Aufgewacht

Für alle, die ihre Lebensprobleme und Schickale mit anderen teilen möchten

Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

Deadly Snowflake

Re: Aufgewacht

Beitrag von Deadly Snowflake »

Chron hat geschrieben:Welch grässliches, in nur zwei Kategorien verallgemeinerndes Welt- und Menschenbild ... Aber Jedem das Seine, so lange er/sie niemandem damit schadet.

Ein gar nicht "nützlich-kompetitiver" und nicht "gestellter" Mensch.
Sorry, aber du zwingst mir regelrecht die Anrede auf, also, du Simpel, vielleicht hörst du nächstes mal auf den Inhalt und das von mir wirklich Intendierte (ergibt sich aus dem Kontext) anstatt durch dein Herauspicken einzelner Wörter und nachfolgender willkürlicher Unterstellung was ich damit intendierte, deinen argumentativen Notstand zu kaschieren (ach, sorry...stimmt, mein Lapsus...hätte gewisse Wörter in distanzierenden Anführungszeichen setzen sollen, da du den Wink mit dem Zaunpfahl offensichtlich nicht entbehren kannst: auf nun mal gesellschaftlich vielfach dominierende, wie bereits erklärt: bereits biologisch wohl unweigerlich bedingte, Kategorien bezog ich mich. Mein Menschenbild ist ein anderes Thema, aber da kenne ich nur eine Kategorie, wie auch immer die inhaltlich zu füllen wäre).
Ich vermute, dass du selber dermassen aus allen (Lebens-)Kontexten gefallen bist, dass du alles nur noch zersplittert-fragmentarisch wahrzunehmen in der Lage bist, oder aber es ist wirklich bloss dumpf-dämliche Strategie des argumentativ ärmlich Dastehenden (oder doch besser: sich Hinstellenden).

ps: Werde mich nächstes Mal beim Antworten an deiner eingeschränkten Auffassungsgabe (Kategorie: "Ich nix verstehn") orientieren...und apropos nicht schaden: bei so viel interpretativer Unzurechnungsfähigkeit wie es du demonstrierst, wäre ein FFE bezüglich Beitragsschreiberei zu erwägen (Begründung: hermeneutische Verwahrlosung bzw. Gemeingefährlichkeit).
Chron
Beiträge: 642
Registriert: Samstag 10. Juli 2010, 20:56

Re: Aufgewacht

Beitrag von Chron »

Nein, ich entschuldige nicht.
Eindrucksvoll die Demonstration, auf welch wackligen Füßen solche Theorien/Behauptungen standen (und wozu die Reaktionen und Zuschreibungen an deren Erfinder gehen müssten) - und was sich dahinter verborgen hatte.

Letzte Nacht am Fernsehen ein Bericht über Flüchtlingshelfer. Eine Pfarrerin fand mit für mich sehr eindrucksvoller, im Gefühl empfindbarer sanfter Stimme, dass Europa seine Ängste loslassen sollte, die "Festung Europa" aufgeben sollte - damit alle Menschen in Freiheit dort Arbeit suchen können, wo es welche gibt.
Wie junge Afrikaner aus Ruanda, geflohen vor dem grausamen Bürgerkrieg, lernen durften: Wir sind auch Menschen. Wie sie, die Helfer und die Beholfenen, einander (materiell nicht wertvolle, aber emotional bedeutsame/symbolische) Geschenke machten. Hoffnung gaben. Voneinander lernten. Freundschaft fanden.
Deadly Snowflake hat geschrieben:wo Menschen leben ist die Barbarei wohl nie ganz fern.
Nicht bei jedem Menschen.
Anzan
Beiträge: 57
Registriert: Freitag 16. November 2012, 19:41
Wohnort: NRW

Re: Aufgewacht

Beitrag von Anzan »

Ich lese hier ja ganz gerne und aus meinen eigenen Gründen mit und ich weiß nicht bzw gehe mal da von aus, dass ihr auch ganz gerne gelesen werdet bzw ihr euch unterhaltet, aber geht's auch auf bzw ich deutsch?

