P. S. Noch etwas fiel mir auf:
aufgewachter hat geschrieben:Denn es stehen derzeit ca. 460 000 offene Stellen mehr als 8 Millionen Erwerbslosen gegenüber.
Es liegt aber nicht an den Menschen, daß sie keine Arbeit bekommen, sondern 1. am zunehmenden technischen Fortschritt,
2. an den implementierten, prekären Arbeitsverhältnissen wie kurzfristige Leiharbeit und 3. an der renditeorientierten
Einsparung von Arbeitskräften zu Lasten der noch Arbeitenden. Die müssen nämlich heute in der Regel schon für zwei arbeiten
(bei gleichem Lohn!) Nicht zu vergessen sei auch der Abbau öffentlicher Stellen (verursacht durch ESM etc.) sowie die
Privatisierung der staatlichen Infrastruktur. Wieso wird die Arbeit nicht einfach verteilt?
Die Menschen bräuchten nur noch die Hälfte zu arbeiten, hätten Zeit für Kinder, Muse, Kunst und Menschsein!
Auch bedingungsloses Grundeinkommen wäre eine Lösung.
"Arbeit" wird wie ein Konsumgut betrachtet, das man verteilen kann oder sollte, es gibt "Arbeitgeber" und "Arbeitnehmer" - das ist für mich alles auch schon reichlich pervers.
Im Schweizerdeutschen gibt es "arbeiten" gar nicht, sondern man nennt es entweder "schaffe" (= schaffen) oder "wärche" (= werken, wie Hand-werker). Und das, glaube ich, ist für jeden Menschen wichtig. Etwas zu tun, zu schaffen, zu werkeln. Mir ist ein Sozialhilfeempfänger/Hartz-IV-Empfänger, der einen schönen Garten hat oder ein schönes Bild malt, viel mehr Wert als ein staatlicher Büroangestellter, der nur seine Zeit absitzt, um "zu arbeiten" (WAS genau hat er geschaffen, getan, gemacht? Für sich, für Freude, für seinen Stolz auf was Geleistetes, für die innere Befriedigung?).
Und man muss auch nicht "angestellt" sein und einen Personalchef "über sich" haben, äh, 'tschuldigung, einen "Human Resource Manager" - ich meine, da sind uns die "Entwicklungsländer" noch in vielem voraus. Arbeitnehmende = CH-steuerrechtlich "Unselbständige", das sagt ja auch schon was aus ... Ein kleines Lädchen eröffnen oder so? Selber seine Kartoffeln anpflanzen oder so (was sich natürlich nur auf körperlich und psychisch Gesunde bezieht)? Als Rentner, so weit man noch kann, Hobbies nachgehen und nicht alles immer nur mit "Geld für Leistung" verkoppeln? Aber solche Möglichkeiten scheinen den Leuten gar nicht mehr in den Sinn zu kommen. Die "Ich AG" oder so - die aber in dem System auch schon Unterstützung braucht.