Das erinnert mich so ein bisschen an die Geschichte von meinem ehemaligen besten Freund. Er hatte zunächst einen kleineren Job mit einer 30h-Woche also mit etwas Freizeit noch. Er hatte gute Kollegen, übersichtliche Aufgaben und nicht soviel Verantwortung und Stress wie seine Kollegen, die einen höheren Berufsstand hatten. Und sein Gehalt war auch nicht so schlecht, also er konnte gut von leben.Thorsten3210 hat geschrieben:Muss man absolut nicht. Und ich kann da aus eigener Erfahrung berichten. Als ich damals nach dem Studium meinen ersten Job antrat und allmählich gut Kohle verdiente, war ich da so richtig zufrieden ? Klare Antwort: Nein, denn mit zunehmenden Verdienst steigen natürlich auch die Ansprüche. Und mit ihnen die Probleme, die man sonst nicht hätte. Aus der Mietwohnung muss unbedingt ein eigenes Haus werden. 2 Mal im Jahr in Urlaub ist Pflicht, größeres Auto sowieso, und und....Jetzt wo nix mehr da ist (einzige Luxus ein 13 Jahre alter Kleinwagen) wird das Leben übersichtlicher, die Wünsche deutlich kleiner. Aber auch alles irgendwie enspannter. Ich finde, Konsumverzicht wirkt Alltagszwängen entgegen und führt langfristig zu einem selbstbestimmteren, erfüllteren Leben. Allerdings dass man hier im Suizidforum gelandet ist hat noch wieder andere Ursachen, die mit Kohle nix zu tun haben, zumindest bei mir.Thanatos hat geschrieben:Nur, muss man an den üblichen Albernheiten teilnehmen?
Aber irgendwann war ihm das nicht genug. Er wollte dann auch beruflich aufsteigen obwohl ich ihm vor den Konsequenzen (40h-Woche, keine Freizeit mehr, mehr Verantwortung, mehr Stress usw.) gewarnt hatte. Aber er wollte nicht hören. Schon nach wenigen Tagen in seinem neuen Berufsstatus habe ich gemerkt dass ihn alles nur noch nervt. Anfangs hatte er aber versucht mir das noch schön zu reden. Aber irgendwann verschlechterte sich bei ihm alles, auch sein Verhältnis zu den ehemals guten Kollegen. Irgendwann konnte er psychisch nicht mehr und musste den Job kündigen. Und das alles nur weil er etwas mehr Geld wollte. Und ich dachte so, man wärst du doch einfach in deinem alten Berufsstand geblieben. Dann hätte er diese Probleme und den Jobverlust nie gehabt.
Was nicht heißen soll, dass ich da Schadenfreude empfunden habe. Aber so einen kleinen Gedanken wie, „hach ich hatte mal wieder Recht“, konnte ich mir dann doch nicht verkneifen.