Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

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Sadness
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Registriert: Donnerstag 29. April 2010, 10:26

Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Sadness »

@Ibanez: Einen Teil der Fragen kann ich hier im Thread beantworten, die intimeren Sachen dann lieber per pn.
1. Bist du männlich oder weiblich und wie alt?
Weiblich und jetzt 37 Jahre alt.
2. Ich will kein Stalker sein, aber ich habe mal deine Beiträge überflogen und es stellte sich heraus, dass du mindestens vor ziemlich genau 2 Jahren noch konkrete Suizidabsichten hattest und sogar eine ziemlich harte Methode in Erwägung gezogen hast. Auch deine Registrierung in diesem Forum und selbst nur das Mitlesen, da das Forum erst 2007 eröffnet wurde, begann doch schon einige Jahre nach deinem Unfall. Wie passt das also alles zusammen, wenn du doch sagt, dass du dich mit deinem Schicksal arrangiert hast.
Mein Aufenthalt hier im Forum und meine (immer mal wieder aufkeimende) Suizidalität hat seine Ursache nicht in der QS. Ich habe außer der köperlichen Beeinträchtigung vom Unfall diverse schwere Traumafolgestörungen aus meiner Kindheit durch diverse Gewalterfahrungen. Und habe entsprechend lange auch mit Suizidideen (und über die vielen Jahre auch Versuchen) seit dem Alter von 8 oder 9 zu kämpfen, also in der Grundschule schon. Es gehört quasi zu mir dazu, aber so langsam wird es immer mehr Vergangenheit. Der Unfall mit der QS kam halt quasi als Sahnehäubchen noch irgendwann dazu. Dass ich hier bin, hat sich in einer schweren Krise so ergeben. Und wie man sieht, bin ich noch da und hoffe mal, dass das auch noch viele Jahre so sein wird.
3. Auf Seite 3 dieses Threads siehst du ein Röntgenbild von mir. Die Verletzungen habe ich im Lendenwirbelbereich. Es waren 4 Wirbel angebrochen und auch im Steißbereich ist ein großer Schaden (Konus Kauda Syndrom / Blase, Darm).

Auf welcher Höhe ist deine Lähmung und hast du "nur" den/die Wirbel verletzt oder auch andere Teile des Körpers? Was war das für ein Unfall? Komplette oder inkomplette Schädigung?
Bei mir ist die Lähmung auf Höhe des 1. LWK. Leider mehr oder weniger komplett, ganz bißchen Restfunktionen sind da, aber nichtmal ausreichend, um beim Doc zu einem "inkomplett" zu kommen (sprich es geht um ein paar Zentimeter hautsensibilität, die an ner Stelle unter LWK1 Niveau ist). Der Unfall führt zu nem Polytrauma, wie bei Dir u.a. auch Beine/Füße usw. betroffen, da ebenfalls Sturz aus großer Höhe. LWK1 war komplett zertrümmert und durch Titan-Cage ersetzt. Zum Glück sind die anderen Wirbel heil, sodass die Versteifung nur über 3 Segmente geht.

Zu 4 und 5 bekommst Du nachher noch ne pn, das ist mir zu intim.
Könnte man theoretisch jetzt schon durchführen. Laut Arzt soll es aber angeblich keine Bewegungsverbesserung im Wirbelbereich geben, weil die Wirbel miteinander atrophiert seien.
Wie sieht es bei dir mit Bewegung und Restfunktion aus?
Es ist auf jeden Fall den Versuch wert. Da das Material auch Schmerzen verursachen kann (sind Deine Schmerzen ausschließlich Nervenschmerzen oder auch so durch Material oder die Frakturen ansich und Verspannungen/Verklebungen der Muskulatur?), nimmt man gerne eine Schonhaltung ein und wird dadurch quasi steifer, als man ist. Ich hatte ganz lang Probleme mit meinem Material, aber es musste bei mir leider zum Teil drin bleiben, weil es ja den Wirbel ersetzt und da habe ich es leider gescheut, mich nochmal unters Messer zu begeben um wenigstens das Material von der ersten OP rausholen zu lassen. Inzwischen gehts nicht mehr, ist verwachsen. Hab mich dran gewöhnt und die materialbedingten Schmerzen sind auch nicht mehr wild, nur bei Wetterwechsel oder wenn ich mich irgendwo anlehne (dann drücken die Schrauben im Rücken, autsch). Hatte aber lange mit Schmerzen zu kämpfen. Das wurde erst nach ca. 3 Jahren besser. Ist ja auch viel, was da im Körper kaputt genangen ist und dann die OPs, das dauert, bis das alles wirklich erheilt ist. Nervenschmerzen und Missempfindungen hab ich leider auch, aber es beeinträchtigt mich nciht mehr so wie zu Beginn. Wenn ich beschäftigt bin (und das bin ich meist), fällts mir nicht mehr so auf, außer es schießt was ein.
7. Man darf die Neuroleptika aber auch nicht unterschätzen. Die wirken nämlich direkt und gezielt auf das Dopamin. Hier zum Beispiel gibt es einen Bericht zu deren chronische Auswirkungen:
Möglich ist das natürlich, gerade Haldol ist nicht so nett und ich kenne zumindest 2 Betroffene, die Spätschäden davon haben. Durfte selbst leider wegen dem Traumazeugs auch schon Neuroleptika futtern und die machen schon echt viel mit dem Körper. Allerdings schätze ich das gerade so ein, dass Du schon arg depressiv bist derzeit (was nach so einem Einschnitt auch normal ist, kaum jemand springt danach durch die Gegend und schreit Juhu, wenn er sich plötzlich mit Rollstuhl, Schmerzen, Inkontinenz usw. konfrontiert sieht!) und da ticken die Emotionen komplett anders. und auch die Benzos können da reinspielen. Wenn es wirklich so ist, dass es eine irreversible Folge der Neuroleptika ist, kannst Du, wenn sich das dann rausstellt, immer noch ein Fazit daraus ziehen und neu entscheiden, ob Du das ertragen möchtest oder nicht. Im Moment würd ich aber da noch nciht die Flinte ins Korn werfen. Die Abwesenheit von Gefühlen kann auchd erzeit noch ein Schutz sein. Du hast da harten Tobak zu verarbeiten, die Situation in der Du bist, die überlebte Lebensgefahr durch den Suizidversuch usw., das ist keine Kleinigkeit und wirkt sich auf Körper und Seele heftig aus.
8. Bist du Mitglied bei Dignitas für den Fall der Fälle? Du meintest ja, du bist Befürwörter.
Im Moment bin ich ehrlich gesagt noch nicht Mitglied. ich weiß auch nicht, ob ich bei meinem psychischen Diagnosenkatalog überhaupt jemals in Frage käme?! Bin bisher immer davon ausgegangen, mich selbst aus dieser Welt rauszunehmen, wenns notwendig wird.
9. Und als Betroffener weiß man das leider meist auch und nimmt es in einer ganz anderen Tiefe wahr als ein Außenstehender.Ich war da früher total allergisch drauf, wenn mir jemand sagen wollte, dass "alles wieder gut wird". Es wird nicht wie früher.
Das ist leider der Irrglaube meiner ganzen Familie. Meine Mutter glaubt sowieso, dass ich mit nur genug Training wieder ganz unbeschwert durch die Stadt schlendern kann. "Alles nur Kopf und Willenssache usw.", denn wenn es mindestens nur einer geschafft hat (z.B. Markus Holubek), dann kann es automatisch jeder schaffen. Es ist leider unmöglich sie auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen. Zu sehr ist sie durch die durch die Presse gehypten Einzelfälle beeinflusst. Ob das meine anderen Angehörigen etwas nüchterner sehen, kann schon sein. Ich schließe für mich aber ein beschwerdefreies Laufen, selbst mit Gehhilfen, ziemlich aus. Dafür sind meine Beine und das Becken zu sehr geschädigt und eingeschränkt. Und selbst wenn, wohin soll ich mich denn auf Krücken großartig hinquälen, wenn ich nicht mal beschwerdefrei sitzen kann...
Das war bei meinen Eltern, vor allem meiner Mutter, auch so und ich fand das sehr anstrengend. Gerade zu der Zeit, als ich selbst noch so gar nicht klarkam mit der Aussicht auf ein dauerhaftes Leben im Rollstuhl. heute kann ich verstehen, dass für sie diese Hoffnung irgendwie wichtig war und ist und kann darüber wegsehen, dass das eben ihr Weg ist, mit meiner Behinderung umzugehen. Ich kenne wenige QSler, die wieder (fast) normal laufen können, im gegenteil, viel mehr, bei denen eben keine Funktionen zurückkamen oder nur sehr wenig. Aber in den Medien werden irgendwelche scheinbaren "Wunder" berichtet und alle Welt meint, dsa müsste jetzt auf jeden Rollstuhlfahrer so zutreffen. und das ist einfach Quatsch, jede Verletzung ist unterschiedlich. Manchmal habe ich nahezu das Gefühl, ich muss mich rechtfertigen, warum ich nicht laufen kann. Vor allem bei wildfremden Leuten, wenn die mich ansprechen, warum ich im Rollstuhl sitze und ob das wieder wird. Wenn ich dann "nein" sage, sind die ganz entsetzt und wollen das nicht hören und dann geht die Diskussion weiter und es wird versucht, mir Mut zuzusprechen dabei bin ich weder mutlos noch die, die die Diskussion angefangen hat - meist ist es mein gegenüber, was dann Trost will, eil mit solchen Entsetzlichkeiten will Mensch dann doch nicht konfrontiert werden. Am Anfang hat mich sowas unglaublich wütend gemacht, auch wenn mein Gegenüber es eigentlich gut meinte. Heute kann ich es meist gelassen sehen udn wundere mich einfach nur, warum Leute meinen, einen anquatschen zu müssen, weil man im Rolli sitzt. Ich frag doch auch nicht den nächstbesten, warum er oder sie ne Brille hat, ne Krücke braucht oder ähnliches.

