"Liebe"

Für alle, die ihre Lebensprobleme und Schickale mit anderen teilen möchten

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Springer

"Liebe"

Beitrag von Springer »

=schwulstige Wörter mit denen irgendwelche Sexualhormone beschrieben werden und wie diese auf das Gehirn einwirken.
Abendstern
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Re: "Liebe"

Beitrag von Abendstern »

Guten Morgen :-)

Interessanter Thread! Spontan fällt mir dazu ein, daß ich es schon immer extrem nervig fand, daß unsere Gesellschaft "Liebe" in weiten Teilen mit "Sexualität" gleichsetzt. Vor allem kann man ja auf gar keinen Fall jemanden vom anderen Geschlecht lieben, ohne mit ihm sexuelle Handlungen ausführen zu wollen - so die allgemeine Meinung. So, jetzt bräuchte ich hier mal ein Kotzmanschgerl. :roll:

Rein biologisch gesprochen glaube ich auch nicht, daß Liebe unmittelbar aus Sexualhormonen gespeist wird, sondern eher zum Beispiel mit dem Hormon Oxytocin zusammenhängt, das ja nicht unmittelbar zu den Sexualhormonen gehört, sofern mir bekannt.

Ich persönlich mache da jedenfalls eine strikte Trennung zwischen Liebe und Sex. Die Vermischung von beidem bekommt immer so einen schmuddeligen Anstrich. Bäh, kotz. Aber ich bin ja ohnehin mehr für die platonische Liebe. :wink:
Springer

Re: "Liebe"

Beitrag von Springer »

Die Leute in anderen Foren schreiben alle, dass das eine ohne das andere nichts ist usw...die, die das anders sehen ist wohl ein verschwindend geringer Prozentsatz.
Abendstern
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Re: "Liebe"

Beitrag von Abendstern »

I know ... :?
Agnetha
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Re: "Liebe"

Beitrag von Agnetha »

Ich bezweifle, dass Männer viel von diesem oxytocin in sich haben. Männer sind zu dingen fähig, die mit oxytocin kaum möglich sind.

Mal abgesehen davon, kenne ich keinen mann, mit dem man einfach nur kuscheln kann, ohne dass die Nähe in Sex endet. Das habe ich in jungen Jahren schon nicht verstanden, dass es keine fünf Minuten dauert, bis Mann anfängt, Frau auszuziehen. Ein mangel an oxytocin würde das wohl erklären.
420pm
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Re: "Liebe"

Beitrag von 420pm »

Agnetha hat geschrieben:Ein mangel an oxytocin würde das wohl erklären.
Das ist wohl eher ein Mangel bei deiner Partnerwahl
Springer

Re: "Liebe"

Beitrag von Springer »

Agnetha hat geschrieben: Das habe ich in jungen Jahren schon nicht verstanden, dass es keine fünf Minuten dauert, bis Mann anfängt, Frau auszuziehen.
Ich vermute aber, dass viele Frauen da ähnlich drauf sind. Man muss sich ja nur mal anschauen, was Frauen in manchen Foren schreiben, wenn sie anonym sind. Da kann ich keine großen Unterschiede erkennen. Nur ist es wohl gesellschaftlich nicht so gern gesehen, die Frau gilt dann schnell als "Schl...." und bei den Männern wird nur gesagt "er ist halt ein Mann" bla, bla...
Agnetha
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Re: "Liebe"

Beitrag von Agnetha »

420pm hat geschrieben:
Agnetha hat geschrieben:Ein mangel an oxytocin würde das wohl erklären.
Das ist wohl eher ein Mangel bei deiner Partnerwahl
Ich glaube nicht :)

Ich gebe aber zu, dass ich eine sehr negative Sicht in bezug auf Männer habe.

Für mich sind Männer Raubtiere, die domestiziert wurden.... leider ohne Erfolg. Es bricht immer wieder das Tier in ihnen durch :wink:
Gnosis
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Re: "Liebe"

Beitrag von Gnosis »

"Der moderne Mensch hat sich daran gewöhnt, seine eigene Zivilisation, d.h. die Gesamtheit der Verhaltensformen, die für sie am meisten kennzeichnend sind, für
normal zu halten. Er zweifelt kaum daran, dass jede andersartige Kultur und jede abweichende Daseinsgestaltung früherer Zeiten allein nach dem Maßstab des ihm heute
Vertrauten zu beurteilen sei. Verharrt man in dieser sonderbaren Selbstbetörung, so wird auch bezüglich des Sexus ein völlig entstellter Begriff des „Normalen“ und des
„Realen“ die unvermeidliche Folge sein. In der Tat weist alles, was in unseren Tagen, und in der Neuzeit überhaupt, fast ausschließlich Beachtung findet, wie auf
jedem geistig bedeutsamen Gebiet so auch auf dem des Sexus und der Liebe einen regressiven Charakter auf." (MdS)

