Neuste Suizidmethode (Humour und Placebo-Effekte)

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DMLMS
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Neuste Suizidmethode (Humour und Placebo-Effekte)

Beitrag von DMLMS »

Soeben gesehen, leider kann ich die Meldung anderswo nicht finden:

http://portal.gmx.net/de/themen/gesundh ... illen.html

(cfl) - Liebeskummer stürzte einen US-Studenten in größte Nöte. Weil er nicht mehr leben wollte, schluckte er haufenweise Tabletten eines Antidepressivums. Was er nicht wusste: Er schluckte Medikamente ohne Wirkung.




Bei dem Amerikaner sackte der Blutdruck trotzdem dramatisch ab, weshalb er offenbar in eine Klinik eingeliefert wurde. Dort angekommen, konnten die Mediziner den Zustand des 26-Jährigen zunächst nicht stabilisieren. Wie die "Welt" berichtet, fanden die Ärzte etwas später heraus, dass ihr Patient Placebos geschluckt hatte. Der Student hatte an einer medizinischen Studie teilgenommen. Eine Hälfte der Probanden bekam das richtige Medikament, die andere Hälfte nur unwirksame Pillen. Zur letzteren Gruppe gehörte der Student

Als der liebeskranke Amerikaner davon erfuhr, sei er innerhalb kürzester Zeit ohne Beschwerden gewesen und war körperlich gesund, so die "Welt" weiter.

Der Zeitungsbericht bezieht sich auf einen Artikel des US-Fachmagazins "General Hospital Psychiatry". In dem amerikanischen Beitrag geht es nicht nur um einen konkreten Fall, sondern auch um den so genannten Nocebo-Effekt. Nocebo steht in der lateinische Sprache für "Ich werde schaden". Der dazugehörige Effekt stellt die negative Entsprechung des Placebo-Effekts dar.
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Wer also eigentlich harmlose Pillen mit einer negativen Erwartung schluckt, löst damit laut "Wikipedia" negative, krank machende Reaktionen aus. Diese schädliche Wirkung ist keineswegs ein seltener Fall, sondern sehr alltäglich. "Wer die Packungsbeilage genau liest, ein Gespräch mit dem Arzt oder Apotheker über Begleiterscheinungen führt oder Medienberichte zu einer neuen Erkältungswelle hört, kann schnell davon betroffen sein", bestätigt der Sprecher des Bayer-Konzerns Hartmut Alsfasser der "Welt".

Form und Farbe eines Medikaments könnten ebenfalls die Erwartungen von Patienten verschlechtern. "Gerade sensible oder depressive Menschen malen sich oft die schlimmsten Szenarien aus."

Für die Praxis hat das offenbar große Auswirkungen. Beschwerden könnten nämlich, so die "Welt", Symptome einer Krankheit, unspezifische Nebenwirkungen oder aber psychisch verursachte körperliche Folgen sein. Die Behandlung werde damit sehr schwierig. Verbindliche Aussagen über tatsächliche Risiken eines Medikaments würden durch den Nocebo-Effekt zum Dilemma.
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