Was wichtig wäre, dem auf den Grund zu gehen, warum das sitzen Dir solche Probleme bereitet. Weil damit ist das aktiv werden natürlich deutlich erschwert. Hast Du abklären lassen, was die Ursachen für Deine Beschwerden beim Sitzen sind? Ggf. auch mal bei einem guten und erfahrenen Sanitätshaus beraten lassen, die haben manchmal echt gute Lösungsideen für Probleme.
10.
Hier muss ich wieder auf Punkt 2 hinweisen :) Wenn du das für dich so gut beantwortet und arrangiert hast, wieso hast du dann über die Jahre hinweg immermal wieder ernsthafte Suizidgedanken? Meine Familie ist fest davon überzeugt, dass diese nach dem Benzoentzug komplett verschwinden müssten.
Wie gesagt, meine Suizidgedanken kommen ursächlich von den Traumafolgestörungen mit ihren ganzen Auswirkungen. Die QS kam nur dazu und hat 3 Jahre heftigste und dauerhafte Suizidalität ausgelöst, die ich auch nur zufällig überstanden habe.
Dass nach dem Benzoentzug die Suizidalität weg ist, ist fürchte ich ein sehr hoher Anspruch. Das sind ja nicht nur die Medis, die das machen. Klar trägt der Entzug u.U. dazu bei, aber dafür ist die wiedergewonnene klarheit und dsa "echte" Fühlen ohne die Benzos auch nicht ohne. Das ist eine ganz andere Herausforderung dann. Man fängt ja auch nicht ganz grundlos an, sich mit Benzos abzuschießen... Bei mir war es so, dass die (ich nenn es jetzt mal "unfallbedingte") Suizidalität erst weniger wurde, als ich wieder mehr im Leben angekommen war. Ich habe einige alte und vergessene Interessen wiederentdeckt und durch Zufall ein wunderbares hobby entdeckt, in dem ich dann voll aufgegangen in und wo es endlich mal wieder komplett egal war, ob ich nun Rollifahrerin bin oder nicht. Ich leb heute ein ganz normales Leben mit Partner, Arbeit, Ehrenamt und Hobbies. Als ich damals in der Unfallklinik war, sagte mir mal eine Schwester, dass wenn ich viel Glück habe, ich vielleicht später mal halbtags arbeiten kann, mehr sicher nicht. Damals dachte ich wirklich, alles ist rum.
Meine "unfallbedingte" Suizidalität wurde erst langsam weniger dringlich, weniger drängend und dominierend. Andere Dinge nahmen ieder mehr Raum ein, Dinge, die im Leben stattfinden. Und so wurde sie eniger und weniger und irgendwann war sie weg. Wenn sie heutekommt,kommt sie, weil neue Flashbacks kommen oder Erinnerugnen an ds, was in der Kindheit war und ich damit noch nicht umgehen kann. Dann muss ich gucken, wie ich damit anders umgehen kann. Was zunehmend besser klappt.

