Antriebslosigkeit, zu nichts zu gebrauchen

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glycerine

Antriebslosigkeit, zu nichts zu gebrauchen

Beitrag von glycerine »

Ich mache fast nichts sinnvolles am Tag, ich sitze nur vor dem Computer weil ich ja nicht immer schlafen kann. Ich habe weder Arbeit noch eine Liebesbeziehung und die Gesundheit ist ein Graus.
Ich bin ja schon froh wenn ich es mal zum Spazieren gehen schaffe, meistens bleibe ich im Haus und bewege mich nicht mehr als 500 Schritte am Tag.
Ich glaube bei mir ist Hopfen und Malz verloren, ich wüsste nicht wo da ein Sinn dahinter steckt dass man sich jeden Tag nur quält um den Tag zu überstehen, ich frage in Richtung Verwantwortlichen Politikern ob es denn wirklich immer sein muss dass man sein Leben bis zum natürlichen Tode lebt, gibt es nicht ein Recht auf Selbstbestimmtheit?

Ich leide unter einer wahnhaften paranoiden Schizophrenie mit ausgeprägter Negativsymptomatik. Danke an alle die mich zum Leben zwingen.
Hunk
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Re: Antriebslosigkeit, zu nichts zu gebrauchen

Beitrag von Hunk »

Da sprichst du mir aus der Seele. Ich hätte auch gern die Möglichkeit, wenn es zu schlimm wird, zu gehen.
Naja aber es ist jetzt ist es halt so.
Wird sich auch so schnell nicht ändern.
Hunk
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Re: Antriebslosigkeit, zu nichts zu gebrauchen

Beitrag von Hunk »

Du solltest vielleicht wirklich deinen Abgeordneten anschreiben.
Ich sag nicht "ja bring dich um" versteh mich nicht falsch.
Aber ich denke es kann ein letzter Ausweg sein wenn es wirklich schlimm kommt.
glycerine

Re: Antriebslosigkeit, zu nichts zu gebrauchen

Beitrag von glycerine »

Ich wohne nicht in der Schweiz, es gibt in meinem Land keinen assistierten Suizid, was sollen mir da die Politiker helfen, es müsste schon das Gesetz geändert werden. Aber ich bin beim Überlegen, ob ich Mitglied von Dignitas werde, man will ja eine Option haben später mal.
toens
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Re: Antriebslosigkeit, zu nichts zu gebrauchen

Beitrag von toens »

Geht mir genauso :( :( :(
Lichtglanzable
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Re: Antriebslosigkeit, zu nichts zu gebrauchen

Beitrag von Lichtglanzable »

glycerine hat geschrieben: Danke an alle die mich zum Leben zwingen.
War das ironisch gemeint?
glycerine hat geschrieben:Ich mache fast nichts sinnvolles am Tag, ich sitze nur vor dem Computer weil ich ja nicht immer schlafen kann. Ich habe weder Arbeit noch eine Liebesbeziehung und die Gesundheit ist ein Graus.
Hast du Hobbys oder hattest du Hobbys früher?
In so einer Situation, in der du gerade steckst, braucht man Beschäftigung und Ablenkung, so weit es möglich ist. Sonst fällt einem regelmäßig die Decke auf den Kopf und man versumpft.

Ich bin auch momentan ohne eine Arbeit und es ist echt manchmal eine Mühe den Tag sinnvoll zu gestalten und auszufüllen. Ich versuche meinem Leben einen Rahmen zu geben und den Tagesinhalt mit gemischten Aktivitäten zu füllen. Langeweile habe aber auch ich ab und zu und meine Gedanken kreisen immer wieder um bestimmte Themen.

Antriebslosigkeit kann ich nur mit Ermutigung, Motivation und Aktivierung bekämpfen. Und es ist ein K(r)ampf!

