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Für alle, die ihre Lebensprobleme und Schickale mit anderen teilen möchten

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InSeptember
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Beitrag von InSeptember »

Hallo,

mein name ist Patrick, bin 25 Jahre alt und gehe mit meinen Suizidgedanken offen um. Jeder in der Familie bezw. im Freundes- und Bekanntenkreis weiß bescheid. Ich hab mich auch schon in eine Reha begeben, mich einweisen lassen, alles fürn ?. Also der Grund wieso ich nicht mehr Leben will: Eig ganz banal, ich mag den Sinn vom Leben nicht, arbeiten, geld verdienen, fortpflanzen. Wenn wir alle mal ehrlich sind, leben wir nur der Existens wegen. Ne brauch ich nicht (mehr). In meinem Leben is einfach zu viel unzulässiges Wort passiert, von kleinigkeiten bis hin zum Supergau.

Oktober 2006 Myokarditis erkrankt. Linke Herzkammer totalschaden, rechte kaum zu gebrauchen, Kunstherz bekommen (Thoratec TLC II - Linksventrikulär)
Ich mein, mein Leben lief vorher schon bescheiden, Eltern nicht gerade die Traumehe geführt und so. Mein Vater damals mit 17 Vollwaise gewesen, später alkoholiker und Spieler geworden. Da hab ich schon gesehen, das es Menschen gibt, mit denen es das Leben echt nicht gut meint. Von Oktober 2006 bis Januar 2008 Kunsherz, war ich den Film Kunstherz drin. Das hat mir nen tollen Einblick gegeben, wie beschissen das Leben doch sein kann.
Operationen, Bekanntschaften weggestorben, Angst. Ja ich hatter damals sogar angst vorm Tod, so schnell kanns gehen. Seit dem bin ich Herztransplantiert.

2009 Opa Krebs diagnostiziert, war sonst Fit wie n Turnschuh.
2010 Opa Tod, aber vorher alles erdenkliche getan, den armen Kerl am Leben zu halten. Kurz vor seinem Tod, wurden ihm: ein arm, ein bein, ein auge und die nase entfernt. ( Is doch menschenunwürdig sowas)
2011 Vater auf einmal Herzkrank anfang 2012 Vater ebenfalls Herztransplantiert ( mal ganz im erst, da sieht man doch schon, das das leben mich unzulässiges Wort will......Kennst du jemanden persönlich, der Herztransplantiert wurde? Wenn ja Glückwunsch, ist gar nicht so Häufig. Wie viel Pech muss man dann haben, wenn man selbst und der eigene Vater, beide die ? ziehen. ende 2012 hat mein alter dann die Hufe hochgerissen. Das war dann das erste mal, das ich dachte....ok, is unzulässiges Wort ne option?. Nein dachte ich, dafür liebe ich meinen Bruder und meine Mama zu sehr, das ich denen das antun könnte.

Naja weiter gehts. 2013 Stirbt dann mein Onkel von jetzt auf gleich, da hab ich bald mehr geheult als um den tod meines eigenen vaters, weil es einfach so surreal schien, so unlogisch, richtig dumm eigentlich. 2014 ist mein Lebensmut so sehr in den Keller gegangen, das mir alles am ? vorbei ging. Hab meine Tabletten nicht mehr genommen ( da war ich schon passiv unzulässiges Wort) und bin fast dran abgekratzt, hat mich null gekümmert. Anfang 2015 hat meine Oma unzulässiges Wort begangen. Ich denk mal, weil sie auch die schnauze voll hatte, überlegt mal: 2009 Meine Oma, verheiratet, 2 töchter, ebenfalls beide verheiratet. 2013 Witwe und die beiden töchter auch. Ich musste beim schreiben echt schmunzeln, ich find das so banal, das es schon komisch is.

