Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

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Girlxxx

Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Girlxxx »

@Ibanez:
Für dich sehe ich nur einen Weg: Konsequenz. Wenn du wirklich überzeugt bist, dass kein lebenswertes Leben je wieder zu erreichen sein wird (kannst du da ganz sicher sein?), dann musst du wohl eindeutiger auf den Exit hinsteuern. Diskussionen nicht mehr führen. Wirklich konsequent Dinge in die Wege leiten beginnen.
Falls du dir aber nicht so sicher bist, dann bleibt dir das vegetieren und abwarten (wie jetzt), oder aber trotz allem der Entschluss versuchsweise sich auf therapeutische Wege einzulassen (was hast du zu verlieren?). Entscheidend bei diesem letzteren Weg wäre die klare Formulierung von Zielen, Fristen etc. Du legst fest welchen Zeithorizont du dir gibst für angestrebte von dir definierte Ziele. Und deine Angehörigen haben solches dann auch zu respektieren (was eigentlich selbstredend ist: ohne dein Wille dich auf eine Therapie einzulassen geht gar nichts).
Zuletzt geändert von Girlxxx am Dienstag 30. Juni 2015, 02:41, insgesamt 1-mal geändert.
chris84

Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von chris84 »

Hier kurz meine Ansichten zum Thema, auch wenn schon vieles gesagt wurde:
Liebe Kämpfer, gut möglich, dass es noch Hoffnungen und Behandlungsmethoden für deinen Bruder gibt, aber es muss doch der Betroffene selbst entscheiden ob er es noch weiter versucht oder den anderen (aus deiner Sicht feigen) Weg geht. Wenn er diesen Weg wählen möchte dann ist das seine eigene Entscheidung, unabhängig davon welche Leiden er hat. Natürlich nur unter der Voraussetzung, dass man mit der gewählten Suizidmethode keine anderen gefährdet. Auch bin ich dafür, dass man Menschen vor Kurzschlussreaktionen bewahren sollte. Aber ich schätze, Ibanez spielt schon seit längerer Zeit mit dem Gedanken zu sterben. Du schreibst Sachen, wie „man muss sein Leben meistern“ und kämpfen usw. Wieso muss man das? Das ist deine Lebensweise nach der du ja auch gerne leben kannst. Aber du kannst deine Lebenseinstellung nicht anderen aufzwingen.
Niemand von uns wurde gefragt ob wir überhaupt leben wollen, also steht es doch jeden Menschen frei es jederzeit zu beenden (unabhängig aus welchen Gründen). Also ich kann mich nicht erinnern dass ich ein Lebensvertrag unterschrieben habe, der mich zum weiter leben verpflichtet. Es wäre mir auch neu, dass man zum sterben jetzt eine Erlaubnis braucht.
Das Forum selbst mag auf dich etwas abstoßend wirken, da hier manchmal Suizidmethoden wie Kochrezepte ausgetauscht werden. Aber auch das kannst du uns nicht verbieten, auch wenn du das Forum lieber offline sehen würdest.
Wenn du so strikt gegen SH bist kann man natürlich nur hoffen, dass du selbst keine tödliche Krankheit bekommst an der du ohne SH qualvoll verenden würdest. Also nicht dass ich dir so was wünschen würde.
An der Stelle möchte ich noch einige Fragen in den Raum werfen:
1. Ab wann wäre es denn für dich in Ordnung dass dein Bruder SH in Anspruch nimmt? Erst wenn er alle Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft hat? Oder muss er dazu schon Krebs im Endstadium (oder eine andere tödliche Krankheit) haben? Würdest du ihn dann ziehen lassen?
2. Angenommen Ibanez wird SH gewährt? Wie wollt ihr ihn dann daran hindern das durchzuziehen? Wollt ihr jedes Mal die Polizei rufen und ihn an der Ausreise hindern?
3. Wie ich erfahren habe hat Ibanez keinen eigenen Hausschlüssel. Das kommt mir doch irgendwie wie Gefängnis vor…? Vielleicht interpretier ich da auch nur etwas falsch rein. Bitte um Aufklärung.
4. Bist du gegen SH generell? Also würdest du auch todkranken Menschen die SH verweigern wollen?

Lass Ibanez doch erst mal einen Antrag stellen (wobei ich bezweifle, dass ihm SH gewährt wird). Viele Menschen stellen einen Antrag und wenn dieser gewährt wird heißt es aber noch nicht, dass sie den Todescocktail auch einnehmen. Manchmal reicht ihnen auch die Gewissheit, dass sie ihr Leben nun jederzeit per Zaubertrank beenden könnten. Sorry für meinen schwarzen Humor, aber ich kann da manchmal nicht anders. Aber diese Gewissheit kann für viele Betroffene äußerst befreiend sein und manchmal reicht ihnen das auch. Sollte sein Antrag gewährt werden muss es ja nicht sein, dass er das Mittel sofort nimmt. Vielleicht überlegt er es sich ja dann noch mal anders. Manche warten dann doch noch einige Zeit damit.
Zum Schluß noch eine kurze Story aus meinen Leben. Vor ein paar Jahren ist meine Oma an Krebs gestorben. Natürlich hab ich um sie getrauert und hätte sie gerne noch ein paar Jahre behalten. Aber ich hatte mich auch für sie gefreut. Ganz einfach weil sie nach dem Tod nicht mehr leiden musste und nun friedlich schlafen konnte. Vielleicht solltet ihr auch mal diese Perspektive betrachten.