Gute Nacht
Anzan
Beiträge: 57
Registriert: Freitag 16. November 2012, 19:41
Wohnort: NRW

Re: Aufgewacht

Beitrag von Anzan »

In deutsch, Sorry!
Chron
Beiträge: 642
Registriert: Samstag 10. Juli 2010, 20:56

Re: Aufgewacht

Beitrag von Chron »

Ich gebe mir Mühe :wink:
Kaputtmann
Beiträge: 44
Registriert: Montag 24. März 2014, 18:26

Re: Aufgewacht

Beitrag von Kaputtmann »

Chron hat geschrieben:Nein, ich entschuldige nicht.

Letzte Nacht am Fernsehen ein Bericht über Flüchtlingshelfer. Eine Pfarrerin fand mit für mich sehr eindrucksvoller, im Gefühl empfindbarer sanfter Stimme, dass Europa seine Ängste loslassen sollte, die "Festung Europa" aufgeben sollte - damit alle Menschen in Freiheit dort Arbeit suchen können, wo es welche gibt.
Wie junge Afrikaner aus Ruanda, geflohen vor dem grausamen Bürgerkrieg, lernen durften: Wir sind auch Menschen.
Jo klar, nur dass eine "Pfarrerin" bei bestimmte Negerstämmen wahrscheinlich als Hexe verbrannt wird. :mrgreen:
Chron
Beiträge: 642
Registriert: Samstag 10. Juli 2010, 20:56

Re: Aufgewacht

Beitrag von Chron »

Kaputtmann hat geschrieben:Jo klar, nur dass eine "Pfarrerin" bei bestimmte Negerstämmen wahrscheinlich als Hexe verbrannt wird. :mrgreen:
Das Wort "Pfarrerin" war mir vorher auch nicht gerade geläufig gewesen (ganz abgesehen davon, dass ich unreligiös bin, aber auch vom TV her usw. kam es kaum vor), aber es kam so in der Sendung gesagt vor. Und dann kam die Aussage ebendieser genannten Pfarrerin.

Die Hilfe war in Europa (vermutlich D, aber das weiss ich nicht ganz sicher; habe nicht den ganzen Beitrag lückenlos verfolgen können).

Über Katholizismus (bei dem es keine Pfarrerinnen gibt, so viel ich weiss) in afrikanischen Ländern weiss ich nichts - eben, bin unreligiös. War ja auch nicht das Thema, eigentlich ...
Chron
Beiträge: 642
Registriert: Samstag 10. Juli 2010, 20:56

Re: Aufgewacht

Beitrag von Chron »

Kaputtmann hat geschrieben:Ich glaube ich bin im tiefsten herzen ein Konservativer, daher kann ich eure "Gutmenschendiskussion" einfach nicht nachvollziehen.
Warum und wie schliesst sich das gegenseitig aus?
(Ich kann mit "Konservativer" nicht allzuviel anfangen. Und "Gutmenschen" hat verschiedene Aspekte - manche sind scheint's z. B. gegen Sterbehilfe, was für mich gar nichts mit "guter Mensch" zu tun hat).
Kaputtmann hat geschrieben:Ich mag mich auch nicht damit, aber so bin ich halt.
Wenn du dich so nicht magst, warum willst du es nicht ändern? In Vielem "sind wir halt so, wie wir sind" - aber was man denkt, ist meistens nur angelernt, kann verlernt werden (erinnert mich an das Buch von Jean Liedloff, über die Glücksfähigkeit, oder die verlorene Glücksfähigkeit in der frühen Kindheit, und wo steht, das Verlernen sei so wichtig), anders gelernt werden.
Kaputtmann hat geschrieben:ich verabscheue auch diese Sache, dass sich deutsche Politiker einmischen was Putin tut. Was geht uns dieser ganze Mist an? ich verstehe nicht wieso Menschen darüber nachdenken und diskutieren. Ich weigere mich mit so einem Dreck überhaupt zu befassen. Außerdem geht es mich nichts an.
Auch ich verstehe diese Einmischungen, Erpressungsversuche usw. nicht. Zuerst dachte ich ja noch, die Russen wollen die Ukraine kapern, und da wäre ich auch dagegen gewesen. Aber dann kam die Information, dass mehr als die Hälfte der Krim-Halbinsel-Bewohner Russen sind. Und dass es dort eine Abstimmung gab, und 97 % oder sowas wollten zu Russland. Z. T. wohl (alles vom TV her erfahren), weil sie dann besser leben können, z. B. mehr Rente bekommen. Wenn die Mehrheit das dort so will, ist das doch in Ordnung!? (Ausser dass Demokratie "die Diktatur der Mehrheit" ist, aber das Problem ist kaum lösbar, oder ich wüsste nicht wie. Immerhin sind so die Meisten zufrieden und nicht nur ganz Wenige.) Also: Ich verstehe es nicht. Von USA und Europa her nicht. Als "Mist" oder "Dreck" würde ich aber das in der Ukraine nicht bezeichnen - eher schon das andere ...