Vielleicht hilft dir (und anderen) das ein wenig...
Thorsten3210
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Re: Antriebslosigkeit, zu nichts zu gebrauchen

Beitrag von Thorsten3210 »

Antriebslosigkeit ist für mich eines der quälendsten Symtome der Depression (habe ich auch). Man kann sich zu absolut nichts aufraffen, nicht mal z.B. den kleinen Abwasch machen oder einkaufen gehen. Man hockt die meiste Zeit vorm PC. Ich hatte mir einen Ratgeber bzw. ein Selbsthilfebuch gegen Depressionen gekauft, dort steht in dem Kapitel über "Antrieblosigkeit", dass man sich eine kleine (!) Aufgabe stellen soll , und sich zur Erledigung dieser Aufgabe zwingen. Denn nachdem man diese Aufgabe erledigt hat, fühlt man sich etwas besser, und kann sich die nächste kleine Aufgabe vornehmen. Die Aufgaben werden dann allmählich immer anspruchsvoller. Ideal wäre es, sich abends einen Aufgabenplan für den nächsten Tag zu machen.
glycerine

Re: Antriebslosigkeit, zu nichts zu gebrauchen

Beitrag von glycerine »

Dass ich bedanke dass man mich zum Leben zwingt, ist natürlich ironisch gemeint, ich hasse diese verlogene Gesellschaft, die es zwar nicht zulässt dass man Sterbehilfe bekommt, wenn man sie denn will. Ich bin mir sicher vielen bin ich nicht recht auf der Welt, weil ich das System nur belaste. Viele die ich kenne, die sehen mich nur als faules Etwas, dass sich einfach nur zu blöd anstellt um klarzukommen, die glauben dass ich gefälligst arbeiten gehen soll. Insgeheim wäre es ihnen wohl lieber wenn ich nicht leben würde, aber wenn es ums Thema Sterbehilfe für psychisch Kranke geht, dann sind eben gaanz andere an den Machtzentren, es wäre auch fatal für diejenigen die leben wollen, aber von den Angehörigen dazu ermutigt würden. Ich gebe zu, das Thema hat einen fiesen Beigeschmack, wenn es denn möglich wäre, an einem Automaten die Mittel erster Wahl zu bekommen, könnte das fatale Auswirkungen auf die ganze Gesellschaft haben. So krass ist es natürlich noch nicht und wird es nie werden, aber was würde so eine Legalisierung für Alle bedeuten. Es kriegen eben nur bestimmte Menschen wirklich Hilfe was das anbelangt und ich wäre dafür es für mehr als es jetzt ist freizugeben.

Ob ich mal Hobbies hatte, ich denke schon, ich hatte mal sowas wie ein normales Leben.
Sehr sauer bin ich auch auf die Forschung, weil sie keine Heilungsversuche unternimmt, völlig durch die Pharmaindustrie bestimmt wird

Danke für eure Beiträge, ich werde in Zukunft meine beiträge auch nicht mehr löschen, weil das bedeuten würde, dass eure Beiträge mir nichts bedeuten, das war ein Riesen Fehler,alte Beiträge zu löschen
Thorsten3210
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Re: Antriebslosigkeit, zu nichts zu gebrauchen

Beitrag von Thorsten3210 »

Das Problem ist, dass Du hier in Deutschland in einer absoluten Leistungsgesellschaft lebst, kranke Menschen haben da keine Lobby und werden ausgegrenzt. Beruflich sowiso, aber auch privat. Die Freunde verabschieden sich nach und nach, weil sie mit Dir als Kranken nichts anfangen können. Man vereinsamt allmählich. Und bei psychischen Krankheiten ist es noch schlimmer: man sieht ja äusserlich nichts, und wird mit der psych. Krankheit nicht mal ernstgenommen - im Gegensatz zu einem soliden Beinbruch.

Ich empfehle Dir im Übrigen sehr die ARD-Doku "Wer hilft mir beim Sterben?", die die versch. Aspekte zu dem Thema gut aufzeigt.

http://www.ardmediathek.de/tv/Reportage ... d=30814294
Lichtglanzable
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Re: Antriebslosigkeit, zu nichts zu gebrauchen

Beitrag von Lichtglanzable »

glycerine hat geschrieben:Dass ich bedanke dass man mich zum Leben zwingt, ist natürlich ironisch gemeint, ich hasse diese verlogene Gesellschaft, die es zwar nicht zulässt dass man Sterbehilfe bekommt, wenn man sie denn will.