Im Grunde ist die Liebe nach wie vor eines der unbegreiflichsten Phänomene. Das Finden von neurophysiologischen Korrelaten bedeutet nicht, dass man dadurch ein
Phänomen wirklich vollständig versteht. Analog dazu haben in den letzten Jahren in Hinblick auf die Partnersuche sehr simple biologistische
Erklärungsansätze an Populärität gewonnen (Partnersuche als Suche nach den besten Genen, dem höchsten Status usw.), aber wenn man dann betrachtet, welche
Partnerschaftskonstellationen tatsächlich bestehen, findet man zahlreiche Fälle, in denen ganz offensichtlich andere Kriterien im Vordergrund stehen. Die Liebe ist
eines der ganz wenigen verbliebenen Felder, welche eine positive Transzendenzerfahrung vermitteln können, aber die Grundvoraussetzungen dafür
bestehen heutzutage oftmals nicht.
Mir als Mann geht es übrigens so, dass ich nicht übermäßig sexualaffin bin bzw. habe ich zumindest penetrativen Sex (also den nach allgemeiner Definition einzig "wahren" Sex) nie
als besonders ansprechend empfunden. Andere Formen von Zärtlichkeit habe ich immer sehr geschätzt, aber es war dennoch so, dass dies bei den Frauen, mit denen ich intimer zu
tun hatte, zu massiven Kränkungen führte ("du willst nicht mit mir schlafen, weil du mich unattraktiv findest" etc.), ganz gleich wie ausführlich man darüber redete. Oft wünschten
sich die Frauen auch gerade einen wilden Animalismus von mir [ich betone das auch nochmal in Hinblick auf Agnethas Beitrag] - Hochgeschwindigkeits-Sex und gleichzeitig bis zur
Bewusstlosigkeit würgen usw. - , aber auch das lag mir fern, wobei dies dann mit einem Mangel an Begehren meinerseits gleichgesetzt wurde oder auch damit, dass ich kein
"dominanter Mann" sei (im Sinne von "kein richtiger Mann").
Es haben auch nicht selten die Partnerinnen guter Freunde versucht, mich zu verführen, wohl häufig aus dem Motiv, etwas zu bekommen, was
eigentlich "verboten" ist. Dabei hat man es natürlich mit der negativen bis abgründigen Seite des Eros zu tun, welche heutzutage bei vielen Menschen vorherrschend ist.
Diese geht mit einer Variante von Liebe einher, die kaum etwas Positives in sich trägt und eher einer verstrickten, in sich selbst verhedderten Obsession gleicht,
die oftmals von Machtspielen begleitet wird. In Bezug auf den eigentlichen Sinn der Liebe hatte ich immer ein gänzlich gegenteiliges Empfinden und ich vermute, dass es vielen
Menschen in ihrem - ihnen selbst oftmals kaum noch bewussten - Kern im Grunde ähnlich geht. In dem folgenden Zitat finde ich dies gut auf den Punkt gebracht:
"Wir empfinden Freude oder Trauer, Erregung oder Entspannung bei all unseren Belanglosigkeiten und eine Vielzahl anderer Gefühlsregungen mehr, aber alles, worum es geht, ist die Hingabe,
die komplette Hingabe der eigenen körperlichen Hülle für dieses gewisse Etwas, das irgendwo in weiter Ferne wartet, das sich uns in winzigen Vorzeichen offenbart, das
Funkeln der Sterne in den Augen der Geliebten, das Rauschen des Waldes in der Nacht, das Gefühl, ein Teil der weiten, berauschenden Ewigkeit zu sein und nicht an ihr
zugrunde zu gehen und zu verglimmen wie ein Staubkorn in der Sonne; und eine innigliche Liebe zu empfinden, die alle Zeiten, alle Sphären und alle Tode, die wir
noch sterben müssen, überdauert, und gerne würde ich dafür tausend armselige Lebenswege durchschreiten und tausend Tode sterben, wenn es nur dieses eine
allmächtige Gefühl ist, in dessen Rausch ich mich irgendwann hingeben und auflösen kann".
Peterchen
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Re: "Liebe"

Beitrag von Peterchen »

Gnosis hat geschrieben: Erklärungsansätze an Populärität gewonnen (Partnersuche als Suche nach den besten Genen, dem höchsten Status usw.), aber wenn man dann betrachtet, welche
Partnerschaftskonstellationen tatsächlich bestehen, findet man zahlreiche Fälle, in denen ganz offensichtlich andere Kriterien im Vordergrund stehen.
Ich finde im Gegenteil, dass die reale Paarbildung die evolutionär erwartbaren Muster in 99% aller Fälle bestätigt. Wie oft passiert es z.B., dass ein hässlicher, kleinwüchsiger, beruflich erfolgloser Mann eine hochattraktive Frau bekommt?

Die sogenannte Liebe ist kein Mysterium, sondern folgt einfachen Marktgesetzen. Jeder Mensch hat einen bestimmten Marktwert, der sich aus körperlicher Attraktivität, Status (bei Männern wichtiger als bei Frauen) und anderen Eigenschaften zusammensetzt. Und in der Regel bekommt jeder nur ein Äquivalent zu sich selbst.

