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Re: Sterbefasten?

Verfasst: Mittwoch 15. Juni 2022, 19:59
von enough
ich denke man trinkt dann doch etwas und hat auch Schmerzen und unangenehme Zustände durch das Verdursten/Verhungern, ohne Beruhigungsmittel und Begleitung stell ich mir das sehr schwer vor... :|

Re: Sterbefasten?

Verfasst: Mittwoch 24. August 2022, 18:04
von Hilde22
OK Leute, möchte jemand von euch den Grund nennen, warum ihr das tun wollt?

Re: Sterbefasten?

Verfasst: Freitag 26. August 2022, 19:01
von Lena-Marie
Hilde22 hat geschrieben: Mittwoch 24. August 2022, 18:04 OK Leute, möchte jemand von euch den Grund nennen, warum ihr das tun wollt?
Vielleicht weil sie im DignitasForum über so etwas diskutieren.

Wieso stellst du HIER eine solche Frage?

Re: Sterbefasten?

Verfasst: Donnerstag 9. März 2023, 13:16
von Atheos
Ich denke grade darüber nach, diese Methode zu wählen. Natürlich ohne irgend eine Begleitung oder medikamentöse Hilfe, geht ja nicht.

Hat jemand schon mal den Versuch unternommen und hat es abgebrochen, weil es qualvoll wurde?

Re: Sterbefasten?

Verfasst: Freitag 10. März 2023, 12:13
von Atheos
Wenn auch wohl nicht primär in Suizidabsicht, ist ein bekannter Fall von Tod durch Verhungern https://de.wikipedia.org/wiki/Holger_Meins
Im Januar 1973 ging Meins aus Protest gegen die Haftbedingungen zusammen mit anderen Gefangenen zum ersten Mal in den Hungerstreik. Die RAF-Gefangenen wollten zusammengelegt werden und beanspruchten den Status als Kriegsgefangene. Im Mai folgte ein zweiter Hungerstreik, bei dem Meins erstmals zwangsweise künstlich ernährt wurde. Nach sieben Wochen brachen die Gefangenen ihren Hungerstreik ab. Den dritten Hungerstreik begann Meins am 13. September 1974. Als er am Samstag, dem 9. November 1974, von seinem Anwalt Siegfried Haag in der Justizvollzugsanstalt Wittlich besucht wurde, wog er bei einer Größe von 1,83 Metern nur noch 39 kg.[10] Haag informierte den für Meins’ Haftsituation hauptverantwortlichen Richter Theodor Prinzing über dessen kritischen Zustand und forderte die Zulassung eines Vertrauensarztes, da sich der Anstaltsarzt im Wochenende befand. Dies lehnte Prinzing ab; wenige Stunden später starb Holger Meins. Er war während seines 58 Tage andauernden Hungerstreiks künstlich ernährt worden, der Gefängnisarzt hatte in den letzten zwei Wochen jedoch täglich nur 400 bis 800, in den letzten vier Tagen nur 400 Kilokalorien verabreichen lassen.
Er hat also geringe Mengen künstliche Nahrung bekommen, wodurch sich der Sterbeprozess länger hinzog. Mein Gedanke war gerade, wie es wäre, wenn man in etwa genauso wenig Kilokalorien an Nahrung aufnehmen würde, ob es dann erträglicher wäre. Aber das geht vermutlich nur bei künstlicher Ernährung, weil ab einem gewissen Punkt der Magen gar nichts mehr Festes aufnehmen kann und auch das Kauen und Schlucken nicht mehr geht.

Re: Sterbefasten?

Verfasst: Samstag 1. April 2023, 23:45
von Maja
Also Verhungern finde ich nicht schlimm. Aber das dauert lange. Aber verdursten stelle ich mir nicht schön vor. Man stirbt an Nierenversagen. Und es darf ja keiner dazwischenkommen. Es gibt ja Leute, dir nach 3 Tagen sterben und welche nach 7 oder 10 Tagen ohne Trinken.

Dann würde ich eher in die californische Wüste fahren und innerhalb von ein paar Stunden ist man tot.

Es gab ja mal so ein Fall. Ein Pärchen starb in einem National Park in Kalifornien. Ich meine die hatten sich verirrt und hatten kein Wasser.

Bin mir nicht sicher....

Re: Sterbefasten?

Verfasst: Sonntag 2. April 2023, 00:38
von Atheos
Wegen dem Verdursten wird beim Sterbefasten die Zunge mit einem Spray befeuchtet...also wenn so was halbwegs professionell durchgeführt wird. Dann ist das Durstgefühl nicht so schlimm.
Aber das Trinken verzögert das Ganze ziemlich und bedeutet dann evtl. mehr Leid.

Ich kann mich erinnern, dass bei meiner Oma damals auch die Zunge befeuchtet wurde mit irgendwas und keine künstliche Nahrung gegeben wurde. Das war in einem deutschen Krankenhaus vor über 15 Jahren anscheinend möglich....aber dazu muss man dann halt 90 sein und einen schweren Schlaganfall gehabt haben..

