Meine kleine Geschichte...

Für alle, die ihre Lebensprobleme und Schickale mit anderen teilen möchten

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skimtura43
Beiträge: 16
Registriert: Dienstag 30. März 2010, 23:06

Meine kleine Geschichte...

Beitrag von skimtura43 »

Hey ihr alle

Wenn es denn erlaubt ist, möchte ich hier mal meine Geschichte niederschreiben. Vielleicht gehts mir dann besser.
Falls es das falsche Unterforum ist, bitte melden :)

Vielleicht vergesse ich gewisse Details, ich fange aber bei meinem allerersten "Gedanken", an den ich mich erinnern kann, an.
Damals war ich 3 Jahre alt, spielte Gameboy. Tom & Jerry, Badezimmer-Level. Plötzlich fiel der Gameboy aus meiner Hand und auf den rechten grosen Zeh. Dieser blutete stark und ich rannte zu Papa, der gerade auf der Toilette war. Also wartete ich, als er rauskam, tröstete er mich, beendete für mich das Level und sagte:"Komm, ich zeig dir was spannendes".

Er zeigte mir ein "Bussybär"-Heft, und begann, mir Buchstabe um Buchstabe beizubringen. Das ging so weiter, bis ich mit 4 Jahren flüssig lesen konnte. Und da begann eigentlich alles unzulässiges Wort zu werden. Nicht wegen dem Lesen, sondern deshalb, weil meine Eltern glaubten/immernoch glauben, ich sei hochintelligent blablabla...Sie zogen einen Psychologen bei, der einen Intelligenztest machte, dessen Resultat ich aber nie erfuhr.
Weiter ging es im Kindergarten. Ich war sehr unselbstständig und dauernd am rumalbern. Kam in die erste Klasse, und merkte, dass ich Probleme habe, mich mit Mitschülern anzufreunden. Dazu kam der enorme Druck meiner Eltern, soviel wie nur möglich für die Schule zu machen, da ich ja soooo intelligent sei. Es kam das Fussball-Lager...Ich erinnere mich nur noch sehr schwach daran, aber irgendwas ist da geschehen, das ich wohl verdrängt habe. Ich wurde eine sehr stille Person, die sich nicht mehr traute, nach draussen zu gehen, Hobbies zu haben, generell einfach "zu leben".

Einige Jahre später zogen wir dann ein Dorf weiter, ich musste die Schule wechseln. Und in dieser Klasse war ich absoluter Aussenseiter. Nie hat sich jemand für mich interessiert, alle immer auf mir rumgehackt. Dann habe ich mich halt zum Klassenclown gemacht, um doch einen kleinen Funken Aufmerksamkeit zu erhalten. Ich wurde schulisch immer schlechter, weils mir schlecht ging...Dann kam die Sekundarklasse, KATASTROPHE!! Selbes Spiel, nur, dass ich regelmässig nach Hause geschickt wurde, besoffen/bekifft (ich wollte dazugehören) in die Schule kam...Leider bin auch ich sehr gemein zu allen anderen gewesen, deshalb habe ich jetzt wohl die Quittung kassiert.

Da ich so schlecht war, fand ich mit grosser Mühe und Not eine Lehrstelle als Maurer (Chef war Vater eines Schulkollegen, sonst hätte ich nichts gefunden) Und auf der Baustelle durfte ich 3 Jahre lang putzen, mich als "Hurensohn", "?", "minderwertiges unzulässiges Wort" etc. beschimpfen lassen. Habe ich halt alles verdient, weil ich ja auch immer gemein war. Ironie des Schicksals: LAP-schriftlich; 5.5+ theroie: 3,5 => NICHT BESTANDEN!

Nach der Lehre, der Schock, eine Kollegin, die mich IMMER toleriert/respektiert hat, begeht unzulässiges Wort. Mein erster Gedanke:"Ich muss hinterher"

Tja, dauerte dann anderthalb Jahre...Inzwischen bin ich in einer Ausbildung zum Kaufmann, mache Tageshandelsschule, und sehe mein Potential...War immer Klassenbester, mit wenig lernen...Aber wieso gehts mir denn unzulässiges Wort?

