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Grübeln und die Unfähigkeit zu Leben

Verfasst: Mittwoch 1. März 2017, 11:43
von glycerine
Mein Leben lief jetzt mal eine Weile ganz gut, aber mein Fundament war leider nicht sehr stabil, es war immer nur eine Winzigkeit nötig um wieder im Sumpf der Depression zu versinken.
Und wie könnte es auch anders sein, es wurde schlimmer, ich hatte nicht alles, aber etwas worauf man sich freuen kann. Das ist jetzt wieder vorbei, die vorherigen Umstände haben sich geändert.

Wisst ihr warum ich überhaupt davon rede? Weil ich auf einmal dasitze und mich selbst mit Gedankengrübeleien quäle. Ich stelle alles in Frage und will doch eigentlich nur bloß nichts mehr denken, am besten alles vergessen und ohne den Sinn des Lebens zu hinterfragen leben.

Ich kriege den ? nicht hoch, wurde mir vorgeworfen, ich sollte doch froh sein, dass es nicht schlimmer ist.

Mein Leben hängt nicht an einem Faden dünn wie Zahnseide, aber nicht weil ich glaube, dass es sich lohnt zu leben, sondern weil ich meiner Meinung nach keine andere Wahl habe.
Ich habe mal versucht mich zu erhängen, typisch, aber der Zufall wollte mir die Ruhe nicht vergönnen, ich wurde nicht mal bewußtlos. Mir sind dadurch auch leichte Schäden geblieben, ich kann nicht mehr wirklich auf dem Rücken liegen und gleichzeitig genug Luft bekommen, in der Nacht werde ich bestimmt manchmal auf dem Rücken liegen ohne dass ich es weiß und ich habe schon oft ein Gebet in den Himmel geschickt, dass ich doch bloß nicht mehr aufwachen will und genug hätte an Kampf und Quälerei. Da ich bis jetzt noch nicht gestorben bin, das bedeutet vermutlich, dass mich diese kleine Behinderung auch nicht umbringen wird, weil wenn die Luft knapp wird, dann macht der Körper automatisch irgendwelchen Bewegungen, damit es wieder klappt.

Ich zerfließe im Selbstmitleid und ich könnte mich hassen dafür, aber dafür habe ich keine Kraft, ich habe keine Kraft aufzustehen, tue es aber doch, ich habe keine Kraft weiterzumachen, aber es bleibt mir nichts anderes übrig, weil ich nicht mehr daran glaube, dass es eine sichere Methode gibt, die ich dann ernsthaft auch schaffen würde.

Guten Morgen liebe Sorgen
Habe mir gerade gedacht ob dieses Forum ein riesiger Giftschrank ist oder ob es mir gut tut, es ist wie mit einem Unfall, man kann nicht wegschauen, so geht es mir.

Re: Grübeln und die Unfähigkeit zu Leben

Verfasst: Mittwoch 1. März 2017, 12:51
von Verzweifelter
Ich bin mir auch unsicher, ob dieses Forum einen bekräftigt bei der Durchführung des Suizides oder nicht eher davon abbringt. Aus naheligenden Gründen ließt man hier ja nur über gescheiterte Versuche.
Typisches Erhängen steht bei mir ziemlich weit oben bei der Methodenwahl. Ich dachte bisher eigentlich, dass dort nichts schief gehen kann, wenn das Seil nicht reißt und man nicht zu schnell gefunden wird...

Re: Grübeln und die Unfähigkeit zu Leben

Verfasst: Mittwoch 1. März 2017, 13:08
von Dissolved_Alice
besser wäre ja:

Leben und die Unfähigkeit zu grübeln

...

ich kenns leider auch bloss andersrum und grübel wirklich sehr oft darüber WARUM ich bloss so unfähig bin einfach zu leben...
mur fehlt der antrieb...und zwar komplett...alles ist mir irgendwie immer zu viel oder zu anstrengend ....

