Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

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Girlxxx

Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Girlxxx »

Peterchen hat geschrieben:
Girlxxx hat geschrieben:
Peterchen hat geschrieben:
Falsch. Ich finde, dass eine Gesellschaft die Interesse an ihren Bürgern hat, auch dafür Sorge tragen würde ob ein Entscheid eines Betreffenden in seinem wirklichen Interesse ist.
Das gilt nur insofern, als die Gesellschaft keine Suizid-Mittel an nicht-entscheidungsfähige Personen abgeben sollte. Wenn aber jemand zurechnungsfähig ist, dann hat er auch das Recht, eine unkluge Entscheidung zu treffen. Rauchen dient z.B. nicht dem rationalen Eigeninteresse, aber ich halte nichts von einem Staat, der Menschen in dieser Hinsicht bevormundet.
Du definierst Zurechnungsfähig hier willkürlich so, dass es unkluge Entscheidungen beinhalten kann. Wie begründest du das? Natürlich dient das Rauchen dem aufgeklärten Eigeninteresse, solange man die Folgen des Weiterrauchens oder Aufhörens auf realistischer Basis gegeneinander abwägt und sich dann dennoch für das Weiterrauchen entscheidet (dass die wenigsten Raucher so verfahren, dürfte klar sein). Anders wenn man erkennt, dass man zwar aufhören wollen würde nach Abwägung der relevanten Aspekte, es aber faktisch nicht kann oder aber eine solche Abwägung schon gar nicht macht (im Falle des Rauchens würde man solche `Ignoranz` tolerieren, nicht weil es `aufgeklärt` wäre, sondern z.B. schon schlicht nicht nachweisbar ist...wobei man Anstrengungen in diese Richtung durchaus unternimmt, z.B. Warnungen oder Bilder auf Zigarettenpackungen...der dadurch ausgelöste Stress wird am besten mit einer Zigarette besänftigt...).
Auf alle Fälle wäre mir eine `anarchische` Gesellschaft die bedingungslos Suizidmethoden bereitstellte sehr suspekt (ja, ich könnte mir eine solche nur als grauenhaft vorstellen). Freilich: in welchem Fall ein Entscheid im aufgeklärten Interesse des Betreffenden ist, ist die ganz andere Frage. Es bedarf möglichst objektiv handhabbare Kriterien etc. (die ja durchaus bereits so in Geltung sind, z.B. bei Dignitas). Inwiefern diese weniger restriktiv sein sollen, wäre dann sicherlich auch diskutierbar.
Die einzige legitime Bedingung ist in meinen Augen die intakte Entscheidungsfähigkeit der Person. Und man könnte noch eine Wartefrist von einigen Monaten (von der man bei schweren körperlichen Krankheiten absehen könnte) einbauen. Letztlich sollte aber jeder, der sterben will, auf humane Weise sterben dürfen. Ich halte nichts von einem Staat, der festlegt, mit welchem Leid man gefälligst weiterzuleben hat.
Ja, aber damit ist man bereits im Bereich der Formulierung wirklich konkreter Kriterien, welche, was deine Antwort impliziert, eben auf `aufgeklärtem Eigeninteresse` zu beruhen haben. Auch hier verwendest du übrigens die leere Floskel `letztlich` (wie schon in einem Beitrag zuvor).
Peterchen
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Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Peterchen »

