seine Antwort bzw. Reaktion war, er würde mir eine Klinik in der Nähe empfehlen und umgehend da anrufen und sehen ob die nicht einen Platz für mich hätten. Ich solle mir keine Sorgen machen, es wäre keine Einweisung, alles freiwillig. Er würde sich auch mal überlegen ob er mich nicht länger krank schreiben kann bzw. ob er mir nicht attestieren kann, dass ich meinen Beruf aus gesundheitlichen Gründen aufgeben sollte (darum hatte ich gebeten, aus verschiedenen Gründen konnte ich nicht kündigen)
Die Klinik hatte ich mir dann bei Google Maps mal angesehen. Keine 3 Sterne und der Großteil der Beschwerden bezieht sich auf Ärzte die "Patienten erniedrigen", "nur daran interessiert sind Patienten mit Medis vollzustopfen", etc.
Eine Woche später habe ich einen Anruf von meinem Hausarzt bekommen mit einem Kontakt, an den ich mich wenden soll. Also habe ich dort (mindestens 10x bis jemand ans Telefon ging) angerufen und mit dem "Psychiater" gesprochen. Ein absoluter Unsympath, das hätte ich wirklich nicht erwartet, genau so wie in den Rezessionen beschrieben und noch schlimmer: Kommen könnte ich frühestens in 3 Monaten... wenn ich komm muss ich aber auf jeden Fall auch bleiben, sonst kann er das mit der Kasse nicht richtig abrechnen... vorher mal vorbeikommen geht nicht, keine Zeit... wenn ich nicht sicher bin das ich kommen will und das ich auch bleiben werde, soll ich mich am besten gar nicht erst anmelden...! Da war mir klar, der wird mir nicht helfen, wenn ich in diese Klinik irgendwann mal "muss" (das ist nämlich auch die Klinik, in die man bei mir im Umkreis eingewiesen werden würde), dann komm ich mit mehr Problemen wieder heraus. Dieser "Arzt", wenn man das überhaupt so nennen mag, hat nicht mal im Ansatz gefragt oder sich dafür interessiert was los ist und warum ich überhaupt in die Klinik will.
Danach hatte ich wieder meinen Hausarzt kontaktiert um ihm meine Erfahrung aus dem Gespräch mitzuteilen. Außerdem hatte ich gefragt, wie wir evtl. mit einer weiteren Krankmeldung bzw. "dem Attest" (siehe oben) weiter verfahren können. Antwort: er hat sich das überlegt und weil ich noch nicht oft genug bei ihm war, kann er mir sowas noch nicht ausstellen. Meine Frage wie oft ich denn kommen müsse und ob er evtl. erst einen Suizidversuch abwarten wolle (was anhand der genannten Methoden gar nicht möglich ist, die sind alle "endgültig") war dann nur noch rhetorisch.
2-3 Monate später hatte ich dann wieder einen Zusammenbruch. Zum vorherigen Arzt wollte ich allerdings nicht mehr gehen, also bin ich zu einem neuen Hausarzt. Im Gespräch hatte dieser mir dann mitgeteilt, dass es in der nähe eine neue psychologische Praxis gäbe. Ich hatte zu dem Zeitpunkt zwar bereits keine Hoffnung und auch keinen Willen mehr, noch weiter nach psychologischer Hilfe zu suchen, habe es aber dennoch probiert. Dort angekommen bin ich zur Sprechstundenhilfe und habe mich vorgestellt, höflich nach einem Termin gefragt. Antwort: "wir nehmen keine neuen Patienten mehr". Dann ist mir der Kragen geplatzt und ich habe die Sprechstundenhilfe, die mich bei dieser Aussage kaum angesehen hat angebrüllt: "diese Schxxxe habe ich jetzt von jedem einzelnen Psychiater in dieser Schxxx Stadt bekommen, mir gehts seit fast 2 Jahren absolut beschissen und ich denke jeden einzelnen Tag darüber nach mir das Leben zu nehmen! Es muss doch möglich sein irgendwo Hilfe zu bekommen?!" Antwort: "Wir müssen auch schauen das wir gesund bleiben". Mein Gebrüll hat offensichtlich den Arzt aus seinem Kämmerchen gelockt, der hat das ganze auf jeden Fall auch gehört, aber kein Wort gesagt! :shock:

Sorry für den vielen Text. Ich fasse das oben geschriebene so zusammen: Ich habe 4 Fachmännern (1 Hausarzt, 2 Psychiatern (einer davon mit/als Zeuge) und einer Arzthelferin in einer psychiatrischen Praxis) ganz deutlich über meine Suizidabsicht informiert. Darauf hin ist absolut gar nichts passiert. Also es gab keine Einweisung, es gab aber auch, was ich bei den beteiligten als absolutes Mindestmaß vorausgesetzt hätte, keine Form der Hilfe oder Einflussnahme. Meiner Meinung nach hätten diese Personen ja reagieren müssen, schon aus Selbstschutz.