Ob ich mal Hobbies hatte, ich denke schon, ich hatte mal sowas wie ein normales Leben.
Sehr sauer bin ich auch auf die Forschung, weil sie keine Heilungsversuche unternimmt, völlig durch die Pharmaindustrie bestimmt wird

Danke für eure Beiträge, ich werde in Zukunft meine beiträge auch nicht mehr löschen, weil das bedeuten würde, dass eure Beiträge mir nichts bedeuten, das war ein Riesen Fehler,alte Beiträge zu löschen

Ja, die Forschung und die Pharmalobby...
Wenn Pharmafirmen viel Umsatz mit Psychopharmaka machen, wären sie dann nicht schön blöd ihre Melkkuh Patient so einfach gesunden zu lassen? Da werde ich auch sauer, weil viele Patienten diese Medikamente gar nicht bräuchten und nur durch deren Einnahme andere, weitere nehmen müssen, weil Psychopharmaka natürlich Nebenwirkungen haben.
LG, Lichtglanzable
Forlorn
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Re: Antriebslosigkeit, zu nichts zu gebrauchen

Beitrag von Forlorn »

glycerine hat geschrieben:Ich mache fast nichts sinnvolles am Tag, ich sitze nur vor dem Computer weil ich ja nicht immer schlafen kann. Ich habe weder Arbeit noch eine Liebesbeziehung und die Gesundheit ist ein Graus.
Ich bin ja schon froh wenn ich es mal zum Spazieren gehen schaffe, meistens bleibe ich im Haus und bewege mich nicht mehr als 500 Schritte am Tag.
Ich glaube bei mir ist Hopfen und Malz verloren, ich wüsste nicht wo da ein Sinn dahinter steckt dass man sich jeden Tag nur quält um den Tag zu überstehen.....
So lebe ich schon einige Jahre. Ich lebe zwar in einer Beziehung, aber kann schon lange nicht mehr arbeiten. Oft frage ich mich, warum ich kein "normales" Leben habe, warum gerade ich dieses Los gezogen habe. Mein Gedankenkarussell läuft täglich im Hochbetrieb. Ich bin froh, dass niemand Gedanken lesen kann, denn sonst würde ich wahrscheinlich in der Geschlossenen landen. Jeden Tag wünsche ich mir, dass ich mit jemandem tauschen könnte, der sterben musste.
Ich bin sehr emotional und viele Sachen die ich lese oder schaue, ziehen mich runter und machen mich traurig. An den Tagen, an denen ich extrem tief im schwarzen Loch sitze, ist es so, dass ich einiges gar nicht anschauen oder lesen kann, weil ich sofort anfange zu weinen und ich noch tiefer ins Loch falle.
Ich habe schon vor langer Zeit resigniert. Ich würde gerne etwas ändern, aber ich kann es nicht bzw. ich schaffe es nicht.

Lichtglanzable hat geschrieben: Hast du Hobbys oder hattest du Hobbys früher?
In so einer Situation, in der du gerade steckst, braucht man Beschäftigung und Ablenkung, so weit es möglich ist. Sonst fällt einem regelmäßig die Decke auf den Kopf und man versumpft.

Ich bin auch momentan ohne eine Arbeit und es ist echt manchmal eine Mühe den Tag sinnvoll zu gestalten und auszufüllen. Ich versuche meinem Leben einen Rahmen zu geben und den Tagesinhalt mit gemischten Aktivitäten zu füllen. Langeweile habe aber auch ich ab und zu und meine Gedanken kreisen immer wieder um bestimmte Themen.

Antriebslosigkeit kann ich nur mit Ermutigung, Motivation und Aktivierung bekämpfen. Und es ist ein K(r)ampf!
Ich hatte auch mal Hobbys. Das man sich beschäftigen und ablenken sollte stimmt schon, aber da kommt das berühmte aber ;) Was soll man denn machen, wenn man sich nicht aufraffen kann etwas zu machen? Und man zudem auch gar kein Interesse hat Dinge zu machen. Ich habe jede Menge Sache in meinen Schränken. Damit könnte ich mich wochenlang beschäftigen. Aber ich habe keine Lust etwas davon zu machen. Nicht weil ich faul bin, sondern weil es mir kein Spaß macht. Vor 10 Jahren habe ich das alles total gerne gemacht. Ich habe gemalt (Keilrahmenbilder), gepuzzelt wie ein Weltmeister und gebastelt. All das, der Spaß und die Freude daran sind weg. Ich finde es ehrlich gesagt schei.... das es weg ist. Vor ca. 2 Monaten habe ich mein Puzzlebrett rausgekramt, mir ein Puzzle geschnappt und angefangen zu puzzeln. Spaß hat es absolut nicht gemacht, aber ich habe mich gezwungen es zu tun. Ungefähr 1 Stunde habe ich durchgehalten. Es waren ca. 3-4 Tage an denen ich jeweils 30-60 Minuten gepuzzelt habe. Und nun liegt es abgedeckt auf dem Wohnzimmertisch und wartet darauf fertig gepuzzelt zu werden. Ich kann mich nicht aufraffen weiter zu puzzeln.
Und so ist es mit allem. Es mag sich brutal anhören, aber mittlerweile denke ich schon so, dass ich mir einen Finger oder sogar die ganze Hand abhacken lassen würde, damit ich wieder gesund sein könnte.

