Gruppe aus/ isoliertes Wohnen in Studentenheim

Für alle, die ihre Lebensprobleme und Schickale mit anderen teilen möchten

Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

Djojo

Gruppe aus/ isoliertes Wohnen in Studentenheim

Beitrag von Djojo »

Hallo!

Ich hatte letzten November einen Suizid-Versuch mittels Holzkohlegrill im Studiheim-ist gescheitert, Feuerwehr, Polizei kamen, alle wussten was passiert war.
Danach waren Leute wesentlich netter zu mir, haben mich öfter angesprochen, mich in Sachen mit einbezogen, aber ich hatte meist das Gefühl, dass es aus Mitleid war und nicht weil sie mich mochten.
Mittlerweile redet wieder kaum jemand mit mir, ein Typ hat mal vor ein paar Tagen über mich abgelästert und die Leute meiden mich, interessieren sich nicht für mich, setzen sich weg wenn ich mich in ihrer Nähe im Garten setze, ich verstecke mich wieder in meinem Zimmer.

2-Gruppe

Bin seit einem dreivierteljahr in einer offenen therapiegruppe. Sie haben meinen versuch damals auch miterlebt und wissen sehr viel über mich. in der gruppe sind immer andere leute, weil kaum jemand jede woche kommt, mal sind es 10, heute 3, die leiterin gibt nichts vor, dadurch sind die redezeiten unterschiedlich, ich finde leute, die sich besser in szene setzen können bekommen mehr zeit zu sprechen und introvertiertere gehen unter, aber sie will. dass jeder selbst die initiative ergreift. es haben sich schon mehrere leute aus der gruppe abgemeldet, auch einige von den introvertierteren, gründe kenne ich nicht.

oft reden leute total langweiliges zeug und sie unterbricht sie nicht, obwohl sich einige anöden. letzte woche habe ich dann einen genervten gesichtsausdruck gezeigt und wurde daraufhin vor der ganzen gruppe von ihr gefragt wo ich denn gerade mit meinem gedanken sei. ich konnte es kaum glauben. die anderen waren genauso gelangweilt und sie stellt mich vor der gruppe bloß. dann haben wir über mich diskutiert und meine probleme, obwohl sie einfach nur die leute unterbrechen hätte müssen, die so fad herumgefaselt haben.

heute war ich wieder dort und sie hat mich komplett ignoriert. wir waren nur drei leute in der gruppe. eine person hat die ganze stunde lang über ihre probleme gesprochen wie in einer einzeltherapie. es hat mich überhaupt nicht interessiert. habe mich zusammenreißen müssen um nicht einzuschlafen. ich habe kein wort gesprochen, sie hat mich nicht mehr angesprochen, weil sie wohl von letzter woche her beleidigt war. ich bin ohne ein wort gegangen, habe mich bei niemandem verabschiedet. ich werde mich aus dieser gruppe abmelden und ihr schriftlich auch schildern warum und dass ich finde, dass sie sich total falsch verhalten hat. am ende bin jetzt ich der sündenbock, wenn ich mich abmelde. finde, dass diese person mit dieser gruppe überfordert ist und dass ich, weil ich therapieerfahrung habe und bessere methoden kenne zurecht angepisst bin-hoffe auf feedback, kann auch noch genauer werden falls was unklsr ist.

alles liebe ,

daniel
DerAlte
Beiträge: 98
Registriert: Freitag 13. Juni 2014, 01:26

Re: Gruppe aus/ isoliertes Wohnen in Studentenheim

Beitrag von DerAlte »

Hallo,

ich habe auch in einem Studentenwohnheim gelebt die letzten Jahre. Die Situation war bei mir so wie bei dir. Irgendwie wollte ich aber nichtmal wirklich Kontakt, weil ich mir mit meinem depressiven Denken so abgehoben von diesen Leuten vorkam. Aber wahrscheinlich gab es auch dort noch mehr vereinsamte, die kann man ja schlecht wahrnehmen.

Was steckt hinter deiner Vereinsamung? Bei mir ist es eine soziale Angststörung. Ich war zwar mal in einer Klinik, mit guten Erfahrungen, aber konkret hat sich bisher nichts geändert im Leben.