Girlxxx hat geschrieben:
Peterchen hat geschrieben: Entschuldigung, aber das ist realitätsferner Quatsch. Die allermeisten Menschen wollen nicht einfach einen "netten" Partner, sondern einen Partner mit attraktiven Eigenschaften. Aussehen, Intelligenz, Erfolg und körperliche Intaktheit spielen bei der Partnerwahl eine große Rolle. Man spricht nicht umsonst von sexueller Selektion. Die Partnerwahl ist eben nicht zuletzt eine brutale Auslese, und durch eine schwere Krankheit oder Behinderung sinkt der Marktwert eines Menschen ins Bodenlose.
Na ja, wäre interessant zu sehen ob Menschen die die von dir genannten Eigenschaften wenig ausgeprägt besitzen, weniger Beziehungen haben bzw. weniger Nachkommen haben. Die sexuelle Selektion unbedarft auf moderne Gesellschaften bzw. grosse menschliche Soziäteten zu übertragen ist irrig. Problematisch wird es bei Menschen ja darum weil Menschen die z.B. selber hässlich sind nichts desto trotz einen attraktiven Wollen.
Richtig ist: Für jede Sorte Mensch gibt es auf der anderen Seite ein Äquivalent. Aber wie du schon sagst: Viele Hässliche wollen keinen hässlichen Partner, viele Behinderte keinen behinderten usw. Und deshalb - und weil wir es hier mit Randgruppen zu tun haben, die sich schwerer finden - wird es auch für Menschen, die dafür offen wären, schwer, einen Partner zu finden.

Aber ich kann auch jeden verstehen, der sagt: Sowas kaputtes wie mich will ich nicht an meiner Seite.
Quatsch. Es ist doch hinlänglich bekannt, dass die biologische Evolution und Selektion von der kulturellen vielfach auszuhebeln ist und wird (gerade der Wunsch überhaupt Kinder zu haben!!). Ausdrücke wie `letztlich` sind ja reine Verlegenheitsausdrücke die nichts erklären sondern nur dogmatisch voraussetzen..
Nicht zickig werden, bitte ;) Die Möglichkeit, Biologie durch Kultur zu überwinden, halte ich für überschätzt. Gerade die Partnersuche funktioniert immer noch nach sehr primitiven Gesetzmäßigkeiten.

Dass viele Menschen heute keine Kinder kriegen, liegt daran, dass die Fortpflanzung in der Natur auf dem Sexualtrieb beruht, und dieser sich durch die modernen Verhütungsmittel quasi im Leerlauf bewegt. Das spricht aber nicht dagegen, dass der Geschlechtstrieb immer noch Gesetzmäßigkeiten folgt, die in der Natur der Auswahl von guten Genen dienen.
Korrekt, und letzteres geschieht auch in der Regel. Dass Behinderungen, je nach Art der Behinderung, ihre impliziten Gründe haben, dass Beziehungen erschwert werden, die rein gar nichts mit evolutionärer Auslese zu tun haben, ist doch augenscheinlich. Natürlich spielen evolutionäre Verhaltensweisen beim Menschen vielfach noch eine massgebliche Rolle, aber wer sich für jedes Verhalten a priori darauf stützt, wird unweigerlich gegebene Sachverhalte ausblenden müssen, oder aber recht phantasievollen Ableitungen heranziehen müssen (gerade weil die Soziobiologie die Tendenz besitzt nicht falsifizierbar zu sein, müssen deren Thesen schon sehr gut empirisch gestützt sein, um überhaupt in Erwägung gezogen zu werden).
Man kann nicht jeden Aspekt unseres Verhaltens soziobiologisch erklären. Aber die Partnerwahl ist nun mal ein Beispiel, wo das sehr gut funktioniert. Dass die meisten Menschen eine Behinderung oder körperliche Deformation als unattraktiv empfinden, kann man besser mit Evolution als mit Kultur erklären.
Peterchen
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Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Peterchen »