Thorsten3210 hat geschrieben:Antriebslosigkeit ist für mich eines der quälendsten Symtome der Depression (habe ich auch). Man kann sich zu absolut nichts aufraffen, nicht mal z.B. den kleinen Abwasch machen oder einkaufen gehen. Man hockt die meiste Zeit vorm PC. .....
Und genau das ist es, was Menschen die Antriebslosigkeit nicht selbst schon erlebt haben niemals verstehen werden. Es sind selbst die kleinsten Dinge die einem schwerfallen. Als ob man von einem Magnet zu Boden gezogen wird. Es geht einfach nicht.

Thorsten3210 hat geschrieben:Das Problem ist, dass Du hier in Deutschland in einer absoluten Leistungsgesellschaft lebst, kranke Menschen haben da keine Lobby und werden ausgegrenzt. Beruflich sowiso, aber auch privat. Die Freunde verabschieden sich nach und nach, weil sie mit Dir als Kranken nichts anfangen können. Man vereinsamt allmählich. Und bei psychischen Krankheiten ist es noch schlimmer: man sieht ja äusserlich nichts, und wird mit der psych. Krankheit nicht mal ernstgenommen - im Gegensatz zu einem soliden Beinbruch.
Genau. Man sieht äußerlich nichts und genau das ist das Problem. Leider. Als ich vor ca. 11 Jahren aufgrund meiner psychischen Erkrankung einen Krankenschein hatte, habe ich mir vom Arzt ein Attest (für ein kleines Stück Papier 10 Euro :( ) ausstellen lassen, dass er mir Spaziergänge empfiehlt. Ich war Postbotin und wenn ich unterwegs war, sahen mich sämtliche Kollegen. Und da ich keine Lust hatte deswegen beim Chef anzutanzen, habe ich mir eben ein Attest besorgt. Es ist doch sehr traurig, dass man so eine Vor­sichts­maß­nah­me treffen muss.
Das der Freundeskreis immer weiter schrumpft bis keiner mehr da ist, ist ebenfalls traurig. Und obwohl ich in einer Beziehung lebe, ist die Einsamkeit mittlerweile mein Begleiter :cry:
Thorsten3210
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Re: Antriebslosigkeit, zu nichts zu gebrauchen

Beitrag von Thorsten3210 »

Forlorn hat geschrieben:Jeden Tag wünsche ich mir, dass ich mit jemandem tauschen könnte, der sterben musste.
Hört sich makaber an, aber ich hab sogar schon gedacht, wenn irgendwo ein Flugzeug abstürzt: schade, dass ich kein Ticket für diesen Flug gebucht habe :evil: . Denn es wäre ein schneller Tod gewesen, und aus größer Höhe ist es zu 100% tödlich, und man stirbt nicht alleine. Soweit ist es also schon.
Forlorn hat geschrieben:Ich lebe zwar in einer Beziehung, aber kann schon lange nicht mehr arbeiten.
Wenigstens eines von beiden hast Du, das ist schon besser, als arbeitslos und alleine durchs Leben gehen zu müssen. Daran solltest Du unbedingt festhalten, auch wenn es nicht gegen die innere Einsamkeit schützt. Aber zumindest die äussere Einsamkeit wird abgemildert. Man muss sich ber der berufliche Situation sowiso fragen, geht da überhaupt noch was, oder ist es endgültig damit vorbei, und Zeit für eine Erwerbsminderungsrente bzw. (wenn man alt genug ist) eine vorgezogene Altersrente. Denn sich dauernd vergeblich bzw. alibimäßig fürs Jobcenter um Stellen zu bemühen, deren Anforderungen man sowieso gar nicht ausfüllen kann, ist zusätzlich äusserst frustrierend. Geht ja schon soweit, dass man sich fast schon über eine Absage freut,verrückte Welt. :roll:
Abendstern
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Re: Antriebslosigkeit, zu nichts zu gebrauchen

Beitrag von Abendstern »