Liebe Grüße
Sadness
Sadness
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Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Sadness »

@Kämpfer:
Das ist ja wohl logisch, aber dass er wie früher Lebensfreude haben wird wenn er sich nicht hängen lässt das ist schon sehr wahrscheinlich.
Diese Lebensfreude entsteht aber erst mit der Zeit und auch nur dann, wenn der Betroffene in seinem "neuen" Leben wieder Fuß fassen kann. Leider gelingt das nicht allen, denn jeder Mensch verfügt über unterschiedliche Möglichkeiten (körperlich und psychisch), mit solchen Schicksalsschlägen umzugehen. Niemand kann einen Betroffenen zwingen, wieder glücklich zu sein udn niemand kann versprechen, dass es so wird. Das einzige, was möglich ist, ist beizutragen, dass ein Rahmen entsteht, in dem der Betroffene die Kraft und den Mut finden kann, auszuprobieren, ob er sich eine Chance geben kann und möchte. Und jeder Mensch braucht unterschiedlich viel Zeit für die notwendigen Anpassungsprozesse. Auch wenn das sehr schwer zu ertragen ist, wenn man von außen zuschaut.
Was die Selbständigkeit angeht gibt es ein Problem denn so alltägliche Dinge wie Essen selber kochen und machen hat er auch vor dem Unfall nicht. Da haben wir ihm auch schon gesagt er soll es doch mal selber machen. Dann kommt er mit Drohungen wie, dann esse ich halt nichts oder er bestellt sich dauernd was beim Pizzaservice.
Habt ihr mal ausprobiert, was denn real passieren würde, wenn ihr ihn nicht mehr bekocht (zum Beispiel)? Über längere Zeit?
Wir sind alle extra wegen dem Vorfall umgezogen in einer Erdgeschoss Wohnung und haben das Bad umbauen lassen damit er sich selber waschen kann und es keine Schmerzen beim in die Wanne gehen gibt. Lehnt er alles ab. Ihn zwingen raus zu gehen,...hmmm haben wir auch probiert, er droht uns die Polizei zu rufen wegen Freiheitsberaubung und er meint wir halten ihn gefangen.
Na, ich meinte auch nicht zwingen rauszugehen. Ich denke, es geht mehr darum, dass er wieder Freude daran bekommt, auch mal das Haus zu verlassen. Vielleicht können da auch Kumpel/Freunde unterstützen? Immer mit der Familie ist ja für einen Mann im Alter Deine Bruders auch blöd.
Wie genau hast du es geschafft dich wieder aufzurappeln?
Es war ein Prozess, der sich über mehrere Jahre zog. Sehr geholfen hat mir, dass ich selbst schon immer möglichst unabhängig sein wollte und es mir ein Graus ist, wenn ich Hilfe brauche oder danach fragen muss. Dass war schon mal ein Antrieb, möglichst viel wieder selbstständig zu können. Mein Partner hat mich nicht in Watte gepackt, das war denk ich auch gut. Und der Rest war: Zeit und dass ich wieder Freizeitaktivitäten gefunden habe, die mich erfüllen. Um die Lücke zu stopfen, die die nicht mehr machbaren Hobbies hinterlassen haben.

Liebe Grüße
Sadness
Kämpfer
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Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Kämpfer »

Wie lange so etwas im Normalfall dauert kann ich nicht sagen. Ich bin ja kein Fachmann in Medizin, was ich aber weiß ist das es auf jeden Fall länger als ein Jahr dauert und das Training/die Reha nicht nur ab und zu gemacht werden muss sondern wirklich intensiv. Der Rest hängt ja auch vom Körper ab.
Zwingen glücklich zu sein ist ja Quatsch aber versuchen Mut zu machen und die Augen öffnen, mal Ablenken und zeigen dass er nicht alleine ist, das kann man. Nur sollte der Betroffene dann nicht so stur sein und mal uns helfen ihm zu helfen.
Kämpfer
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Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Kämpfer »

Ausprobieren ihn nicht zu bekochen? Hmm es gibt glaube ich kein Pizzaservice in unsere Stadt der uns nicht kennt. Den Kontakt zu Freunden hat er abgebrochen obwohl da lange welche ihn versucht haben zu kontaktieren und was mit ihm zu unternehmen.
Das was du da gesagt hast versuchen wir ihm seit dem Vorfall zu erklären aber er hält uns für dumm. Der Benzoentzug bei ihm verursacht physische Schmerzen und verstärkt seine Depression bzw. dämpft alle Gefühle. Die Neuroleptika hat er nur 3 Monate genommen und immer wieder abgesetzt (das haben die in der Psychiatrie damals gemacht).
Wir wissen alle dass er nicht wieder ganz unbeschwert durch die Stadt schlendern wird aber Ärzte geben normaler Weise negativere Prognosen. Viele Patienten kommen dann weiter als die Ärzte es glauben und in seinem Fall sagten sie dass er mit Stütze sicher wieder laufen werden kann. Deswegen kommen wir auch oft mit Beispielen wie Holubeck. Wenn die Ärzte es nicht gesagt hätten dann wären wir etwas vorsichtiger. Außer dem ist er von seiner Art so bequem und gibt sich schnell auf, da muss man mit extremeren Beispielen kommen.
Ibanez
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Registriert: Donnerstag 25. Juni 2015, 05:48

Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Ibanez »

sind Deine Schmerzen ausschließlich Nervenschmerzen oder auch so durch Material oder die Frakturen ansich und Verspannungen/Verklebungen der Muskulatur?)
Alles zusammen. Bin übersät mit Operationsnarben und habe auch viel Marerial in Beinen und Füßen.
Die Abwesenheit von Gefühlen kann auchd erzeit noch ein Schutz sein. Du hast da harten Tobak zu verarbeiten, die Situation in der Du bist, die überlebte Lebensgefahr durch den Suizidversuch usw., das ist keine Kleinigkeit und wirkt sich auf Körper und Seele heftig aus.
Ich kann mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass es kein psychologisches Problem ist, also in Richtung Verarbeitung, sondern ein chemisches. Von dem Suizidversuch habe ich bis heute absolut keine Erinnering. Ich war von der Schizophrenie und den Medis so abgeschossen, dass ich aus der Zeit so gut wie keine Erinnerungen habe.
Was wichtig wäre, dem auf den Grund zu gehen, warum das sitzen Dir solche Probleme bereitet. Weil damit ist das aktiv werden natürlich deutlich erschwert. Hast Du abklären lassen, was die Ursachen für Deine Beschwerden beim Sitzen sind?
Liegt hauptsächlich am Material im rechten Bein, aber auch an den Frakturen des Beckens. Das war mehrfach gebrochen und ist nicht wirklich symetrisch und normal wieder zusammengewachsen.
Ich habe einige alte und vergessene Interessen wiederentdeckt und durch Zufall ein wunderbares hobby entdeckt, in dem ich dann voll aufgegangen in und wo es endlich mal wieder komplett egal war, ob ich nun Rollifahrerin bin oder nicht.
Das wäre?
Na, ich meinte auch nicht zwingen rauszugehen. Ich denke, es geht mehr darum, dass er wieder Freude daran bekommt, auch mal das Haus zu verlassen. Vielleicht können da auch Kumpel/Freunde unterstützen? Immer mit der Familie ist ja für einen Mann im Alter Deine Bruders auch blöd.
Habs wie gesagt ein mal mit nem Kinobesuch und einem Freund probiert und es war leider nicht erträglich.