Das mit der Therapiegruppe klingt blöd, also wie diese Leiterin dort agiert. Dann war es wohl richtig, dort wegzugehen. Planst du jetzt was neues in Hinsicht Therapie?
Djojo

Re: Gruppe aus/ isoliertes Wohnen in Studentenheim

Beitrag von Djojo »

naja, ich habe ein schwache form von asperger autismus und bin daher sozial eingeschränkt, aber ich war mein ganzes leben lang immer ein außenseiter, egal wo ich gewohnt habe, wie alt ich war.

ich weiß nicht ob ich mich bei ihr offiziell abmelden soll und auch sagen soll warum oder einfach nicht mehr hingehe, weil ich nicht denke, dass sie meine einwände versteht oder interessieren, bzw. dass es ihr durchaus recht ist, dass ich weg bin, weil ich sie ja auch vor der gruppe dafür kritisiert hatte, wie sie mich bloßstellte
ich musste bei ihr nichts zahlen, war der sozialplatz, deshalb blieb ich solange, immerhin, 3/4 Jahr
glycerine

Re: Gruppe aus/ isoliertes Wohnen in Studentenheim

Beitrag von glycerine »

Wenn dich die therapeutin fragt wo du gerade mit deinen gedanken bist dann ist das doch kein grund die gruppe zu schmeissen. Das ist doch eine unverfängliche frage die man ja nicht ehrlich beantworten muss, es kann ja auch genutzt werden um selbst mal ordentlich dranzukommen mit seinen sorgen und nöten.

Ich finde die begründung warum du die gruppe beenden willst einfach krank
Djojo

Re: Gruppe aus/ isoliertes Wohnen in Studentenheim

Beitrag von Djojo »

schön, dass du gleich das Wort krank benutzt!

die situation war daneben, sie hat mich als den, der gerade etwas merkwürdiges tut hingestellt obwohl meine reaktion nicht merkwürdig war, sondern nur, dass sich alle ein relativ belangloses stammtischgespräch in einer therapiegruppe anhören mussten-ich finde nicht, dass patienten immer von sich aus unterbrechen müssen, sondern dass dies die therapeutin sollte, die ein gespür für eine situation entwickeln sollte-ich bin öfter in meinen gedanken, habe ja auch autismus und muss mich dafür nicht rechtfertigen,
ich habe damit niemandem weh getan.

die anderen haben im nachhinein auch zugestimmt, dass sie das gespräch ebenfalls nicht wirklich interessiert hat. ich bin schon öfter herausgepickt worden, weil ich vl. etwas auffälliger gesitesabwesend bin als die anderen und das finde ich unfair. wir haben dann 10 zehn minuten über mich und warum ich mit ihrem kommentar problem gehabt habe gesprochen, ich fand es schad um die therapiezeit-was ich auch angemerkt habe.

in der einheit darauf hat mich die therapeutin komplett links liegen gelassen, die praktikantin hat mich nie angesehen, als ob sie mich absichtlich raushaben wollten. sie will mich nicht in der gruppe, weil ich kritisch gegenüberstehe und das völlig zurecht!

die gespröäche in der therapiegruppe haben stammtischniveau, es kommt vom hundertsten ins tausende und interessiert immer nur die paar leute die von dem thema betroffen sind, die anderen langweilen sich, meiner meinung auch die praktikantinnen.
glycerine

Re: Gruppe aus/ isoliertes Wohnen in Studentenheim

Beitrag von glycerine »

Wird denn in der gruppe etwas anderes als persönliches gesprochen?

Krank war vielleicht ein bisschen daneben, ich bin manchmal einfach überkritisch, ich kann einfach nicht anders, ich kann meistens nicht anders als meine meinung zu sagen auch wenn sie einfach verletzend ist. Das wird auch ein grund sein warum ich viele menschen meide und mich die meisten menschen meiden.

Es kann in einer therapiegruppe meiner meiner nach eben nur persönliches gesprochen werden und persönliches sollte niemals langweilig sein, sonst ist man einfach nicht wirklich für eine gruppe gemacht
Djojo

Re: Gruppe aus/ isoliertes Wohnen in Studentenheim

Beitrag von Djojo »

es wird teilweise über gesamtgesellschaftliche themen, oder auch politisches diskutiert, alles interessant, aber das kann ich auch privat mit jemandem bereden dafür muss ich nicht in ne therapiegruppe gehen, dort sollte über die eigene seele gesprochen werden, introvertiertere leute gehen in der gruppe unter reden kaum verlassen die gruppe, ich unterbreche nicht einfach so jemanden wen er redet aber manche leute reden 30 minuten am stück, es ist sehr ermüdend, da muss doch eine leiterin eingreifen, das habe ich ja auch schon sachlich in der gruppe angesprochen, aber sie will halt anarchie, nur ich finde, dass in einer anarchie immer die schwachen, hier eben die leiseren leute untergehen
DerAlte
Beiträge: 98
Registriert: Freitag 13. Juni 2014, 01:26