Leute, es wäre nett wenn es nicht ins Beleidigende gehen würde. Es wäre schade wenn dieser interessante Thread deswegen geschlossen werden würde.
Girlxxx

Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Girlxxx »

chris84 hat geschrieben: Liebe Kämpfer, gut möglich, dass es noch Hoffnungen und Behandlungsmethoden für deinen Bruder gibt, aber es muss doch der Betroffene selbst entscheiden ob er es noch weiter versucht oder den anderen (aus deiner Sicht feigen) Weg geht. Wenn er diesen Weg wählen möchte dann ist das seine eigene Entscheidung, unabhängig davon welche Leiden er hat.
Das sehe ich nicht so. Zunächst: es geht hier um begleiteten Suizid und nicht um Sterbehilfe (na ja, Freitodbegleitung kann man wohl auch unter Sterbehilfe subsummieren)! Beim begleiteten Suizid gibt es Kriterien, darunter auch jenen des Leidausmasses (und das finde ich richtig). Ansonsten bleibt noch die Möglichkeit von Suizid.
Natürlich nur unter der Voraussetzung, dass man mit der gewählten Suizidmethode keine anderen gefährdet.
Ibanez will Suizidbeihilfe nicht nochmals einen Suizidversuch machen (dass man andere nicht gefährden soll, ist so selbstverständlich wie nutzlos als geäusserte Bitte oder Vorschrift).
Auch bin ich dafür, dass man Menschen vor Kurzschlussreaktionen bewahren sollte.
Einverstanden.
Aber ich schätze, Ibanez spielt schon seit längerer Zeit mit dem Gedanken zu sterben. Du schreibst Sachen, wie „man muss sein Leben meistern“ und kämpfen usw. Wieso muss man das? Das ist deine Lebensweise nach der du ja auch gerne leben kannst. Aber du kannst deine Lebenseinstellung nicht anderen aufzwingen.
Er muss schlicht und einfach die Kriterien für Suizidbeihilfe erfüllen. Das kann unter Umständen durchaus implizieren, dass man Therapien vorweisen können muss. Die Schwester zielt freilich auf etwas ganz anderes: dass wer will und sich richtig beeinflussen lässt ein lebenswertes Leben erreicht.
Niemand von uns wurde gefragt ob wir überhaupt leben wollen, also steht es doch jeden Menschen frei es jederzeit zu beenden (unabhängig aus welchen Gründen). Also ich kann mich nicht erinnern dass ich ein Lebensvertrag unterschrieben habe, der mich zum weiter leben verpflichtet. Es wäre mir auch neu, dass man zum sterben jetzt eine Erlaubnis braucht.
Aber da Ibanez Suizidbeihilfe will, muss er die entsprechenden Kriterien erfüllen. Dass man ganz allgemein gesehen nicht zum Leben verpflichtet ist, mag richtig sein (wobei es auch da ethische Konfliktsituationen geben kann wo ein Suizid nicht gerechtfertigt erscheint), dennoch würde ich davon ausgehen, dass fast jeder Mensch lieber ein lebenswertes Leben hätte als zu sterben, was entsprechende Einstellung und Hilfe von aussen (mit)definiert.
Wenn du so strikt gegen SH bist kann man natürlich nur hoffen, dass du selbst keine tödliche Krankheit bekommst an der du ohne SH qualvoll verenden würdest. Also nicht dass ich dir so was wünschen würde.
Ist sie gegen Sterbehilfe oder begleiteten Suizid oder beides?
1. Ab wann wäre es denn für dich in Ordnung dass dein Bruder SH in Anspruch nimmt? Erst wenn er alle Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft hat? Oder muss er dazu schon Krebs im Endstadium (oder eine andere tödliche Krankheit) haben? Würdest du ihn dann ziehen lassen?
Nochmals: es geht nicht um Sterbehilfe.
(wobei ich bezweifle, dass ihm SH gewährt wird).
Da bin ich mir gar nicht so sicher. Sein physischer Zustand könnte die Kriterien erfüllen. Sein dauerhafter Wunsch ebenso. Sein Leiden wohl auch. Skeptisch wäre ich bezüglich seiner psychischen Verfassung (Depression/Emotionslosigkeit) und noch zu wenig in Anspruch genommene Therapieangebote.
Zuletzt geändert von Girlxxx am Dienstag 30. Juni 2015, 03:42, insgesamt 2-mal geändert.
Ibanez
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Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Ibanez »

Danke Chris für den aspektreichen Beitrag.
Auch girlxxx hat meine Möglichkeiten sehr gut zusammengefasst. Es gäbe da noch eine weitere Möglichkeit für mich, die will ich hier aber nicht ansprechen.

