In der Hölle

Für alle, die ihre Lebensprobleme und Schickale mit anderen teilen möchten

Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

glycerine

Re: In der Hölle

Beitrag von glycerine »

LetzteAusfahrt hat geschrieben: Montag 4. Mai 2020, 11:11 Dani an Dani

Du kannst mich gerne per PN ansprechen
Info zu mir:
Seit 35 Jahren sozial isoliert, war workaholic.

Soziale Phobie in der Kindheit
komplexe posttraumatische Belastungsstörung
schwul, coming out erst mit 30 Jahren

Seit mind. 25 Jahren chronisch depressiv
seit 8 Monaten schwere Episode
2 unbehandelte burnouts.

Vor kurzem Abstieg von Status "normal" zu Sozialhilfe und Notunterkunft.

Zum ersten mal in Behandlung, zum ersten mal AD (375mg Venla).

Klinik hinter mir, Klinik wieder geplant,

Therapie wegen Corona Beschränkungen nicht möglich.

Habe ressigniert und aufgegeben, fühle mich jetzt aber so gut wie nie zuvor.

Bin hier, um zu sterben

Gruss Dani
Notunterkunft, das klingt übel, ich hoffe dort muss ich nie hin.
glycerine

Re: In der Hölle

Beitrag von glycerine »

Orgeluse hat geschrieben: Montag 13. April 2020, 04:24
Abendstern hat geschrieben: Samstag 11. April 2020, 12:32 Mir bedeuten Ostern und Weihnachten auch nichts mehr. Deshalb kann man trotzdem andere Menschen respektieren, denen es etwas bedeutet. Kein Grund zu derartiger Gehässigkeit.
Mir wurden hier "schöne Faiataache" gewünscht.

Ich habe nicht darum gebeten.
Und ich habe mit keiner Silbe angedeutet, dass mir diese christlichen "Feiertage" etwas bedeuten würden, denn das taten sie nie, nicht in meinem Leben #1 und nicht in meiner Existenz #2.
Wer, der mir nun "schöne Feiertage" wünscht, respektiert mich, die ich solche Wünsche als Übergriff auf mich erlebe?

Wenn mir einer jetzt "schöne Feiertage" wünscht, versucht er, mich für sein Ding - für sein Christen- oder auch nur Traditionsding einzunehmen, und verlangt von mir, dass ich gefälligst höflich grüße, wenn ich an diesen "schönen Feiertagen" von all den glücklichen Christen-/Traditionsmenschen angesehen werde, die ihr glückliches Leben leben und von mir erwarten, dass ich stets freundlich mir ihre Übergriffe auf mein nicht glückliches Leben gefallen lasse.
Ein Übergriff sind dergleichen vereinnahmende Wünsche: Damit zwingt man mir auf: Sei wie wir alle! Und sei gefälligst glücklich - es sind doch "Feiertage" (für uns)!

Ich werde Dir, Abendstern, dann bei Gelegenheit - sollte es mich dann noch geben und mein äußerst gelindes Interesse an Dir - ein frohes Zuckerfest, einen guten Gedenktag an unsere RAF-Toten und im nächsten Jahr dann ein schönes Pessach wünschen. Ob Du das willst oder nicht. So, wie es mir hier nun wieder geschehen ist.
Dann sind es für dich eben keine Feiertage, dann überlies doch das einfach und mach da nicht so ein Fass auf, nur weil jemand schöne Feiertage wünscht. Bald kommst du ums Eck und beschwerst dich noch, dass jemand Guten Morgen sagt, das sind einfach Höflichkeitsformen, aber auf sowas legst du keinen Wert, du willst hier eine extragroße Show abliefern und irgendwie beweisen, dass du irgendwie mehr wert bist als jemand anderes, weil du anscheinend eine Hochschulbildung hast, wow, echt großes Kino mit dir, ich hoffe ich kann noch lange über solche Dinge mich aufregen und insgeheim lachen, auf welchem Trip manche drauf sind.
glycerine

