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Wie den Überlebenstrieb verhindern?

Verfasst: Sonntag 16. März 2014, 12:41
von Vivamaus87
Hallo

Ich bin neu hier und mir brennt die ganze Zeit eine Frage *unter den Nägeln*...

Wie kann man diesen dummen Überlebenstrieb verhindern. Weil der bremst mich in meinen Vorbereitungen und auch in den vergangenen Versuchen war er immer sehr sehr präsent.
Ich will ihn aber nicht mehr haben, das nächste Mal soll in jedem Fall das letzte Mal sein. Ich will nicht mehr nach einem Versuch wach werden und mit den Scherben meines Plans leben...

Habt ihr einen Tipp?

Re: Wie den Überlebenstrieb verhindern?

Verfasst: Sonntag 16. März 2014, 16:01
von Xenesis
Hey Vivamaus87,

habe dasselbe Problem. Habe zwar noch keine Versuche hinter mir, aber das mit dem Überlebenstrieb ist bei mir auch da. Habe schon in hoher Höhe gestanden und heruntergeschaut, aber konnte einfach nicht springen. Ich denke, man muss den wirklichen Willen haben, dann zieht man das auch durch, dann kann man den Überlebenstrieb auch überwinden. Aber ich denke mal, dass jeder Mensch, der noch einen Hauch von Lebenswillen hat, immer einen Überlebenstrieb haben wird.

Re: Wie den Überlebenstrieb verhindern?

Verfasst: Sonntag 16. März 2014, 16:02
von Xenesis
Dass ich es aber früher oder später durchziehen werde, denke ich schon. Weiß nur noch nicht wann, und ob alleine oder mit jemanden zusammen. Vielleicht passiert auch eine große Wende in meinem Leben, oder auch nicht... wer weiß das schon.

Re: Wie den Überlebenstrieb verhindern?

Verfasst: Sonntag 16. März 2014, 16:21
von Thanatos
Diese Frage wurde hier in Forum in mehreren Threads ausführlich diskutiert. Gib mal „Selbsterhaltungstrieb“ oben als Suchbegriff ein. Da wirst du einige Anhaltspunkte bezüglich deiner Frage finden.
Ein Patentrezept fand allerdings niemand, soweit ich mich erinnere.
Es grüßt,
Thanatos

Re: Wie den Überlebenstrieb verhindern?

Verfasst: Sonntag 16. März 2014, 16:43
von Xenesis
Man muss halt einfach den wirklichen Willen haben. Solange man noch einen Lebenswillen hat und das Gefühl hat, noch etwas machen zu wollen, wird man sich auch nicht umbringen. Weil wenn man jetzt direkt vor der Entscheidung steht, gibt es da kein Mittelding. Das ist wie bei einem Computer, wo es nur 0 und 1 gibt. Entweder 0 oder 1 aber kein 0,5. Also entweder leben oder sterben... ich konnte es bisher noch nicht durchziehen, was bedeutet, dass ich bisher noch nicht soweit war, was aber nicht heißt, dass es nicht doch irgendwann eintreffen wird. Bei meinen Problemen sehr gut denkbar.

Re: Wie den Überlebenstrieb verhindern?

Verfasst: Montag 17. März 2014, 07:03
von Kai-Dennis
Von einigen jung verstorbenen Rockstars heißt es, sie seien im Tiefschlaf an ihrem eigenen Erbrochenen erstickt, nachdem sie sich mit Hochprozentigem hatten vollaufen lassen. Romantisierend könnte man behaupten, jene Halbgötter hätten auf diese Weise ihr Schicksal dem Universum anvertraut und ihren Ruhm der Nachwelt. Aber um der Wahrheit die Ehre zu geben, kann man in solchen Fällen vermutlich nicht mal mehr vom Zufall sprechen, sondern fast schon von Statistik! Soll heißen: Wenn du dich jahrelang Abend für Abend mit irgendwelchem Zeugs zuballerst, ist es wahrscheinlich nur noch eine Frage der Zeit, bis dir das passiert! Im Gegenteil: Wenn du dich jahrelang konsequent zudröhnst und es dir NICHT passiert, ist das eher als Zeichen zu werten, dass die Götter dich nicht haben wollen!