Leute, ich habe durch eine schwere Depression vor einem halben Jahr 3 mal versucht, mir das Leben zu nehmen. Ich habe keine sozialen Kontakte, niemanden, der fragt, wies mir geht oder mich "in den Arm" nimmt...Das war vor einem halben Jahr...Nun habe ich begonnen, Sport zu treiben, "https://www.facebook.com/pages/Vivere-i ... 8981746629" damit angefangen (KEINE WERBUNG, dürft es aber gerne anschauen, das bin ich beim Schlagzeugspielen)...und auch da, ich habe einfach das Gefühl, so schlecht und minderwertig zu sein...ich habe keine Ahnung, wo ich noch hinsoll, was ein so langweiliges Leben noch wert ist? Wirklich, ich habe so viel versucht, dazuzugehören, mich weiterzubilden, ja andern zu helfen...

Es ist so, ich möchte so gerne etwas unternehmen, Leute kennenlernen...Aber mittlerweile traue ich mich nirgends mehr hin, einfach, weil ich Angst habe, wieder alles durchleben zu müssen....Es ist einfach doof so wies jetzt ist, aber ich habe keine Ahnung, was ich machen soll!!

Ich habe insgesamt 4 Klinik-Aufenthalte hinter mir, 3 unzulässiges Wort, habe 2 Therapeuten im Moment, nehme Venlafaxin 300mg und Seroquel 200mg zum schlafen.
Egal was ich mache, ich schaffe es nicht, "Spass" zu haben, mich über was zu freuen, einfach "zu leben"...

Deshalb nimmt es mich Wunder, ob mir jemand hier "Tipps" geben kann, irgendwas, das ich noch nicht versucht habe? Einen Denkanstoss?
Und ich stehe da, alleine, 21, das Gefühl, der letzte Dreck zu sein, dem man nur den Tod wünscht. Und doch: Ich will meine Ausbildung packen, Berufsmatura machen, studieren (am liebsten Soziologie)...Aber wer weiss, wo mich das Leben hinführt :?

Falls sich das wirklich jemand angetan hat, sich das durchzulesen, danke ich herzlich und hoffe auf Antwort/Rat...

Grüsse
skimtura43
Esperanza
Beiträge: 14
Registriert: Freitag 11. März 2011, 20:01

Re: Meine kleine Geschichte...

Beitrag von Esperanza »

Hallo,

Ich schreibe hier im Forum eigentlich nichts mehr, aber deine Geschichte hat mich grad so aufgewühlt, dass ich es mal wieder versuche.
Es kommt mir alles so bekannt vor, hochbegabt, nicht lernen müssen, Außenseiter, besoffen, depressiv, Schule verkackt, Klinik, Einsamkeit... warum verdammt ist das unser weg?
Hier im Forum gibt es glaub ich so einige bei denen das so ist.
Ich kann dir leider nicht alle Antworten geben, aber vielleicht hilft es, sich mal gemeinsam auf die Suche zu machen.
Möchtest du noch mehr über deine aktuelle Situation erzählen? Zum Beispiel ob du noch guten Kontakt zu deiner Familie hast oder eine Beziehung hast/hattest, alleine wohnst... nur wenn du möchtest. ;)
Mich hat immer meine Beziehung gehalten, der Mensch an meiner Seite, das ist jetzt vorbei.
Das einzige was ich dir empfehlen kann, ist reisen. Mal völlig weg von allen Einflüssen.

Viele Gruesse (vom Handy gesendet)
Seelenschmerz
Beiträge: 401
Registriert: Montag 28. Dezember 2009, 16:35

Re: Meine kleine Geschichte...

Beitrag von Seelenschmerz »

Da fällt mir wieder spontan das Buch ein, "Das Drama des begabten Kindes" von Alice Miller. Oder "Am Anfang war Erziehung". Ob man nun im herkömmlichen Sinn hochbegabt war oder nicht, spielt hier keine Rolle.
Die Begabung liegt auch darin, den verrückten Ideen und Bedürfnissen der Eltern um jeden Preis gerecht werden zu können, zu müssen.. Und das ist dann der Untergang, der Verrat am Selbst.
Denn Depression und Grandiosität sind nur zwei Seiten einer Medaille.
skimtura43
Beiträge: 16
Registriert: Dienstag 30. März 2010, 23:06

Re: Meine kleine Geschichte...

Beitrag von skimtura43 »

Erst mal danke für die Antworten. Die Bücher nehme ich mir mal zu Herzen.