So jetzt zu den Gründen, wieso es mir A: mitlerweile nicht mehr nur egal wäre, wenn ich denn sterben würde, sondern auch B: wieso ich jetzt auch in der Lage bin, es selber zu tun. Meine mama und mein Bruder waren meine einzigen Siegel, die mich an dieses unzulässiges Wort noch gebunden haben. Bloß jetzt kommts: Meine Mama hat so n typ kennen und leider gottes auch lieben gelernt, den kein schwein versteht, weil er holländer is und der auf ihrer Tasche lebt. Weil er seiner Ex und seinen Blagen keinen unterhalt zahlt und deswegen insolvent ist. Gratulation. So, wo die liebe eben hinfällt, soll mich eig. nicht interessieren, solange sie glücklich ist. SO: Meine Oma hat meiner mama 40 tausend euro hinterlassen gehabt, davon is nix mehr da. Meine mama hat mit dem typ wie gott in frankreich gelebt. Ein Jahr, dann war die Kohle alle und der Typ weg. Nochmals, ich gratuliere! Selber schuld halt, wer so dumm ist, ich hatte sie damals davor gewarnt, das es so Wi**ser gibt, die Witwen ausnehmen. Seit dem sie meinen besorgten Warnhinweisen kein gehör geschenkt hat und bitter auf die Fresse gefallen ist, tut die mir einfach nur noch leid. ich schäm mich nur noch für sie.

Mein Bruder ( 5 Jahre jänger als ich) hat seine erste freundin und auch gleich den Fang seines Lebens gemacht. Seine alte sieht bescheiden aus und hat Borderline Syndrom und die Terrorriesiert den 24/7 wenn der nicht nach ihrer PFeife tanzt. Das ding is, der sieht gut aus, hat den Bergmanns Körper meiner Vaters und ist Hochbegabt. Kinderuni und all so ne klamotten musste der Parrallel zum gymnsium noch machen, weil er unterfordert war. So und dann kommt der zu mir, heult mir die ohren voll, wie unzulässiges Wort die doch is, er aber nicht von ihr los kommt, weil er sie ja trotz allem so sehr liebt. Selber schuld vollidiot. Mein bruder hat von daher auch jegliche achtung und stolz vor mir verloren.

Mitlerweile is mir egal, was aus meiner Familie wird, sind eh nur noch Mutter, Bruder, Tante, Cousine und Cousin. Ich kann keinen von denen so sehr leiden, das ich noch ihr wohl über meines stellen würde. Früher war ich noch so ____ (dumm?, Selbstlos? Familiär?) Was weiß ich, was ich war, jetzt bin ich es nicht mehr. Das zu meiner Geschichte. Danke für die Aufmerksamkeit und für kommende Hilfestellungen Tipps, Ratschläge und Erfahrungen.

Lg
Patty


Ps.: Die Rechtschreibung, dachte ich nach ein paar minuten, ist ja eh zweitrangig, hauptsache der Inhalt is verständlich. Hoffe ich.
osiris
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Registriert: Samstag 18. September 2010, 08:46
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Re: Hilfe benötigt.

Beitrag von osiris »

Irrtum, dieser erkennbar wider besserer Fertigkeiten schlampig hingepfuschte Text reflektiert die fehlende Hochachtung der Leser und disqualifiziert den Autor abschliessend.
Manuela Maria
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Re: Hilfe benötigt.

Beitrag von Manuela Maria »

Hallo Patty, erst mal willkommen!
Du schreibst wohl wie du sprichst!? Rechtschreibung ist zwar zweitrangig, meine ist auch nicht so toll (bin Legasthenikerin), nur könntest dir schon ein wenig mehr Mühe geben. Z.B. kannst du deinen Text vorher aufschreiben und das Rechtschreib-Programm drüber laufen lassen. Dann fühlst du dich bestimmt auch besser damit (interpretiere ich einfach mal in dich hinein :wink: ).

Zu deiner Lebensgeschichte kann ich jetzt nicht viel schreiben, da es mir nicht so gut geht. Aber sie ist, wie bei so vielen (ich wiederhole mich bei neuen oft) hier, kompliziert und schlecht zu ertragen. Aber das wirst du ja selber nachlesen, wenn du durchstöberst.

Ich schreibe dir noch bis dann
Gruß Manuela
chris84

Re: Hilfe benötigt.

Beitrag von chris84 »

Hallo Patrick,

ich teile deine Einstellung bzgl. (Un)sinn des Lebens. Gegen Arbeit hab ich eine extreme Abneigung und Kinder wollte ich auch nie haben.
Mich würde aber mal interessieren, hattest du diese Einstellung schon immer oder erst nach dem dir diese schlimmen Dinge passiert sind? Mal angenommen dir wären all diese Sachen nicht passiert, wäre deine Lebenseinstellung dann anders?
Peterchen
Beiträge: 742
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Re: Hilfe benötigt.