Girlxxx hat geschrieben: Du definierst Zurechnungsfähig hier willkürlich so, dass es unkluge Entscheidungen beinhalten kann. Wie begründest du das?
Ich orientiere mich erst mal den üblichen Kriterien der Entscheidungsfähigkeit. Normalerweise halten wir Menschen, die die Folgen ihrer Handlung einschätzen können, die nicht an Schwachsinn oder Wahnvorstellungen leiden, die über Gründe reflektieren können usw. für entscheidungsfähig und billigen ihnen auch das Recht zu, eine schlechte Entscheidung zu treffen. Ein ungesundes Leben zu führen, den falschen Partner zu heiraten, eine medizinische Behandlung zu verweigern usw. Ich sehe keinen Grund, beim Suizid andere Kriterien anzuwenden.
Ja, aber damit ist man bereits im Bereich der Formulierung wirklich konkreter Kriterien, welche, was deine Antwort impliziert, eben auf `aufgeklärtem Eigeninteresse` zu beruhen haben. Auch hier verwendest du übrigens die leere Floskel `letztlich` (wie schon in einem Beitrag zuvor).
Eine Wartefrist wäre ja kein (Ausschluss)Kriterium in dem Sinne, dass manche gar nicht sterben dürften.
Girlxxx

Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Girlxxx »

Girlxxx hat geschrieben:
Peterchen hat geschrieben: Na ja, wäre interessant zu sehen ob Menschen die die von dir genannten Eigenschaften wenig ausgeprägt besitzen, weniger Beziehungen haben bzw. weniger Nachkommen haben. Die sexuelle Selektion unbedarft auf moderne Gesellschaften bzw. grosse menschliche Soziäteten zu übertragen ist irrig. Problematisch wird es bei Menschen ja darum weil Menschen die z.B. selber hässlich sind nichts desto trotz einen attraktiven Wollen.
Richtig ist: Für jede Sorte Mensch gibt es auf der anderen Seite ein Äquivalent. Aber wie du schon sagst: Viele Hässliche wollen keinen hässlichen Partner, viele Behinderte keinen behinderten usw. Und deshalb - und weil wir es hier mit Randgruppen zu tun haben, die sich schwerer finden - wird es auch für Menschen, die dafür offen wären, schwer, einen Partner zu finden.
Ja, wobei die wirklich Hässlichen etc. eine sehr kleine Minderzahl sind (und ich würde meine These, dass viele Hässliche einen attraktiven Partner wollen zumindest relativieren, denn da wirkt wohl vielfach das Prinzip `gleich und gleich gesellt sich gern`). Und: wir haben es gemäss deiner evolutionären Ansicht eben nicht mit Randgruppen zu tun, sondern mit einem Mechanismus der durchgehend alle betrifft.

Quatsch. Es ist doch hinlänglich bekannt, dass die biologische Evolution und Selektion von der kulturellen vielfach auszuhebeln ist und wird (gerade der Wunsch überhaupt Kinder zu haben!!). Ausdrücke wie `letztlich` sind ja reine Verlegenheitsausdrücke die nichts erklären sondern nur dogmatisch voraussetzen..
Nicht zickig werden, bitte ;) Die Möglichkeit, Biologie durch Kultur zu überwinden, halte ich für überschätzt. Gerade die Partnersuche funktioniert immer noch nach sehr primitiven Gesetzmäßigkeiten.
Dass viele Menschen heute keine Kinder kriegen, liegt daran, dass die Fortpflanzung in der Natur auf dem Sexualtrieb beruht, und dieser sich durch die modernen Verhütungsmittel quasi im Leerlauf bewegt. Das spricht aber nicht dagegen, dass der Geschlechtstrieb immer noch Gesetzmäßigkeiten folgt, die in der Natur der Auswahl von guten Genen dienen.
Das `Quatsch` lösche ich noch vor deiner Antwort...
O.k., vorausgesetzt, dass die Prämisse stimmt, scheint das nicht unplausibel zu sein.


