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Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Verfasst: Donnerstag 25. Juni 2015, 06:36
von Ibanez
Hallo,

ich bin Ende 20 und möchte SH bei Dignitas beantragen. Ich hatte vor mehr als einem Jahr eine sehr schwere Psychose mit heftigen Angstzuständen und Verfolgungswahn. Trotz mehrmonatiger psychiatrischer stationärer Behandlung unternahm ich einen Suizidversuch, bei dem ich mir schwere Verletzungen, darunter eine Querschnittslähmung zuzog, die Teile des rechten Beines, die Blase und den Darmausgang lähmen ließen. Laufen ist für mich nicht mehr möglich, nicht nur wegen den Lähmungen, sondern weil auch die Gelenke und Knochen der Füße, Beine und des Beckens teilweise verschoben sind. Urinieren muss ich durch einen Katheter. Wer das nicht kennt, das sind gleitmittelbeschichtete Plastikröhrchen, die man sich in die Harnröhre schiebt, damit der Urin ablaufen kann. Das muss ich ca. 2 Mal täglich machen. Man hat sich zwar daran gewöhnt, aber es ist trotzdem ein wenig schmerzhaft, unangenehm sowieso und hat nichts mehr mit der ursprünglichen Erleichterung des Urinierens zu tun. Das Große Geschäft verrichte ich damit, dass mir mein Vater wegen der Darmlähmung die Exkremente mit den handschuhüberzogenen und gleitmittelbeschichteten Fingern aus dem Anus herauspuhlen muss, ungefähr alle 3 bis 4 Tage. Ich selbst kann das leider nicht machen, da ich Metall-Versteifungen an der Wirbelsäule habe, die mir ein nach vorne Beugen unmöglich machen und ich das somit nicht selbständig wie andere Querschnittsgelähmte quf der Toilette machen kann, weshalb das mein Vater im Bett übernimmt. Die KK zahlt keinen Pfleger, der das machen könnte, da mein Pflegeaufwand wohl unter den obligatorischen 45 min liegt, die man mindestens für eine Pflegestufe benötigt, weshalb das also mein Vater übernimmt. Auch das Urinieren mache ich im Bett in eine Flasche hinein. Zusätzlich habe ich noch fast-chronische Schmerzen in Form von elektrischen Stößen, sogenannten neurophatischen Schmerzen, die man oft bei einer Querschnittslähmung hat. Es fühlt sich an, als ob man permanent mit einem Elektroschocker penetriert wird. Die Schizophrenen Symptome wurden damals mit Benzodiazepinen, Zyprexa und Haldol "behandelt". Die schizophrenen Symptome sind komplett weg, ich nehme die Neuroleptika auch seit über einem Jahr nicht mehr. Was geblieben ist, ist jedoch eine schwere Depression, die wie ich glaube von den Medikamenten resultiert. Die Neuroleptika hemmen ja die Dopaminausschüttung. Zu wenig Dopamin macht jedoch depressiv, da das der Glücksbotenstoff des Gehirns ist. Ich fühle also überhaupt keine Emotionen mehr, als wäre mein Kopf leergesaugt worden. Nikotin und Alkohol, die Dopaminatimulanten schlechthin, haben seitdem absolut keine Wirkung mehr bei mir. Hat jemand Erfahrungen mit solchen Nachwirkungen von Neuroleptika? Ich habe das starke Gefühl, dass dies irreversibel ist.

Was ist also ein Leben in vollkommener Abhängigkeit, Schmerzen und ohne Emotionen noch wert? Ich möchte schon lange SH in Anspruch nehmen, doch dazu müsste ich Unterlagen verschicken und empfangen. Da ich durch meine Pflegebedürftigkeit meine Post nicht alleine abholen und versenden kann (alle Briefe und Pakete werden aus Sicherheitsgründen von meinen Eltern kontrolliert), bräuchte ich dafür also die Unterstützung meiner Angehörigen. An Geld mangelt es mir nicht, ich habe vorher selbständig ein kleines Unternehmen betrieben.

Meine Frage an euch ist nun, was soll ich in meiner Situation nun tun? Rechtens kann das, was meine Familie macht ja wohl nicht sein, oder irre ich mich da? Haben sie ein Recht dazu mich zu "schützen", indem sie mir die Inanspruchnahme von Dignitas verwehren? Ich wohne übrigens in Deutschland. Unter einer rechtlichen Betreuung stehe ich nicht.