Also momentan wohne ich bei meinen Eltern. Das Verhältnis hat sich gebessert, wir reden etwas mehr als früher...Es ist so, ich habe zwei ältere Schwestern, zu beiden habe ich heute guten Kontakt. Die ältere ist ausgezogen, momentan ist sie in den Ferien und ich sorge mich um ihre Wohnung/Katze! Die jüngere der beiden hatte eine extrem krasse Pubertät, da bin ich in der Familie total untergegangen. Da war ich selbst 11 Jahre alt. Das ging so bis ca. 15-16. Also ich habe meine gesamte Pubertät eigentlich mit meiner PS2 verbracht, war nie im Ausgang, da keine wirklichen Freunde. Es gab einen, der kam ab und zu zu mir zum zocken, aber das wars halt schon. Silvester oder an anderen Events war ich nie, immer zu Hause für mich.

Eine Freundin hatte ich mal, eine. Und das war halt auch unzulässiges Wort. Sie hat Nacktbilder von mir rumgezeigt, da war ich 14. Schlecht über mich geredet und mich überall blossgestellt. Naja, meine Einstellung zu Beziehungen hat sich dementsprechend geprägt. Und fast täglich werde ich doof angemacht, weil ich mich früher geritzt habe. Klar bin ich selber Schuld, aber Respekt und Toleranz sind wohl mangelware heutzutage.

Es tut gut, das niederzuschreiben...Momentan plagen mich vor allem Versagensängste, da meine Ausbildung das einzige ist, an das ich mich halten kann. Keine Ahnung, ob ich gut arbeite oder nicht, ob die mit mir zufrieden sind, oder nicht. Da bin ich aber auch selbst Schuld, schätze ich mal.

Mich plagt auch sehr, dass ich soooo extrem ruhig bin, obwohl ich so gerne viel reden würde. Einfach über alles, aber ich traue mich nicht einmal den Chef fragen, ob er ein gutes Wochenende hatte oder nicht. Das wird logischerweise auch stark an mir kritisiert. Geht es jemandem ähnlich? Also ausser mit meiner Family rede ich praktisch gar nichts. Okay, meine Band ist auch noch da, das habe ich ganz vergessen. Doch auch da, ich glaube einfach, ich bin total paranoid...

Gibt es Möglichkeiten, Kommunikation "zu trainieren"? Oder so ähnlich?
Danke für eure Zeit, ich schätze das sehr!!

Gruss
skimtura43
Zuletzt geändert von skimtura43 am Mittwoch 9. November 2011, 19:45, insgesamt 1-mal geändert.
Esperanza
Beiträge: 14
Registriert: Freitag 11. März 2011, 20:01

Re: Meine kleine Geschichte...

Beitrag von Esperanza »

Hey ;)

Find ich gut, dass du so offen über alles schreibst und noch besser ist natürlich, dass es dir gut tut :)
Oh man, da hast du ja in jeglicher Beziehung bis jetzt voll in die sch... gegriffen!
Weiß deine Familie wie es dir geht und welche Probleme du hast? Naja, deine Klinikaufenthalte müssen sie ja mitbekommen haben, aber gehen sie darauf ein? Oder schaffst du es, dir nichts anmerken zu lassen? Mit deiner Band redest du auch nicht oder gehts da? Sowas ist doch immer ganz locker..
Ja das kenn ich auch und wenn dann einer sagt "du bist aber ruhig" dann fühlt man sich noch blöder, das ist so produktiv wie "lach doch mal" :-/
Das kann man sicher trainieren, aber dazu gehört viel Mut und man muss die Ängste verdrängen. Vielleicht ist es ja ein Anfang, dass du hier kommunizierst, wenn auch nur schriftlich.
LG
skimtura43
Beiträge: 16
Registriert: Dienstag 30. März 2010, 23:06

Re: Meine kleine Geschichte...

Beitrag von skimtura43 »

Hey :)

Ja, meine Familie weiss mittlerweile so ziemlich alles. Versuchen jetzt natürlich, mir immer zuvorzukommen, was ich aber überhaupt nicht mag, da ich weder was bessers bin als andere noch...ach weiss auch nicht ^^

Muss jetzt aber mal sagen, dass mir das Schlagzeugspielen echt gut tut. Aufnahmen machen, Musik: Balsam für die Seele.
Doof ist nur, dass mein Arzt weg ist und mir die Medis ausgegangen sind. Das heisst, schlaflose Nacht incoming :shock:

Sorry wenn ich hier rumspame oder nerve, aber das musste ich einfach mal sagen...
Esperanza
Beiträge: 14
Registriert: Freitag 11. März 2011, 20:01

Re: Meine kleine Geschichte...

Beitrag von Esperanza »

Was macht ihr für Musik?
Das mit den Medikamenten ist unzulässiges Wort, kenn ich auch.
Musste morgen früh raus?
skimtura43
Beiträge: 16
Registriert: Dienstag 30. März 2010, 23:06

Re: Meine kleine Geschichte...

