Mit "studiert" meine ich kein Universitaetsstudium, sondern eine ernsthafte Auseinandersetzung. Mit den ganzen bekannten Philosophen, Phaidon von Platon etwa ist sehr empfehlenswret. Und solange die Philosophie das Geruest ist, an den man sich festhalten kann (und das brauchen wir alle) ist es ja auch legitim.Thanatos hat geschrieben:Ich muss es wieder kurz machen, was insofern nicht schlimm ist, da ich sowieso mit dem meisten, was du hier schreibst, übereinstimme.
Auch ich wollte immer schon erkennen, „was die Welt im Innersten zusammenhält“. Aber erst recht spät begann ich, systematisch nach Antworten zu suchen. Wirklich überzeugende „letzte Antworten“ (Gewissheiten) gibt es nicht, wie du weißt, wenn du „alle studiert“ hast (hast du tatsächlich Philosophie studiert?), aber meine systematische Suche brachte mich zu (vorläufigen) Ergebnissen und dadurch zu einer Lebensweise, die ich viel eher akzeptieren kann als das oberflächliche Leben, das die meisten meiner Mitmenschen führen und das ich früher auch führte.
Ich fühle mich seither einfach besser, und eben weil die Philosophie keine letzten Antworten bereithält, kann ich das Spielchen bis ans Lebensende fortsetzen. Die Philosophie hat mich jedenfalls noch nie gelangweilt.
Wenn man mir stichhaltig beweisen könnte, dass ich einen „völlig freien“ (na, so einen wohl nicht) Willen habe? ....., wäre ich vielleicht mal kurz frustriert, würde aber anschließend auch nicht anders weiterleben.
Dass Freud heute kaum noch richtig für ernst genommen wird, ist mir klar. Aber dennoch hat er ein paar schlaue Dinge gesagt, finde ich. Übrigens werden die Phasen der kindlichen Entwicklung nach Freud heute noch bei der pädagogischen Ausbildung gelehrt, wie ich vor noch nicht langer Zeit von einer angehenden Erzieherin erfuhr. Das hätte ich nicht gedacht.
Schopenhauers „Welt als Wille und Vorstellung“ würde mich heute auch nicht mehr interessieren, aber seine „Preisschrift über die Freiheit des Willens“ finde ich immer noch lesenswert.
Freundin? Ja, vorhanden. Lustigerweise ist die – im Vergleich zu mir – noch relativ junge Dame seit einigen Monaten ein Fan von Schopenhauer. Das ist nicht meine Schuld!
Okay, wie war das Thema des Threads? „...Motivierung nötig“. Vielleicht kannst du mal etwas dazu sagen, damit wir nicht wegen Verfehlung des Themas gerügt werden.
Jetzt aber genug für heute....
Ja, dann liebt euch ernstlich, auch wenn es Auseinandersetzungen gibt, das ist Teil des Ernst nehmens.
Langeweile kann toedlich sein....deshalb habe ich mir den Strang auch angeklickt.
Lassen wir mal Extrembeispiele wie Gefeangnis und Isolationshaft aussen vor.
Im Normalleben duerfte es keine Langeweile geben. In jenem Moment,wo ich eine Motivierung von aussen brauche, mache ich mich abhaengig, entwickle ich kein eigenes Ich, kein Selbstwert, keine Autostimmulacion. (Wenn Mama mich jetzt nicht gleich weckt,komme ich zu spaet zur Schule...)
Wer sich langweilt, in einer Welt, die voller unendlicher Reize ist, der will diese Reize nicht wahrnehmen und der will seine Sinne nicht oeffnen.
Das sage ich jetzt erst mal einfach so dahin. Autisten und Depressive klammere ich dabei auch aus.
Ich bin ein Gegner von allen Motivierungen die von aussen an mich herangetreten werden. Weil, wenn es nicht in mir ist, bricht es wieder zusammen.
Ich glaube, man muss sich innerlich beruehren lassen.