Seite 1 von 1

Hallo aus Sachsen

Verfasst: Freitag 20. März 2020, 22:01
von Tino
Möchte mich kurz vorstellen.
Ich bin 57 Jahre alt und habe mich nie ernsthaft mit Suizid beschäftigt. 2006 wurde bei mir ein Lungenkarzinom festgestellt, infolgedessen lag ich mehr als sechs Monate im Krankenhaus. Ein Lungenflügel wurde komplett entfernt, aber auch dank einer wundervollen Ärztin kam ich wieder auf die Beine.
Ausgelöst durch das Corona Virus habe ich aber jetzt jeden Tag intensive Suizidgedanken. Ich habe absolut keine Chance eine eventuelle Infizierung zu überleben und möchte sozusagen alles parat haben wenn es mich erwischt.
Mir steht ein wunderschöner Grill zur Verfügung und Fentanyl-Pflaster die ich verschrieben bekomme.
Als Ort schwebt mir ein Zelt vor da ich in meiner Whg niemanden gefährden möchte.
Grüße von Tino

Re: Hallo aus Sachsen

Verfasst: Montag 23. März 2020, 00:04
von senay75
Hallo Tino,

hast Du die Suizidgedanken wirklich nur deshalb weil Du Angst hast Dich an dem Coronavirus zu infizieren und durch Deine Vorerkrankung die Infektion nicht überstehen zu können?
Falls es wirklich nur das ist, kannst Du Dich doch in Selbstquarantäne nehmen und abwarten was die nächsten Monate so bringen.
Vielleicht ist das Virus in der Bevölkerung bis dahin bereits soweit eingedämmt dass Du keine Ansteckung mehr befürchten musst?
Lebst Du alleine, oder hast Du eine/n Partner/in der/die notwendige Erledigungen außer Haus übernehmen könnte?

Ich würde an Deiner Stelle nochmal tief in mich gehen und mir ehrlich beantworten weshalb ich aus dem Leben gehen möchte.

Gruß

Senay

Re: Hallo aus Sachsen

Verfasst: Montag 23. März 2020, 11:40
von Tino
Hallo Senay,
natürlich habe ich mich erstmal in meine vier Wände zurückgezogen. Allerdings ist eine Infektion bei prognostizierter Durchseuchung von bis zu 70 Prozent wahrscheinlich. Man muss ja immer mal raus.
Ich möchte nur vorbereitet sein, denn wenn wie in Italien und Spanien und bald auch bei uns triagiert wird, möchte ich nicht zum ersticken auf den Flur geschoben werden.
Da wähle ich lieber das humane "Grillfest".
Grüße

Re: Hallo aus Sachsen

Verfasst: Samstag 28. März 2020, 11:28
von senay75
Hallo Tino,

ja da hast Du auch wieder Recht. Wirklich 24h, wochenlang zu Hause bleiben ist nicht wirklich möglich.
Musste heute selbst auch kurz raus zur Apotheke.
Eigentlich geht es mir ähnlich wie Dir. Ich gehöre auch zu den sogenannten Risikopatienten und mache mir Gedanken wie ich durch die nächsten Monate komme ohne mich anzustecken. :(
Ich bin chronisch schwer depressiv und suizidal aber ich möchte definitiv nicht in irgendeiner Klinik völlig würdelos krepieren.
Mag sich für manche widersprüchlich anhören, ist es aber nicht.
Naja, hoffen wir dass der Kelch an uns vorbeigeht.

Schönes Rest-Wochenende trotz allem,

Senay

Re: Hallo aus Sachsen

Verfasst: Mittwoch 3. Februar 2021, 12:26
von Miu
Hallo Tino

Fast ein Jahr ist vergangen. Wie geht es dir mittlerweile?

Lieben Gruss
Miu

Re: Hallo aus Sachsen

Verfasst: Montag 1. März 2021, 20:20
von glycerine
Mir geht es auch oft mies, ich weiß, niemand hat gefragt nach mir, aber ich habe oft Angstgefühle und fühle mich einsam.

Re: Hallo aus Sachsen

Verfasst: Dienstag 2. März 2021, 17:22
von Hoffnungslose
Hallo glycerine, einsam fühle ich mich auch. Hast du noch Freunde oder sonstige soziale Kontakte?

Re: Hallo aus Sachsen

Verfasst: Montag 26. Juli 2021, 11:51
von glycerine
Hallo Hoffnungslose!
tut mir leid, dass ich so spät antworte, ich bin recht unregelmäßig hier und sehe nicht immer wenn jemand was antwortet oder fragt.

Ich habe ein paar Freunde sogar, aber ich suche eine Frau fürs Leben, ich bin ein Mann, auch wenn mein Nickname etwas weiblich klingt.

Hast du Freunde?
Haben die anderen hier Freunde?

Re: Hallo aus Sachsen

Verfasst: Montag 26. Juli 2021, 11:53
von glycerine
Tino hat geschrieben: Freitag 20. März 2020, 22:01 Möchte mich kurz vorstellen.
Ich bin 57 Jahre alt und habe mich nie ernsthaft mit Suizid beschäftigt. 2006 wurde bei mir ein Lungenkarzinom festgestellt, infolgedessen lag ich mehr als sechs Monate im Krankenhaus. Ein Lungenflügel wurde komplett entfernt, aber auch dank einer wundervollen Ärztin kam ich wieder auf die Beine.
Ausgelöst durch das Corona Virus habe ich aber jetzt jeden Tag intensive Suizidgedanken. Ich habe absolut keine Chance eine eventuelle Infizierung zu überleben und möchte sozusagen alles parat haben wenn es mich erwischt.
Mir steht ein wunderschöner Grill zur Verfügung und Fentanyl-Pflaster die ich verschrieben bekomme.
Als Ort schwebt mir ein Zelt vor da ich in meiner Whg niemanden gefährden möchte.
Grüße von Tino
Lebst du noch Tino?
Ganz so durchseucht ist es jetzt ja doch nicht geworden bis jetzt?