Und jetzt?

[Streamliner]

Hallöchen,
ich(49) habe heute recht viel gegoogelt, und habe dieses scheinbar recht nette Forum gefunden. Muß sagen, ich war schon in ein paar anderen registriert, wurde dann von den Jüngeren nicht immer so verstanden, wie ich es erwartet habe bzw. auch belächelt.

Ich habe heute Ende März nach recht großen beruflichen und auch privaten Problemen einen Suizidversuch unternommen. Es war nicht mein erster, es war mein dritter. Leider wurde ich wieder einmal gerettet und kam dann für drei Wochen in eine Akutklink. Nachher für 8 Wochen für eine dafür speziallisierte Klink. Dann wurde ich von dort nach Hause entlassen, ich konnte doch einige Sachen für mich mitnehmen und auch realisieren. Zuhause ging ich jede Woche zu meinen Doc und in eine Gesprächstherapie, doch nun sind die Stunden, die von der Kassa bezahlt werden, aufgebraucht, und mein Krankenstand ist mit Ende des Monats zu Ende.

Aufgrund meines Suizidversuches und der anschließenden Untersuchungen wurde mir klar, daß ich meinen Job nicht mehr ausüben kann und habe gekündigt. Anfang bis Mitte nächsten Jahres, wollen meine Frau und ich in ein anderes Bundesland übersiedeln, da meine Frau auch Burnoutsyntome aufweist. Wir wollen nocheinmal von ganz von vorne anfangen. Nur, ich habe die Angst, zu versagen, es nicht zu schaffen, und auch jetzt, wo ich wieder auf mich alleine gestellt bin, es nicht zu schaffen.

Es war mein dritter Suizidversuch, und ich war auch dreimal schon ganz unten, habe es meist auch eigener Kraft oder mit der angebotenen Hilfe wieder ins Leben zurück geschafft. Doch sollte ich ein viertes Mal scheitern, ich weiß nicht, wie ich das dann schaffen sollte. Und auch jetzt, meinen Tagesablauf wieder alleine zu schaffen.

Ich erwarte mich nicht viel, ich bedanke mich nur fürs Zuhören.

Liebe Grüße

Streamliner

[xKira]

Vielleicht solltest du gemeinsam mit anderen Menschen die dich besser kennen und einschätzen können über deine Bedenken reden.
Es kann gut sein, das dir das hilft darüber zu reden und dadurch vielleicht Ansätze oder Anregungen bekommen kannst.

[oktober2012]

Streamliner,

als ich deinen Beitrag, erkannte ich mich in vielem wieder. Ich bin mitte 40 und habe einen Job, der mich krank gemacht hat. Die Suche nach Alternativen scheitert an dieser verdammten Versagensangst. Ich schreibe dir noch eine PN.

[Rasiel]

Hallo Streamliner,

ohne es zu versuchen, weiss man nicht, ob man scheitert.

Was passiert schlimmstenfalls, wenn du scheiterst ?
In Deutschland hat man doch eine gute Versorgung, man kann es wieder versuchen.

Ich verstehe nicht, warum du gekündigt hast, du hättest diir kündigen lassen sollen.
Von was hast du am schlimmsten Angst ? Und welche Probleme hattest du bei deiner Arbeit und mit den Kollegen ?

Ich frage nicht, weil ich neugierig bin, sondern ich möchte dich besser verstehen.

[Streamliner]

Danke für eure Antworten, habe nicht wirklich gerechnet, daß jemand antwortet

@oktober2012
würde mich freuen von dir zu hören.

@Rasiel

Dir auch besondern Dank für deine Antwort und ich möchte dir sehr gerne antworten.

Was passiert schlimmstenfalls wenn du scheiterst ?
Ja, diese Frage stelle ich mir immer wieder, wenn ich scheitern sollte, dann wieder alles zu verlieren, und ich weiß nicht, ob ich mit meinen Alter noch die Kraft habe, noch einmal von ganz vorne anzufangen, und mir wieder alles neu aufzubauen.

