Gibt es überhaupt Hilfe?

Für alle, die ihre Lebensprobleme und Schickale mit anderen teilen möchten

Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

Grenzwelten
Beiträge: 515
Registriert: Freitag 1. Juni 2012, 00:27
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Re: Gibt es überhaupt Hilfe?

Beitrag von Grenzwelten »

so wahr deine worte, liebe Lacuna,
und so traurig diese wahrheit :(

ich hab glück was meinen therapeuten angeht.
ich kann mit ihm relativ offen über fast alles sprechen.
alles darf raum haben.

nicht so offen wie ich hier schreiben kann.
aber dennoch weiss er von meinen gedanken.

es ist aber auch eine gradwanderung für therapeuten und ärzte....
bei erkannter aktuer suizidalität "verantwortlich zu handeln"......
wobei die frage ist wer sich wirklich "frei tötet" und wer in einer krise ist
aus der man ihm evtl helfen kann....

in der psychatrie wurde mir dann oft von ärzten gesagt
dass die meisten menschen froh seien einen suizidversuch überlebt zu haben.

schwierig...

und eben doch;
und eine hochindividuelle Sache, die zwar niemals ohne gesellschaftliche Bezüge vollzogen wird,
mit der aber letztlich der Mensch mit sich allein ist, vor der die Sozietät zu schweigen hat

(améry)


ich wünsche uns allen offene räume
für jeden ausdruck der seele
Lacuna
Beiträge: 81
Registriert: Montag 18. Juni 2012, 04:00

Re: Gibt es überhaupt Hilfe?

Beitrag von Lacuna »

Liebe Grenzwelten,

mit Sicherheit ist es eine Gradwanderung für Therapeuten, wenn man mit dem Thema "Suizid" daherkommt, das sehe schon ein und verstehe es auch bis zu einem gewissen Punkt. Aber es sollte trotzdem Thema sein dürfen, man sollte es aussprechen dürfen und das habe ich bisher nie in positiver Weise erlebt. Ich finde, ein gut ausgebildeter Therapeut muss auch unterscheiden können, wer wirklich gefährdet sein könnte und klinische Hilfe benötigt und wer einfach nur mal diese Todesgedanken aus dem Kopf bekommen möchte. Natürlich können sie nicht hellsehen, aber ich finde, viele Therapeuten machen es sich auch zu leicht und schwingen gleich die große "Keule" (Einweisung), wenn es auch sanfter ginge.
Ich möchte auch keinesfalls alle Therapeuten über einen Kamm scheren, vielleicht gibt es sogar etliche, die sich dem Thema in der Therapiestunde stellen, aber mir persönlich ist ein solcher leider noch nicht begegnet und mir hätte es einfach gut getan, mal offen sagen zu können, "ich wäre am liebsten tot und ich habe mir darüber auch schon intensive Gedanken gemacht, können wir bitte mal darüber sprechen". Das wäre mir eine enorme Hilfe gewesen, aber nach sehr schlechten Erfahrungen, bin ich mit meiner Offenheit in Bezug auf dieses Thema sehr vorsichtig geworden.

Liebe Grüße, Lacuna
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