Immer bin ich alleine....

Für alle, die ihre Lebensprobleme und Schickale mit anderen teilen möchten

Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

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DarkxLady
Beiträge: 2
Registriert: Donnerstag 12. Dezember 2013, 13:04

Immer bin ich alleine....

Beitrag von DarkxLady »

Huhu liebe Leute,

Habe mich hier angemeldet weil ich schon seit etwas längerem hier Lesen tu...
Ich erzähl euch einfach mal meine Geschichte:

Ich lebe mit meiner Mutter alleine in Deutschland (der Rest meiner Familie lebt in Kanada). Damals lebte meine Oma (mütterlicherseits) auch in Deutschland.
Alles fing an als ich noch klein war und meine Oma starb.... Meine Mutter fiel in schwere Depressionen, hat jeden Tag davon geredet sich selber umzubringen und dabei Unmengen an Alkohol getrunken. Jeden Tag lag sie abends\nachts
besoffen auf dem Balkon und hat zu mir gesagt sie wolle sich das Leben nehmen

Meine Schulnoten sanken deswegen total ab weil ich immer Angst hatte,
dass wenn ich nach Hause komme meine Mam da tot liegt oder so.... :| Sie hatte mich
oft auch geschlagen... Irgendwann hatte sie dann einen "Freund", der auch schwerer
Alkoholiker war.. Und ich musste immer drunter leiden, hatte gar keinen Spaß am Leben.

Mit 13 dann wurde ich schwer depressiv und wollte eigentlich gar nicht mehr Leben..
Wurde dann erstmal zu einer Psychologin geschickt und später dann noch in eine Klinik....

Mit 15 Jahren lernte ich meinen Freund kennen.. Er gab mir Hoffnung, mut und vor allem Liebe.. Bin nach einem halben Jahr bei ihm eingezogen und alles war perfekt. Er ist ein besonderer Mensch gewesen... Habe dann fast ein Jahr bei ihm gewohnt. Mit meiner Mutter klappte es auch besser, nachdem ich ausgezogen war, sie hat gegen ihre Alkoholsucht was unternommen und hatte endlich Spaß am leben..
Jedenfalls war meine einzige Hoffnung immer mein Freund, den ich über alles liebe..

Doch jetzt ist mein Freund seit 2 Tagen tot... Seine Aorta ist geplatzt... Ich halte diesen Schmerz nicht aus.. Mein einziges Lebenslicht ist erloschen.. Sitze hier mit verschiedenen Medikamenten und denke nur noch daran, mich umzubringen weil ich will und kann ohne ihn nicht mehr leben..

Alle in seiner Familie sind gegen mich. Ich durfte mich nicht mal von ihm verabschieden, weil mich keiner ins Krankenhaus lassen wollte.. Sie meckern und schreien mich an. Das tut mir total weh.... Meine Mutter lässt mich auch alleine hier sitzen und ich habe das Gefühl, seit ich wieder bei ihr bin wird sie wieder depressiv.. Alle hassen mich.. Der einzige der immer zu mir stand war mein Freund wieso musste er gehen... Ich will wieder bei ihm sein :\

Ich hoffe, manche von euch lesen und verstehen mich vielleicht.

Freue mich auf Antworten ...
Thorsten3210
Beiträge: 1140
Registriert: Dienstag 29. September 2009, 17:27
Wohnort: Niedersachsen

Re: Immer bin ich alleine....

Beitrag von Thorsten3210 »

Ich kann Dich gut verstehen, es ist extrem schmerzhaft, jemanden zu verlieren, den man sehr gern hat bzw. liebt. Aber die Trauer musst Du durchleben, der Mensch ist von der Natur so geschaffen, dass er das bewältigen kann. Auch wenn es jetzt für Dich noch nicht danach aussehen mag. Man glaubt, vor Schmerz verrückt zu werden. Was mir geholfen hat, ist ein "Trauertagebuch" zu führen, also alles was Dir an Gedanken durch den Kopf geht einfach aufschreiben. Das nimmt den "Druck aus dem Kessel", so gings mir zumindest. Was Du natürlich auch machen kannst ist Dich einer Trauer - Selbsthilfegruppe anzuschliessen, das ist aber nicht jedermanns Sache. Oder halt zum Fachmann, sprich Psychologen, der Dir eine Gesprächstherapie anbieten kann.

Leider gibt es kaum einen Weg, die Trauer abzukürzen, denn sie sollte "durchlebt" werden, wenn nicht, dann bricht sie später wieder durch, z.
B. in Form von Depressionen. Also wäre auch Alkohol / Drogen keine Lösung, da dies nur den Schmerz für den Moment zudeckt. Hast Du vielleicht eine gute Freundin oder Freund, mit dem Du reden kannst, und der/dem Du vertraust ?

Als ich jemanden, der mir sehr wichtig war, an Krebs verloren habe und ihr langsames qualvolles Streben (durch tägliche Krankenhausbesuche) voll mitbekam, wollte ich auch am liebsten sterben. Ich glaubte, denn seelischen Schmerz nicht auszuhalten. Aber nach ihrem Tod hat mir die Zeit geholfen, je grösser der zeitl. Abstand wurde, umso kleiner wurde der Schmerz, in kleinen Schritten. Ich brauchte über 3 Jahre (!), bis der Schmerz erträglich wurde.

Was wichtig ist, dass Du zur Trauerfeier gehst und Dich dort von ihm verabschiedest (wenn Du ihn schon vorher nicht noch mal sehen kannst)........Halt Dich tapfer !!
KAOS
Beiträge: 2
Registriert: Samstag 18. Januar 2014, 12:34

Re: Immer bin ich alleine....

Beitrag von KAOS »

Liebe DarxxLady,

ich kann dich gut verstehn. Du musstest scheinbar früh erwachsen sein und dann gibts endlich jemanden der für dich da ist und dann verlierst du diesen lieben Menschen... das is einfach zum Verzweifeln. Da gibts meiner Meinung nach auch nichts zu beschönigen.

Aber: du bist offensichtlich ein liebenswerter Mensch.
Dein Freund war der beste Beweis dafür.
Trauere ruhig um ihn und lass dir damit so viel Zeit wie du brauchst. Schließlich war bzw. ist er wichtig für dich. Und so ein Verlust nimmt einen her. Vielleicht hast du die Möglichkeit, professionelle Hilfe zu bekommen... jemanden dem du vertrauen kannst und der/die dir den Raum und Zeit gibt um angemessen mit diesen Schicksalsschlag umgehen zu können.

Es wird in deinem Leben wieder Menschen gebem, die dich lieben und dich liebevoll behandeln :)
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