Es geht uns nichts an? Einerseits, Ja, eben, es ist deren Sache. Andererseits interessiert mich, wie es anderswo ist, und was in der Welt geschieht. Hängt vielleicht damit zusammen, dass ich auf verschiedenen Kontinenten aufgewachsen bin, kein Land als (gefühlte) Heimat habe, sondern mich als Erdenbürger und Weltraumbewohner fühle.
Kaputtmann hat geschrieben:Ganz ehrlich: Wenn dieser Gutmensch, der diesen Thread erstellt hat, deshalb umbringt weil er den Kapitalismus so schlimm findet dann soll er es machen.
Das kann ich nicht so sehen. Was verstehst du denn unter "Gutmensch"?

Und er bringt sich (vielleicht) ja nicht um, weil er den Kapitalismus schlimm findet, sondern weil er sein Leben in dem ihn umgebenden System schlimm und nicht (mehr) lebenswert findet. So habe ich es jedenfalls verstanden.
Kaputtmann hat geschrieben:Ich ermutige ihn ausdrücklich dazu. Ich fände das lustig, wenn sich deshalb jemand umbringt. Mir würde es gefallen. Ich fände es witzig.
Ich fände es nicht lustig, sondern traurig (nicht einen Tod an sich, sondern dass jemand so leidet, dass er nicht mehr leben mag). Je nach Art des Abgangs, allfälligen Abschiedsschreiben usw. kann es aber ein Signal sein, dass das "System" nicht gut ist - und letztlich etwas Positives für die (Über)Lebenden bewirken, wer weiss. Und wozu die Eröffnung dieses Threads ja auch schon ein Beitrag ist, oder ein Denkanstoß, oder was immer jemand dann weiter damit tue.
Kaputtmann
Beiträge: 44
Registriert: Montag 24. März 2014, 18:26

Re: Aufgewacht

Beitrag von Kaputtmann »

Ist gelöscht (Alkohol).
aufgewachter
Beiträge: 18
Registriert: Montag 10. März 2014, 19:13

Re: Aufgewacht

Beitrag von aufgewachter »