Korrekt, und letzteres geschieht auch in der Regel. Dass Behinderungen, je nach Art der Behinderung, ihre impliziten Gründe haben, dass Beziehungen erschwert werden, die rein gar nichts mit evolutionärer Auslese zu tun haben, ist doch augenscheinlich. Natürlich spielen evolutionäre Verhaltensweisen beim Menschen vielfach noch eine massgebliche Rolle, aber wer sich für jedes Verhalten a priori darauf stützt, wird unweigerlich gegebene Sachverhalte ausblenden müssen, oder aber recht phantasievollen Ableitungen heranziehen müssen (gerade weil die Soziobiologie die Tendenz besitzt nicht falsifizierbar zu sein, müssen deren Thesen schon sehr gut empirisch gestützt sein, um überhaupt in Erwägung gezogen zu werden).
Man kann nicht jeden Aspekt unseres Verhaltens soziobiologisch erklären. Aber die Partnerwahl ist nun mal ein Beispiel, wo das sehr gut funktioniert. Dass die meisten Menschen eine Behinderung oder körperliche Deformation als unattraktiv empfinden, kann man besser mit Evolution als mit Kultur erklären.
Hingegen variieren die Schönheitsvorstellungen doch erheblich von Kultur zu Kultur wie sie auch zum Teil sehr modeabhängig sind (gerade das Schlankheitsideal bei Frauen wäre wohl eher ein Kontraindikator für gute Gene). Im übrigen kannst du natürlich recht haben, dass die Partnerwahl immer noch in der Regel stark von evolutionär selektierten Indikatoren für gute Gene bestimmt wird.
Girlxxx

Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Girlxxx »

Peterchen hat geschrieben:
Girlxxx hat geschrieben: Du definierst Zurechnungsfähig hier willkürlich so, dass es unkluge Entscheidungen beinhalten kann. Wie begründest du das?
Ich orientiere mich erst mal den üblichen Kriterien der Entscheidungsfähigkeit. Normalerweise halten wir Menschen, die die Folgen ihrer Handlung einschätzen können, die nicht an Schwachsinn oder Wahnvorstellungen leiden, die über Gründe reflektieren können usw. für entscheidungsfähig und billigen ihnen auch das Recht zu, eine schlechte Entscheidung zu treffen. Ein ungesundes Leben zu führen, den falschen Partner zu heiraten, eine medizinische Behandlung zu verweigern usw. Ich sehe keinen Grund, beim Suizid andere Kriterien anzuwenden.
Du missachtest, dass es ein erheblicher Unterschied spielen kann um was für eine Entscheidung es sich handelt. Ich finde es z.B. von erheblicher Relevanz ob es darum geht sich das Leben zu nehmen oder aber eine ungesunde Lebenspraxis zu wählen die zudem noch von einer Gesellschaft als Usus akzeptiert wird (rauchen, Alkohol). Was im einen Fall als rational erscheint, mag es im anderen Fall nicht sein. Was bei einer Person rational sein mag, mag es bei einer anderen nicht sein.
Ja, aber damit ist man bereits im Bereich der Formulierung wirklich konkreter Kriterien, welche, was deine Antwort impliziert, eben auf `aufgeklärtem Eigeninteresse` zu beruhen haben. Auch hier verwendest du übrigens die leere Floskel `letztlich` (wie schon in einem Beitrag zuvor).
Eine Wartefrist wäre ja kein (Ausschluss)Kriterium in dem Sinne, dass manche gar nicht sterben dürften.
Nein, aber, dass eine Wartefrist überhaupt als Kriterium angewandt würde, bedingte andere vorhergehende Kriterien. Denn nicht bei jeder Krankheit könnte man unbesehen der Natur der Krankheit das Kriterium der Wartefrist anwenden.
Peterchen
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Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Peterchen »

Girlxxx hat geschrieben: Ja, wobei die wirklich Hässlichen etc. eine sehr kleine Minderzahl sind (und ich würde meine These, dass viele Hässliche einen attraktiven Partner wollen zumindest relativieren, denn da wirkt wohl vielfach das Prinzip `gleich und gleich gesellt sich gern`). Und: wir haben es gemäss deiner evolutionären Ansicht eben nicht mit Randgruppen zu tun, sondern mit einem Mechanismus der durchgehend alle betrifft.
Der Mechanismus ist bei allen vorhanden. Selbst jemand, der sich letztlich mit einem hässlichen Partner abfindet, hätte wohl in den meisten Fällen einen attraktiveren Partner bevorzugt.