Beitrag von Peterchen »

chris84 hat geschrieben:Hallo Patrick,

ich teile deine Einstellung bzgl. (Un)sinn des Lebens. Gegen Arbeit hab ich eine extreme Abneigung und Kinder wollte ich auch nie haben.
Geht mir genauso :)

Habe nie verstanden - auch nicht vor dem Beginn meiner Krankheit - warum so viele Menschen dieser "Mühle" aus Arbeiten, Konsumieren, Brüten etwas abgewinnen können.
endzeit
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Re: Hilfe benötigt.

Beitrag von endzeit »

Mir tut das ganze unglaublich Leid, andere haben oft noch grösseren Schmerz als ich, mein Schmerz ist aber auch enorm,weil ich schon sehr lange leide und diesbezüglich habe solche Leute immer Mühe anderen Personen in ähnlicher Not Hilfe und Zuneigung zu geben. Was wäre aber dein Lebenslied? Manchmal finde ich keine Worte mehr und kann es nur noch mit einem Song erklären, wo ich mich mitten drin sehe. Meine Songs sind Telegraph Road ( Die Telegraphen Strasse ) und The Univorgiven ( Denen man nicht vergibt), schon hunderttausendmal gehört. Und deiner, auch wenn es blöd töt? Nützliche Tipps können dir die gesünderen Leute geben als ich.
Girlxxx

Re: Hilfe benötigt.

Beitrag von Girlxxx »

Peterchen hat geschrieben:Habe nie verstanden - auch nicht vor dem Beginn meiner Krankheit - warum so viele Menschen dieser "Mühle" aus Arbeiten, Konsumieren, Brüten etwas abgewinnen können.
D.h. du würdest auch dann den Tod wählen, wenn du als Alternative das schönste dir vorstellbare Leben haben könntest (oder sagen wir: das schönst mögliche unter halbwegs realistischen Bedingungen, also inkl. Traumjob, Traumfrau, Traum...)?
InSeptember
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Re: Hilfe benötigt.

Beitrag von InSeptember »

osiris hat geschrieben:Irrtum, dieser erkennbar wider besserer Fertigkeiten schlampig hingepfuschte Text reflektiert die fehlende Hochachtung der Leser und disqualifiziert den Autor abschliessend.
Ich wollte in keiner Weise irgendeinem Leser gegenüber respektlos sein, verstehe auch beim besten Willen nicht, wie man sowas aus meinem Text heraus Interpretieren kann und dann so n Fass auf macht.
Ich habe den Text zugegeben wirklich schnell geschrieben, da ich oft den Faden verliere und dann denke "schreibs hin, gleich haste wieder zich neue Gedanken im Kopf."
Und echt?, schlampig hingepfuscht? Also beim besten Willen, ist kein 40 Seiten Abschluss Report wie zu meiner Abschlussprüfung zum Industriekaufmann, aber man soll es lesen können, nicht nachts zum einschlafen als schmöker benutzen.
Manuela Maria hat geschrieben:Hallo Patty, erst mal willkommen!
Du schreibst wohl wie du sprichst!? [...], nur könntest dir schon ein wenig mehr Mühe geben.
Hallo Manuela Maria, Dankeschön.

Ja ich rede frei Schnauze, schon immer so gemacht, bei mir weiß auch jeder immer sofort, wo er dran ist.
Mit Rechtschreibung und alle dem, also ich weiß nicht wieso, das so ne Rolle spielt. Klar, einen Fehlerlosen Text, mit Punkt und Komma und vernünftigen Absätzen lässt sich leichter lesen, aber der Kern meines Textes ist doch verständlich, mehr wollte ich gar nicht erreichen. Ich wollte echt kein Preis für meinen Text, eigentlich nur Rat.
chris84 hat geschrieben:Hallo Patrick,