Thorsten3210 hat geschrieben:
Forlorn hat geschrieben:Jeden Tag wünsche ich mir, dass ich mit jemandem tauschen könnte, der sterben musste.
Hört sich makaber an, aber ich hab sogar schon gedacht, wenn irgendwo ein Flugzeug abstürzt: schade, dass ich kein Ticket für diesen Flug gebucht habe :evil: . Denn es wäre ein schneller Tod gewesen, und aus größer Höhe ist es zu 100% tödlich, und man stirbt nicht alleine. Soweit ist es also schon.
Diese Gedanken kenne ich ebenfalls. Ich frage mich oft, weshalb nicht einfach ich anstelle glücklicher Menschen aus dem Leben gerissen werde... Meiner Mutter würde es zwar das Herz brechen, aber sonst wäre ich kein großer Verlust für niemanden. Einige wären vielleicht ein wenig traurig, aber schon am nächsten Tag würde das Leben weitergehen und bald wäre ich vergessen... Wer heute nicht zu mir stehen kann, für den kann es auch kein großer Verlust sein, wenn ich nicht mehr da bin. Aber nein, ich lebe und lebe und lebe... Und frage mich wofür, wozu, weshalb... Dabei war ich einmal ein Mensch mit großen Träumen und Ambitionen. Manchmal flackert wieder ein wenig davon auf, besonders, wenn ich mir für ein paar Stunden so etwas wie soziale Eingebundenheit einbilden darf ... aber im nächsten Moment schon bin ich wieder für Tage so alleine, daß es außer meine Katzen niemanden gibt, mit dem ich mich unterhalten könnte... Wie soll man da je wieder auf die Beine kommen... Dabei wäre ich ein Mensch, der nach wie vor viel Potential in sich tragen würde, der schon oft viele Pläne und Zukunftsvisionen an seine Umgebung herangetragen hat und mehr als bereit ist, aus einer sch*** Situation das Beste zu machen. Aber in dieser Gesellschaft ist offenbar einfach jeder sich selbst der nächste... Wenn man einem Menschen, der am Boden liegt und wieder aufstehen möchte, noch nicht einmal eine Chance dazu gibt - selbst wenn man dies mit dem kleinen Finger bewerkstelligen könnte, wenn man nur wollte... Und da beginnt der Teufelskreis wieder von vorne, der mir dieses Gefühl der unendlichen Sinnlosigkeit gibt...
Thorsten3210
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Re: Antriebslosigkeit, zu nichts zu gebrauchen

Beitrag von Thorsten3210 »

Abendstern hat geschrieben:Manchmal flackert wieder ein wenig davon auf, besonders, wenn ich mir für ein paar Stunden so etwas wie soziale Eingebundenheit einbilden darf
Genau das ist es, was mich am Leben hält. Eben diese Stunden oder Tage, an denen das Leben nicht ganz so schlimm ist, die Einsamkeit nicht ganz so groß, die Schmerzen nicht ganz so stark. Vielleicht hatte man ein gutes Gespräch, was wieder etwas Mut gegeben hat ? Ich empfinde die Gesellschaft als sehr kalt, jeder kümmert sich nur um seinen Kram und seine Probleme. Mit zunehmenden Alter brechen auch die sozialen Kontakte und Freundschaften weg, das schmerzt noch zusätzlich. Nur noch Kohle verdienen zählt, wer kauft sich als nächstes ein Haus ? Wehe Du kannst da nicht mithalten, z.B. durch Krankheit, dann bist Du schnell aussen vor und allein. Und die Einsamkeit verschlimmert ja auch Depression, Schmerzen oder Angst.
glycerine

Re: Antriebslosigkeit, zu nichts zu gebrauchen

Beitrag von glycerine »

Ich schaffe meist fast gar nichts, ich vegetiere vor mich hin, ich würde gerne gesund sein und Energie haben, aber dieses Leben scheint mein Schicksal zu sein. Das Leben ist mit sehr viel leiden verbunden, ich hoffe immer noch auf ein Wunder in der Gesetzgebung, die einen sicheren Abgang realisiert.

Habe keine Nerven für alle meine Herausforderungen des Alltags, aber wer fragt einen denn schon, ob man klarkommt.
Wenn es jemand tut, dann wollen sie die Wahrheit gar nicht hören.

Ich höre Stimmen in der Nacht, sie hassen mich, ob sie real sind ist schwer zu sagen, möglich wäre es, aber sie wollen eh keine Antwort von mir. Von daher...

Ich habe schlechte Erfahrungen mit Menschen, sie sind oft so böse in Wirklichkeit und fühlen sich als wären sie Engel.
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