Hingegen variieren die Schönheitsvorstellungen doch erheblich von Kultur zu Kultur wie sie auch zum Teil sehr modeabhängig sind (gerade das Schlankheitsideal bei Frauen wäre wohl eher ein Kontraindikator für gute Gene). Im übrigen kannst du natürlich recht haben, dass die Partnerwahl immer noch in der Regel stark von evolutionär selektierten Indikatoren für gute Gene bestimmt wird.
Soweit ich weiß ist die Schönheitswahrnehmung kultur- und epochenübergreifend ziemlich konstant. Es gibt natürlich gewisse kulturbedingte Schwankungen, was z.B. die Idealfigur angeht, aber gerade bei den Gesichtszügen gibt es erhebliche Konstanten. Kann mal schauen, ob ich einen Link dazu finde.
Nein, aber, dass eine Wartefrist überhaupt als Kriterium angewandt würde, bedingte andere vorhergehende Kriterien. Denn nicht bei jeder Krankheit könnte man unbesehen der Natur der Krankheit das Kriterium der Wartefrist anwenden.
Ok. Aber diese Auflage betrifft eben nur die Wartefrist und schließt niemanden aufgrund der vermeintlichen "Harmlosigkeit" seines Leids dauerhaft vom Recht auf Suizid aus.
Du missachtest, dass es ein erheblicher Unterschied spielen kann um was für eine Entscheidung es sich handelt. Ich finde es z.B. von erheblicher Relevanz ob es darum geht sich das Leben zu nehmen oder aber eine ungesunde Lebenspraxis zu wählen die zudem noch von einer Gesellschaft als Usus akzeptiert wird (rauchen, Alkohol). Was im einen Fall als rational erscheint, mag es im anderen Fall nicht sein. Was bei einer Person rational sein mag, mag es bei einer anderen nicht sein.
Die Entscheidung selbst muss ja nicht rational sein. Sie muss nur von einer Person getroffen werden, die für rationale Gründe zugänglich ist und die Folgen ihrer Handlung abschätzen kann.
Kämpfer
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Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Kämpfer »