ich teile deine Einstellung bzgl. (Un)sinn des Lebens. Gegen Arbeit hab ich eine extreme Abneigung und Kinder wollte ich auch nie haben.
Mich würde aber mal interessieren, hattest du diese Einstellung schon immer oder erst nach dem dir diese schlimmen Dinge passiert sind? Mal angenommen dir wären all diese Sachen nicht passiert, wäre deine Lebenseinstellung dann anders?
Hallo chris84,
Ich komme aus einer Bergmannsfamilie und ich hab von klein auf gelernt, tu etwas für dein Geld. Biste fleißig gehts dir gut, biste faul gehts dir schlecht. Ich habe damals mit 16 meine Lehre zum Industriemechaniker abbrechen müssen, habe mit 17 und Kunstherz, ne neue Lehre im gleichen Betrieb angefangen, diesmal als Industriekaufmann, den ich übrigens nach meiner Transplantation nochmal angefangen und dann auch Abgeschlossen habe.
Ich glaub, das spricht dafür, dass ich damals noch eine gänzlich andere Einstellung zum Thema arbeiten hatte. Wär nicht so viel schlechtes passiert, ja ich wäre immer noch ziemlich auf Arbeiten fixiert.
endzeit hat geschrieben:Mir tut das ganze unglaublich Leid, andere haben oft noch grösseren Schmerz als ich, mein Schmerz ist aber auch enorm,weil ich schon sehr lange leide und diesbezüglich habe solche Leute immer Mühe anderen Personen in ähnlicher Not Hilfe und Zuneigung zu geben. Was wäre aber dein Lebenslied? Manchmal finde ich keine Worte mehr und kann es nur noch mit einem Song erklären, wo ich mich mitten drin sehe. Meine Songs sind Telegraph Road ( Die Telegraphen Strasse ) und The Univorgiven ( Denen man nicht vergibt), schon hunderttausendmal gehört. Und deiner, auch wenn es blöd töt? Nützliche Tipps können dir die gesünderen Leute geben als ich.
Ich hör so viel Musik, ich kann dir gar nicht genau sagen, welcher mein Leben, meine Situation jetzt wiederspielt. Ich find den Song Hurricane von 30 Seconds to Mars schön. Iwie find ich den traurig, aber der gibt auch Kraft.
Manuela Maria
Beiträge: 1054
Registriert: Montag 28. Januar 2008, 10:14

Re: Hilfe benötigt.

Beitrag von Manuela Maria »

Hallo Patrick,

ich wollte dir noch einmal schreiben, denn an dem Tag als ich es las hatte ich keine Kraft, außer Kraft zu meckern :wink:

Es ist heftig in so jungen Jahren schon so viel negatives erleben zu müssen. Vor allen Dingen das mit deinem Herzen. Ich habe keine Ahnung was du da durchmachen musst. In wie weit du eingeschränkt bist und wie die Zukunftserwartung mit einem künstlichen Herzen ist. Vielleicht klärst du mich da noch einmal auf.

Du schreibst:
2009 Opa Krebs diagnostiziert, war sonst Fit wie n Turnschuh.
2010 Opa Tod, aber vorher alles erdenkliche getan, den armen Kerl am Leben zu halten. Kurz vor seinem Tod, wurden ihm: ein arm, ein bein, ein auge und die nase entfernt. ( Is doch menschenunwürdig sowas)
Ich weiß nicht was ich schreiben soll, ist echt heftig, aber so was von!!! Ein Verbrechen diesen alten Mann (ich interpretiere mal das er schon ein gewisses Alter hatte) noch einmal so etwas anzutun. Jedes Tier würde man von dieser dahinsiecherei erlösen und nicht noch mal kurz eben das Beinchen, das Äuglein und das Näschen amputieren. Es ist nicht nur menschenunwürdig sondern ein Verbrechen an die Würde der Menschheit, die ja angeblich unantastbar sein soll. Dann der Hippokratische Eid– Das Gebot, den Kranken nicht zu schaden. Wann fängt man an einem Kranken zu schaden!?

Dann dein Vater und Onkel. Wenn so viele Todesfälle innerhalb kürzerer Zeit passieren, kann das sehr traumatisierend sein. Und dann noch die Selbsttötung deiner Oma (sie hat es nicht mehr verkraftet was da so in eurer Familie passiert ist). Dann deine Erkrankung, was soll man da sagen, es tut mir unendlich leid (auch wenn ich weiß das du davon auch nichts hast). Deine Mutter ist wohl auch ausgeflippt, na auch wieder verständlich, sie wollte eben alles verdrängen und wieder leben, egoistisch aber verständlich. Sonst hätte sie vielleicht auch... Nur hat sie nicht genug aufgepasst wen sie sich da ins Haus holte. Und an ihre Kinder leider gar nicht gedacht. Hinterher ist man immer schlauer.