Beitrag von skimtura43 »

Hmm nicht sooo früh...Wir spielen Death Metal, lustigerweise spielen wir im privaten beim Üben alle ruhige Rocksongs.
Esperanza
Beiträge: 14
Registriert: Freitag 11. März 2011, 20:01

Re: Meine kleine Geschichte...

Beitrag von Esperanza »

Cool, habt ihr was bei YouTube drin und habt ihr schonmal vor Publikum gespielt oder nur so aus Spaß im Hobbykeller?
Denkste noch zuviel nach um schlafen zu können? :-/
skimtura43
Beiträge: 16
Registriert: Dienstag 30. März 2010, 23:06

Re: Meine kleine Geschichte...

Beitrag von skimtura43 »

Ja, hier http://www.youtube.com/user/dannyskimtura7?feature=mhee Die ersten drei Videos sind unsere Songs. Insgesamt haben wir 20 zusammen.

Ich versuche jetzt mal, zu schlafen. Gute nacht allerseits =)
pida
Beiträge: 560
Registriert: Mittwoch 15. Juli 2009, 05:45

Re: Meine kleine Geschichte...

Beitrag von pida »

Hallo skimtura43,

ich finde, du hast MUT, MOTIVATION, ENERGIE und auch eine CHANCE.

Optimal lief dein weg bisher nicht – aber damit bist du hier zumindest nicht alleine.

Bei aller shiete finde ich es bewundernswert, dass du kämpfst.
Deine geschichte ist lang, zu lang, um nur kurz darauf ein zu gehen.

Für mich aktuell das wesentliche . überfordere dich nicht selbst.

Wie du schreibst, bist du gelegentlich nicht sehr rücksichtsvoll im umgang mit deinem umfeld – auswirkungen dazu hast du ja selbst wahr genommen.
Man kann als einzelkämpfer durch’s leben gehen – das muss aber nicht unbedingt spass machen.
Es gibt auch abhängigkeiten; in der ausbildung zum beispiel, sowohl im betrieb als auch in der schule.
In der regel wird man wohl von anderen behandelt wie man selbst auf sie zugeht ; aber diese erkenntnis hast du offensichtlich und das unvorteilhafte behandeln deines umfeldes ist wohl vergangenheit !?!
Wie gesagt : überfordere dich nicht selbst !
Du hast gemerkt, dass du ein bedürfnis und interessen hast – und du bist offensichtlich auch bereit, etwas dafür zu tun.
Du hast familie, band, klasse und betrieb.
Du musst ja nicht alle auf einmal von heute auf morgen umarmen und lieb drücken – das wäre vielleicht auch ’ auffällig ’ .
Ich weiss nicht, wie du so durch den tag gehst ; wenn agression dabei ist, hast du’s bestimmt nicht einfach.
Wenn frust dabei ist, kannst du sicher eher auf deine situation einfluss nehmen.

Nutze weiterhin das forum ; zum lesen, zum nachdenken, zum vergleichen - und zum austauschen von allen möglichen meinungen und themen.

Hier kann man über viele sachen reden, die im ’ normalen ’ nicht viel verständnis finden würden.

Geniesse und benutze die anonymität – das macht die sache auch etwas ’ sicherer ’ .

Für heute mal alles gute, pida
skimtura43
Beiträge: 16
Registriert: Dienstag 30. März 2010, 23:06

Re: Meine kleine Geschichte...

Beitrag von skimtura43 »

Heyho ihr alle, kennt ihr den Film "Homevideo"?

http://www.youtube.com/watch?v=GrlD5sEIjvQ Da fühlt man sich direkt in die Schulzeit zurückversetzt :cry:
chrissi1982de
Beiträge: 1
Registriert: Montag 2. Januar 2012, 19:15

Re: Meine kleine Geschichte...

Beitrag von chrissi1982de »

Hi skimtura43,

auch ich kann nicht behaupten, dass Deine Geschichte mich kaltlässt - im Gegenteil. Du bist jung und hast bereits jetzt schon einen mehr als steinigen Weg hinter Dir, aber noch einen langen Weg vor Dir, auf dem Du bestimmst, wie es weitergeht.

Du hast bereits sehr gut erkannt, wo Dein Problem liegt bzw. was alles falsch gelaufen ist bisher - herzlichen Glückwunsch!!! Das meine ich nicht ironisch...Selbsterkenntnis ist enorm wichtig.