Von "müssen" redet niemand außer dir. Ich denke, dass jeder Mensch sich selbst gehört und mit seinem Leben machen kann, was er will. Ich gratuliere jedem Behinderten, der Freude am Leben hat, aber ich finde es nicht in Ordnung, jemanden, der sein Leben nur noch als Zumutung empfindet, zum Weiterleben zu nötigen. Und ich finde es arrogant, wenn gesunde und intakte Menschen von außen über die Lebensqualität eines Behinderten urteilen und ihm vorwerfen, dass er selbst schuld ist, wenn er an seinem Leben keine Freude mehr hat.
Dann mach doch was du willst und lass uns in Ruhe auch machen was wir für richtig halten ohne dass du deinen Senf dazu gibt denn du bist weder in seiner noch unserer Situation und deine Vorschläge sind in diesem Fall fehl am Platz. Damit bewirkst du nichts gutes.
Jeder Mensch empfindet nach solch einem Schicksalsschlag sein Leben als Zumutung. Darum gibt es Therapeuten, Freunde und Verwandte die einem helfen dich wieder im Leben zurecht zu finden. Nimmt man diese Hilfe nicht an, ist man ja selber Schuld daran dass es einem so geht. Das heißt dann aber erst recht nicht, dass man diesen Menschen im Stich lassen soll und seine Depression und die daraus resultierenden Handlungen, unterstützen muss. Wenn du das alles so falsch verstehst, hast du selber ein Problem. Arrogant wären wir wenn wir gesagt hätten:" Tja hast du dir selber eingebrockt, sie zu wie du alleine da wieder raus kommst." Und jeder würde seinen Weg gehen. Aber wir haben zum Teil unsere eigenen Leben aufgegeben oder komplett umgekrempelt. Was ist denn daran arrogant? Das haben wir doch nicht für uns getan.
Das gilt nur insofern, als die Gesellschaft keine Suizid-Mittel an nicht-entscheidungsfähige Personen abgeben sollte. Wenn aber jemand zurechnungsfähig ist, dann hat er auch das Recht, eine unkluge Entscheidung zu treffen. Rauchen dient z.B. nicht dem rationalen Eigeninteresse, aber ich halte nichts von einem Staat, der Menschen in dieser Hinsicht bevormundet.
Wie und wer kann den zu 100% entscheiden ob ein Mensch zurechnungsfähig ist oder nicht? Dafür muss man diesen Menschen sehr, sehr gut kennen.
Es ist doch hinlänglich bekannt, dass die biologische Evolution und Selektion von der kulturellen vielfach auszuhebeln ist und wird (gerade der Wunsch überhaupt Kinder zu haben!!). Ausdrücke wie `letztlich` sind ja reine Verlegenheitsausdrücke die nichts erklären sondern nur dogmatisch voraussetzen..
In der heutigen Zeit sind sowohl der Heiratswunsch wie auch der Kinderwunsch stark zurück gegangen. Dafür gibt es kein Interesse mehr. Die Menschen sind zu gestresst. Man sucht sich lieber einen Partner auf gleicher Wellenlänge von dem man sich nach Bedarf leicht trennen kann ohne Komplikationen mit Scheidung und leidende Kinder. Kann auch sogar das Arbeitsamt bestätigen denn man sieht es an den Zahlen. Sehr viele alte Menschen und zu wenig junge.
Ja, wobei die wirklich Hässlichen etc. eine sehr kleine Minderzahl sind (und ich würde meine These, dass viele Hässliche einen attraktiven Partner wollen zumindest relativieren, denn da wirkt wohl vielfach das Prinzip `gleich und gleich gesellt sich gern`). Und: wir haben es gemäss deiner evolutionären Ansicht eben nicht mit Randgruppen zu tun, sondern mit einem Mechanismus der durchgehend alle betrifft.
Wie attraktiv findet ihr eine 120kg Frau (afrikanischer Abstammung) mit einem Hintern der 6 mal so groß ist wie ihr Kopf? Kaum zu glauben aber die sind sehr glücklich und haben keine Probleme einen Partner zu finden der dann meist auch noch ein viertel von ihrem Gesamtumfang ist und recht gut aussieht. Oder der aufgepumpte Glatzkopf der vor lauter Muskel seine Beine nicht schließen kann aber mit einer Barbieimitation rumläuft. ...
Der Mechanismus ist bei allen vorhanden. Selbst jemand, der sich letztlich mit einem hässlichen Partner abfindet, hätte wohl in den meisten Fällen einen attraktiveren Partner bevorzugt.
Was ist ein attraktiver Partner und woher kommt Attraktivität? Wer bestimmt das? Wenn mir z.B. schiefe Zähne sexy erscheinen kann es doch für einen anderen als sehr unästhetisch gesehen werden. Oder vielleicht mag ich kurze Haare bei Frauen für andere ist das aber sehr unweiblich,....Äußerliche Schönheit wird meiner Ansicht nach von den Medien produziert, uns aufgezwungen und dient auch nur dem Konsum. Die wahre Schönheit kommt von innen denn mir kann keiner sagen dass Zuvorkommenheit, ein gutes Herz, Hilfsbereitschaft, Romantik... von irgend einem als negativ gesehen wird.
osiris
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Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von osiris »

Als weitgehender und in der Praktizierung der Logik über den Gründer der Lehre hinausgehender Descartist erachte ich Romantik seit autobiographischen Urzeiten als negative Erscheinung.
chris84

Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von chris84 »