Ich verstehe nicht warum du gekündigt hast, du hättest dich kündigen lassen sollen.
Von was hast du am schlimmsten Angst ? Und welche Probleme hattest du bei deiner Arbeit und mit den Kollegen ?
Sorry, ich habe mich da einwenig schlecht ausgedrückt, wir haben eine beiderseitige Auflösung des Dienstverhältnisses vereinbart, somit falle ich um nichts um.
Probleme bei der Arbeit waren, daß ich zu genau und penibell bin, das möchte ich dir erklären. Wir hatten zwei 40 tonnen Hängerzüge bei uns in der Firma, sonst nur so kleine Zustellbusse. Anfangs bin immer Linie Italien gefahren, gut das bin ich bis zum Schluß, nur mit dem einen Unterschied, vorher hatte ich hier in Österreich maximal zwei bis drei Entladestellen und maximal ebensoviele Ladestellen. Zum Schluß hatte ich bis zu 19 Entladestellen, und 7 - 8 Ladestellen. Das ging sich natürlich mit der Fahrzeit nie aus, und dann kam immer wieder von der Dispo, wo ich so lange wäre. Noch dazu kam, daß die ganzen Jungen sich das Leben einfach machten und ihre Entladestellen auf mich abwälzten und unser neuer Vorgesetzter das noch dazu akzeptierte und unterstützte, ich bekam sogar einmal zu hören, was macht der den ganzen Tag. Nur, daß ich maximal einmal pro Woche zuhause war und die jeden Tag. Dann kamen immer wieder so kleine Spitzelein, wenn ich meine Ladung nochmals kontrollierte und Korreturen vornahm.Und das ganze immer nie direkt, sondern immer so hinter meinen Rücken, daß ich es hören sollte.

Du kannst mich immer fragen, wenn dir etwas nicht so klar erscheint, bzw. ich mich nicht so klar und verständlich ausgedrückt habe.

Liebe Grüße

Streamliner

[Rasiel]

Hallo Streamliner,

das nennt man Mobbing !

Ich bin immer dafür, dass man seinen Arbeitgeber wechseln soll, wenn man - warum auch immer - nicht klar kommt, ansonsten macht man sich kaputt.

Warst du beim Arbeitsamt? Es gibt auch noch andere Arbeitsstellen als Fernfahrer, du musst deshalb nicht von vorne anfangen, versuch erstmal im kleinen was zu ändern.
Fahrer werden gesucht, du könntest über das Arbeitsamt zum Beispiel einen Personenbeförderungsschein machen und Busfahrer oder Fahrer für Behinderte,
usw. machen, das sind natürlich nur Beispiele, verändere dich.
Du bekommst doch jetzt erst mal Arbeitslosengeld, oder?
Ich musste mich im Leben auch ganz oft verändern, was teilweise schwer war. Aber ich habe dadurch sehr viel gelernt.
Du musst nicht von vorne anfangen, nur weil du einen anderen Arbeitgeber suchst, du bist 3 Monate gesperrt weil du einen Aufhebungsvertrag unterschrieben hast, hoffe du kannst das überbrücken.
Lass dich beraten, bedenke dabei aber immer deine eigenen Interessen.
Lieber weniger Geld, aber glücklicher. Was ist mit deiner Partnerin, arbeitet sich auch, wenn nicht dann wird es Zeit. Ihr lebt in einer Gemeinschaft, das heißt auch Probleme werden gemeinsam gelöst.
Lass dich bitte nicht ins Boxhorn jagen, du hast deine Arbeit immer gut gemacht, an dir liegt es nicht und nur weil man dich jetzt schikaniert, heißt das nicht, das du in einer anderen Firma das gleiche erlebst.
Packs an, du schaffst das, du hast doch lange Zeit deine Arbeit super gemacht, also, andere werden dich als Kollegen schätzen.

[Streamliner]

Hallo Rasiel,
danke für deine Antwort.
ich bin aus Österreich.
Ja, im Moment arbeitet meine Frau, ich kann mir nur nicht mehr vorstellen als Fahrer zu arbeiten, gut es gibt auch noch eine Menge anderer jobs, die ich machen kann. Wir werden auch Mitte nächsten Jahres umziehen in ein anderes Bundesland, wollen dort zusammen beide von vorne an neu anfangen. Klar, wenn wir dort nicht gleich einen Job haben (von dem ich auch ausgehe), bleibt uns sowieso nur der Weg zum Arbeitsamt, aber mit dem was wir beide zusammen bekommen, können wir auch eine Zeitlang durchkommen, denn wir leben nicht sehr übertrieben, wir sind beide recht sparsam, und geben sich auch mit wenig zufrieden.

Liebe Grüße

Streamliner

[Rasiel]

Also warum machst du dich von vornherein verrückt?

Überleg mal, wenn jeder an Freitod denkt, der seine Arbeit verliert, wären die Rindv....... vom Arbeitsamt ja arbeitslos

Fangt neu an, hört sich gut an, wer sagt, dass du keine Arbeit findest, im Moment ist das doch alles Hirngespinste.
Nur mal ein Beispiel: Fahrer für den Behindertenverein
Kurierfahrer
Post
Essen auf Räder........usw.
Du kannst im Lager arbeiten, Autoindustrie.......

Wirklich gut ist, dass du deine alte Firma verlassen hast, denn du wärst kaputt gegangen.

Wie sieht es mit Wohnung aus im neuen Bundesland ?

Ich denke, du hast reale Chancen einen Neustart hinzubekommen, sterben kannst du später-