Du schreibst:
Mitlerweile is mir egal, was aus meiner Familie wird, sind eh nur noch Mutter, Bruder, Tante, Cousine und Cousin. Ich kann keinen von denen so sehr leiden, das ich noch ihr wohl über meines stellen würde. Früher war ich noch so ____ (dumm?, Selbstlos? Familiär?) Was weiß ich, was ich war, jetzt bin ich es nicht mehr. Das zu meiner Geschichte. Danke für die Aufmerksamkeit und für kommende Hilfestellungen Tipps, Ratschläge und Erfahrungen.
Kann ich schon verstehen, denn du musst auf dich schauen, ist eine sehr gesunder Egoismus und auch notwendig (um die Not zu wenden). Früher warst du anders, schreibst du, na klar all dies hat dich verädert und dumm ist es nicht wenn man auch einmal Selbstlos sein kann. Familiär zu sein finde ich etwas ganz tolles. Klar dir ist es jetzt vergangen. Nur hier wenigstens ein Tipp (auch wenn du ihn nicht anwenden möchtest oder kannst). Sei du schlauer und weißer wie die anderen und gehe trotzdem auf sie zu. Natürlich nur so viel wie du kannst und es dir keine Kraft raubt. Außerdem kannst du von ihnen auch Verständnis einfordern und Hilfe. Es ist ist schade das Familien an solchen Dramen häufig zerbrechen, anstatt sich gegenseitig zu stützen. Du bist noch so jung und machst schon solche Erfahrungen, lass dich nicht daran kaputt gehen. Da fällt mir ein Buch ein von Rüdiger Dalke – Krankheit als Cance. Gibt es bei Amazon oder man kann es in jeden Buchladen bestellen.

Alles Liebe und halte einmal Ausschau nach deinem früheren Patrick, so ein bisschen wieder von ihm könnte dir helfen, er hatte ein weicheres Herz, na ja war ja noch dein eigenes (Schwarzer Humor, den brauche ich, ist sozusagen eine Art von Therapie für mich ich hoffe das du ihn verstehst, ansonsten verschone ich dich lieber damit).

Aufgeben kannst du immer noch!

Manuela Maria
InSeptember
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Re: Hilfe benötigt.

Beitrag von InSeptember »

Hallo Manuela Maria, ich will dir gerne deine Fragen beantworten und meine Meinung zu gewissen dingen schildern. Ich zitiere einfach und Antworte drauf =D
Manuela Maria hat geschrieben:[...] In wie weit du eingeschränkt bist und wie die Zukunftserwartung mit einem künstlichen Herzen ist. Vielleicht klärst du mich da noch einmal auf.
Zu allererst: Ich hab kein Kunstherz mehr, das war nur ne Überbrückungsgeschichte. Jetzt hab ich ein neues Herz von nem damals Hirntoten der das nicht mehr brauchte...ganz trocken gesagt. Aber bevor man dem Irrtum verfällt und mir vorwirft, ich würde meinen Held, der mir ein neues leben ermöglicht hat, nicht angemessen würdigen. Doch tue ich, ich werd meinem unbekannten Retter in alle Zeit ewige Dankbarkeit zollen. Das dazu.

Ich war mal bei RTL (Ja, ich bereue es xD, aber damals dachte ich, ich könnte zur Spendenbereitschaft beitragen, weil ich noch viele Freunde im KH hatte, die alle so sehr auf n Herz gewartet hatten.)
Das sag ich nur, falls dich interessiert, was du dir unter nem Kunstherz vorstellen kannst, kannste dir ja mal angucken. Is von 2007, da war ich 17 und Charakterlich noch eher Kindlich und dumm naja. Meine Krankheit hat meinen Charakter neu geformt, zu nem besseren wie ich finde.
Naja also, wen es interessiert. -> https://www.youtube.com/watch?v=T02szmwPw9o Wenn der Link nicht funktioniert, oder ich keine Links Posten darf (Hier wird ja alles mögliche weg Zensiert) einfach "RTL TV Auftritt" suchen, erste Video.

Jetzt aber ran ans Werk.

