Sterben dürfen - aber wo?
Verfasst: Freitag 18. Oktober 2019, 13:24
Hallo.
Vorweg: ich habe kein Problem, über die Probleme offen zu schreiben.
Ich bin 57 und möchte tot sein. 2005 hatte ich eine von drei Tumor-OPs am Felsenbein. Und nach der 3. kam er leider nicht mehr wieder. Er kostete mich meine rechtsseitige Mimik und das Gehör rechts. Daß es ein bösartiger Krebs war, ging mir irgendwo vorbei und belastete mich keineswegs. 2011 folgte ein Reizhusten, der mich 6 Jahre nonstop husten ließ, sobald ich auch nur daran dachte, etwas zu sagen. 2017 fand das per Schmerzpflaster ein Ende, wenngleich ich nun oft atemlos bin.
2014 wurde mir das Gehen fast völlig genommen durch eine vermasselte Wurzelblockade an einem Bandscheibenvorfall im unteren Lendenwirbelbereich. 1 Jahr später bekam ich Implantate und eine Platte wegen BSV im Nacken, der dann auf einmal auch für das Gehen verantwortlich sein sollte.
Andere Schiene: die Widerlichkeiten der Menschen und Institutionen wurden immer mehr, kurioserweise umso näher am Thema Behinderte, umso widerlicher wurde gehandelt. Und immer dann, wenn die "Hilfe" zur echten Hilfe werden würde, wird wieder abgeblockt und sich quergestellt.
Dann kam meine Mutter ins KH (wir wohnten zusammen) und von da aus ins Heim. Und Ruckzuck meldete sich das Sozialamt mit Tönen: Wohnung zu groß, nicht angemessen, ich muss raus (was sich so als falsch erwiesen hatte).
Also wurde ich zwangsumgezogen von 60 qm auf 40 qm, obwohl ich noch platzraubende Hilfsmittel erwartete.
Und das ist zwar eine angeblich behindertengerechte Wohnung - ha, ich könnte mich totlachen, wenn das ginge.
Aber das ist relativ frisch, der Wunsch, tot zu sein, geistert mir 2,5 Jahre +- 1/2 Jahr durch den Sinn.
Ich bin ausgelaugt, fertig, am Ende.
Und nun begann ich vor einem halben Jahr zu forschen; denn ich würde lieber in angenehmer Umgebung tot werden, als mich auf die Gleise stellen zu müssen. Tot werden - heisst: ich will tot sein, aber nicht sterben. Klingt komisch, aber einschlafen und weg sein wäre was, sich aufhängen und qualvoll sterben, muß nach allem, was mir widerfuhr, nicht sein.
Nur, daß diese Forschungen mich nicht einen Millimeter weiterbrachten. Erst fand ich Dignitas und Exit, und Ende. Als ob es sonst keine Institutionen gäbe. Und die beiden Institutionen haben mich schon abgewiegelt.
Ich will nach Hause, so beschreibe ich das auch immer öfter. Nur, daß es an einem Ort in längst vergangener Zeit liegt.
Ich finde da einfach keinen Ansatzpunkt; aber da MUSS es doch was geben?
Weiß da einer was?
Danke.
Vorweg: ich habe kein Problem, über die Probleme offen zu schreiben.
Ich bin 57 und möchte tot sein. 2005 hatte ich eine von drei Tumor-OPs am Felsenbein. Und nach der 3. kam er leider nicht mehr wieder. Er kostete mich meine rechtsseitige Mimik und das Gehör rechts. Daß es ein bösartiger Krebs war, ging mir irgendwo vorbei und belastete mich keineswegs. 2011 folgte ein Reizhusten, der mich 6 Jahre nonstop husten ließ, sobald ich auch nur daran dachte, etwas zu sagen. 2017 fand das per Schmerzpflaster ein Ende, wenngleich ich nun oft atemlos bin.
2014 wurde mir das Gehen fast völlig genommen durch eine vermasselte Wurzelblockade an einem Bandscheibenvorfall im unteren Lendenwirbelbereich. 1 Jahr später bekam ich Implantate und eine Platte wegen BSV im Nacken, der dann auf einmal auch für das Gehen verantwortlich sein sollte.
Andere Schiene: die Widerlichkeiten der Menschen und Institutionen wurden immer mehr, kurioserweise umso näher am Thema Behinderte, umso widerlicher wurde gehandelt. Und immer dann, wenn die "Hilfe" zur echten Hilfe werden würde, wird wieder abgeblockt und sich quergestellt.
Dann kam meine Mutter ins KH (wir wohnten zusammen) und von da aus ins Heim. Und Ruckzuck meldete sich das Sozialamt mit Tönen: Wohnung zu groß, nicht angemessen, ich muss raus (was sich so als falsch erwiesen hatte).
Also wurde ich zwangsumgezogen von 60 qm auf 40 qm, obwohl ich noch platzraubende Hilfsmittel erwartete.
Und das ist zwar eine angeblich behindertengerechte Wohnung - ha, ich könnte mich totlachen, wenn das ginge.
Aber das ist relativ frisch, der Wunsch, tot zu sein, geistert mir 2,5 Jahre +- 1/2 Jahr durch den Sinn.
Ich bin ausgelaugt, fertig, am Ende.
Und nun begann ich vor einem halben Jahr zu forschen; denn ich würde lieber in angenehmer Umgebung tot werden, als mich auf die Gleise stellen zu müssen. Tot werden - heisst: ich will tot sein, aber nicht sterben. Klingt komisch, aber einschlafen und weg sein wäre was, sich aufhängen und qualvoll sterben, muß nach allem, was mir widerfuhr, nicht sein.
Nur, daß diese Forschungen mich nicht einen Millimeter weiterbrachten. Erst fand ich Dignitas und Exit, und Ende. Als ob es sonst keine Institutionen gäbe. Und die beiden Institutionen haben mich schon abgewiegelt.
Ich will nach Hause, so beschreibe ich das auch immer öfter. Nur, daß es an einem Ort in längst vergangener Zeit liegt.
Ich finde da einfach keinen Ansatzpunkt; aber da MUSS es doch was geben?
Weiß da einer was?
Danke.