Re: In der Hölle

Beitrag von glycerine »

alleine hat geschrieben: Sonntag 29. März 2020, 18:32 Ein Psychopharmaka hat mein Leben unwiderruflich zerstört. Deshalb bin ich überhaupt hier...
Echt?
glycerine

Re: In der Hölle

Beitrag von glycerine »

Orgeluse hat geschrieben: Freitag 20. März 2020, 02:43 Liebe Dani1972,

Du denkst also, Du "warst mal Jemand", aha.
Und Du beklagst Dich darüber, nun seit eingen Monaten unter "schwersten Depressionen" zu leiden, matschbirnig zu sein, nachdem Du Deinen langjährigen Traumjob mal eben plötzlich gekündigt und den neuen vermeintlichen Retterjob angetreten hast, und zehn (in Ziffern: 10) Wochen Benzodiazepine zu schlucken.

Letzteres verstehe ich. Zehn Wochen Dauer-Tavor et al. ist wirklich übel.

Der Rest Deiner Nachricht hier ist für mich eine Midlife-crisis-story wie aus dem Bilderbuch. Und überdies narzisstischgestört angereichert. Also völlig normal. Das passiert unzähligen Menschen, wenn auch vielen davon in nicht ganz so krasser Form wie nun Dir.

Und womöglich wäre es hilfreich für Dich, mal darüber nachzudenken, warum Du unbedingt "Jemand" sein willst und nicht "Niemand" (übrigens: solange Du nicht Niemand sein willst, wirst Du Dich nicht suizidieren - da kannst Du also ganz beruhigt sein).

Beste Grüße von Orgeluse aus ihrer Hölle
so ganz unrecht gebe ich der lieben Orgel aber nicht, hört sich hart nach midlife crisis an, wie die light variante noch dazu
LetzteAusfahrt
Beiträge: 123
Registriert: Montag 4. Mai 2020, 01:08

Re: In der Hölle

Beitrag von LetzteAusfahrt »

glycerine hat geschrieben: Dienstag 26. Mai 2020, 19:55 Notunterkunft, das klingt übel, ich hoffe dort muss ich nie hin.
Hallo glycerine

klingt schlimmer als es ist.
Wer nichts mehr hat, der muss sich auch nicht mehr vor Verlust fürchten.

Und man muss sich nicht so viele Gedanken darüber machen, wer wohl die persönlichen Sachen durchwühlt, wenn man nicht mehr da ist. :D
Orgeluse
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Registriert: Dienstag 23. November 2010, 00:04

Re: In der Hölle

Beitrag von Orgeluse »

glycerine hat geschrieben: Dienstag 26. Mai 2020, 20:00 du willst hier eine extragroße Show abliefern und irgendwie beweisen, dass du irgendwie mehr wert bist als jemand anderes, weil du anscheinend eine Hochschulbildung hast, wow, echt großes Kino mit dir, ich hoffe ich kann noch lange über solche Dinge mich aufregen und insgeheim lachen, auf welchem Trip manche drauf sind.
Anlässlich dieser Aussagen an mich
@ glycerine:

1. Du hast mutmaßlich ein ziemlich großes Minderwertigkeitsproblem (für das ich nicht verantwortlich bin).
2. Du hast offenbar eine Wertwaage für Menschen.
3. Du hast hoffentlich noch viel Spaß im Dignitasforum, das jedenfalls wünsche ich Dir herzlich!