Auf der anderen Seite des Skala, mal dieses Fundstück aus dem Netz:
https://www.rechtsanwalts-kanzlei-wolfr ... sidee-ist/

Hier hat jemand im Suff und augenscheinlich ganz ohne wirkliche Absichten mit unzulässiges Wort gedroht und ist direkt 5 Wochen weggesperrt, quasi entmündigt und höchstwahrscheinlich auch finanziell ruiniert worden. (und von solchen Geschichten hatte ich auch schon mehrere gelesen)


Aber wie sieht es überhaupt rechtlich aus? Oder was ist die Regel nach der man sich richten kann?

Dazu würde ich gerne diese Webseite zitieren, das macht für mich nämlich am meisten Sinn und in ähnlicher Form habe ich das mehrfach gelesen:
https://www.therapie.de/psyche/info/ind ... ngsgefahr/

"Häufig ist bei Betroffenen die Furcht groß, in eine geschlossene psychiatrische Einrichtung eingewiesen zu werden. Tatsächlich kann die Möglichkeit einer sogenannten Zwangseinweisung bestehen, also eine Einweisung ohne die Einwilligung des Betroffenen.

Voraussetzung dafür ist, dass die Person aufgrund ihrer psychischen Erkrankung die öffentliche Sicherheit und Ordnung, ihr Leben, mindestens aber die Gesundheit gefährdet. Eine Einweisung kann in der Regel auf zwei Wegen veranlasst werden:

Entweder, der Suizidgefährdete steht bereits unter Betreuung, dann ist es der Betreuer, der beim zuständigen Betreuungsgericht einen Antrag stellt.

Ohne einen gesetzlichen Betreuer ist es meist der zuständige Arzt, oftmals der Hausarzt, der die Einweisung veranlasst. Je nach Bundesland muss in solchen Fällen aber auch ein Amtsarzt hinzugezogen werden, der entweder telefonisch seine Zustimmung erteilt, oder innerhalb des ersten Tages der Einweisung den Zustand des Betroffenen überprüft.
Bei einem geistig klaren Patienten hingegen, das heißt, einer Person, die eine Behandlung, möglicherweise auch schon eine Beratung an sich ablehnt, sich aber über die Konsequenzen durchaus im Klaren ist, darf keine Zwangseinweisung stattfinden. Denn: Der Betroffene hat auch ein Recht auf eine Nicht-Behandlung. Jedoch gilt es, diese Einsichtsfähigkeit bezüglich der eigenen psychischen Erkrankung und dessen Wunsch, nicht behandelt zu werden, genau zu dokumentieren.


In meinem Fall sehe ich das so: Ich bin nicht "psychisch krank", nicht wirklich, nicht so dass ich irgendwie als "unzurechnungsfähig" gelten könnte. Ich leide zwar unter Depressionen, bin jedoch bei absolut klarem Verstand und mir über meine Handlungen völlig bewusst. Zum jetzigen Zeitpunkt und sogar in absehbarer Zeit bin ich keine Gefahr für mich selbst und erst recht nicht für andere. Eine sogenannte "suizidale Verengung" liegt nicht vor. Ob mir eine Therapie helfen wird ist ohnehin fraglich, da sich dadurch meine Lebensumstände nicht ändern werden. Vor 2 Jahren hätte sie das vielleicht noch. Nun wahrscheinlich eher nicht mehr. Dafür habe ich schon viel zu viele Brücken abgerissen (may the bridges i burn light my way) Und vor dauerhafter Abhängigkeit von Ärzten / Psychologen / Psychiatern und Pillen fürchte ich mich jetzt noch mehr wie vor dem Tod.


Warum ich mich jemandem anvertrauen will? Wei ich noch einige Sachen - auch über meinen Tod hinaus - regeln muss. Sachen, die ich einfach nicht alleine regeln kann, aber die ich alleine regeln muss, wenn ich niemanden einweihen kann.
Ich dachte dabei an (m)einen Anwalt. Grund: ich habe und will keinerlei Kontakt zu meiner "Blutsverwandtschaft", ich vertraue denen auch nicht. Ich habe lediglich eine gute Freundin mit der ich über sowas reden könnte, allerdings würde ich die dann in meine Hölle mit hineinziehen.