Meine Eltern argumentieren so, dass ich versuchen soll mich so weit wie möglich wieder zu rehabilitieren. Was sie jedoch nicht realisieren ist, dass so eine Behinderung wie ich sie habe, besonders eine Querschnittslähmung nicht so einfach wegzutrainieren ist und es reine Glückssache wäre, wenn sich Nervenschädigungen wieder erholen. Ein wenig habe ich zu Beginn mit Krankengymnastik begonnen, es jedoch relativ schnell wieder sein lassen, da ich mir absolut sicher bin, dass mein Körper niemals zu einem für mich akzeptablen Zustand zu bringen ist, weshalb ich das also als Energieverschwendung empfinde und ich deshalb meine Energien lieber in die Planung des Lebensende stecke. Dass man von den Psychopharmaka bleibende Hirnschäden davontragen kann, glauben sie sowieso nicht und meinen das wäre alles "Einstellungssache".

Ich habe also ziemlich die A-Karte. Was würdet ihr mir raten zu tun, um an mein (so wie ich glaube) Recht für die SH zu kommen?

Suizidgefährdet bin ich nicht. Nach den Erfahrungen möchte ich mich nicht noch mehr schädigen, sondern es möglichst professionell durchführen, gerade weil ich ja zweifellos die Kritierien für Dignitas erfülle (oder?). Aber wie soll das mit solchen Angehörigen gehen?

Würde mich über jeden schnellen Beitrag freuen (freuen nicht wörtlich, da das chemisch nicht mehr möglich ist.... ihr wisst was ich meine).

Vielen Dank!

Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Verfasst: Donnerstag 25. Juni 2015, 09:26
von Sternenwesen
Das ist eine mehr als beschi**** Situation und ich maße mir nicht an, auch nur im entferntesten nachvollziehen zu können, wie dein Dasein jetzt aussehen muss. :?
Hast du schon mal dran gedacht, evtl. in ein Hospiz zu gehen, um nicht mehr von deinen Eltern und deren Dauerversorgung abhängig zu sein? Dort würde man auch weitere Reha - Maßnahmen mit dir durchführen, die dich mehr und mehr wieder selbstständiger machen könnten.
Denn dass Menschen wie deine Familie, die dich lieben, kein Ja zur Selbsttötung finden werden und können, das solltest auch du verstehen - sie werden um dich kämpfen, weil du ihnen auch so wichtig bist! Und das, Ibanez , ist doch etwas Wunderschönes.

Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Verfasst: Donnerstag 25. Juni 2015, 09:55
von Ibanez
Hallo Sternenwesen, vielen Dank für die Nachricht.

Ja, es ist tatsächlich nur ein Dasein ohne Sinn und Perspektive. Es ist umso frustrierender, wenn ich es mit meinem früheren Leben vor der Psychose und dem Unfall vergleiche, als erfolgreicher Unternehmer und auch aktiver Studio -und Live-Musiker. Es ist halt jetzt das genaue Gegenteil und als junger Mensch ist es sehr unangenehm bei den Ausscheidungen Hilfe zu benötigen und auch beim Duschen! Man kann sicher lernen mit so einer Behinderung umzugehen und ich habe großen Respekt vor denen, die das können, aber für mich ist das langfristig absolut nichts und es kommt ja noch der psychiatrische Schaden hinzu, der ein sehr großer Grund meines Wunsches ist.

Ich erwarte natürlich nicht, dass meine Familie Luftsprünge vor Freude wegen meiner Entscheidung macht und auch nicht, dass sie mich großartig unterstützen oder sogar begleiten, sondern ich verlange nur meine Rechte als freier Bürger meinen Briefverkehr tätigen zu dürfen und ggf. auszureisen. Außerdem ist es doch bei so gut wie allen Dignitas Clienten so, dass sie ein gewisses Maß an Unterstützung von ihren Angehörigen bekommen, weil es ja anders nicht geht. Ich habe auch genug Reportagen gesehen, bei denen Schwestern, Brüder, Kinder oder auch wie in meinem Fall Eltern den Wunsch akzeptiert haben.