Der biologische Zweck der Übung ist die Weitergabe von Genen. Liebe ist kein Selbstzweck und dient auch nicht dem Glück der Teilnehmer (weshalb lebenslange Liebe praktisch nicht vorkommt), sondern der Fitnessoptimierung. Das erklärt die brutale Selektion, die der Liebe zugrundeliegt.
Die Liebe ist
eines der ganz wenigen verbliebenen Felder, welche eine positive Transzendenzerfahrung vermitteln können, aber die Grundvoraussetzungen dafür
bestehen heutzutage oftmals nicht.
Wenn du meinst. LSD soll auch Transzendenzerfahrungen vermitteln, aber aus meiner Sicht handelt es sich nur um chemische Prozesse im Gehirn.

Dass die Natur bei der Partnersuche ein neurochemisches Feuerwerk abfackelt, ist kaum verwunderlich angesichts der großen Bedeutung für die Weitergabe von Genen.
Zuletzt geändert von Peterchen am Montag 19. Juni 2017, 01:55, insgesamt 2-mal geändert.
Chris-tian
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Re: "Liebe"

Beitrag von Chris-tian »

Agnetha hat geschrieben: Für mich sind Männer Raubtiere, die domestiziert wurden.... leider ohne Erfolg. Es bricht immer wieder das Tier in ihnen durch :wink:
Wenn ich mir manch weibliche Wurfmaschine ansehe, frag ich mich, woher solche Theorien kommen .... und dann kommen natürlich die völlige humanistischen Ansprüche an den Partner wie Körpergröße und Oberarmumfang. Hör mir auf mit der Instinkt-Leier, das sind Frauen genauso wie Männer. Nur daß sie ne andere Rolle in dem Drama haben. Am Ende sind wir alle nur Tiere ....
Abendstern
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Re: "Liebe"

Beitrag von Abendstern »

Abendstern hat geschrieben:Spontan fällt mir dazu ein, daß ich es schon immer extrem nervig fand, daß unsere Gesellschaft "Liebe" in weiten Teilen mit "Sexualität" gleichsetzt.
Noch schlimmer ist es übrigens, wenn das Stichwort "Einsamkeit" mit "Oh, die ist leicht zu haben" gleichgesetzt wird. Bitte noch einmal ein Kotzmanschgerl.
Zuletzt geändert von Abendstern am Dienstag 20. Juni 2017, 20:56, insgesamt 1-mal geändert.
Agnetha
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Re: "Liebe"

Beitrag von Agnetha »

Chris-tian hat geschrieben:
Agnetha hat geschrieben: Für mich sind Männer Raubtiere, die domestiziert wurden.... leider ohne Erfolg. Es bricht immer wieder das Tier in ihnen durch :wink:
Wenn ich mir manch weibliche Wurfmaschine ansehe, frag ich mich, woher solche Theorien kommen .... und dann kommen natürlich die völlige humanistischen Ansprüche an den Partner wie Körpergröße und Oberarmumfang. Hör mir auf mit der Instinkt-Leier, das sind Frauen genauso wie Männer. Nur daß sie ne andere Rolle in dem Drama haben. Am Ende sind wir alle nur Tiere ....
Ja ... Frauen sind nix für Feiglinge :lol:

Ich freu mich immer, wenn ich eine Unterhaltung auf eine sinnvolle Ebene ziehen kann.
Chris-tian
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Re: "Liebe"

Beitrag von Chris-tian »

Agnetha hat geschrieben:
Chris-tian hat geschrieben:
Agnetha hat geschrieben: Für mich sind Männer Raubtiere, die domestiziert wurden.... leider ohne Erfolg. Es bricht immer wieder das Tier in ihnen durch :wink:
Wenn ich mir manch weibliche Wurfmaschine ansehe, frag ich mich, woher solche Theorien kommen .... und dann kommen natürlich die völlige humanistischen Ansprüche an den Partner wie Körpergröße und Oberarmumfang. Hör mir auf mit der Instinkt-Leier, das sind Frauen genauso wie Männer. Nur daß sie ne andere Rolle in dem Drama haben. Am Ende sind wir alle nur Tiere ....
Ja ... Frauen sind nix für Feiglinge :lol:

Ich freu mich immer, wenn ich eine Unterhaltung auf eine sinnvolle Ebene ziehen kann.
Wenn ein Smiley halt auch gegen Sinnfreiheit wirken würde....
Peterchen
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Re: "Liebe"

Beitrag von Peterchen »

Chris-tian hat geschrieben:
Wenn ich mir manch weibliche Wurfmaschine ansehe, frag ich mich, woher solche Theorien kommen .... und dann kommen natürlich die völlige humanistischen Ansprüche an den Partner wie Körpergröße und Oberarmumfang. Hör mir auf mit der Instinkt-Leier, das sind Frauen genauso wie Männer. Nur daß sie ne andere Rolle in dem Drama haben. Am Ende sind wir alle nur Tiere ...
Es ist ja auch so, dass Frauen durch ihre sexuelle Wahlmacht immer großen Einfluss darauf hatten, welche Männer sich fortpflanzen können. Der heutige Mann ist also auch das Produkte weiblicher Wahlentscheidungen. Und noch heute kann man oft beobachten, dass aggressive, erfolgreiche Ar.schlochtypen bei Frauen besser ankommen als nette Weicheier.
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