In einem Forum für Anwälte habe ich eine Diskussion gelesen, wie damit umzugehen sei, wenn der Mandant Suizidabsichten äußert, ob in dem Fall die Schweigepflicht noch greift oder der betreffende Anwalt den Mandanten melden sollte. Die Argumente und Begründungen über das Für und Wieder gehen genauso weit auseinander wie meine Erfahrungen und der oben verlinkte Bericht. "Schweigen, evtl. dem Mandanten raten sich Hilfe zu suchen" vs. "man muss ihn auf jeden Fall bei der Polizei / beim Amtsarzt melden".


So, ich glaub das war genug Text. Was meint ihr?
squirrel

Re: Sich jemandem anvertrauen...

Beitrag von squirrel »

Ich habe deine Geschichte gelesen und was ich mich frage ist was man denn nicht alleine regeln kann, man kann ja ein Testament machen, man kann zum Beispiel auch zeitversetzte Emails senden, falls man Passwörter oder dergleichen jemanden hinterlassen will.

Ich verstehe nicht ganz was man zu Lebzeiten nicht regeln kann ohne dass man jemanden seine Absichten anvertraut.
squirrel

Re: Sich jemandem anvertrauen...

Beitrag von squirrel »

Wenn du Hilfe suchen willst, was du ja anscheinend aufgegeben hast, dann gibt es sicher auch irgendwo Hilfe, dann fährst du eben in eine andere Stadt und klapperst dort alle Psychiater ab.
Aber wenn man keinen Psychiater findet dann geht man einfach in eine Ambulanz und schildert denen sein Problem und mich haben sie noch nie weggesperrt, man muss sich aber auch gewählt ausdrücken, sonst behalten sie einen wahrscheinlich.

Man kann ja alle Probleme schildern und den Suizidwunsch einfach verschweigen, ruf in der nächsten psychiatrischen Ambulanz an und erzähle ihnen kurz deine größten Probleme und sie werden dir normalerweise gleich einen Termin geben für ein Gespräch.

Bei mir in der Nähe gibt es auch keine freien Psychiater mehr, die sind alle voll und wenn jemand Hilfe braucht geht er zur Ambulanz und diese ist ja zuständig wenn es nirgends mehr Plätze gibt, aber es sollte schon die Ambulanz sein die auch für einen zuständig ist, das kann man sich nicht aussuchen.

Ich verstehe ja deine Situation, aber das mit der Hilfe würde ich echt noch mal überlegen, weil du hast bisher nicht alles ausgeschöpft, bzw hast du gar nichts erhalten davon.

Psychopharmaka können ein komplett kaputtes Leben wieder soweit erträglich machen dass man es aushält
Black2Light
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Re: Sich jemandem anvertrauen...

Beitrag von Black2Light »

Hallo Eichhörnchen,

vielen Dank, das du dir die Zeit genommen hast!

Naja, diese "zuständige Ambulanz" ist nunmal genau die Klinik bei der ich es bereits versucht hatte! (3 Monate Wartezeit.. soll bloß schauen dass ich dann auch 4-6 Wochen lang täglich vorbeikomm', wegen den Abrechnungen und so... Ich gehe davon aus, dass mein Hausarzt, der damals mit diesem Typ von der Klinik - Arzt will ich sowas nicht nennen - gesprochen hat und im gesagt hat wie bescheiden ich mich fühle; ich wollte da auch hinfahren und mich erstmal vorstellen und erklären um was es geht. Das wurde von denen abgelehnt! Außerdem sind auch die vielen negativen Berichte die immer wieder bemängeln "das man nur mit Tabletten vollgepumpt wird" ein rotes Tuch für mich)

Nochmal deutlich: die Option, mich noch mal an irgendeinen Psychiater oder eine Einrichtung zu wenden und "über meine Probleme zu reden", die gibt es nicht mehr! Genauso schließe ich kategorisch aus, mich an irgendwelche Medis zu klammern "um mein Leben erträglich zu halten". Sowas steht absolut nicht zur Debatte! Das ist übrigens auch so etwas, vor dem ich noch mehr Angst habe als vor dem Tod, dass ich irgendwann aus Gewohnheit oder durch Pillen mich an den jetzigen Zustand auch noch gewöhne oder akzeptiere und es dann vielleicht irgendwann gar nicht mehr schaffe in Würde zu gehen und stattdessen lieber bis zum natürlichen Ende vegetiere.


Es gibt ein paar Punkte die ich gerne über meinen Tot hinaus regeln möchte. Das sind zum Teil komplexe Sachen, bitte sieh es mir nach wenn ich das hier nicht alles im Detail ausbreiten möchte.
Als Beispiel jedoch mein Testament, das ich bereits verfasst habe, in dem jedoch einige Dinge stehen, von denen ich mir nicht sicher bin ob diese auch wirklich (rechtlich) durchsetzbar sind oder ob diese durch bestimmte Personen weg-geklagt werden könnten.

