Zu Gott finden

Für alle, die ihre Lebensprobleme und Schickale mit anderen teilen möchten

Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

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Erloesung
Beiträge: 281
Registriert: Montag 26. Januar 2009, 00:00

Zu Gott finden

Beitrag von Erloesung »

Hallo :)

Mir gehts momentan einigermaßen wieder besser, aber auch wenn es mir besser geht: Ich habe permanente Sorgen und Ängste. Also ich meine jetzt keine Panikattacken, sondern Zukunftsängste.

Ich bin ja komplett naturwissenschaftlich eingestellt, aber ich brauch einfach jemanden, der mich "beschützt" vor den vielen Risiken des Lebens.
Eigentlich sollte man ja nichts machen, wenn man nicht davon überzeugt ist.
Und ich glaube eigentlich auch an keinen Gott, aber ich brauche trotzdem, der mich (und meine Familie) beschützt. Okay, wenn ich dann an Gott glaube und dann sehr viel negatives in mein Leben eintrifft, dann hab ich es sozusagen "wenigstens versucht".

Ich werde kommenden Sonntag (in 2 Tagen) mal in die Kirche gehen (evangelisch), und auch ein Gespräch mit dem Pfarrer suchen. Also meine Situation schildern. Ich hab ja immer wieder mit Schlafstörungen zu kämpfen, aber falls es geht, möchte ich auch dann ehrenamtlich was machen bei der Kirche. Bibeln immer austeilen oder so. xD

Ich hatte zwar sehr viel Pech im Leben, aber ich hatte anderseits auch viel Glück oft. Ich war bestimmt 20 mal in Psychiatrien und viele Patienten dort sind leider so "kaputt". :( Ich hab soviel Elend in den Psychiatrien gesehen. Und ja, wenn es Gott gäbe, müsste er eigentlich für alle Menschen da sein. Aber ich habe dauernd Zukunftsängste etc., ich brauch jemanden, der mich "beschützt". Naja, jedenfalls. Ich werde nun versuchen zu Gott zu finden.
Jay2016
Beiträge: 71
Registriert: Samstag 18. Juni 2016, 14:13

Re: Zu Gott finden

Beitrag von Jay2016 »

Was immer einem Linderung bringt.
Die Welt ist hart genug.
Erloesung
Beiträge: 281
Registriert: Montag 26. Januar 2009, 00:00

Re: Zu Gott finden

Beitrag von Erloesung »

Jay2016 hat geschrieben:Was immer einem Linderung bringt.
Die Welt ist hart genug.
Ja, das ist leider wahr.
Aber es ist auch traurig, dass Menschen aus "Verzweiflung" -so wie ich- gläubig werden wollen.

Das ganze Leben kommt mir immer wieder wie ein schlechter Film hier vor, aber es ist ja leider alles Realität. Seit jetzt bei mir das Gott-Thema ist, versuche ich auch schlechte Gedanken zu verdrängen.
Peterchen
Beiträge: 742
Registriert: Freitag 30. Januar 2015, 13:02

Re: Zu Gott finden

Beitrag von Peterchen »

Dinge fangen nicht an zu existieren, weil man daran glaubt. Außerdem werden gläubige Menschen genauso häufig Opfer schrecklicher Unfälle oder Krankheiten wie Ungläubige. Selbst wenn es einen Gott gäbe, hätte er offenbar kein Interesse am Wohlergehen der Menschen, die an ihn glauben.

Geht es dir nur um die Illusion, beschützt zu werden, dann ist der Glaube vielleicht das richtige. Je nachdem, wie sehr du dich damit ansteckst, verlierst du aber den Freitod als Option. Mir wäre der reale Trost durch die Möglichkeit der Selbsterlösung wichtiger als der eingebildete Trost durch den Glauben an Skydaddy, der auf mich aufpasst. Denn dass er das nicht tut, ist wie gesagt keine Glaubensfrage. Es lässt sich nachweisen, dass Glaube vor nichts schützt.
Riesenschnauzer
Beiträge: 151
Registriert: Mittwoch 13. Dezember 2017, 17:35

Re: Zu Gott finden

Beitrag von Riesenschnauzer »

Naja, wobei aber gerade das Christentum das weltliche Leid verherrlicht. In alten katholischen Heiligenlegenden findet man da die grausamsten Beschreibungen und am Ende dann meistens so Sätze wie: "Nach erlittenen Marter ging er in das Himmelreich ein. Und - Oh Wunder- als man nach Jahren das Grab öffnete, ward der Leichnam unverwest und dem Grabe entströmte der liebliche Duft frischer Blüten" :D
Erloesung
Beiträge: 281
Registriert: Montag 26. Januar 2009, 00:00

Re: Zu Gott finden

Beitrag von Erloesung »

Peterchen hat geschrieben: Geht es dir nur um die Illusion, beschützt zu werden, dann ist der Glaube vielleicht das richtige. Je nachdem, wie sehr du dich damit ansteckst, verlierst du aber den Freitod als Option. Mir wäre der reale Trost durch die Möglichkeit der Selbsterlösung wichtiger als der eingebildete Trost durch den Glauben an Skydaddy, der auf mich aufpasst. Denn dass er das nicht tut, ist wie gesagt keine Glaubensfrage. Es lässt sich nachweisen, dass Glaube vor nichts schützt.
Für mich gibt es (wieder) einen Gott. Und er beschützt mich und meine Familie.

Gott soll euch alle segnen. Ich werde für euch alle hier im Forum am Sonntag in der Kirche beten. (Ja, ich meine es ernst.)
Ich befinde mich natürlich noch in der "Anfangsphase", deshalb auch noch "wechselnde" Gedanken, aber es deutet alles darauf hin, dass ich ein sehr gläubiger Christ werde bzw. schon bin.

Und ja, Suizid ist Sünde im Christentum, deshalb ist das keine Option mehr für mich.
Peterchen
Beiträge: 742
Registriert: Freitag 30. Januar 2015, 13:02

Re: Zu Gott finden

Beitrag von Peterchen »

Merkwürdiger Sinneswandel. Heute hast du noch geschrieben:

"Da hatte er ja Glück, dass diese 2 Ärzte eine pro-choice Meinung hatten.

Ich beneide diesen Mann nun. In wenigen Tagen mit NaP zu sterben. So eine humane Methode haben nur ganz ganz wenige, die Suizid begehen."

Und jetzt bist du auf einmal Christ und hältst Suizid für eine Sünde? :roll:
Für mich gibt es (wieder) einen Gott. Und er beschützt mich und meine Familie.
Warum sollte es einen Gott geben? Und warum sollte er deine Familie beschützen? Millionen anderen Christen passieren doch auch die schlimmsten Dinge.
Erloesung
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Re: Zu Gott finden

Beitrag von Erloesung »

@Peterchen

Naja, mittlerweile ist diese Idee wieder komplett verworfen. Ich dachte, ich könne mit der "Illusion" mit Gott-Glauben irgendwie mein Leben positiv ändern oder wie auch immer, aber es bringt mir nichts.

Das Leben ist einfach schlecht in meinen Augen, vorallem Punkt 1, weil es ein Zwangs-Leben ist, weil man ja nie gefragt wurde, ob man leben möchte. Und ich könnte noch 10 weitere Punkte nennen, die massiv gegen das Leben sprechen.

Also wieder zurück zu den Naturgesetzen und der bitteren Realität.
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