@Kämpfer
Außer dem ist er von seiner Art so bequem und gibt sich schnell auf, da muss man mit extremeren Beispielen kommen.
Bequem...ja, das stimmt irgendwo. Aber "gibt sich schnell auf" kann ich so nicht bestätigen. Kann mich nur an wenige Situationen und Ziele erinnern, die ich vor dem Vorfall wirklich aufgegeben habe. Nur wenn es halt physikalische und biologische Limits gibt, dann muss man das auch einsehen und nicht wie ein naives kleines Mädchen einem unrealistischen Wunschtraum hinterherjagen.
Warum soll er denn nicht mal eine fachgerechte Einschätzung von Ärzten bekommen in wie weit er gesund wird?
Die Einschätzungen haben wir doch bereits von verschiedenen Ärzten im Krankenhaus gehört und es waren ja immer andere. Ich verlasse mich auf meine eigene Einschätzung.
Du verwechselst eine Querschnittslähmung und Verkppelungen mit einer Krankheit. Von einer QSL wird man nicht "wieder gesund", weil es keine Krankheit, sondern eine Behinderung ist. Der Körper hat da keinen großartigen Heilungsmechanismus, der gestartet wird, so wie bei Gewebeverletzungen. Ich glaube dieses Missverständnis kann mir jeder QS Betroffene hier im Forum bestätigen. Vielleicht können sich ja noch welche melden und von ihrem Zustand erzählen bitte. Es gibt ja doch einige.
Die Erste die gegen seine Entscheidung ist, ist unsere Mutter denn die hat ihn auf die Welt gebracht
Das macht mich damit nicht zu ihrem Eigentum.
Ich bin nur die die alle vertritt und den Mund auch in der Öffentlichkeit auf macht, die die nach einem Weg sucht ihn und die ganze Familie aus dieser unzulässiges Wort raus zu holen. Ich bin die dumme die ihre eigene Familie aufs Spiel setzt und ihr Leben umgekrempelt hat damit sie ihrem Bruder und den Eltern beisteht damit sie psychisch nicht völlig weg fallen. Ich bin nur der unzulässiges Wort vom Dienst der sich viel Müll von vielen Seiten anhören muss.
Wie gesagt, objektiv geshesehen ist es eine große und hingebungsvolle Leistung von euch. Aber sie wird halt niemals die Ziele bringen, die ihr euch erwartet. In meiner Akzeptanz glaube ich nicht und im physischen Bereich schon mal gar nicht.
So ist es ja auch normal oder? Wer nicht kämpft und es nicht versucht, der hat ja klar schon verloren.
Kämpfen...ja das ist generell eine gute Lebenseinstellung. Aber in diesem Fall verursacht dein Kampf wahrscheinlich unrechtmäßige Freiheitsberaubung. So wie ich das von anderen QS Betroffenen hier im Forum mitbekommen habe, kann so eine Lebensmüdigkeit doch auch viele Jahre anhalten und ich glaube ich würde mich dazuzählen.

Ich frage mal konkret in die Runde, ob folgende Benutzer ihr Behinderung näher beschreiben könnten und auch erzählen wie sie ihre Lebensqualität empfinden und weshalb und wie lange schon sie sich im Forum aufhalten. Wäre dankbar!

MementoMori
SSchluSS2
deadlife
skYm243
suffered
Kai-Dennis
suizidal
Baltazar
Ali
lost element
+ alle anderen, die nicht erwähnt sind!

Bitte beitragen, danke!
Girlxxx

Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Girlxxx »

Sternenwesen hat geschrieben:Normal schon, aber auch unendlich schwer. Du hasts hier ja mit Kranken, mit Lebensmüden, mit Lebensunfähigen zu tun, da sind andere Maßstäbe angesagt. Deshalb auch der Gegenwind von manchen - lass dich nicht beirren, es ist wunderbar, was du für deinen Bruder tust und bestimmt nicht einfach.
Na, das nenn ich mal eine sympathische Geste. Auf Deutsch gesagt: hier hat man es überhaupt nur mit Unzurechnungsfähigen zu tun, die ihre eigene Situation und Ausweglosigkeit undifferenziert auf alle projizieren. Du magst dich als normal erachten...vor allem bist du aber undifferenziert-dogmatisch und sebstwidersprüchlich. Denn wie kommt es, dass du für dich das Recht herausnimmst dein Leben zu verkürzen, aber dasselbe anderen nicht zubilligen willst (mir scheint es so als ob du deine Schuldgefühle wegen deinem Sterbewunsch so zu kompensieren bestrebt bist...na ja, ein laienpsychologischer Versuch solchen Widerspruch zu deuten).
Der Gegenwind ist, wenn du nur lesen und verstehen würdest, natürlicher Teil jeder Argumentation: es gibt unterschiedliche Sichtweisen, die es zu `würdigen` und abzuwägen gilt. Letztlich aber ist die Sache klar: jemanden zu seinem vermeintlichen Glück zwingen wollen (und darauf läuft es natürlich hinaus) ist nicht möglich (selbst wenn solches Glück an sich zu erlangen wäre, was vom Betreffenden selber negiert wird und letztlich pure Spekulation bleibt) und schon darum auf Dauer moralisch abzulehnen. Ich frage mich wie lange die Angehörigen so weiter machen wollen...wann wäre der Zeitpunkt gekommen wo sie den `Kampf` aufgeben (und ein solcher Punkt müsste ja irgendwann nicht nur aus pragmatischen Gründen notwendig kommen, sondern auch aus moralischen)? Ab wann wäre der Kampf nicht mehr positives Engagement für Jemanden, sondern moralisch abzulehnender Zwang? Da die Situation auf die relevanten Kriterien (Alter, Chancen auf Besserung etc.) insgesamt keine eindeutige Antwort gibt, bleibt das Ganze so diffus. Dennoch sollten die Angehörigen sich klarzumachen bemühen, ab wann spätestens der Kampf (bei gleichbleibendem Widerstand des Betroffenen) moralisch abzulehnen wäre. Darauf gibt es natürlich keine präzise Antwort, aber darum geht es nicht, sondern darum sich des grundsätzlichen Dilemmas bewusst(er) zu werden.
Zuletzt geändert von Girlxxx am Donnerstag 2. Juli 2015, 04:40, insgesamt 4-mal geändert.
Kämpfer
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Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Kämpfer »

Ich möchte bitte einen eindeutigen wissenschaftlichen Beweis dass es psychische Krankheiten und vor allem Schizophrenie wirklich gibt und dass du dies eindeutig hattest. Und nicht nach Einschätzungen von Pharmaindustrie Angestellten die nur Gründe suchen und Krankheiten erfinden um ihre Gifte verkaufen zu können.