Als ich 19 war hat sich meine damals beste Freundin umgebracht - in der Psychiatrie, d.h. dort, wo ihr eigentlich nach dem 1. Suizidversuch hätte geholfen werden müssen. Zwei Jahre zuvor war ich einzige Überlebende eines schweren Autounfalls mit insgesamt 4 Toten. Dabei sind meine zu dieser Zeit beste Freundin und ihre Mutter gestorben, die Unfallverursacher ebenfalls. Das war 1999.

Bei beiden Ereignissen habe ich oft daran gedacht, dass ich selbst nicht mehr leben möchte. Keine Hilfe durch Psychologen, keine Eltern, die mir gut zugeredet hätten - ich war beide Male alleine. Irgendwie habe ichs trotzdem geschafft, indem ich mich in meine Hobbys vergraben habe. Mein Plus - ich bin jemand, der wahnsinnig gut zuhören kann. Ich helfe, wo auch immer Hilfe notwendig ist - auch Leuten, die mich vorher tief enttäuscht haben. Ob es mitten in der Nacht ist, oder ich gerade im größten Stress stecke...ich bin da!

Meine Eltern leben noch, sind beide Mitte 50 - aber haben eine Einstellung....tiefstes Mittelalter, egoistisch, "jeder ist sich selbst der Nächste".

Mein Problem:
Ich war von klein auf das Sorgenkind Nr.1 - unfähig bzw. zu ängstlich, um soziale Bindungen einzugehen. Intelligent ja, aber durch den Druck meiner Eltern schnell als Außenseiterin abgestempelt - "unser Kind muss lernen, hat keine Zeit zum spielen". Folge: Irgendwann stand ich - abgesehen von meinen besten Freundinnen - schnell alleine da. Weil ich auch ziemlich ruhig bin, war das Interesse an mir sehr begrenzt.

Seit dem Unfall und dem Suizid habe ich es vermieden, mir eine beste Freundin zu suchen. Nur lose Bekanntschaften und nur wenige Leute, die ich nah genug an mich ranlasse.

Alleine bin ich nicht - aber ich lebe nur für andere, auf mich nehme ich dabei kaum Rücksicht. Nun habe ich eine unheilbare genetisch bedingte Krankheit, die mein Immunsystem praktisch lahmlegt. Unerträgliche Schmerzen, Schlafstörungen, Geschwüre, Lähmungen, Tumore usw...
Statt mich um mich selbst zu kümmern und mir helfen zu lassen, klammere ich mich an meiner Arbeit fest. Habe kaum noch Verabredungen, sage diese auch gerne ab - zuviel Nähe halte ich nicht aus. Einziger Lichtblick sind meine Kollegen und mein Chef!

Bis jetzt reichen meine Kräfte noch und das Leben scheint mir auch lebenswert genug. Meine Prognose...daran glaube ich nicht mehr. Ich genieße jeden Tag und mache das Beste draus. Und wenn ich nicht mehr kann... ich weiß, dass es Stellen gibt, die mir bei einer gewissen Entscheidung Unterstützung bieten.

Mein Tipp für Dich - urteile nicht zu hart über Dich selbst! Dein Chef hat Dich eingestellt, weil er an Deinen Leistungswillen und Dein Potenzial glaubt. Du schaffst es!!! Du hast Eltern, die dich zumindest teilweise verstehen. Fange an, mit kleinen Schritten. Mit wem verstehst Du Dich auf der Arbeit am Besten?

Wenn Du Lust hast, mit mir Kontakt zu halten - melde Dich einfach bei mir: 82schmidtc@googlemail.com

würde mich freuen, wenn Du Dich meldest.

LG, Chrissi
skimtura43
Beiträge: 16
Registriert: Dienstag 30. März 2010, 23:06

Re: Meine kleine Geschichte...

Beitrag von skimtura43 »

Hey vielen Dank für deine Antwort...Habe dir eine Mail und PN geschickt, aber keine Antwort erhalten :oops: Hoffe es ist alles in Ordnung?
Blindlings
Beiträge: 30
Registriert: Montag 26. Dezember 2011, 16:01

Re: Meine kleine Geschichte...

Beitrag von Blindlings »

nehme Venlafaxin 300mg und Seroquel 200mg zum schlafen
hej das ist meine Medikation :wink: kommt jetzt aber noch Lamotrigin dazu, meine letzte Hoffnung. Habe ebenfalls zwei Therapeuten, aber acht Klinikaufenthalte.

ich finde mich wieder in deinen Beiträgen, deshalb weiß ich einfach nicht, was ich dir kluges schreiben soll.

Viel Kraft.
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