Kaputtmann hat geschrieben:Aber wegen "dem System" sich das Leben zu nehmen, könnte ich nicht nachvollziehen. Ich weiß nicht genau, wie man den Ausgangspost verstehen soll: Nur die Enttäuschung, dass das "System" so problematisch ist oder vor einem weiteren persönlichen Hintergrund? Es wird etwas leicht angedeutet, ist damit Arbeitslosigkeit gemeint? Naja, mit 51 keine Arbeit, das wäre natürlich problematisch. Ich wüsste allerdings nicht, ob ich mir deshalb (allein) das Leben nehmen wollte. Dass die Welt schlecht ist, war doch schon immer klar. Und man kann es sich im Prinzip eigentlich (meine ich zumindest) auch in einer schlechten Welt einigermaßen einrichten. Aber wenn da eine persönliche Perspektivlosigkeit (und Depression?) dahintersteckt, wäre es für mich zumindest eher nachvollziehbar.
Danke für Eure Antworten.
Ich möchte zu Deinem Posting etwas schreiben. Vielleicht verstehst Du mich dann etwas besser.
Es geht nicht darum, daß ich wegen dem System an einen Freitod denke.
Vielleicht kann Dir das Gefühl der Ohnmacht meine Gedanken näher bringen.
Die Gradwanderung zwischen Selbstbestimmtheit und System treibt mich an den Abgrund.
Arbeitslosigkeit ist vielleicht ein Ausgangspunkt. Eigentlich gibt es genug sinnvolle Arbeit zu leisten.
Sie wird aber nicht gewertet, wenn sie nicht systemkonform geleistet wird.
Ohne Wertung keine Finanzen. Ohne Finanzen keine Wohnung, keine Existenz.
Wenn Du mein Posting liest, wirst Du bemerken, daß ich die Dinge im Zusammenhang betrachte.
Entweder passe ich mich an oder ich gehe selbstbestimmt unter. Einfache Logik.
Selbstbestimmt heißt für mich, soviel sinnvolle Arbeit an der Gesellschaft zu leisten, daß ich davon leben kann.
In einer Fabrik Dinge herzustellen, die es im Überfluß gibt, ist keine sinnvolle Arbeit, sondern pure Zerstörung
von Lebensraum. Wenn ein Speditionsfahrer Butter aus Holland oder Tomaten aus Spanien nach Deutschland karrt,
ist das eine ökonomische Katastrophe und hat mit sinnvoller Arbeit nichts zu tun. Zwei Beispiele.
Ich habe als Elektroniker für einen Rüstungsbetrieb geprüft und repariert und ich schäme mich dafür.
Dazu braucht es aber Bewußtsein - über den Tellerrand hinaus.
Setzt Du Dich mit den Tatsachen auseinander, begreifst Du sehr schnell, daß die nächste Generation keine
Chance mehr hat - zu überleben. Es ist zu komplex, um das weiter auszuführen, begründet aber im Wesentlichen meine Perspektivlosigkeit.
Kannst Du alles in kritischen Netzwerken wie http://politik-im-spiegel.de/ oder http://www.gegen-den-strom.info/ nachlesen.
Den Weg suche ich für mich, nicht für andere. Die sind mir inzwischen egal. Und es "sich einigermaßen einzurichten" - dazu muß ich aber meinen Denkapparat ausschalten.
Bevor ich auf der Straße lande, in die Klapse gesperrt werde oder die Unerträglichkeit unerträglich wird, gehe ich lieber.
Mag das Leben schön sein - nicht unter solchen "Mit"menschen...
berlinichbins
Beiträge: 218
Registriert: Dienstag 25. September 2012, 11:37

Re: Aufgewacht

Beitrag von berlinichbins »

hallo lieber aufgewachter,

wäre es nicht sinnvoll für dich, dich einer Gruppe von menschen anzuschließen, die versuchen etwas anderes zu leben? es gibt Gemeinschaften auf dem land, die eben auch wissen, dass es so nicht weitergehen kann. also, was ich damit sagen will, allein bist du damit nicht. das wäre noch eine andere alternative zum "anpassen" oder ganz aus der Welt scheiden.
aufgewachter
Beiträge: 18
Registriert: Montag 10. März 2014, 19:13

Re: Aufgewacht

Beitrag von aufgewachter »

berlinichbins hat geschrieben:hallo lieber aufgewachter,
wäre es nicht sinnvoll für dich, dich einer Gruppe von menschen anzuschließen, die versuchen etwas anderes zu leben? es gibt Gemeinschaften auf dem land, die eben auch wissen, dass es so nicht weitergehen kann. also, was ich damit sagen will, allein bist du damit nicht. das wäre noch eine andere alternative zum "anpassen" oder ganz aus der Welt scheiden.
Hallo berlinichbins,
du sprichst mir doch tatsächlich aus der Seele und bestärkst meine Hoffnung. Genau auf diese Suche habe ich mich bereits begeben.
Zum August ist meine Wohnung gekündigt, eine neue habe ich noch nicht, jedoch einige Vorbereitungen getroffen.
Ich ziehe in das Land meiner Träume, das Land der tausend Seen. Dort will ich nach Alternativen suchen, gar einen Berufswechsel
vornehmen. Die Kraft bekomme ich von einem Ehrenamt, dort darf ich Kindern vorlesen und werde fürstlich belohnt; lachende Kinderaugen
und das starke Gefühl beschützen zu müssen. An meinem neuen Wohnort will ich versuchen Ähnliches fortzuführen.
Anderen gutes zu tun hält mich über Wasser und gibt mir einen Sinn. Ich hoffe, daß ich dort gleichgesinnte Menschen finde, denen
ich wirklich vertrauen kann. Die wären mir nicht egal. Es wird Zeit brauchen aber ich habe Hoffnung.....
aufgewachter
Beiträge: 18
Registriert: Montag 10. März 2014, 19:13