Eine Reha würde für mich wirklich keinen Sinn machen, weil für mich etwas anderes als 100 % ige Wiederherstellung nicht in Frage kommt und das ist bei meinem Verletzungs -und Behinderungsgrad absolut nicht möglich. Es wäre schön, wenn das ginge und dann wäre ich auch bereit viel Energie da rein zu investieren und natürlich ist es gut solche Unterstützung zu haben, aber es macht doch auch keinen Sinn sein Kind Jahre und Jahrzehntelang gegen seinen Willen in Unerträglichkeit und Leid am Leben zu erhalten. Ich glaube da hätte ich moralisch langfristig noch mehr Bedenken, als wenn ich wüsste, dass mein Angehöriger nun seinen Frieden hat. Natürlich weiß ich, dass das Verhältnis und die Bindung von Eltern zu Kind nochmal eine ganz andere Hausnummer ist als andere Angehörigkeitsverhältnisse. Trotzdem kann es doch nicht sein, dass dadurch das Selbstbestimmungsrecht eingeschränkt wird, weil man das Glück hat (in diesem Fall wohl eher das Pech) solche fürsorglichen Angehörigen zu haben.

Was meint ihr?

Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Verfasst: Donnerstag 25. Juni 2015, 10:09
von Sternenwesen
Nun ist das alles noch nicht sehr lange her, Ibanez - und, das schriebst du völlig zu recht, sich vor allem als junger Mensch an eine so gravierende Lebensveränderung zu "gewöhnen" (bewusst in Anführungszeichen gesetzt) ist fast unmenschlich.
Doch denk an Samuel Koch (ich nehme an, der Name sagt dir was?), der sich bei Wetten, dass... eine Tetraplegie zugezogen hat. Auch er sagt nicht, dass es leicht ist, aber er versucht, damit leben zu lernen. Erstmal irgendwie, aber inzwischen mit Teilaspekten eines neuen Sinns seines Daseins.

Du verlangst von deinen Eltern, deiner Familie viel, zuviel, wenn sie deinen Wunsch respektieren und unterstützen. Ich bin selbst Mutter - und mir wäre es unmöglich gewesen oder würde es (man weiß ja nie, was noch kommt) unmöglich sein, mein Kind dem Suizid frei zu geben.
Gib dir doch noch Zeit, Ibanez - es ist alles noch viel zu frisch. Die Selbsttötung läuft dir nicht davon. Aber es kann sein, dass du in einem Jahr oder so schon etwas anders darüber denkst. Wenn nicht, ist dein Weg doch immer noch offen.

Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Verfasst: Donnerstag 25. Juni 2015, 10:39
von Ibanez
Hallo Sternenwesen. Ich finde deine Aufmunterungsversuche ja ganz nett :) aber wir müssen einfach mal davon ausgehen, dass ich mich bereits entschieden habe und es für mich keinen anderen Weg gibt. 1,5 Jahre sind wie ich finde genug Zeit, um sich, seine Zukunft und seine Einstellung dazu gut einzuschätzen.

Samuel Chefkoch kenne ich und er ist körperlich sehr viel schlimmer dran als ich, das stimmt. Ich weise aber nochmals auf meinen psychiatrischen Psychopharmaka Schaden hin. Aber auch wenn der nicht wäre, so würde ich den Zustand, so wie ich meine ursprüngliche Persönlichkeit in Erinnerung habe und einschätze, trotzdem nicht akzeptieren.

Ich bin noch nicht lange hier im Forum unterwegs und auf die schnelle konnte ich es aus deinen letzten Beiträgen nicht erfahren, deshalb frage ich: Wie stehst du denn generell zu der Arbeit von Dignitas? Befürwortest du sie oder lehnst du diese Möglichkeit prinzipiell für jeden ab?

Wie ist dein Zustand und weshalb treibst du dich hier im Forum herum?

Es können sich ruhig noch andere zu Wort melden.

Viele Grüße

Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Verfasst: Freitag 26. Juni 2015, 01:45
von Ibanez
Sternenwesen, ich wollte dich damit nicht angreifen, ich wollte nur deine allgemeine Einstellung dazu erfahren. Du kannst also gerne weiterschreiben, ich bitte darum.

Hat sonst noch jemand eine Idee wie ich meine Angehörigen ansprechen oder meine Rechte durchsetzen könnte?
Generell irgendwelche Meinungen oder Hinweise zu meiner Situation?