//

1. Ich entspreche nicht Deiner Projektion (= psychischer Abwehrmechanismus), denn ich bin kein Showstar und habe auch kein Talent zur Dramaqueen (wie es psychisch Gestörte oft haben; ich habe auch eine psychische Störung, aber wie gesagt kein Talent zur Dramaqueen).
2. Ich habe keine Wertwaage für Menschen, mit denen ich in meiner Lebenswelt zu tun habe (dazu zählst übrigens auch du, wenn ich dich lese).
3. Ich bin summa-promovierte (davon gab's zu meiner Zeit nicht so viele) mediävistische Germanistin, habe 15 Jahre lang an der Uni gelehrt und geforscht, viele Bücher gelesen, zwei herausgegeben, eins und viele Aufsätze geschrieben und war am Ende meines Lebens #1 fast am Ende des Weges zu einer Professur - nicht mehr, nicht weniger.
(Dass all mein hartes akademisches Arbeiten
- erst im Studium, in dem ich bereits mehrere Jahre als Mini-Lehrkraft für jüngere StudentInnen an der Uni arbeitete ["studentische Hilfskraft mit Lehraufgaben" nannte sich das], um mich finanzieren zu können {meine Eltern konnten mir mein Studium nicht finanzieren}, und danach in den 15 Jahren auf dem sogenannten Qualifikationsweg zur Professur -
am Ende nichts "wert" war, weil aus mir "nichts" geworden ist, das hat viele Gründe:
Tod des Lebensmenschen; gleichzeitige Abwicklung meines damaligen Uni-Instituts [an dem ich also nicht mehr hätte habilitieren können, selbst wenn ich es psychisch in dieser Situation vermocht hätte, was nicht der Fall war]; das damals übliche Berufsverbot nach 12 Arbeitsjahren auf dem akademischen Qualifikationsweg; Abbruch des Familienkontakts; Verlust fast sämtlicher Freunde durch die Krankheit des Lebensmenschen und die Todeserfahrung; Depression > also:ich; und noch ein paar andere Gründe.)


Mir hat einmal ein Prof. gesagt (da war ich 21): "Talent verpflichtet! Sie sind der Gesellschaft etwas schuldig." Und dann hat er mich für ein Stipendium vorgeschlagen, das mir allerdings erst Jahre später nach einem neuerlichen Vorschlag zuteil wurde.
Ich habe dann 20 Jahre lang versucht, der Gesellschaft gegenüber meine Schulden abzutragen.

Es hat nicht gereicht.

Die Gesellschaft hat mich als mangel- und fehlerhaft gewertet und aussortiert (zu einer Zeit, da ich keine Kraft hatte, etwas dagegen zu tun - und das kann man durchaus als mein Versagen bezeichnen, je nach Perspektive).
Statt einer Professorin bin ich mit knapp 43 Jahren Witwe geworden und aus meinem "Luxusleben" gefallen: Aus der Liebe und der Partnerschaft, aus dem Beruf und der Berufstätigkeit, aus der Blutsfamilie und aus fast allen Freundschaften.

Dennoch bin ich eine summa-promovierte Altgermanistin; weiß, dass es von denen zu meiner Zeit nicht sehr viele gab; weiß, welche irrsinnige Arbeit die fast sechs Jahre, die ich an meiner Doktorarbeit geschrieben habe, waren; weiß, welche irrsinnige Arbeit die rund 25 Aufsätze danach waren (und alles drumrum: Lehre, Verwaltung, Vorträge, Herausgeberschaften, Kampf ums Institut etc.); und weiß: das war die beste Zeit meines Lebens, denn von den 15 Berufsjahren teilte ich fast 14 mit meinem Lebensmenschen und war da erst- und letztmals in meinem Leben in Liebe und sicher.


~ ~ ~

Dass Du, glycerine, vier Minuten nach deinem von mir hier zitierten posting über ein altes posting von mir schreibst (nachdem du es lang und breit zitiert hast), dass du mir da "nicht ganz unrecht" geben müsstest, das hat mich wirklich überrascht.
Manchmal bin ich sehr naiv.
Vermutlich habe ich Deinen Zynismus einfach nicht erkannt, sorry.
alleine
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Re: In der Hölle

Beitrag von alleine »

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Lovecraft
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Re: In der Hölle

Beitrag von Lovecraft »

...ich war auch mal Germanist - habe meine Promotion jedoch abgebrochen, bzw. gar nicht erst damit begonnen, sie zu schreiben...denn der "Absturz" kam dem zuvor...und heute glaube ich im übrigen, es war richtig so...denn mit der Uni, mit dem wissenschaftlichen Denkgebäude - selbst mit den Geisteswissenschiften - habe ich endgültig gebrochen, seitdem ich den wahren Weg zur Erkenntnis gefunden habe...zu dem Gott mich geführt hat, aber nicht der Gott, an den die Christen oder die Moslems glauben...denn Luzifer ist im Grunde nur die "bessere Hälfte" Gottes...
glycerine