Re: Aufgewacht

Beitrag von aufgewachter »

Seit meinem letzten Beitrag ist nun ein ganzes Jahr vergangen. Zeit für eine hoffnungsvolle Zwischenbilanz:

Ich habe meine Pläne durchgezogen, blieb mir auch keine Wahl, denn die Wohnung war gekündigt.
Frühmorgens in meinem Caddy zusammen mit dem Sprinter einer Spedition auf den Weg gemacht.
Die erste angemietete Wohnung war ein Reinfall und wurde gleich wieder gekündigt.
In den folgenden Wochen habe ich eine Genossenschaft gefunden und endlich mein endgültiges, neues Zuhause.
Eine sehr schöne 2-Zimmer-Wohnung mit Bad, Küche und Balkon für nur 310 Euro Warmmiete. Blick auf Pferdekoppel und Wald, kein Verkehrslärm und Balkon auf Südseite.
Schon im August konnte ich hier mein Ehrenamt in einer Kita fortsetzen, habe mit meiner Klampfe einen kleinen Auftritt auf dem Kulturfestival hingelegt und schon viele Leute kennengelernt.
Inzwischen werde ich auf dem Marktplatz desöfteren gegrüßt.

Konnte ich damit meine Lebenserwartung erhöhen ? Definitiv ja, um zwei Jahre mindestens.
Noch bin ich im ALG1, doch ab August rutsche ich unweigerlich in ALG2.
Den Umzug und die Wohnungseinrichtung konnte ich mit der Abfindung (ca.5000) finanzieren und stehe gegenwärtig auf Plusminus=0. Also schuldenfrei - aber abhängig.
Arbeit finden wird hier schwer, meine Hauptbeschäftigung wird die Gegenwehr bzw. Verteidigung des ALG2 und das Ehrenamt.
Doch an meiner Lebensqualität hat sich gefühlt sehr viel zum Positiven geändert.
Plan B bleibt weiter bestehen, denn was ich über die Methoden der Jobcenter lese, ist grauenvoll.
Ich weiß nicht, ob und wie lange ich solche Schikanen durchstehe.
Die depressiven Phasen haben durch die Arbeit in der Kita merklich nachgelassen.
Wenn ich morgens von den Erziehern schon erwartet und den Kindern freudig begrüßt werde, hat das Leben wieder Wert.
Allerdings will mich das AfA lieber in einer Leihbude oder sonstwo verheizen und geht mir mächtig auf den Zeiger!
Doch jetzt genieße ich erstmal den kommenden Frühling/Sommer. Und das in vollen Zügen!
Zuletzt geändert von aufgewachter am Samstag 28. März 2015, 21:40, insgesamt 2-mal geändert.
pida
Beiträge: 560
Registriert: Mittwoch 15. Juli 2009, 05:45

Re: Aufgewacht

Beitrag von pida »

WAUW !!!
Lieber aufgewachter,

GAIL !
Herzlichen Glückwunsch zum neu erlebten Lebensabschnitt !!!

Und alles Gute für die nächsten Schritte .

Und tolles Wetter ;-))

Schade, dass Dein Beitrag " nur " in Allgemeine Diskussion steht ;
ich finde, der gehört in Rat und Tat.

Bitte nicht falsch verstehen von wegen " geht doch ! " , aber mir tut so ein Beitrag hier gut !!!