Also was eingeschränktheit angeht: Mein Immunsystem wird medikamentös lahm gelegt, heißt ich werd für allen sche**ß sofort Krank, was mir auch tierisch auf die.....nerven geht.
Ich soll mich Körperlich nicht "sehr" anstrengen, also ich darf kein Kung Fu mehr machen und sowas halt. Wegen Umzug sachen schleppen, im Rahmen.
Ich darf kein rohes Fleisch/Fisch essen...also ich darf überhaupt nix rohes essen, so. Obst/Gemüse zählt dazu.
Ich soll mich (klar offensichtlich) von kranken Leuten fernhalten. Die nicht Umarmen, hand schütteln und so.

Was Zukunftserwartung angeht: Das bis jetzt am längsten gehaltene Transplantat hat 25 Jahre geschlagen, bloß wurd der Typ von nem Auto überfahren (kein schei*ß, auch wenn ich das so salopp schreibe, is echt passiert) von daher, kann so n Herz auch länger halten. Im durschnitt hält n Herz 10 Jahre. Der durchschnitt wird aber stark beschnitten, weil die meisten in den ersten Wochen nach der Transplantation den Löffel abgeben (so wie mein Vater z.b.) Darum geh ich davon aus, das wenn man die Anfangsphase überstanden hat, dann wird man wohl 20 Jahre geschenkt bekommen haben.

Manuela Maria hat geschrieben:[...] Es ist nicht nur menschenunwürdig sondern ein Verbrechen an die Würde der Menschheit, die ja angeblich unantastbar sein soll. Dann der Hippokratische Eid– Das Gebot, den Kranken nicht zu schaden. Wann fängt man an einem Kranken zu schaden!?
Ja, was meine Mama und meine Oma mit meinem Opa gemacht haben, hat mich damals auch zutiefst verletzt. Ich hab meinen Opa auch nicht mehr besucht in den letzen 2 Monaten, weil ich den Anblick niemals verkraftet hätte. Ich hab den so so sehr geliebt und die Quälen den da. Das schlimme war noch, mein Opa war Dement, der hat das ja alles sowieso nicht mehr gerafft, sonst hätte der glaub ich gesagt, lasst die schei*e und ich glaub meine Oma und Mama hätten dann auch gehört.

Manuela Maria hat geschrieben:[...] Nur hier wenigstens ein Tipp (auch wenn du ihn nicht anwenden möchtest oder kannst). Sei du schlauer und weißer wie die anderen und gehe trotzdem auf sie zu. Natürlich nur so viel wie du kannst und es dir keine Kraft raubt. Außerdem kannst du von ihnen auch Verständnis einfordern und Hilfe. Es ist ist schade das Familien an solchen Dramen häufig zerbrechen, anstatt sich gegenseitig zu stützen. Du bist noch so jung und machst schon solche Erfahrungen, lass dich nicht daran kaputt gehen. Da fällt mir ein Buch ein von Rüdiger Dalke – Krankheit als Cance. Gibt es bei Amazon oder man kann es in jeden Buchladen bestellen.

Alles Liebe und halte einmal Ausschau nach deinem früheren Patrick, so ein bisschen wieder von ihm könnte dir helfen, er hatte ein weicheres Herz, na ja war ja noch dein eigenes (Schwarzer Humor, den brauche ich, ist sozusagen eine Art von Therapie für mich ich hoffe das du ihn verstehst, ansonsten verschone ich dich lieber damit).

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Manuela Maria
Ich bedanke mich ganz ganz herzlich für diese Lieben Worte und Ratschläge.

Ich habe in einem anderen Beitrag (von Kitty, in dem hast du auch was geschrieben) genau dazu was du mir geraten hast, etwas geschrieben. Ich habe mich nämlich tatsächlich um Hilfe bemüht und mit den Menschen die mir am meisten bedeuten, ein langes Gespräch geführt, bin zum Hausarzt und hab mir helfen lassen. Nicht zum ersten mal muss ich sagen, aber ich war mir nicht zu schade, es halt nochmal zu versuchen und im Moment fühl ich mich gut, ganz anders als vor 3 Tagen, als ich auf dieses Forum gestoßen bin und ich werd jetzt alles daran setzten, das es so bleibt.

Viele Grüße
Patty
Manuela Maria
Beiträge: 1054
Registriert: Montag 28. Januar 2008, 10:14

Re: Hilfe benötigt.

Beitrag von Manuela Maria »

Ich habe es schon gelesen und noch etwas dazu geschrieben.