Anscheinend haben wir vergessen dass es in diesem Beitrag nicht darum geht wer für und wer gegen SH ist sondern darum die Fragen meines Bruders zu beantworten und vielleicht wer schon so etwas wie er durchgemacht hat und froh ist dass er sich nicht aufgegeben hat, ihm wieder den Mut zum Leben geben kann. Wer so für sich entschieden hat sich selber zu töten weil ,...keine Ahnung warum ist mir auch egal, der sollte das mit seiner eigenen Familie durchkauen und sich seinen eigenen Beitrag zusammenstellen. Meinen Bruder ohne genaues Wissen dazu zu ermutigen einen Fehler vielleicht zu machen, bringt nur Schlechtes und zeigt wie gleichgültig und ignorant die meisten Menschen doch sind.
Ibanez
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Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Ibanez »

Ich möchte bitte einen eindeutigen wissenschaftlichen Beweis dass es psychische Krankheiten und vor allem Schizophrenie wirklich gibt und dass du dies eindeutig hattest.
Beweise du, dass es das nicht gibt.
Ich kann nur aus meiner Erfahrung sprechen, dass ich bereits sehr paranoide Gedanken und Gefühle hatte bevor ich irgendwas eingenommen habe. Deshalb hab ich doch überhaupt verzweifelt diese letzte Möglichkeit aufgesucht. Ich war ebenso nicht scharf auf Chemie, aber es war nicht mehr erträglich und die letzte Chance. Obs dadurch dann schlechter geworden ist, weiß ich nicht. Langfristig jedenfalls schon.
Wer so für sich entschieden hat sich selber zu töten weil ,...keine Ahnung warum ist mir auch egal, der sollte das mit seiner eigenen Familie durchkauen und sich seinen eigenen Beitrag zusammenstellen. Meinen Bruder ohne genaues Wissen dazu zu ermutigen einen Fehler vielleicht zu machen, bringt nur Schlechtes und zeigt wie gleichgültig und ignorant die meisten Menschen doch sind.
Wenn man gleich von vornherein eine Gruppe von Betroffenen ausschließt so wie du das hier willst und du nur diejenigen hören möchtest, die in deinem Sinne anrworten, dann hat man am Ende nicht wirklich einen representativen Eindruck. Gleichzeitig ist mir aber auch klar, dass wir hier in diesem Forum wahrwcheinlich kaum lebensfrohe motivierte Betroffene hören werden. Trotzdem darf sich gerne jeder Betroffene, aber auch jeder andere gerne äußern. Ich lasse mich da sicher nicht beeinflussen oder "motivieren", wie du es sagst. Motivieren tut zu etwas wohl kaum jemand hier jemanden.

Außerdem war eigentlich die ursprüngliche Frage des Threads ob es im Falle, wenn ich mich für Dignitas entscheiden würde, moralisch und auch rechtlich meiner Familie gestattet ist mir soetwas zu unrersagen und wenn nicht, was es für Ideen gibt mein Recht auf Selbstbestimmung durchzusetzen.

In dem Nachbar Thread hier von Wolkenkratzer mit dem Titel "Ich mag nicht mehr" hat Schmerzpatient Michael jetzt zuletzt geschrieben, dass er versucht hat es seiner Mutter beizubringen, sie aber typisch und ähnlich wie meine reagierte. Er hat jedoch den "Vorteil", dass sie ihn physisch nicht davon abhalten kann und er sich am Ende gar nicht rechtfertigen muss und keine Hilfe bräuchte (die er aber von seinen Schwestern (!) zugesichert bekam), weil er auf eigenen Beinen ist.
Das finde ich ziemlich diskriminierend. Ich kann meinen Wunsch WEGEN den Einschränkungen, die ja URSACHE für meinen Wunsch sind und mich ggf. dazu für die Zulassung berechtigen, nicht durchführen.
Zuletzt geändert von Ibanez am Donnerstag 2. Juli 2015, 15:51, insgesamt 1-mal geändert.
Girlxxx

Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Girlxxx »

Kämpfer hat geschrieben:Ich möchte bitte einen eindeutigen wissenschaftlichen Beweis dass es psychische Krankheiten und vor allem Schizophrenie wirklich gibt und dass du dies eindeutig hattest. Und nicht nach Einschätzungen von Pharmaindustrie Angestellten die nur Gründe suchen und Krankheiten erfinden um ihre Gifte verkaufen zu können.

Anscheinend haben wir vergessen dass es in diesem Beitrag nicht darum geht wer für und wer gegen SH ist sondern darum die Fragen meines Bruders zu beantworten und vielleicht wer schon so etwas wie er durchgemacht hat und froh ist dass er sich nicht aufgegeben hat, ihm wieder den Mut zum Leben geben kann. Wer so für sich entschieden hat sich selber zu töten weil ,...keine Ahnung warum ist mir auch egal, der sollte das mit seiner eigenen Familie durchkauen und sich seinen eigenen Beitrag zusammenstellen. Meinen Bruder ohne genaues Wissen dazu zu ermutigen einen Fehler vielleicht zu machen, bringt nur Schlechtes und zeigt wie gleichgültig und ignorant die meisten Menschen doch sind.
Nun, ich habe niemanden ermutigt um das klar zu stellen. Wenn du das nicht belegen kannst oder solche Behauptung nicht unterlässt werde ich dich hier künftig ungeniert als Lügnerin bezeichnen.
Dass es keine psychischen Krankheiten geben soll, ist übrigens etwas vom Schwachsinnigsten was ich hier überhaupt je gelesen habe.
Dass du dich weigerst Stellung zu beziehen bezüglich meiner Frage, ist für mich klares Indiz, dass du deine Position grundsätzlich nicht in Frage zu stellen bereit bist. Gerade dir geht es nicht nur um das Wohl deines Bruders, sondern auch um eine eindeutig polemisch-dogmatische Haltung der SH gegenüber. Solche habe ich nicht: es zählt für mich immer der Einzelfall und, dass ich diesbezüglich nicht kompetent bin zu sagen was jetzt das Richtige ist für deinen Bruder habe ich zuvor schon explizit gesagt. Und selbst dann wenn du deinen Bruder gut kennst, kannst auch du nicht hellseherisch vorausschauend sagen was letztlich das Beste für ihn ist...darum auch meine diesbezüglich Frage nach dem Zeitpunkt wo Engagement/Mut machen in Zwang umkippt. Du negierst dieses Problem völlig, was logische Folge deiner dogmatischen Ablehnung von SH ist. Aber eines ist klar: die dogmatische Ablehnung von SH impliziert im Einzelfall die Inkaufnahme von völlig sinnlosem Leiden eines anderen. D.h. wer wirklich das Wohl des anderen im Auge hat, kann SH unmöglich kategorisch ablehnen (einfach darum, weil es Situationen gibt, die `objektiv` nicht mehr zum Lebenswerten hin zu verändern sind).
Wäre deine diesbezügliche Einstellung eine andere, würde ich das Engagement eurer Familie wirklich uneingeschränkt gutheissen. Ein Gedanke noch: ich frage mich ob eure Hilfe, die doch recht viel von euch verlangt, auch dann möglich wäre wenn diese dogmatisch-apodiktische Haltung nicht gegeben wäre. Dass du/ihr so völlig gegen SH seid, ist vermutlich ein recht starker Beweggrund für euer Handeln. Ich sage natürlich nicht, dass es nur oder auch nur primär davon motiviert wird, aber es ist wie mit allen Glaubenssachen: in der Not verleiht oftmals erst eine radikal-ideologische Haltung die Kraft um weitermachen zu können.
Zuletzt geändert von Girlxxx am Donnerstag 2. Juli 2015, 16:08, insgesamt 6-mal geändert.
Conium
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Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Conium »