Re: In der Hölle

Beitrag von glycerine »

Orgeluse hat geschrieben: Samstag 30. Mai 2020, 04:14
glycerine hat geschrieben: Dienstag 26. Mai 2020, 20:00 du willst hier eine extragroße Show abliefern und irgendwie beweisen, dass du irgendwie mehr wert bist als jemand anderes, weil du anscheinend eine Hochschulbildung hast, wow, echt großes Kino mit dir, ich hoffe ich kann noch lange über solche Dinge mich aufregen und insgeheim lachen, auf welchem Trip manche drauf sind.
Anlässlich dieser Aussagen an mich
@ glycerine:

1. Du hast mutmaßlich ein ziemlich großes Minderwertigkeitsproblem (für das ich nicht verantwortlich bin).
2. Du hast offenbar eine Wertwaage für Menschen.
3. Du hast hoffentlich noch viel Spaß im Dignitasforum, das jedenfalls wünsche ich Dir herzlich!

//

1. Ich entspreche nicht Deiner Projektion (= psychischer Abwehrmechanismus), denn ich bin kein Showstar und habe auch kein Talent zur Dramaqueen (wie es psychisch Gestörte oft haben; ich habe auch eine psychische Störung, aber wie gesagt kein Talent zur Dramaqueen).
2. Ich habe keine Wertwaage für Menschen, mit denen ich in meiner Lebenswelt zu tun habe (dazu zählst übrigens auch du, wenn ich dich lese).
3. Ich bin summa-promovierte (davon gab's zu meiner Zeit nicht so viele) mediävistische Germanistin, habe 15 Jahre lang an der Uni gelehrt und geforscht, viele Bücher gelesen, zwei herausgegeben, eins und viele Aufsätze geschrieben und war am Ende meines Lebens #1 fast am Ende des Weges zu einer Professur - nicht mehr, nicht weniger.
(Dass all mein hartes akademisches Arbeiten
- erst im Studium, in dem ich bereits mehrere Jahre als Mini-Lehrkraft für jüngere StudentInnen an der Uni arbeitete ["studentische Hilfskraft mit Lehraufgaben" nannte sich das], um mich finanzieren zu können {meine Eltern konnten mir mein Studium nicht finanzieren}, und danach in den 15 Jahren auf dem sogenannten Qualifikationsweg zur Professur -
am Ende nichts "wert" war, weil aus mir "nichts" geworden ist, das hat viele Gründe:
Tod des Lebensmenschen; gleichzeitige Abwicklung meines damaligen Uni-Instituts [an dem ich also nicht mehr hätte habilitieren können, selbst wenn ich es psychisch in dieser Situation vermocht hätte, was nicht der Fall war]; das damals übliche Berufsverbot nach 12 Arbeitsjahren auf dem akademischen Qualifikationsweg; Abbruch des Familienkontakts; Verlust fast sämtlicher Freunde durch die Krankheit des Lebensmenschen und die Todeserfahrung; Depression > also:ich; und noch ein paar andere Gründe.)


Mir hat einmal ein Prof. gesagt (da war ich 21): "Talent verpflichtet! Sie sind der Gesellschaft etwas schuldig." Und dann hat er mich für ein Stipendium vorgeschlagen, das mir allerdings erst Jahre später nach einem neuerlichen Vorschlag zuteil wurde.
Ich habe dann 20 Jahre lang versucht, der Gesellschaft gegenüber meine Schulden abzutragen.

Es hat nicht gereicht.

Die Gesellschaft hat mich als mangel- und fehlerhaft gewertet und aussortiert (zu einer Zeit, da ich keine Kraft hatte, etwas dagegen zu tun - und das kann man durchaus als mein Versagen bezeichnen, je nach Perspektive).
Statt einer Professorin bin ich mit knapp 43 Jahren Witwe geworden und aus meinem "Luxusleben" gefallen: Aus der Liebe und der Partnerschaft, aus dem Beruf und der Berufstätigkeit, aus der Blutsfamilie und aus fast allen Freundschaften.