L.G.
Manuela
Peterchen
Beiträge: 742
Registriert: Freitag 30. Januar 2015, 13:02

Re: Hilfe benötigt.

Beitrag von Peterchen »

Girlxxx hat geschrieben:
Peterchen hat geschrieben:Habe nie verstanden - auch nicht vor dem Beginn meiner Krankheit - warum so viele Menschen dieser "Mühle" aus Arbeiten, Konsumieren, Brüten etwas abgewinnen können.
D.h. du würdest auch dann den Tod wählen, wenn du als Alternative das schönste dir vorstellbare Leben haben könntest (oder sagen wir: das schönst mögliche unter halbwegs realistischen Bedingungen, also inkl. Traumjob, Traumfrau, Traum...)?
Das schönste vorstellbare Leben? Das hieße für mich, als Ausnahme-Genie geboren werden und ein Vermögen erben, das mich von der Zumutung der Erwerbsarbeit befreit, und es mir ermöglicht, mich ganz meinen geistigen Interessen zu widmen. Aber vermutlich sprengt das schon den Rahmen von "einigermaßen realistisch" :mrgreen:

Wäre ich nicht krank geworden, aber der Otto-Normal-Sterbliche geblieben, der ich war, dann hätte ich ein beschauliches Leben angestrebt. Keine Kinder, kein Haus, das ich 40 Jahre abbezahlen muss, dafür ein kleiner Job, der viel Zeit lässt, um zu lesen und nachzudenken.
chris84

Re: Hilfe benötigt.

Beitrag von chris84 »

Ein Job mit viel Zeit zum lesen und nachdenken… Du meinst so wie Schrankenwärter Laumann:
https://www.youtube.com/watch?v=jnB_w1CGWso
Wenn man dann noch zusätzlich da einen PC und Internetanschluss hätte, das wär doch der ultimative Job, oder?
Girlxxx

Re: Hilfe benötigt.

Beitrag von Girlxxx »

Peterchen hat geschrieben:Das schönste vorstellbare Leben? Das hieße für mich, als Ausnahme-Genie geboren werden und ein Vermögen erben, das mich von der Zumutung der Erwerbsarbeit befreit, und es mir ermöglicht, mich ganz meinen geistigen Interessen zu widmen. Aber vermutlich sprengt das schon den Rahmen von "einigermaßen realistisch" :mrgreen:
Hm...klingt ganz schön. Aber auch Genies können bei zu viel Nachdenken dem Irrsinn verfallen (solche Figuren gibt es zu Hauf in den Romanen von T. Bernhard).
Wäre ich nicht krank geworden, aber der Otto-Normal-Sterbliche geblieben, der ich war, dann hätte ich ein beschauliches Leben angestrebt. Keine Kinder, kein Haus, das ich 40 Jahre abbezahlen muss, dafür ein kleiner Job, der viel Zeit lässt, um zu lesen und nachzudenken.
D.h. dass du auf mitmenschliche Kontakte gut und gerne verzichten wollen würdest?
Peterchen
Beiträge: 742
Registriert: Freitag 30. Januar 2015, 13:02

Re: Hilfe benötigt.

Beitrag von Peterchen »

Girlxxx hat geschrieben:
Peterchen hat geschrieben:Das schönste vorstellbare Leben? Das hieße für mich, als Ausnahme-Genie geboren werden und ein Vermögen erben, das mich von der Zumutung der Erwerbsarbeit befreit, und es mir ermöglicht, mich ganz meinen geistigen Interessen zu widmen. Aber vermutlich sprengt das schon den Rahmen von "einigermaßen realistisch" :mrgreen:
Hm...klingt ganz schön. Aber auch Genies können bei zu viel Nachdenken dem Irrsinn verfallen (solche Figuren gibt es zu Hauf in den Romanen von T. Bernhard).
Mag sein. Aber das ist es dann vielleicht wert.
D.h. dass du auf mitmenschliche Kontakte gut und gerne verzichten wollen würdest?
Nein, nicht komplett. Aber ich würde mich an keine Frau binden und definitiv keine Kinder zeugen.

Und wenn ich meine Erfahrungen aus diesem Leben mitnehmen könnte, dann würde mein Menschenbild wohl nie mehr ganz aus dem Bereich der Misanthropie herauskommen.
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