Re: Sterbefasten?

Verfasst: Sonntag 2. April 2023, 00:45
von Maja
Ja warum willst du diese Methode evtl nehmen.
Wenn es bessere Methoden gibt.

Re: Sterbefasten?

Verfasst: Sonntag 2. April 2023, 00:57
von Atheos
Würde ich nicht, nüchtern gesehen. Aber mir gings damals so dreckig, dass ich es in Erwägung gezogen habe.

Re: Sterbefasten?

Verfasst: Samstag 15. April 2023, 06:50
von Scotti
Sterbefasten geht i.d.R. nicht, ohne dass man einen Helfer/Partner hat, da die Versorgung in den letzten Tagen durchaus nicht mehr selber geschehen kann und daher durch eine andere Person erfolgen sollte. Ich habe vor Kurzem eine Doku gesehen, wo es um dieses Thema ging und ehrlich gesagt, dass ist nur für Leute durchführbar, die wirklich schon "dünner" oder durch Krankheit geschwächt sind. Jemand, der wie ich z.B. durchaus einiges an Reserven hat, würde Wochenlang brauchen, bis es überhaupt mal in die Nähe der Lebensgefahr geht und bis dahin hat man mich lang eingewiesen.

Re: Sterbefasten?

Verfasst: Freitag 26. Mai 2023, 12:45
von erfolglos
Was ich nicht verstehe: Die Methode beinhaltet ja auch nichts trinken, nur den Mund ausspülen wegen dem Durst. Aber fast überall liest man, dass man schon durch den Wassermangel, auch als nicht kranker Mensch nach etwa 3-4 Tagen in der Regel verdurstet sein müsste. Da kann was nicht stimmen mit diesen 3-4 Tagen oder die Leute haben doch immer wieder kleine Mengen Wasser getrunken. Denn die Zeiträume werden oft zwischen 14 Tagen und einem Monat angegeben bei der Methode.

Re: Sterbefasten?

Verfasst: Samstag 27. Mai 2023, 16:20
von Sinfonie
Du kannst es ja versuchen.. jetzt wo es wieder wärmer wird, ist es die beste Gelegenheit. Du wirst am Ende ins Delirium fallen und von den anderen unangenehmen Nebenwirkungen nichts mehr mitbekommen.
Verdursten dauert 4 Tage.. kann es auch nicht ganz glauben.

Re: Sterbefasten?

Verfasst: Montag 23. Oktober 2023, 10:45
von Emely
Es geht nicht darum, jemanden zu hindern. Sondern darum, jemanden zu pflegen. Die Lippen zu versorgen zum Beispiel.
Es gibt viele Dokus und viele Artikel zu dem Thema. Und die Methode dauert Wochen bis Monate.
Das ist eine Methode, über die ausführlich überall Infos zu erhalten sind, da muss man nichtmal groß googlen.

Denn hätte man gegooglet, wüsste man, dass es darum geht, den Körper zu pflegen, damit es kein qualvoller Tod ist und nicht darum, jemanden am Trinken zu hindern....

Re: Sterbefasten?

Verfasst: Mittwoch 25. Oktober 2023, 08:48
von Scotti
So wie Emely es sagt, ist es richtig! Es geht zu keinem Zeitpunkt darum etwas zu verhindern, sondern dass du irgendwann an einem Punkt bist, an dem du gepflegt werden musst.

Noch einmal vielleicht zum Verständnis dieser Suizid-Art: Sterbefasten ist ein sehr langsames, sanftes Sterben, wie Emely schon schrieb, daher ist es eine Form des Suizides, die überwiegend für Ältere, durch Krankheit schon vorgeschädigte und auch schon "abgemagerte" Menschen geeignet ist.
Würde ein "normaler" Mensch, mit ggf. sogar erhöhtem BMI diese Art zu gehen wählen, würde es oft viel zu lange dauern, bis der Tod eintritt.

Seien wir mal ehrlich: wer kann sich schon vorstellen, ggf. Monate diesen Weg zu gehen, wenn es durchaus andere, sehr effektive Methoden gibt, die einen nach Hause, ans Ziel bringen?!

Re: Sterbefasten?

Verfasst: Mittwoch 25. Oktober 2023, 15:21
von Emely
Die Menschen, die nicht gepflegt werden, sterben auch. Aber deutlich qualvoller. Pflege bedeutet z.B., die Schleimhäute zu befeuchten und die Medikamente zu geben, wenn der Sterbende dazu alleine schon zu schwach ist.

Hier ist eine Doku über eine Frau, die diesen Weg gegangen ist:

https://youtu.be/6JoMfPQEnBI?si=LV7hq3LOHJGWO3b1

Sie ist letztes Jahr mit Sterbefasten gegangen.

Google spuckt u.a. die Schweizer-Seite aus:
https://www.zhaw.ch/de/gesundheit/forsc ... %20beenden.

Was überall klar wird - ohne Hilfe sollte das nicht durchgeführt werden.

Informationsbeschaffung will gelernt sein, sonst gäbe es gar keine Foren ;)