Dennoch bin ich eine summa-promovierte Altgermanistin; weiß, dass es von denen zu meiner Zeit nicht sehr viele gab; weiß, welche irrsinnige Arbeit die fast sechs Jahre, die ich an meiner Doktorarbeit geschrieben habe, waren; weiß, welche irrsinnige Arbeit die rund 25 Aufsätze danach waren (und alles drumrum: Lehre, Verwaltung, Vorträge, Herausgeberschaften, Kampf ums Institut etc.); und weiß: das war die beste Zeit meines Lebens, denn von den 15 Berufsjahren teilte ich fast 14 mit meinem Lebensmenschen und war da erst- und letztmals in meinem Leben in Liebe und sicher.


~ ~ ~

Dass Du, glycerine, vier Minuten nach deinem von mir hier zitierten posting über ein altes posting von mir schreibst (nachdem du es lang und breit zitiert hast), dass du mir da "nicht ganz unrecht" geben müsstest, das hat mich wirklich überrascht.
Manchmal bin ich sehr naiv.
Vermutlich habe ich Deinen Zynismus einfach nicht erkannt, sorry.
Das erste Mal, dass ich es nicht so herablassend empfunden habe.

Du hast natürlich mit meinen Minderwertigkeitskomplexen recht, dazu muss man kein Einstein sein, dass man das aus meinen Beiträgen herauslesen kann.

Normalerweise empfand ich deine Beiträge immer so bitter und es tat teilweise weh wie du hier mit den Menschen umspringst.

Aber du scheinst ja doch eine softere Seite an dir zu haben. Weniger hart, du musst dir ja nichts gefallen lassen, aber manchmal da empfand ich deine Beiträge nur noch von einem hohen Ross herab, aber du behauptest mal du kennst keine Werteskala, dann will ich dir das mal glauben.

Dass man hier schreibst ist echt ... ! Kann jeder selbst einfügen was er für richtig hält.
glycerine

Re: In der Hölle

Beitrag von glycerine »

Orgeluse hat geschrieben: Samstag 30. Mai 2020, 04:14
glycerine hat geschrieben: Dienstag 26. Mai 2020, 20:00 du willst hier eine extragroße Show abliefern und irgendwie beweisen, dass du irgendwie mehr wert bist als jemand anderes, weil du anscheinend eine Hochschulbildung hast, wow, echt großes Kino mit dir, ich hoffe ich kann noch lange über solche Dinge mich aufregen und insgeheim lachen, auf welchem Trip manche drauf sind.
Anlässlich dieser Aussagen an mich
@ glycerine:

1. Du hast mutmaßlich ein ziemlich großes Minderwertigkeitsproblem (für das ich nicht verantwortlich bin).
2. Du hast offenbar eine Wertwaage für Menschen.
3. Du hast hoffentlich noch viel Spaß im Dignitasforum, das jedenfalls wünsche ich Dir herzlich!