Re: Grübeln und die Unfähigkeit zu Leben

Verfasst: Mittwoch 1. März 2017, 15:48
von Wechsel
Nicht mal bewusstlos beim typischen Erhängen? :shock:
Wie hast du dich denn wieder befreit?
Komisch, dass es da so unterschiedliche Erfahrungen gibt?
Gut, dass es nicht funktionierte, aber wie ist das möglich?

Re: Grübeln und die Unfähigkeit zu Leben

Verfasst: Mittwoch 1. März 2017, 15:52
von glycerine
Ich habe den Knoten nicht selbst gebunden, der Knoten ist das das bei mir schief ging, es stand eine Leiter nicht weit entfernt, die habe ich erreicht.

Re: Grübeln und die Unfähigkeit zu Leben

Verfasst: Montag 20. März 2017, 16:20
von coldtime
Atypisch erhängen wollt ich mal, nur nicht geklappt wie erwünscht. Entweder ich hab mich schlicht doof angestellt oder nicht ordentlich angestellt.
Seis drum

Re: Grübeln und die Unfähigkeit zu Leben

Verfasst: Montag 20. März 2017, 17:46
von lunar-x7
Beim atypischen Erhängen habe ich mich wohl auch zu doof angestellt. Sich selbst das Leben nehmen ist keineswegs einfach. Habe ich mir auch anders vorgestellt.

So ist es weiterhin ein Leben als Zombie. Weder tot noch lebendig. Ich hoffe jede Nacht vor dem Einschlafen, dass ich nicht mehr aufwache und stelle mir ständig die Frage, ob ich jetzt nur noch darauf warte eines natürlichen Todes zu sterben. Warten warten warten ...

... ja es ist die Unfähigkeit zu Leben. Was für eine elendige Qual.

Re: Grübeln und die Unfähigkeit zu Leben

Verfasst: Montag 20. März 2017, 21:10
von Last Escort
lunar-x7 hat geschrieben:B
So ist es weiterhin ein Leben als Zombie. Weder tot noch lebendig. Ich hoffe jede Nacht vor dem Einschlafen, dass ich nicht mehr aufwache und stelle mir ständig die Frage, ob ich jetzt nur noch darauf warte eines natürlichen Todes zu sterben. Warten warten warten ....
Sehr treffend formuliert. 100% Zustimmung bezogen auf mich.

Re: Grübeln und die Unfähigkeit zu Leben

Verfasst: Sonntag 30. April 2017, 21:44
von glycerine
Ich fühle mich auch sehe oft als Zombie, der nur darauf wartet eines natürlichen Todes zu sterben.

Re: Grübeln und die Unfähigkeit zu Leben

Verfasst: Sonntag 30. April 2017, 21:48
von glycerine
Im Frühjahr sterben anscheinend am meisten Suizidenten, vielleicht kommt da so ein Energieschub, der einem helfen könnte, aber bei mir kommt nur noch mehr Antriebslosigkeit

Re: Grübeln und die Unfähigkeit zu Leben

Verfasst: Sonntag 30. April 2017, 22:01
von Tornado
Ist das so ? Ich dachte immer dies sei über Weihnacht/Neujahr der Fall

Re: Grübeln und die Unfähigkeit zu Leben

Verfasst: Sonntag 30. April 2017, 22:08
von glycerine

Re: Grübeln und die Unfähigkeit zu Leben

Verfasst: Sonntag 30. April 2017, 22:09
von glycerine
Das dachte ich auch lange Zeit, aber anscheinend doch nicht.

Re: Grübeln und die Unfähigkeit zu Leben

Verfasst: Sonntag 30. April 2017, 23:00
von lunar-x7
Zitat: "In Deutschland findet alle Dreiviertel-Stunde ein Lebensmüder seine Erlösung".

Hm, finde das ist sehr schön geschrieben. Leider bin ich noch unerlöst ...

Re: Grübeln und die Unfähigkeit zu Leben

Verfasst: Sonntag 30. April 2017, 23:11
von Springer
Ich stelle mir das eher so vor, dass solche Worte ein zynischer Psychiater verfasst hat. Man könnte auch sagen ein Schwein.