Schön, dass sich kämpfen doch als lohnt !
Geschenkt hast Du ja offenbar nichts bekommen.
Viel Erfolgt mit den Dich " begleitenden " Behörden.

Ich halt' Dir herzlich und gerne die Daumen.
Geniess' es .
pida
( nur so , aus'm Bauch heraus . . . )




aufgewachter hat geschrieben:Seit meinem letzten Beitrag ist nun ein ganzes Jahr vergangen. Zeit für eine hoffnungsvolle Zwischenbilanz:

Ich habe meine Pläne durchgezogen, blieb mir auch keine Wahl, denn die Wohnung war gekündigt.
Frühmorgens in meinem Caddy zusammen mit dem Sprinter einer Spedition auf den Weg gemacht.
Die erste angemietete Wohnung war ein Reinfall und wurde gleich wieder gekündigt.
In den folgenden Wochen habe ich eine Genossenschaft gefunden und endlich mein endgültiges, neues Zuhause.
Eine sehr schöne 2-Zimmer-Wohnung mit Bad, Küche und Balkon für nur 310 Euro Warmmiete. Blick auf Pferdekoppel und Wald, kein Verkehrslärm und Balkon auf Südseite.
Schon im August konnte ich hier mein Ehrenamt in einer Kita fortsetzen, habe mit meiner Klampfe einen kleinen Auftritt auf dem Kulturfestival hingelegt und schon viele Leute kennengelernt. Inzwischen werde ich auf dem Marktplatz desöfteren gegrüßt.

Konnte ich damit meine Lebenserwartung erhöhen Definitiv ja, um zwei Jahre mindestens.
Noch bin ich im ALG1, doch ab August rutsche ich unweigerlich in ALG2. Den Umzug und die Wohnungseinrichtung konnte ich mit der Abfindung (ca.5000) finanzieren und stehe gegenwärtig auf Plusminus=0. Also schuldenfrei - aber abhängig.
Arbeit finden wird hier schwer, meine Hauptbeschäftigung wird die Gegenwehr bzw. Verteidigung des ALG2 und das Ehrenamt. Doch an meiner Lebensqualität hat sich gefühlt sehr viel zum Positiven geändert.
Doch Plan B bleibt weiter bestehen, denn was ich über die Methoden der Jobcenter lese, ist grauenvoll.
Ich weiß nicht, ob und wie lange ich solche Schikanen durchstehe.
Die depressiven Phasen haben durch die Arbeit in der Kita merklich nachgelassen.
Wenn ich morgens von den Erziehern schon erwartet und den Kindern freudig begrüßt werde, hat das Leben wieder Wert.
Allerdings will mich das AfA lieber in einer Leihbude oder sonstwo verheizen und geht mir mächtig auf den Zeiger!
Doch jetzt genieße ich erstmal den kommenden Frühling/Sommer. Und das in vollen Zügen!
aufgewachter
Beiträge: 18
Registriert: Montag 10. März 2014, 19:13

Re: Aufgewacht

Beitrag von aufgewachter »

Danke Pida für die Wünsche, Mut machen tut immer gut.
Wie ich gerade bemerke, hat der gute Moderator den Beitrag verschoben, auch in meinem Sinne.
Und ja, Du hast recht, kämpfen scheint sich zu lohnen. Man muß sich allerdings aufraffen,
um erstmal diese Erfahrung zu machen. Vielleicht können ja andere davon lernen.
Wichtig für mich ist, daß ich für das pervertierte System nicht mehr arbeiten werde.
Wenn Unrecht zu Recht wird, habe ich die Pflicht zum Widerstand.
Können diese Lumpen Milliarden in Waffen und Banken verschleudern, dann habe ich
wahrlich keine Gewissensbisse, mit einer Grundsicherung zu leben.
Meine Ansprüche sind inzwischen soweit minimiert, daß ich damit auskomme.
Im Gegenzug leiste ich angemessene Arbeit für Menschen, die es verdienen.
Wie weit ich damit komme? Ich weis es nicht.
Antworten