//

1. Ich entspreche nicht Deiner Projektion (= psychischer Abwehrmechanismus), denn ich bin kein Showstar und habe auch kein Talent zur Dramaqueen (wie es psychisch Gestörte oft haben; ich habe auch eine psychische Störung, aber wie gesagt kein Talent zur Dramaqueen).
2. Ich habe keine Wertwaage für Menschen, mit denen ich in meiner Lebenswelt zu tun habe (dazu zählst übrigens auch du, wenn ich dich lese).
3. Ich bin summa-promovierte (davon gab's zu meiner Zeit nicht so viele) mediävistische Germanistin, habe 15 Jahre lang an der Uni gelehrt und geforscht, viele Bücher gelesen, zwei herausgegeben, eins und viele Aufsätze geschrieben und war am Ende meines Lebens #1 fast am Ende des Weges zu einer Professur - nicht mehr, nicht weniger.
(Dass all mein hartes akademisches Arbeiten
- erst im Studium, in dem ich bereits mehrere Jahre als Mini-Lehrkraft für jüngere StudentInnen an der Uni arbeitete ["studentische Hilfskraft mit Lehraufgaben" nannte sich das], um mich finanzieren zu können {meine Eltern konnten mir mein Studium nicht finanzieren}, und danach in den 15 Jahren auf dem sogenannten Qualifikationsweg zur Professur -
am Ende nichts "wert" war, weil aus mir "nichts" geworden ist, das hat viele Gründe:
Tod des Lebensmenschen; gleichzeitige Abwicklung meines damaligen Uni-Instituts [an dem ich also nicht mehr hätte habilitieren können, selbst wenn ich es psychisch in dieser Situation vermocht hätte, was nicht der Fall war]; das damals übliche Berufsverbot nach 12 Arbeitsjahren auf dem akademischen Qualifikationsweg; Abbruch des Familienkontakts; Verlust fast sämtlicher Freunde durch die Krankheit des Lebensmenschen und die Todeserfahrung; Depression > also:ich; und noch ein paar andere Gründe.)


Mir hat einmal ein Prof. gesagt (da war ich 21): "Talent verpflichtet! Sie sind der Gesellschaft etwas schuldig." Und dann hat er mich für ein Stipendium vorgeschlagen, das mir allerdings erst Jahre später nach einem neuerlichen Vorschlag zuteil wurde.
Ich habe dann 20 Jahre lang versucht, der Gesellschaft gegenüber meine Schulden abzutragen.

Es hat nicht gereicht.

Die Gesellschaft hat mich als mangel- und fehlerhaft gewertet und aussortiert (zu einer Zeit, da ich keine Kraft hatte, etwas dagegen zu tun - und das kann man durchaus als mein Versagen bezeichnen, je nach Perspektive).
Statt einer Professorin bin ich mit knapp 43 Jahren Witwe geworden und aus meinem "Luxusleben" gefallen: Aus der Liebe und der Partnerschaft, aus dem Beruf und der Berufstätigkeit, aus der Blutsfamilie und aus fast allen Freundschaften.

Dennoch bin ich eine summa-promovierte Altgermanistin; weiß, dass es von denen zu meiner Zeit nicht sehr viele gab; weiß, welche irrsinnige Arbeit die fast sechs Jahre, die ich an meiner Doktorarbeit geschrieben habe, waren; weiß, welche irrsinnige Arbeit die rund 25 Aufsätze danach waren (und alles drumrum: Lehre, Verwaltung, Vorträge, Herausgeberschaften, Kampf ums Institut etc.); und weiß: das war die beste Zeit meines Lebens, denn von den 15 Berufsjahren teilte ich fast 14 mit meinem Lebensmenschen und war da erst- und letztmals in meinem Leben in Liebe und sicher.


~ ~ ~

Dass Du, glycerine, vier Minuten nach deinem von mir hier zitierten posting über ein altes posting von mir schreibst (nachdem du es lang und breit zitiert hast), dass du mir da "nicht ganz unrecht" geben müsstest, das hat mich wirklich überrascht.
Manchmal bin ich sehr naiv.
Vermutlich habe ich Deinen Zynismus einfach nicht erkannt, sorry.
Das erste Mal, dass ich es nicht so herablassend empfunden habe.

Du hast natürlich mit meinen Minderwertigkeitskomplexen recht, dazu muss man kein Einstein sein, dass man das aus meinen Beiträgen herauslesen kann.

Normalerweise empfand ich deine Beiträge immer so bitter und es tat teilweise weh wie du hier mit den Menschen umspringst.

Aber du scheinst ja doch eine softere Seite an dir zu haben. Weniger hart, du musst dir ja nichts gefallen lassen, aber manchmal da empfand ich deine Beiträge nur noch von einem hohen Ross herab, aber du behauptest mal du kennst keine Werteskala, dann will ich dir das mal glauben.

Dass man hier schreibst ist echt ... ! Kann jeder selbst einfügen was er für richtig hält.
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