Kämpfer, du schreibst dass man bzgl. Evolution den Schulbüchern misstrauen sollte. Weiterhin schreibst du was von früheren Leben, Reinkarnation, Zwischenwelten usw. und dass es dafür Beweise gibt. Könntest du uns diese Beweise dann mal vorlegen?
Die Frage ist jetzt nicht lustig sondern durchaus ernst gemeint. Ich als Agnostiker glaube zwar auch eher an die modernen Wissenschaften und die gängigen Theorien bzgl. Evolution, Urknall usw. Das heißt aber nicht, dass ich alle anderen Sachen ignoriere. Also ich könnte mir auch vorstellen, dass es solche Dinge wie Wiedergeburt, Seelenwanderung, Zwischenwelten, Gott usw. durchaus geben könnte. Nur weil es dafür keinen direkten wissenschaftlichen Beweis gibt muss es ja nicht heißen, dass so was nicht existiert. Aber du schreibst was von Beweisen, also lass uns dran teilhaben.
Kämpfer
Beiträge: 94
Registriert: Sonntag 28. Juni 2015, 21:59

Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Kämpfer »

Kämpfer, du schreibst dass man bzgl. Evolution den Schulbüchern misstrauen sollte. Weiterhin schreibst du was von früheren Leben, Reinkarnation, Zwischenwelten usw. und dass es dafür Beweise gibt. Könntest du uns diese Beweise dann mal vorlegen?
Die Frage ist jetzt nicht lustig sondern durchaus ernst gemeint. Ich als Agnostiker glaube zwar auch eher an die modernen Wissenschaften und die gängigen Theorien bzgl. Evolution, Urknall usw. Das heißt aber nicht, dass ich alle anderen Sachen ignoriere. Also ich könnte mir auch vorstellen, dass es solche Dinge wie Wiedergeburt, Seelenwanderung, Zwischenwelten, Gott usw. durchaus geben könnte. Nur weil es dafür keinen direkten wissenschaftlichen Beweis gibt muss es ja nicht heißen, dass so was nicht existiert. Aber du schreibst was von Beweisen, also lass uns dran teilhaben.
Leider nicht denn ich habe diese Informationen von Menschen die damit direkt in Kontakt waren und ihre Identität danach ändern mussten. Wenn ich etwas genaues öffentlich sage, dann bringe ich mich und meine Familie in Gefahr. Ich kann nur als Anhaltspunkt sagen, informiere dich über das Stargate in Bucegi.
Ich hatte einiges früher selber nicht geglaubt und bin auch jetzt nicht religiös. Mit Kirche will ich nichts zu tun haben denn das ist für mich eines der größten Lügen der Welt. Eher teile ich die Lebensart und Einstellung der Wicca Kultur. Bis zu meiner Schwangerschaft hatte ich öfter Kontakt mit den so genannten Phantomen die aber eigentlich nur Stecken gebliebene Energie ist die wir als Menschen als Geister wahr nehmen. Ich habe mit 14 den Tod meines Opas verspürt der damals 2000 km weit entfernt war. Ich habe das Leben (schulischer Werdegang und Partnerschaft) meiner Cousine und auch von einigen Freunden genau vorhergesagt. Ich habe Seelen gesehen die mich suchten um nach Hilfe zu verlangen und danach erfahren dass an den Orten wo ich sie sah, diese Menschen sich umgebracht hatten. Als ich schwanger wurde hörte es plötzlich auf. Ich dachte mir es passiert weil das Kind geschützt werden muss und 3 Jahre später erfuhr ich von einer Hellseherin ohne nach zu fragen, dass genau das der Grund sei und wenn ich mit dem stillen aufhöre es wieder kommen wird. Naja solche Sachen (selbst den Vorfall mit meinem Bruder habe ich vorher schon gespürt aber versucht zu verdrängen und mir einreden wollen es ist ein Hirngespinst.
Man kann mich jetzt für verrückt erklären, das hätte ich vor 20 Jahren auch gemacht aber ich bilde es mir nicht ein, kann ich nicht denn Alles was ich vorher gesehen habe ist auch eingetroffen. Inklusive meinen ersten und meinen letzten Partner. Die habe ich beide 2 Wochen bevor ich sie kennen lernte in meinen Träumen mit genau den selben Namen, Aussehen und Krankheiten die sie in Wirklichkeit haben, gesehen. Und es lagen 10 Jahre dazwischen.
Mehr kann ich dazu nicht sagen.
Ibanez
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Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Ibanez »