Re: Wie den Überlebenstrieb verhindern?

Verfasst: Montag 24. März 2014, 23:17
von Kaputtmann
Kai-Dennis hat geschrieben:Von einigen jung verstorbenen Rockstars heißt es, sie seien im Tiefschlaf an ihrem eigenen Erbrochenen erstickt, nachdem sie sich mit Hochprozentigem hatten vollaufen lassen. Romantisierend könnte man behaupten, jene Halbgötter hätten auf diese Weise ihr Schicksal dem Universum anvertraut und ihren Ruhm der Nachwelt. Aber um der Wahrheit die Ehre zu geben, kann man in solchen Fällen vermutlich nicht mal mehr vom Zufall sprechen, sondern fast schon von Statistik! Soll heißen: Wenn du dich jahrelang Abend für Abend mit irgendwelchem Zeugs zuballerst, ist es wahrscheinlich nur noch eine Frage der Zeit, bis dir das passiert! Im Gegenteil: Wenn du dich jahrelang konsequent zudröhnst und es dir NICHT passiert, ist das eher als Zeichen zu werten, dass die Götter dich nicht haben wollen!
Man muss sich nicht jeden Abend zuballern um sich erfolgreich umzubringen. Was ich damit sagen will: Alkohol enthemmt und kann somit hilfreich sein, genau diesen Überlebensinstinkt herabzusetzen. Gerade bei schweren Depressionen kann es sein, dass Alkohol alles nochmal viel schlimmer erscheinen lässt und man dann eher bereit ist, es zu beenden.

Re: Wie den Überlebenstrieb verhindern?

Verfasst: Mittwoch 26. März 2014, 02:01
von Kai-Dennis
Kaputtmann hat geschrieben: Gerade bei schweren Depressionen kann es sein, dass Alkohol alles nochmal viel schlimmer erscheinen lässt und man dann eher bereit ist, es zu beenden.
Das ist vermutlich individuell verschieden.
Mich z.B. entlasten ein paar Bierchen durchaus ein bissl, wenn ich merke, dass die Depression mich wieder einholten will.
Nicht grundsätzlich, sondern nur, wenn ich parallel in meine Gedankenwelt abtauche und mich schreibend gehen lasse.
Das soll für mein "Krankheitsbild" auch gar nicht mal so untypisch sein.
Andere mit einer ähnlichen Entwicklung kiffen halt oder nehmen sonstige Drogen.
Natürlich sind das alles nur Pseudo-Auswege, da sich ja dadurch an der realen Situation nichts ändert.
Aber das ist ja auch der Fall, wenn du AD oder sonstige Psychopharmaka einnimmst.

Ich denke, um ssich sich soweit ins Koma zu saufen, dass man an seinem Erbrochenen erstickt, ohne es zu merken, muss man schon weitaus mehr getankt haben. Und selbst dann ist es fraglich. Dann kann man bstenfalls auf die Spätfolgen setzen (Leberzirrhose o.ä.) Aber die sind schmerzhaft und unangenehm.

Re: Wie den Überlebenstrieb verhindern?

Verfasst: Donnerstag 27. März 2014, 00:15
von BlueSky01
Kai-Dennis hat geschrieben: … Romantisierend könnte man behaupten, jene Halbgötter hätten auf diese Weise ihr Schicksal dem Universum anvertraut und ihren Ruhm der Nachwelt. Aber um der Wahrheit die Ehre zu geben, kann man in solchen Fällen vermutlich nicht mal mehr vom Zufall sprechen, sondern fast schon von Statistik! Soll heißen: Wenn du dich jahrelang Abend für Abend mit irgendwelchem Zeugs zuballerst, ist es wahrscheinlich nur noch eine Frage der Zeit, bis dir das passiert! Im Gegenteil: Wenn du dich jahrelang konsequent zudröhnst und es dir NICHT passiert, ist das eher als Zeichen zu werten, dass die Götter dich nicht haben wollen!
Ach, schön... Wieder einmal ein kleines lyrisches Meisterwerk auf der grünen Dignitas-Wiese... :-) Besonders der Schluß - einfach göttlich! :D

Re: Wie den Überlebenstrieb verhindern?