Re: Gruppe aus/ isoliertes Wohnen in Studentenheim

Beitrag von DerAlte »

In einer Therapiegruppe wird über Politik diskutiert und es werden 30-minütige Reden gehalten? :shock: Das ist in der Tat, sagen wir mal, merkwürdig.
glycerine

Re: Gruppe aus/ isoliertes Wohnen in Studentenheim

Beitrag von glycerine »

Djojo hat geschrieben:es wird teilweise über gesamtgesellschaftliche themen, oder auch politisches diskutiert, alles interessant, aber das kann ich auch privat mit jemandem bereden dafür muss ich nicht in ne therapiegruppe gehen, dort sollte über die eigene seele gesprochen werden, introvertiertere leute gehen in der gruppe unter reden kaum verlassen die gruppe, ich unterbreche nicht einfach so jemanden wen er redet aber manche leute reden 30 minuten am stück, es ist sehr ermüdend, da muss doch eine leiterin eingreifen, das habe ich ja auch schon sachlich in der gruppe angesprochen, aber sie will halt anarchie, nur ich finde, dass in einer anarchie immer die schwachen, hier eben die leiseren leute untergehen
Du hast vollkommen Recht, ich würde einfach die Gruppe wechseln. Es muss doch eine andere geben!
Djojo

Re: Gruppe aus/ isoliertes Wohnen in Studentenheim

Beitrag von Djojo »

Ich war vorher in einer Gruppe, die besser war aber ich konnte mir das Honorar nicht leisten, also bekam ich in dieser Gruppe einen Sozialplatz. Die Leiterin hat sich um mich bemüht, somit blieb ich auch, aber das sie das ganze nicht sehr gut macht ist mir relativ schnell aufgefallen. Blöd ist nur, dass die anderen Leute in der Gruppe es nicht wirklich verstehen, wenn ich nicht mehr komme und sie denen irgendwas erzählen kann. Eigentlich will ich mich nicht einmal offiziell abmelden.

Du bist aber wirklich der ?, wenn du schlau bist und Sachen checkst, aber in der schwächeren Position bist und deshalb Sachen mitspielen musst-sollst du dankbar für die Hilfe sein oder angefressen, weil die person nicht kompetent genug bist-ist mir schon öfters passiert.

Allerdings nervt mich auch die Situation im Heim und mit wem soll ich darüber reden, dafür hätte ja die Gruppe auch da sein sollen.
Djojo

Re: Gruppe aus/ isoliertes Wohnen in Studentenheim

Beitrag von Djojo »

kann ich mit jemandem über die situation im heim sprechen? :?:
DerAlte
Beiträge: 98
Registriert: Freitag 13. Juni 2014, 01:26

Re: Gruppe aus/ isoliertes Wohnen in Studentenheim

Beitrag von DerAlte »

Was ist denn mittlerweile passiert?

Hast du nicht die Möglichkeit zu deiner Familie zurückzugehen und dort zu wohnen oder so bis du dein Studium fertig hast? Für mich war das die einzige Lösung, jedenfalls besser als weiter in dem Heim zu bleiben. Wenn ich dort geblieben wäre, wäre ich noch weiter abgestürzt, viellleicht auch schon tot..
Djojo

Re: Gruppe aus/ isoliertes Wohnen in Studentenheim

Beitrag von Djojo »

ich werde bald 27 und bin mit familie zerstrittten, no option, im sommer wohne ich je ein monat in nem sommerwohnheim, also same situation, die leute sind so oberflächlich und auf schnellelbigkeit aus, würden nicht mal merken wenn ich neben ihnen krepiere, ich wohne normal gerne so dass ich zu anderen leute kontakt habe, deshalb habe ich mir das auch durchaus gewünscht, aber nicht so
DerAlte
Beiträge: 98
Registriert: Freitag 13. Juni 2014, 01:26

Re: Gruppe aus/ isoliertes Wohnen in Studentenheim

Beitrag von DerAlte »

Warst du mal in einer Klinik? Ich glaub irgendwie nicht, dass so sporadische Gruppenstunden bei dir was bringen.
Ashes
Beiträge: 64
Registriert: Donnerstag 5. Juni 2014, 19:09

Re: Gruppe aus/ isoliertes Wohnen in Studentenheim

Beitrag von Ashes »

Glaube ich auch nicht aber vielleicht den anderen im Wohnheim.
Schlimm das man sich zu Tode therapieren muss damit man lernt Mist zu essen (bevor unzulässiges Wort kommt lieber die zarte Ausdrucksweise)

Djojo möchtest du darüber schreiben oder reden?
Antworten