Vielen Dank vorab!

Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Verfasst: Samstag 27. Juni 2015, 15:28
von pida
Hallo Ibanez,

das hilft dir jetzt vielleicht nicht wirklich weiter, aber kürzlich lief auf Arte ein sehr gut gemachter Film , " Und morgen Mittag bin ich tot " .

Der Film stellt das tabuisierte Thema Sterbehilfe mit dem Umfeld Familie sehr einfühlsam dar.

Vielleicht hast Du Möglichkeit, den Film zu besorgen, zu sehen und auch deinen Angehörigen nahe zu bringen.

Liebe Grüsse,
pida

Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Verfasst: Samstag 27. Juni 2015, 18:18
von Thanatos
pida hat geschrieben:Hallo Ibanez,

das hilft dir jetzt vielleicht nicht wirklich weiter, aber kürzlich lief auf Arte ein sehr gut gemachter Film , " Und morgen Mittag bin ich tot " .

Der Film stellt das tabuisierte Thema Sterbehilfe mit dem Umfeld Familie sehr einfühlsam dar.

Vielleicht hast Du Möglichkeit, den Film zu besorgen, zu sehen und auch deinen Angehörigen nahe zu bringen.

Liebe Grüsse,
pida
Ich glaube kaum, dass dieser Film Angehörige überzeugen kann. Ich fand ihn auch faszinierend, aber mich muss man ja nicht „bekehren“. Nach meiner Erfahrung haben die meisten Leute mit Tod, Freitod und Sterbehilfe ein riesiges Problem.
Na gut, vielleicht klappt es ja doch bei deinen Angehörigen, Ibanez. Ausnahmen gibt es hin und wieder. Ich wünsche dir viel Erfolg.
Beste Grüße,
Thanatos

Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Verfasst: Samstag 27. Juni 2015, 23:19
von Conium
Hallo ibanez,

so hart das klingt, aber Deine Angehörigen wollen nicht das Beste für DICH, sondern in erster Linie für sich selber. Für sie ist es komplett egal wie es Dir geht, sie sorgen für Dich damit sie sich besser fühlen. Sie können Dich nicht einfach loslassen.
Das Du ein volljäriger Mensch bist mit Recht auf Deine freien Entscheidungen sehen sie nicht oder wollen es nicht wahrhaben. Aus einer falsch verstandenen Ethik heraus Leben um jeden Preis zu erhalten kann es doch nicht sein, auch wenn es das eigene Kind ist.
Vielleicht kannst Du einen Rechtsanwalt einschalten?

Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Verfasst: Samstag 27. Juni 2015, 23:59
von pida
hej thanatos,

ist es umgangssprachlich nicht die Hoffnung, die angeblich zuletzt sterben soll ? ( was m.E. nicht plausibel ist, da idR der mensch es ist, der stirbt ) .
ich finde, dass alles mögliche und auch vordergründig unmögliche es wert ist, versucht zu werden.

und ich finde auch, dass wir die bewertung Ibanez überlassen sollten.

merci und gruss,
pida

[/quote]

Ich glaube kaum, dass dieser Film Angehörige überzeugen kann. Ich fand ihn auch faszinierend, aber mich muss man ja nicht „bekehren“. Nach meiner Erfahrung haben die meisten Leute mit Tod, Freitod und Sterbehilfe ein riesiges Problem.
Na gut, vielleicht klappt es ja doch bei deinen Angehörigen, Ibanez. Ausnahmen gibt es hin und wieder. Ich wünsche dir viel Erfolg.
Beste Grüße,
Thanatos[/quote]

Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Verfasst: Sonntag 28. Juni 2015, 00:29
von chris84
Hallo Ibanez,