Verfasst: Samstag 29. März 2014, 21:34
von MelperRitus
Überlebenstrieb verhindern... Ich denke man sollte differenzieren zwischen Affektiv- und Bilanzsuizid. Wenn man die Schnauze ad-hoc voll hat oder insgesamt würde ich sagen wird es passieren. Wenn man eine geisse Grenze des eigenen Ichs mit gar keiner Hoffnung mehr sieht. Dann entscheidet man sich und es passiert eventuell nicht im Vorfeld geplant oder von langer Hand geplant.

Re: Wie den Überlebenstrieb verhindern?

Verfasst: Sonntag 30. November 2014, 22:44
von glycerine
ist es nicht so dass so lange man noch einen überlebenstrieb hat es die falsche lösung wäre?

Re: Wie den Überlebenstrieb verhindern?

Verfasst: Montag 1. Dezember 2014, 00:53
von Deadly Snowflake
glycerine hat geschrieben:ist es nicht so dass so lange man noch einen überlebenstrieb hat es die falsche lösung wäre?
Fast exakt die gleiche Frage (thread: atypisches Erhängen, am 1. Nov.) hattest du erst kürzlich gestellt und u.a. ich darauf geantwortet...verstehe wer will/kann. Wozu da noch antworten...

Re: Wie den Überlebenstrieb verhindern?

Verfasst: Samstag 6. Dezember 2014, 19:06
von Lebensmüde
Vivamaus87 hat geschrieben:Wie kann man diesen dummen Überlebenstrieb verhindern. Weil der bremst mich in meinen Vorbereitungen und auch in den vergangenen Versuchen war er immer sehr sehr präsent.
Hmm...
Evtl. bist du dann noch nicht bereit zu sterben?
Bzw. ist der Schmerz/Leidensdruck noch nicht groß genug.

Ab einem gewissen Level ist dieses Problem nicht mehr vorhanden.
Und vorher gibt es eine einfache Lösung dafür: Drogen ("I belive I can fly").

Re: Wie den Überlebenstrieb verhindern?

Verfasst: Sonntag 7. Dezember 2014, 17:26
von Thorsten3210
Lebensmüde hat geschrieben: Bzw. ist der Schmerz/Leidensdruck noch nicht groß genug.
Ganz genau. Erst wenn der Leidensdruck so groß geworden ist, dass jeder weitere Tag eine einzige Qual wäre, und der Tod eine regelrechte Erlösung darstellt (auf die man sich richtig freut), dann ist der Überlebenstrieb kein Problem mehr. Vorher hapert es an der Entschlossenheit und der Hin- und Hergerissenheit, ob man es tun soll oder nicht.

Re: Wie den Überlebenstrieb verhindern?

Verfasst: Sonntag 18. Januar 2015, 12:15
von And
Thorsten3210 hat geschrieben: Ganz genau. Erst wenn der Leidensdruck so groß geworden ist, dass jeder weitere Tag eine einzige Qual wäre, und der Tod eine regelrechte Erlösung darstellt (auf die man sich richtig freut), dann ist der Überlebenstrieb kein Problem mehr. Vorher hapert es an der Entschlossenheit und der Hin- und Hergerissenheit, ob man es tun soll oder nicht.
einspruch... es gibt noch die variante, dass todesangst ein essentielles symptom des leidens ist, bspw. bei folteropfern, die das gefühl qualvoller todesnähe in ihr ganzes system "intergriert" haben. dann kommt es zum inneren dauerkampf "leidensdruck vs. todesangst". sprich der "sich nähernde" sterbeentscheid verschlimmert die angst vor selbigem wiederum extrem - ein grausiger teufelskreislauf ohne sichtbaren ausgang.