In einem anderen Faden hier hatte ich gelesen, dass Testamente allein wegen dem Suizid schon sehr angreifbar werden, also durch die Argumentation "der war psychisch Krank also konnte er ja keinen letzten Willen mehr rechtskräftig formulieren". Ich kann mir das aber nicht vorstellen, dass dies wirklich so laufen kann. Wobei ich mir auch nie vorstellen konnte das man einem Facharzt sagt man will sich umbringen und als Antwort nur "sorry, keine Termine frei..." bekommt. Die Zweifel lassen mir halt wenig Ruhe...


Hatte gehofft hier gibt es genug Leute mit mehr Erfahrung mit sowas, vielleicht hat ja schon mal jemand das Gleiche überlegt und getan?
n°cturne
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Re: Sich jemandem anvertrauen...

Beitrag von n°cturne »

Leider habe ich gerade keine Kraft, Näheres dazu zu schreiben, aber hier ein wichtiger Link zum Thema:
https://www.patverfue.de
Black2Light
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Re: Sich jemandem anvertrauen...

Beitrag von Black2Light »

n°cturne hat geschrieben: Sonntag 9. Oktober 2022, 12:41 Leider habe ich gerade keine Kraft, Näheres dazu zu schreiben, aber hier ein wichtiger Link zum Thema:
https://www.patverfue.de
Vielen Dank dafür… da lese ich mich mal durch.

Mit freundlichen Grüßen
n°cturne
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Re: Sich jemandem anvertrauen...

Beitrag von n°cturne »

Black2Light
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Re: Sich jemandem anvertrauen...

Beitrag von Black2Light »

Also die Seite ist schon mal sehr sehr hilfreich! Da werde ich sicherlich einiges in meiner bereits ähnlichen PV verwenden.

Kurz zusammengefasst und auf meine Problemstellung angewandt, bedeutet dass - zumindest verstehe ich es so - man mit dir einer richtig verfassten und gut vorbereiten Patientenverfügung sich vor der Zwangsbehandlung und Einweisung sehr gut schützen kann. Und so „bewaffnet“ kann man sich dann auch jemandem anvertrauen, weil derjenige im Prinzip nichts machen kann (so nach dem Motto: hilf mir oder halte dich raus).


Mit freundlichen Grüßen
enough
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Re: Sich jemandem anvertrauen...

Beitrag von enough »

Hallo🤗

also ich mach es immer so bei einer Einweisung...

112 wählen, sagen man will nicht mehr leben und dann kommt man in die Psychiatrie.

Oder man holt sich eine Einweisung vom Arzt und geht in die Notaufnahme und darüber in die Psychiatrie.

Du kannst es ja mal versuchen, zu verlieren hast du ja nichts. Und ja, es ist eine Schande woe mit dir umgegangen wurde....das hab ich auch schon durch😮💨
Man ist am Ende sucht Hilfe und bekommt sie nicht...

Alles Gute dir!

glg
hansdampf
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Re: Sich jemandem anvertrauen...

Beitrag von hansdampf »

Hallo,

es ist schon ein Risiko,offen darüber zu sprechen.Ich überlege mir ganz genau,wo ich was sagen kann und wo nicht.
Meine Ex-Partnerin kennt mich jetzt schon,auch mit meinem traumatischen Hintergrund,und sie weiß,dass ich oft nur noch müde bin,doch sie würde nie einen Arzt oder die Polizei informieren (was ich ihr hoch anrechne).

Ich bin froh,dass ich das Forum hier gefunden habe.Sonst gibt es im Alltag so gut wie nie die Möglichkeit,offen darüber zu sprechen,leider.Ist halt ein Tabuthema.
Ich finde es schlimm,dass man oft als psychisch krank abgetan wird,wenn man müde ist,statt anzuerkennen,dass man manchmal auch nur noch müde ist und vielleicht keinen Sinn mehr im Ganzen sieht.Das muss ja nicht krankhaft sein.
Ich kann jeden/jede verstehen,der für sich sagt,dass es nicht mehr geht (oder so aussieht).
Ich würde aufpassen,wenn ich mich im sozial-helferischen Bereich bewege,wo die Menschen professionell mit Hilfesuchenden arbeiten.Ich glaube die Gefahr ist in so einem sozialen Milieu groß,dass der Krankenwagen kommt.
Black2Light
Beiträge: 81
Registriert: Dienstag 13. September 2022, 18:53

Re: Sich jemandem anvertrauen...