Kämpfer hat geschrieben: Meinen Bruder ohne genaues Wissen dazu zu ermutigen einen Fehler vielleicht zu machen, bringt nur Schlechtes und zeigt wie gleichgültig und ignorant die meisten Menschen doch sind.
... ich habe jetzt noch keinen Beitrag hier gesehen, welcher Deinen Bruder ermutigen würde Suizid zu begehen. Es geht von Anfang an nur darum ihm die Chance zu geben, seine Möglichkeiten bei Dignitas abzuklopfen. Die wird ihm ja offensichtlich von der Familie strikt verweigert und er wird daran gehindert dies zu tun.

Wie schon an anderer Stelle geschrieben, ist der Weg bis zu einer (hypothetischen) Bewilligung für die SH bei Dignitas nicht ganz einfach. Da sind einige Hürden zu überwinden und geht auch nicht von jetzt auf gleich. Das könnte sich einige Monate hinziehen. Vielleicht muss er vorher ja auch mal selber in der Schweiz oder sonstwo vorstellig werden. Und selbst wenn die Bewilligung da ist, es ist dann nochmals ein ganz anderer Schritt es auch tatsächlich in Anspruch zu nehmen.
Kämpfer
Beiträge: 94
Registriert: Sonntag 28. Juni 2015, 21:59

Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Kämpfer »

Beweise du, dass es das nicht gibt.
Ich kann nur aus meiner Erfahrung sprechen, dass ich bereits sehr paranoide Gedanken und Gefühle hatte bevor ich irgendwas eingenommen habe. Deshalb hab ich doch überhaupt verzweifelt diese letzte Möglichkeit aufgesucht. Ich war ebenso nicht scharf auf Chemie, aber es war nicht mehr erträglich und die letzte Chance. Obs dadurch dann schlechter geworden ist, weiß ich nicht. Langfristig jedenfalls schon.
Wie beweist man etwas nicht existierendes. Menschen sind ab und zu paranoid, haben Verfolgungswahn, Panikatacken,.... das macht sie noch lange nicht krank. Das sind ganz normale menschlich Ausdrücke von Emotionen. So verarbeitet unser Gehirn Probleme und Erlebnisse. Zu einem Problem wird es erst wenn man sich da reinsteigert, dem ganzen einen Namen gibt (es praktisch zur Krankheit umwandelt) und dann den natürlichen Verarbeitungsprozess im Gehirn mit Chemikalien komplett durcheinander bringt. Jeder Mensch ist anders und jeder Körper reagiert anders. Einer verarbeitet es gut und schnell andere brauchen Hilfe und nagen länger dran. Ist aber alles erlernbar um es kontrollieren zu können.
Meine Informationen dass es psychische Krankheiten nicht gibt (hier extra für Frau xx) habe ich von ehemalige Psychiater die es leid waren zu zuschauen wie man Menschen komplett willens unfähig macht. Von denen weiß ich auch das ihre DSM-Bibel nach Lust und Laune gemacht wird und da mal Krankheiten rein und raus gemacht werden wie gerade in den Versammlungen die Hände gehoben werden. Homosexualität war eine psychische Störung und nach Aufstand der homosexuellen wurde es plötzlich was natürliches und aus der Bibel entfernt. Ein Mensch der mehr als 4 Tassen Kaffee am Tag trinkt ist laut ihrer Bibel psychisch krank. Kinder die sehr aufgeweckt sind haben plötzlich ADHS....Das ist alles nur Marketing sonnst nichts. Du kannst mich als Lügnerin hinstellen wie du willst das ändert nichts an der Tatsache dass du anscheinend desinformiert bist. Und am Rande,...genau deswegen habe ich mein Psychologiestudium abgebrochen. Hier ein kleiner Bericht:
https://www.youtube.com/watch?v=YfrE-o4TdDI
Dass du dich weigerst Stellung zu beziehen bezüglich meiner Frage, ist für mich klares Indiz, dass du deine Position grundsätzlich nicht in Frage zu stellen bereit bist. Gerade dir geht es nicht nur um das Wohl deines Bruders, sondern auch um eine eindeutig polemisch-dogmatische Haltung der SH gegenüber.
Wie dumm muss man sein um sowas zu behaupten? Das ich deine Fragen nicht gleich beantworten kann, liegt vielleicht daran dass ich lebe und nicht den ganzen Tag vor dem Computer hocke,...ich möchte nicht wieder Depressiv werden also beschäftige ich mich mit positiven Dingen und damit zu leben.
Und selbst dann wenn du deinen Bruder gut kennst, kannst auch du nicht hellseherisch vorausschauend sagen was letztlich das Beste für ihn ist...darum auch meine diesbezüglich Frage nach dem Zeitpunkt wo Engagement/Mut machen in Zwang umkippt.
Wieso kann er denn hellseherisch vorausschauend sagen was letztlich das Beste für ihn ist? Vielleicht sind wir ja aus einer Zigeunerfamilie und haben solche Kräfte? :lol:
Du negierst dieses Problem völlig, was logische Folge deiner dogmatischen Ablehnung von SH ist. Aber eines ist klar: die dogmatische Ablehnung von SH impliziert im Einzelfall die Inkaufnahme von völlig sinnlosem Leiden eines anderen.
Ich habe doch weiter oben schon gesagt dass es Einzelfälle gibt bei denen ich es verständlich finde. Aber bei einem Menschen der so jung ist und für sein Wohlbefinden nichts getan hat aber dafür jede Menge damit es ihm schlechter geht,....ist sowas nur Dummheit.
D.h. wer wirklich das Wohl des anderen im Auge hat, kann SH unmöglich kategorisch ablehnen (einfach darum, weil es Situationen gibt, die `objektiv` nicht mehr zum Lebenswerten hin zu verändern sind).
Um sich wohl fühlen zu können, muss man lebendig sein. Wann warst du das letzte mal tot um sagen zu können dass es da einem wohler geht?
Ein Gedanke noch: ich frage mich ob eure Hilfe, die doch recht viel von euch verlangt, auch dann möglich wäre wenn diese dogmatisch-apodiktische Haltung nicht gegeben wäre. Dass du/ihr so völlig gegen SH seid, ist vermutlich ein recht starker Beweggrund für euer Handeln. Ich sage natürlich nicht, dass es nur oder auch nur primär davon motiviert wird, aber es ist wie mit allen Glaubenssachen: in der Not verleiht oftmals erst eine radikal-ideologische Haltung die Kraft um weitermachen zu können.
Das ist menschlich und das haben wir schon gemacht bevor wir überhaupt wussten dass es sowas gibt.
... ich habe jetzt noch keinen Beitrag hier gesehen, welcher Deinen Bruder ermutigen würde Suizid zu begehen. Es geht von Anfang an nur darum ihm die Chance zu geben, seine Möglichkeiten bei Dignitas abzuklopfen. Die wird ihm ja offensichtlich von der Familie strikt verweigert und er wird daran gehindert dies zu tun.
Du kennst meinen Bruder nicht. Jede Kleinigkeit die ihm seine Meinung unterstützt, ermutigt ihm zum Suizid.
Wie schon an anderer Stelle geschrieben, ist der Weg bis zu einer (hypothetischen) Bewilligung für die SH bei Dignitas nicht ganz einfach. Da sind einige Hürden zu überwinden und geht auch nicht von jetzt auf gleich. Das könnte sich einige Monate hinziehen. Vielleicht muss er vorher ja auch mal selber in der Schweiz oder sonstwo vorstellig werden. Und selbst wenn die Bewilligung da ist, es ist dann nochmals ein ganz anderer Schritt es auch tatsächlich in Anspruch zu nehmen.
Er soll sich doch endlich mal mit der anderen Seite beschäftigen und sich um die Genesung kümmern und nicht wieder Monate nichts tuend warten dass er Antwort von Dignitas bekommt. Das würde er nämlich machen und wieder vergeht die Zeit sinnlos. Dann bekommt er eine Absage und die Depression wird wegen der Enttäuschung auch nicht verschwinden.
Ibanez
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Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Ibanez »