Kämpfer
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Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Kämpfer »

Du weißt genau dass ich recht habe, warst ja bei manch so Sachen selber dabei. Ich fand es Anfangs selber unheimlich. Mit der Zeit gewöhnt man sich aber dran. :D

Komischer Weise habe ich dann auch oft Menschen getroffen die ähnlich wie ich fühlten und Dinge sahen. Beispiel mit einem Mädchen dass vor Jahren vor meinem damaligen Schlafzimmer vom Hochhaus gesprungen ist. Ich wusste es Anfangs nicht und konnte mir nicht erklären warum ich immer ein stumpfes Schreien hörte und nachts einen weißen schatten am Fenster von oben nach unten Fallen sah. Ich hatte immer das Gefühl dass dort jemand ist. Paar Wochen nach meinem Einzug erfuhr ich die Geschichte von einer Nachbarin. Kurz danach bekam ich eine Mitbewohnerin die kürzlich aus einer anderen Stad umgezogen war und nun bei mir wohnen sollte. Ich hatte ihr das Schlafzimmer überlassen und als ich sie am nächsten Morgen fragte wie sie geschlafen hat, sagte sie mir genau das was ich auch gesehen und gehört habe. Erst traute sie sich nicht weil sie Angst hatte ich hielt sie für irre. Sie hatte auch diese "Gabe" und ihre Mutter auch. Diese wohnte in den Emiraten irgendwo und wusste über mich einiges bescheid (mein aussehen, meine Vergangenheit...) und dies bevor meine Mitbewohnerin ihr etwas über mich erzählt hatte. das ist nur eine so "Gruselgeschichte".
Peterchen
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Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Peterchen »

Ich dachte eher daran:

https://www.youtube.com/watch?v=vS4DNnp8ZhM

Aber Spaß beiseite: Wie siehst du die Situation jetzt eigentlich? Willst du dir noch ein paar Jahre Zeit nehmen und der Rehabilitation eine Chance geben?
Ibanez
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Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Ibanez »

Haha, geil :D
Aber Spaß beiseite: Wie siehst du die Situation jetzt eigentlich? Willst du dir noch ein paar Jahre Zeit nehmen und der Rehabilitation eine Chance geben?
Nein, auf keinen Fall.
Bei "ein paar Jahre" gruselts mich, wenn ich das hör.
Peterchen
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Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Peterchen »

Es gibt natürlich oft diesen Effekt, dass man es nicht mehr eilig hat, sobald man weiß, dass man sich jederzeit verdünnisieren kann. Gerade deshalb finde ich diese Nötigung zum Weiterleben nicht sehr konstruktiv.

Übrigens noch ein Buchtipp, gerade ausgelesen: "Letzte Hilfe" von Uwe Christian Arnold. Wenn ich mal ein Zitat aus dem Kapitel "Warum Sterbehilfe Lebenshilfe ist" bringen darf:
"Es mag sich seltsam anhören", sagte Herr A., "aber ich bin überzeugt, dass ich nur deshalb noch lebe, weil ich jeden Morgen beim Frühstück mit einer Frau die von Ihnen verschriebenen Medikamentenpackungen hinter der Milchglassscheibe meines Küchenschrankes sehe. Ich weiß, dass das verrückt klingt, aber es ist nun einmal so. Die Gewissheit, dass ich mein Leben jederzeit beenden kann, hat mir die Kraft gegeben weiterzuleben."
Gesperrt