Beitrag von Black2Light »

Ich muss sagen, ich habe mich hier nun durch sehr viele solche Fäden gelesen und es verunsichert mich schon sehr. Ich hab nach Monaten immer noch keine Ahnung, also nicht wirklich, ob ich mich jemanden anvertrauen kann oder soll und was die Konsequenzen sein könnten, und ob oder wie ich diese abwehren kann oder vorsorgen könnte.

@enough: vielleicht hatte ich das nicht klar genug geschrieben… ich war beim Hausarzt und hatte dem erzählt, dass ich - zu dem Zeitpunkt - schon über 1 Jahr quälende Suizidgedanken habe. Daraufhin habe ich ja die Empfehlung und den Kontakt in die Klinik bekommen (Ergebnis wie beschrieben)


Mfg
Scotti
Beiträge: 913
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Re: Sich jemandem anvertrauen...

Beitrag von Scotti »

Nun, wir von anderen auch schon gesagt wurde und das ist ja auch völlig richtig, wenn man solche Gedanken einen Therapeuten gegenüber äußert, wird es sehr wahrscheinlich relativ schnell zu einer Einweisung kommen, was man natürlich um jeden Preis vermeiden möchte.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es auch im Freundeskreis Menschen gibt, die diesem Thema nicht so ganz ablehnend gegenüberstehen, allerdings und das muss ich ehrlich sagen, muss man sich auch da sehr vorsichtig herantasten.

Bei mir ist es z.B so, dass meine Eltern über meine Gedanken und Pläne zum Teil Bescheid wissen, mich verstehen können, es auch nachvollziehen können, warum ich diesen Schritt gehen möchte, aber und das ist ja auch völlig nachvollziehbar, es am liebsten hätten, wenn ich es nicht tun würde. Seien wir ehrlich, wenn die Alternative zu unserer letzten Reise nicht so bedrohlich/schrecklich/schmerzhaft wäre, würden wir uns alle nicht mit diesem Thema befassen.
Black2Light
Beiträge: 81
Registriert: Dienstag 13. September 2022, 18:53

Re: Sich jemandem anvertrauen...

Beitrag von Black2Light »

Hi Scotti,

vielen dank für deine (eigentlich immer) sehr guten Antworten und Beiträge.

Naja, also das ich noch mal (versuche) zu einem Therapeuten zu gehen ist quasi ausgeschlossen. Bis jetzt dachte ich hier eigentlich hauptsächlich an meinen Anwalt, aber auch das ist seit dieser Woche komplett vom Tisch. Nun habe ich niemanden und mir fällt auch absolut niemand mehr ein.


Mit freundlichen Grüßen
enough
Beiträge: 594
Registriert: Sonntag 7. November 2021, 00:15

Re: Sich jemandem anvertrauen...

Beitrag von enough »

@enough: vielleicht hatte ich das nicht klar genug geschrieben… ich war beim Hausarzt und hatte dem erzählt, dass ich - zu dem Zeitpunkt - schon über 1 Jahr quälende Suizidgedanken habe. Daraufhin habe ich ja die Empfehlung und den Kontakt in die Klinik bekommen (Ergebnis wie beschrieben)

ich weiß, aber du kannst den Notruf 112 wählen, dann MUSS jemand kommen und dich mitnehmen...

hier in D ist es so, woher kommst du denn?🤔

lg
Scotti
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Registriert: Donnerstag 3. Juni 2010, 10:34

Re: Sich jemandem anvertrauen...

Beitrag von Scotti »

Black2Light hat geschrieben: Freitag 9. Dezember 2022, 11:02 Hi Scotti,

vielen dank für deine (eigentlich immer) sehr guten Antworten und Beiträge.

Naja, also das ich noch mal (versuche) zu einem Therapeuten zu gehen ist quasi ausgeschlossen. Bis jetzt dachte ich hier eigentlich hauptsächlich an meinen Anwalt, aber auch das ist seit dieser Woche komplett vom Tisch. Nun habe ich niemanden und mir fällt auch absolut niemand mehr ein.


Mit freundlichen Grüßen
Erstmal vielen lieben Dank für dein Kompliment. Es freut mich sehr, wenn sie dir so helfen und gefallen. Ich war schon immer sehr empathisch und ja, dieses Thema ist wirklich sehr komplex und vor allem kompliziert. Traurig, dass es so gar keinen gibt, dem du da was erzählen könntest. Es bliebe immer noch die Telefonseelsorge, dort habe ich auch schon das ein oder andere gute Gespräch geführt, auch wenn es an der Problematik nichts geändert hat.
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