Ich gebe ihm doch Ratschläge und bestimme nichts.
Daran muss er arbeiten und seine Ansprüche an sich runter schrauben.
Und das Beispiel mit dem Spiel damit meine ich dass man erst trainieren muss und üben muss...
Man muss ihnen helfen wieder ins Leben zu finden...
Er braucht keine SH sondern Motivation zum Leben und zu kämpfen.
Er muss den Bnzoentzug durch stehen und dann mal mit der Reha beginnen...
Er soll sich doch endlich mal mit der anderen Seite beschäftigen und sich um die Genesung kümmern...
Girlxxx

Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Girlxxx »

Ibanez hat geschrieben:
Ich gebe ihm doch Ratschläge und bestimme nichts.
Daran muss er arbeiten und seine Ansprüche an sich runter schrauben.
Und das Beispiel mit dem Spiel damit meine ich dass man erst trainieren muss und üben muss...
Man muss ihnen helfen wieder ins Leben zu finden...
Er braucht keine SH sondern Motivation zum Leben und zu kämpfen.
Er muss den Bnzoentzug durch stehen und dann mal mit der Reha beginnen...
Er soll sich doch endlich mal mit der anderen Seite beschäftigen und sich um die Genesung kümmern...
Die Stossrichtung ist offensichtlich...und leider werden die (zwar immer einseitigen) Argumente zunehmend durch Ausreden, schlichtes Ignorieren von (den entscheidenden!) Fragen oder durch recht anmassend erscheinende Zukunftsprognosen ersetzt.
Letztlich wirst du entscheiden müssen, was du willst und entsprechend handeln müssen. So ganz verstehe ich deine Haltung aber immer noch nicht. Du scheinst mir eben doch auch selber etwas gar schwammig was deine Position betrifft. Wäre deine Position eine eindeutige, dann würdest du anders handeln, weniger diskutieren etc. Falls deine Position tatsächlich eine versteckt ambivalente ist, dann wäre das `Bemühen` deiner Familie durchaus angebracht. Aber vielleicht tue ich dir da auch unrecht. Ich glaube einfach, wäre ich in deiner Situation und wüsste was ich will, würde ich mich ziemlich anders verhalten.
Eines kann ich dir garantieren: deine Familie wirst du auf diese Art (durch endlose, sich im Grunde im Kreis drehende Diskussionen, wie ich mittlerweile glaube: Schein-Diskussionen) nicht `weichklopfen` können. Deine Schwester zumindest ist entweder schlicht Argument-resistent oder aber sie weiss (wie auch immer, tatsächlich oder eingebildet) besser als du was dir mittelfristig gut tun wird. In beiden Fällen gibt es aber für sie im Grunde nichts zu diskutieren. Ich habe zumindest noch nichts von ihr gelesen, was in irgendeiner Form ein Indiz dafür wäre, dass sie seit Diskussionsbeginn auch nur einen Jota von ihrer ursprünglichen Ansichten abgewichen wäre. Und dies trotz etlicher guter Gegenargumente, die zumindest eine gewisse Mässigung ihrer rigorosen Haltung bewirken müssten...nicht notwendig eine gegenteilige Einstellung, aber doch eine gewisse offene Skepsis alle ihre `Gewissheiten` betreffend. Aber, ich wiederhole mich: evtl. ist solch eine sture Scheuklappen-Einstellung zumindest partiell notwendig um die erforderlichen Kräfte mobilisieren zu können. Das wäre psychologisch zwar verständlich, aber dem `Problem` wird es eben gerade dadurch vielleicht irgendwann nicht mehr gerecht. Gerade dieses `Irgendwann` als Problem konsequent auszublenden, ist kennzeichnend für die Haltung keine Zweifel zuzulassen...dass solche Frage keine Antwort zulässt, ist klar, darum geht es nicht. Es geht darum sich überhaupt einmal einer Frage zu stellen, die als solche (also gerade weil man sie nicht beantworten kann!) eine Skepsis, das Eingeständnis seiner weitgehenden Unwissenheit erzwingen würde.
Allerdings ist das Motiv dieser Scheuklappen-Einstellung gemäss deiner Schwester eine andere: dass sie dich als blossen, leicht manipulierbaren Spielball von Meinungen sieht. Es gilt dich einfach positiv zu beeinflussen (bzw. alle negativen Inputs zu eliminieren, für die du, auf Grund deines Naturell, empfänglich bist) dann wird das irgendwann schon wieder.
Zuletzt geändert von Girlxxx am Freitag 3. Juli 2015, 00:41, insgesamt 1-mal geändert.
Kämpfer
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Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Kämpfer »

