Tinnitus

[Jenseitsforscher]

Neben Depressionen und einer Zwangsstörung ist für mich das schlimmste Leiden ein beidseitiger Tinnitus, ein lautes Pfeifen. Vor allem ist der Tinnitus extrem sensibel und reagiert auf Lärm mit plötzlicher Lautstärkeerhöhung und einem Druckgefühl. Ich habe das schon seit Jahren und es wird immer schlimmer. Kennt das jemand von euch? Und wisst ihr, was man dagegen machen kann?

[enough]

Hallo,

nein ich habe leider keinen Tipp für die Behandlung, ich stell mir das sehr schlimm vor ...im Internet findet man viele Tipps, warst du schon beim Arzt deswegen? Bestimmt oder?

Ich hatte auch mal einen lauten Tinnitus und er ist wirklich fast verschwunden, ganz selten noch etwas lauter, aber ich nehme ihn kaum bis gar nicht mehr war zum Glück. Bei mir hört er sich an, als wenn man einen alten Röhrenfernseher anschaltet.

Ich habe nichts dagegen unternommen, aber es gibt Behandlungsmöglichkeiten.

viele Grüße

[Igel]

Hallo,

ich habe auch seid Jahren einen Tinnitus.
Erst hieß es weil mein Gleichgewichtssinn einen Knacks bekommen hatte. Später meinte mein HNO, es läge an HWS Verspannungen.

Ein Mittel dagegen kenne ich leider auch nicht.

Ich empfinde es Nachts am schlimmsten, weil man da keine Nebengeräusche hat.
Mir hilft ein analoger Wecker, der laut tickt.
Hört sich irgendwie gegensätzlich an, sich noch ein zweites Geräusch bewusst dazu zu holen.
Aber wenn mein Tinnitus so laut ist und das wird er , konzentriere ich mich auf das tick tack.

Gruß
Igel

[OutofOrder]

Hab selber seit 2018 einen Tinnitus, die ersten Monate waren die Hölle, aber mittlerweile geht es. Ich hab mich größtenteils damit arrangiert, dass diese Geräusche zu meinem Leben gehören und im Grunde auch relativ "normal" sind. Ohrgeräusche haben übrigens die meisten Menschen, nur die meisten sind sich dessen nicht bewusst. Und genau darum geht es auch letztlich bei Heilungsstrategien. Es ist vor allem wichtig, dass man den Tinnitus nicht als Krankheitssymbol bewertet und dämonisiert. Denn so lädt man ihn mit Ängsten um so mehr emotional auf, was den Tinnitus natürlich verstärkt. Vor allem auch jegliche (chronische) Stresszustände, Ängste, hoher Blutdruck, Verspannungen (vor allem im Nacken-, Hals- und Schulterbereich) können zu Ohrgeräuschen beitragen.

Es gibt diesbezüglich natürlich einige (indirekte) Behandlungsstrategien, die allesamt darauf abzielen, diesen dauerhaften Stresszustand zu verringern, also alles, was in Richtung Entspannung, Atem- und Achtsamkeitsübungen, Meditation, Yoga, usw. geht, kann sich sehr positiv auf Ohrgeräusche auswirken. Ich mach z. B. seit mehr als 2 Jahren regelmäßig Yoga und ab und zu Atemübungen (z. B. die Atemtechnik von Wim Hof).

Man kann aber auch direkt durch teilweises und gänzliches Maskieren der Ohrgeräusche etwas dagegen machen. Bei mir laufen z.b. seit Anfang an IMMER, wenn ich zuhause bin, entsprechende Tinnitus-Retraining-Klänge (gibt´s z. B. massenhaft kostenlos bei YouTube zum Runterladen), Naturklänge oder Meditationsklänge, die dazu beitragen, dass ich untertags fast die meiste Zeit auf meine Ohrgeräusche "vergesse", und je mehr man den auditiven Kortex (denn nur dort "passieren" die Geräusche) darauf konditioniert, desto mehr beginnt das Gehirn auch von selbst, die Ohrgeräusche nach und nach zu lindern bzw. (in manchen Fällen) ganz auszublenden..

Ich hab übrigens auch (wie die meisten) am ehesten in der Nacht ein Problem damit, da ich es nie schaffe, mit irgendwelchen Hintergrundklängen eingermaßen gut einzuschlafen (mal ganz abgesehen von meine chronischen Schlafstörungen, die aber nur indirekt damit zusammenhängen). Ich hab mir z. B. Schlafkopfhörer besorgt, die ich in Extremfällen (wenn der Tinnitus mal "zu laut" ist) aufsetze, die kann man bequem während dem Schlafen tragen und sich somit besser entspannen.