du schreibst, dass deine Eltern deine Post kontrollieren. Also rechtens finde ich das nicht, schließlich gibt es ja das Postgeheimnis. Klar, auf der einen Seite brauchst du ihre Unterstützung beim empfangen und versenden deiner Post. Aber es ist nicht rechtens, dass sie deine Post einfach so öffnen und darin rumschnüffeln. Es sei denn du hast es ihnen gestattet. Also würden meine Eltern (zu denen ich wirklich ein gutes Verhältnis habe) meine Post gegen meinen Willen kontrollieren hätte ich denen schon längst was gehustet. Zur Not auch mit einer Anzeige wegen Verletzung des Briefgeheimnisses gedroht.
Du könntest ja erstmal per mail oder telefonisch mit Dignitas (oder auch zu anderen SH-Vereinen) Kontakt aufnehmen und denen deine Situation schildern. Natürlich ohne dass deine Eltern etwas davon mitbekommen.
Vielleicht könntest du die Unterlagen auch heimlich an eine Vertrauensperson schicken lassen und sie dir dann persönlich von ihr übergeben lassen. Ich sehe da aber noch einige andere Probleme. Angenommen Dignitas gewährt dir SH. Wie kommst du dann in die Schweiz, ohne dass deine Eltern (oder jemand anderes) dich an der Reise dahin aufhalten?

Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Verfasst: Sonntag 28. Juni 2015, 14:22
von Michael
Hallo Ibanez,
habe soeben deine Geschichte gelesen.
Du wolltest von mir wissen, wie ich das mit DIGNITAS Sterbebegleitung, meinen Familienangehörigen beigebracht habe, nun erst ein mal sorry, dass ich mich Heute erst melde, bin gestern im Bett gelegen (extremste Schmerzschübe).
Wie Du weist, leide ich seit nunmehr 15 Jahren. Nachdem mir insgesamt 4 Ärzte die Hoffnung auf eine Besserung gegeben haben (wie bei Dir), wurde mir empfohlen, ein Hospiz Begleiter anzunehmen. (Rate ich Dir). D.H. die Hospiz ist nicht nur eine Sterbebegleitung, sondern begleitet auch schwerst Kranke!!!! (Wie Du und Ich !!!!) Hospiz Adressen findest Du im Internet, und gibt es fast in jeder Stadt!
Der Hospiz Begleiter nimmt dann Kontakt mit Deinen Familienmitgliedern auf, und klärt deine Familie über dein Leiden / Krankheit auf!
So sind deine Familienangehörigen über deinen desolaten Zustand informiert. Denn die Familie im engeren Umfeld versucht, Dich mit allen Mitteln, bei sich zu behalten, und verdrängt daher meistens die Realität über den tatsächlichen Gesundheitszustand / Lebensqualität.
Danach kannst Du, wenn es wirklich nicht mehr geht, dich über eine Postadresse /Zustellung der DIGNITAS Post / Aufnahmeantrag eines Bekannten, oder sehr guten Freundes, der die Briefe direkt weiterleitet, bei Dignitas anmelden (Wohnadresse angeben, mit Zustellung Postadresse bei Herrn / Frau ..... wohnhaft in ..... Stadt....
Lade Dir den Film runter: Und morgen Mittag bin ich Tod! So hast Du, wenn es wirklich nicht mehr geht, diese Option offen.
Übrigens: Dein Gesundheitszustand ist extrem!! Lebensqualität: xxxxx

Du kannst übrigens den Mitgliedsbeitrag auch über einen Bekannten begleichen ! (Konto von einer Vertrauensperson, die Dir ein Konto einrichtet).
Übrigens: Da sich mein Gesundheitszustand ebenso, wie deiner nicht mehr bessert, und die Schmerzen nun unerträglich werden, habe ich meine Schwestern, sowie die näheren Personen direkt informiert, daß ich diesen letzten Weg (Schweiz), als meine Willensentscheidung ansehe, und ich mich wirklich nicht, und niemand mich, von diesem Weg abhalten kann. Ich habe offengelegt (persönliche Gespräche), sowie wie hier im Forum, wie bei mir diese Schmerzen / Behandlungen im Krankenhaus, ablaufen, welche Teufelsqualen ich seit dieser langen Zeit durchlaufe.
Genau So wie im Forum habe ich offen, über meine Krankheiten informiert.
Du wolltest noch wissen, wie es zu meinem Chaos kam:
Begonnen hat alles mit einer einfachen routinemäßigen Elbtunnel OP, nur: Die OP fand ambulant statt, und der Chriurge / (Arzt) der mich eigentlich operiert hätte, war mit seiner Arzthelferin beschäftigt, und hat einen Assistenzarzt operieren lassen, der dann bei mir den Hauptnerv angeritzt hart.
Daraufhin bekam ich Schmerzmittel, die gegen die höllischen Schmerzen nichts halfen, einbrennen des Schmerzes im Gehin (wie in einer Festplatte Chrash), dann hoch dosierte Opiate, Morphine, den Rest kennst Du ja.
Parallel dazu habe ich körperliche Höchstleistungen in der Arbeit vollbracht, und fast Schmerz frei, komplett zugedröhnt, gearbeitet (3Jahre), und den restlichen Körper komplett ruiniert.
Wie ich aus deinem Bericht ersehen kann, bis zu Volljährig!
Dann laße dich nicht mehr bevormunden, kämpfe um deine lezte Lebensqualität. Es ist Dein Leben!!Leben erhalten muss man wirklich nicht um jeden Preis !

Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Verfasst: Sonntag 28. Juni 2015, 19:26
von Conium
Michael hat geschrieben: Denn die Familie im engeren Umfeld versucht, Dich mit allen Mitteln, bei sich zu behalten, und verdrängt daher meistens die Realität über den tatsächlichen Gesundheitszustand / Lebensqualität.
[...]
Dann laße dich nicht mehr bevormunden, kämpfe um deine lezte Lebensqualität. Es ist Dein Leben!! Leben erhalten muss man wirklich nicht um jeden Preis !
...genau das hatte ich mit meinem Beitrag auch gemeint.

Einen Menschen trotz seiner Qualen zum Leben zu zwingen ist meiner Meinung nach genauso schlimm wie einen Menschen gegen seinen Willen das Leben zu nehmen!
Wenn Dich Deine Angehörigen TATSÄCHLICH lieben, sollten sie Deine Würde und Wünsche respektieren. Sie sollten sich eben an die Hoffnung klammern das Du auf dem Weg zur SH es Dir (selber!) vielleicht nochmal anders überlegst. ES IST DEIN LEBEN und nicht IHRES!! Mach ihnen das einfach mal so klar. Lege ihnen eine Bilanz vor: Die Qual in Deinem Leben überwiegt stark die Freude daran. Wollen sie Dich weiter quälen indem sie Dir auch noch die letzten Freuden der Selbstbestimmtheit nehmen?

Es hilft Dir auch nicht wenn es (vermeintliche) schlimmere Schicksale gibt. Ich sage immer: Das eigene Schicksal ist immer das Schlimmste. Allein die Kenntnis der Existenz anderer für den Betrachter schlimmere Schicksale verbessert Deinen eigenen Zustand ja in keinster Weise. Das kann kein Trost sein.
Ich habe Zivildienst im Bereich Behinderte und Altenpflege gemacht. Was ich da für Schicksale erlebt habe, spottet jeder Beschreibung. Deine geschilderte Situation würde sicher in diese Kategorie passen.

Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Verfasst: Montag 29. Juni 2015, 00:29
von Kämpfer
Oh Mann, das klingt ja schon mies wenn man ein sehr talentierter und Phantasievoller Mensch ist nur sollte man auch bei der Wahrheit bleiben und nicht alles so schreiben um die Menschen dazu zu zwingen der gleichen Meinung zu sein. Die Geschichte ist nämlich etwas anders. Der Herr hatte nämlich damals eine Psychose weil er eine Überdosis an Stilnox und Seroquell genommen hat. 2 Ärzte haben es ihm verschrieben, das eine wegen Schlafprobleme die durch eine starke akute Depression entstanden (das hat aber der damalige Arzt nicht untersucht und ein Präparat gegeben dass zur Psychose und unzulässiges Wort führen kann verschrieben-kann man in der Packungsbeilage nachlesen). Und das andere in der Psychiatrie weil der oben genante Herr ungeduldig war und schon von der Überdosis an Stilnox Derealisation hatte. Die Beiden haben ihm dann in den Mengen den Rest gegeben (er hat sie auch zu schnell wieder weg gelassen dass fatal ist weil das Stilnox ein Bnzodiazepinähnliches Präparat ist und einen starken Entzug macht. Das hat zum ersten unzulässiges Wort geführt und danach wurde er in der Psychiatrie mit Nervengifte und Benzos gemischt voll gestopft und immer zu schnell wieder abgesetzt, dass er aus Entzugssymptome und Nebenwirkungen nicht mehr raus kam. Er war damals wie ein gefühlloser Zombie was man ihm wirklich ansah. Der 3. Versuch der ihm diese Verletzungen zugefügt hat war wieder kurz nach einem abrupten Absetzen eines dieser Gifte. Allerdings ist es nicht so wie er sagt, dass es für ihn keine Heilung gibt. Denn laut Ärzte, die ja nur soweit sagen wie sie es einschätzen können, denn wie eine Besserung fortschreitet hängt ja von den Bemühungen des Patienten ab, könnte er auf jeden Fall mit Hilfsmittel wieder laufen wenn er Krankengymnastik machen würde. Sein Blasen-Darmproblem könnte sich auch mit viel Bewegung wieder verbessern. Ende des Jahres kann er auch seine Platte aus dem Rücken entfernen lassen und seine anderen Metalle bereits jetzt schon. Er hat aber seit einem Jahr seit dem er Zuhause ist, nicht einmal sein Bett verlassen. Pflegestufe bekommt er nicht weil die Gutachter ihn nicht für Pflegebedürftig halten denn wenn er wollte, könnte er sehr gut selbständig sein. Er ist einfach nur eingerostet weil er sich nicht bewegen will. Er hat Physiotherapie verordnet bekommen die er nicht machen will weil er sie für sinnlos hält. (Wie ein Tontechniker, Webdesigner und Musiker sowas beurteilen kann, ist mir ein rätsel). Psychotherapie hat er von Anfang an nicht machen wollen weil er nicht daran glaubt.Er hat nicht einmal die übliche Reha machen wollen und selbst im Krankenhaus hat er oft die Krankengymnastik abgelehnt.
So und nun zu den so genanten Psychischen Krankheiten. Es gibt absolut keinen Test, keine Untersuchung, keine Blutwerte oder sonnst irgend etwas Wissenschaftliches dass Beweisen kann dass er (oder auch irgend ein anderer Mensch) psychisch krank war oder ist. Es sind einfach nur Symptome die jeder Mensch irgend wann im Leben experimentiert und die gehen nach einiger Zeit von alleine weg oder man hilft mit Verhaltens-und Gedankentherapie nach. Haldol, Zyprexa, Tavor und alle anderen legalen Drogen behandeln da nichts, sie verändern nur deine Psyche sowie jede andere Droge im Gehirn etwas verändert. Drogenabhängige sind ja auch keine Menschen die sich selber therapieren. Die Kombination, Dauer und Dosis dieser Gifte führt aber zu starken Nebenwirkungen und Entzugssymptomen die die Psychiater gerne als "die Krankheit" verwenden.
Seit Anfang 2014 nimmt er ein Benzodiazepin. Wer darüber nicht bescheid weiß, ein Entzug davon ist 10 mal stärker als ein Heroin Entzug. Unter Anderem verschlimmert es bereits vorhandene Depressionen und dämpf/schaltet alle Emotionen besonders nach längerer Einnahme aus. Es verändert die Persönlichkeit, führt zu einem Tunnelblick, macht Derealisation. Dies kommt aber alles wieder in Ordnung wenn man es geschafft hat wieder clean zu sein. Er ist gerade dabei mit der Wasser Methode zu reduzieren denn eine härtere Methode macht ihm starke Schmerzen, Wattekopf-Gefühl und er wir ganz aggressiv. Die glaubt er aber wieder nicht.
Nach dem er 3 Wochen ohne Benzos im Koma lag und eine Blutwäsche bekam, war er nach dem Aufwachen wieder ganz normal nur dass er wegen dem Koma und dem Aufenthalt auf der Intensivstation nicht schlafen konnte (dies sagte uns aber der Arzt dass völlig normal ist und es sich nach ca. 2 Wochen wieder regelt). Er hatte aber keine Geduld und verlangte wieder Lormetazepam. Es dauerte nur einige Tage und er wurde wieder ganz anders. Aggressiver und redete wieder vom unzulässiges Wort.
Nun zu seiner Beweglichkeit trotz nichts tun. Er kann alles bewegen nur eben etwas eingeschrenkt. Er hat jede Menge Restfunktionen die nur wieder aktiviert werden müssen. Er ist zu 90% wieder heilbar.
Ich weiß ja nicht wie viele von euch eine starke Depression hatten? Es ist wirklich nur ein Dasein aber es ist nicht hoffnungslos so wie man es immer meint. Im Gegenteil!!! Es ist nur schwer mal den Hintern hoch zu bekommen und mal was fürs Gesund werden tun und nicht immer im Depressionstopf bequem schwimmen bleiben. Ich spreche aus Erfahrung.
Er lehnt einfach alles ab. Die kann man nicht verstehen. Die Angehörigen haben schon so viel versucht um ihn mal wieder ins Leben zu holen und selbständig zu machen aber er will den einfachen und feigen Weg. Dies ist aber meiner Meinung nach in seinem Fall überhaupt nicht angepasst. Man kann Menschen nicht aus dem Leben holen weil sie anders sind, sowas sollte man nicht unterstützen. Man muss ihnen helfen wieder ins Leben zu finden und nicht wie in den 40er Jahren töten weil sie nicht den Normen entsprechen. Es wird leider zu viel Geld mit den Leben der Menschen gemacht.
Wir schützen ihn und kämpfen für ihn und um ihn weil wir die ganze Geschichte objektiver sehen und auch einiges an Erfahrung was Medizin und Anatomie angeht haben. Sein Vater und die Tante sind beide Physiotherapeuten aber er beleidigt sie lieber und schlägt zu anstelle mal mit ihnen Übungen zu machen.
Er braucht keine SH sondern Motivation zum Leben und zu kämpfen.
Was seine Rechte angeht, wenn wir uns nicht für ihn eingesetzt hätten, dann würde er die Vormundschaft entzogen bekommen denn es gibt in Deutschland ein Gesetzt, dass wenn man stark Depressiv und/oder Medikamenten oder drogenabhängig ist, man nicht als voll zurechnungsfähig gesehen wird. Wir haben aber immer alles zu seinem Gunsten schön geredet damit er Zuhause bleiben kann mit all seinen persönlichen Sachen und im Kreis der Familie wo jeder gleich springt wenn etwas ist, egal zu welcher Tageszeit. Zuhause wo er rundum verwöhnt wird und all seine Anfälle akzeptiert werden. Wer würde noch wie sein Vater nachts um 3 Uhr aufstehen um ihm etwas zu bringen? Wer würde ihm noch stunden lang die Beine massieren und dabei sein eigens Leben vergessen so wie es seine Mutter macht?
Wir halten ihn nicht gefangen so wie er das sieht sondern wollen mit alles Macht ihn unterstützen wieder ins Leben zurück zu finden denn das verdient er. Keiner liebt ihn mehr als seine Familie!!!! Wir verstehen ihn auch, wissen dass er leidet aber akzeptieren nicht dass er sich aufgibt, eben weil er heilbar ist.
Er muss den Bnzoentzug durch stehen und dann mal mit der Reha beginnen und er wird sich wundern wie schön das Leben sein kann.
Aber doch nicht wie ein Feigling und Weichei aufgeben.

Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Verfasst: Montag 29. Juni 2015, 00:42
von Girlxxx
@Kämpfer:
Also, wer bist du denn genau, dass du so viel Infos hast? Wie weisst du, dass der User der ist den du meinst?
Inhaltlich schreibst du auch viel Ungereimtes, aber das lass ich mal bleiben. Mich würden zunächst obige Fragen interessieren.

Verdächtig alleweil wenn ihr ihn aber mit aller Macht ins Leben zurück zwingen wollt...vielleicht solltet ihr mal seine Innenperspektive mehr zu verstehen bemüht sein (d.h. entscheidend ist nicht was ihr als lebenswert betrachtet sondern was `der Herr` als für sich akzeptabel erachtet). Er sei ein Weichei und Feigling, nun, kein Wunder, dass er sich von euch nichts sagen lässt wenn es das ist was ihr ihm vermittelt. Da würde ich auch auf Durchzug stellen. So wie du redest, muss er sich ja als Gefangener vorkommen...deine Art zu schreiben hat nämlich etwas grauenhaftes...evtl. auch nur grauenhaft gut gemeintes.
Aber um es klar zu stellen: ich mass mir kein Urteil an betreffs den künftigen Möglichkeiten die `der Herr` bezüglich einem lebenswerten Leben hat oder nicht, sage nur wie dein Beitrag auf mich wirkt.
Wie das rechtlich ist, weiss ich auch nicht mit Sicherheit. Aber wenn `der Herr` die Kriterien für Sterbehilfe erfüllt, dann kann die Familie wohl nichts dagegen unternehmen.