Herr Ibanez, was sollen diese Zitate? Damit willst du so wie immer, Worte im Munde verdrehen und irgendwie zeigen dass du recht hast und wir dich so wie du es siehst gefangen halten. Dieses Soll und Muss, sind keine Drohungen und böse Aufforderungen. Es ist das was jeder mit einem klaren Menschenverstand und eine gewisse Reife, in deiner Situation machen würde wenn er nicht gerne weiter im elend leben möchte. Es ist so wie wenn ich sage, wenn du kochen willst, dann MUSST du erst den Herd anschalten. Das ist keine Aufforderung sonder eine logische Ausdrucksweise. Bevor man sich aufgibt, versucht man erst alles mögliche um wieder ein glückliches Leben zu leben.
Die Stossrichtung ist offensichtlich...und leider werden die (zwar immer einseitigen) Argumente zunehmend durch Ausreden, schlichtes Ignorieren von (den entscheidenden!) Fragen oder durch recht anmassend erscheinende Zukunftsprognosen ersetzt.
Natürlich sind es einseitige Argumente, von seiner Seite kommt auch nur das selbe.
Deine Schwester zumindest ist entweder schlicht Argument-resistent oder aber sie weiss (wie auch immer, tatsächlich oder eingebildet) besser als du was dir mittelfristig gut tun wird. In beiden Fällen gibt es aber für sie im Grunde nichts zu diskutieren.
Ich habe Erfahrungen mit Menschen in ähnlichen Lebenskrisen und mit schweren Schicksalsschlägen gemacht und was die Psyche angeht bin ich da auch schon durch gewesen. Er steckt so tief in seiner Welt und in sein Leid, dass er was anderes gar nicht mehr sehen kann. Also wissen da Menschen die alles oberflächiger betrachten können, ehr was besser für ihn ist und was nicht. Vor allem sollte man auf Menschen hören die Patienten wie ihn, wieder zum Leben erweckt haben denn die kennen sich mit sowas aus.
Girlxxx

Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Girlxxx »

Kämpfer hat geschrieben:
Die Stossrichtung ist offensichtlich...und leider werden die (zwar immer einseitigen) Argumente zunehmend durch Ausreden, schlichtes Ignorieren von (den entscheidenden!) Fragen oder durch recht anmassend erscheinende Zukunftsprognosen ersetzt.
Natürlich sind es einseitige Argumente, von seiner Seite kommt auch nur das selbe.
D.h. du wärst bereit einzugestehen, dass im Grunde keiner wissen kann was der richtige Weg ist, wenn dein Bruder das selbe Eingeständnis machen würde?
Deine Schwester zumindest ist entweder schlicht Argument-resistent oder aber sie weiss (wie auch immer, tatsächlich oder eingebildet) besser als du was dir mittelfristig gut tun wird. In beiden Fällen gibt es aber für sie im Grunde nichts zu diskutieren.
Ich habe Erfahrungen mit Menschen in ähnlichen Lebenskrisen und mit schweren Schicksalsschlägen gemacht und was die Psyche angeht bin ich da auch schon durch gewesen. Er steckt so tief in seiner Welt und in sein Leid, dass er was anderes gar nicht mehr sehen kann. Also wissen da Menschen die alles oberflächiger betrachten können, ehr was besser für ihn ist und was nicht. Vor allem sollte man auf Menschen hören die Patienten wie ihn, wieder zum Leben erweckt haben denn die kennen sich mit sowas aus.
Du verkennst aber, dass es immer Ausnahmen von der Regel gibt (wenn man denn überhaupt eingestehen würde, dass es die Regel ist, dass solche Schicksalsschläge zum lebenswerten Leben hin überwunden werden). Du hast ohne Zweifel recht, dass solche Schicksale von unzähligen Menschen akzeptiert werden konnten und sie das beste daraus zu machen lernten. Auch dass es Einzelfälle von fast wundersamer Wiedergenesung gab. Aber: diese Fakten schliessen einen gewissen Zweifel jeden Einzelfall betreffend nicht aus. Und dieser Zweifel, diese Bereitschaft zu sagen: o.k., stimmt, letztlich kann ich es nicht mit Gewissheit wissen (das gilt im Moment vermutlich auch für deinen Bruder selber), fehlt mir einfach. Nicht mehr, nicht weniger. Und in diesem Kontext gehört eben auch die Frage nach dem `Wann`. Gerade wenn man sich fragt: ab wann ist die Stossrichtung hin zum Leben nicht mehr gerechtfertigt (angesichts sturer Verweigerung), wird man (es sei denn man ist da unnachgiebig und sagt a priori: ein solcher Zeitpunkt kann es grundsätzlich nie geben) unweigerlich mit der Unsicherheit konfrontiert, mit der unabweisbaren Tatsache nicht wissen zu können wann das Engagement noch gerechtfertigt ist und wann nicht.
Solche Einstellung finde ich nicht oberflächlich, sondern differenziert. Sie schliesst auch nicht aus, dass man sein Engagement aufrecht erhält (dass es fast unmöglich ist eine solche fallen zu lassen, bevor man glaubt, dass alle realistisch Besserung versprechenden Wege eingeschlagen wurden, verstehe ich. Aber: leider gibt es da überhaupt keinen Konsens zwischen dir und deinem Bruder. Weder bezüglich den realistisch Besserung versprechenden Wegen noch bezüglich der Vorstellung was ein künftig lebenswertes Leben an Lebensmöglichkeiten ausschliessen dürfte).

Am sympathischsten wäre mir (rein abstrakt) wenn ihr beide einen Schritt auf den anderen zumachen würdet. Aber das scheint zumindest im Moment einfach nicht möglich zu sein. Ein solches aufeinander zu gehen (welches voraussetzen würde, dass beide Seiten ihr letztliches nicht Wissen eingestehen) müsste sich dann natürlich konkretisieren auf Seiten des Bruders: dass er zumindest jene Reha-Therapien macht, die ihm (oder von Seiten der Ärzte) als die erfolgversprechendsten erscheinen, auf Seiten der Familie: dass man grundsätzlich akzeptiert, dass es keine Garantie gibt, dass dein Bruder zu einem aus seiner Sicht lebenswerten Leben zurückfindet. Dass der Teufel im Detail steckt ist klar, aber immerhin käme auf solche Art ein momentan im `Stellungskrieg` verharrendes Gegeneinander in Bewegung mit damit einhergehenden neuen Erfahrungen und damit auch mehr Fundament für eine realistische Abschätzung des künftig Möglichen.
Gesperrt