So wie ich meine Familie kenne, gäbe es keinen Zustand, keine Krankheit, bei der sie das zulassen würden. Sie gehen in die Esotherikrichtung, das heißt sie glauben an Homeopathie, Energietherapie durch Handauflegen usw, das heißt es gibt für sie sowas wie "austherapiert" nicht und bis zum bitteren Ende kann es immer eine spontane Wunderheilung geben. Ich lehne die Alternativmedizin prinzipiell nicht ab, selbst wenn da vielleicht viel aus psychologischen Gründen bzw. nach dem Placeboeffekt wirkt, aber ich gebe mal ein extremes Beispiel: Ein Familienangehöriger von mir hat ein Blatt Papier genommen und "Heilung aktivieren" darauf geschrieben. Diesen Zettel hat er auf meinen Nachttisch gelegt und meine Getränke wie Wasserflasche und Saftflasche darauf gestellt, in der ernsthaften Hoffnung, dass sich die "Heilungsinformationen" auf die Getränke übertragen. Ich weiß jetzt nicht auf was für einer Alternativmedizin-Fortbildung man sowas lernt und wieviel sowas kostet, aber das finde ich schon etwas weit hergeholt. Das nur mal so als Beispiel welche Ausmaße und Realitätsbezüge die Hoffnungen meiner Familie haben.

Das bedeutet, dass wenn ich mit ihnen ein Behandlungsminimum und eine Frist vereinbare und ich im sehr wahrscheinlichen Falle (eigentlich SICHEREN Falle) immernoch nicht zu einem für mich lebenswerten Zustand gerate, dann bin ich am selben Punkt wie jetzt, weil sie mich dann immernoch nicht ziehen lassen würden.

Es ist verzwickt.
Girlxxx

Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Girlxxx »

Ibanez hat geschrieben:Das bedeutet, dass wenn ich mit ihnen ein Behandlungsminimum und eine Frist vereinbare und ich im sehr wahrscheinlichen Falle (eigentlich SICHEREN Falle) immernoch nicht zu einem für mich lebenswerten Zustand gerate, dann bin ich am selben Punkt wie jetzt, weil sie mich dann immernoch nicht ziehen lassen würden.
Es ist verzwickt.
Wie gesagt: die Ziele, Fristen etc. wären von dir zu bestimmen (natürlich müssten diese so gesetzt sein, dass realistischer Weise sich etwas verbessern könnte) und auch das was danach, je nach erreichtem Erfolg, anstehen würde. Und dies implizierte (als Vorbedingung deiner Therapieeinwilligung), dass das so von deinen Angehörigen akzeptiert würde.
Ich vermute, dass sich das Esoterische nicht nur auf Heilmethoden beschränkt, sondern auch weltanschaulich-ethische Aspekte impliziert, anders kann ich die radikale Position deiner Schwester schwer nachvollziehen (wobei ich nicht weiss was sie genau meint: Sterbehilfe und/oder begleiteter Suizid oder aber man subsummiert Beihilfe zum Suizid unter Sterbehilfe).
Ibanez
Beiträge: 73
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Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Ibanez »

Ich glaube sie meint damit generell alle Handlungen, die das Sterben begünstigen.
Kämpfer
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Registriert: Sonntag 28. Juni 2015, 21:59

Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Kämpfer »

Ibanez hat geschrieben:
...zynischer kann man das nicht mehr ausdrücken. "Toll, es ist so super das ich Schmerzen habe, usw., das ist echt positiv! Ich habe ein einzigartiges Schicksal und so eine tolle Familie um mich herum!"
Genau sowas denk ich mir auch immer, wenn ich sowas täglich zu hören bekomme. Wo bitte soll ich das sogenannte Positive sehen, wenn es einfach nicht vorhanden ist?? Soll ichs mir einfach einbilden oder was?
Das ist das Leben aber das heißt doch nicht dass wenn man nicht auf Partys geht, man kein Leben hat. Es gibt auch andere interessante und sinnvolle Dinge die man machen kann. Jeder egal ob im Rollstuhl oder nicht.
Oh mann. Die Party ist doch nur ein einfaches Beispiel dafür, dass halt so gut wie gar nichts mehr geht.
Ist das lustig mit euch gerne Toten geworden. :)))) so viel falsche Sachen über mich habe ich ja lange nicht mehr gehört. Naja, was soll man in solch ein Forum schon erwarten. Als kompletter Gegner von SH kann man ja nur Angriffe und Beleidigungen und vor allem,....ach hat ja keinen Sinn,....ich bin auf ein Forum von Emos und Selbstzerstörer. Mein Gott, wenn ihr nichts gebacken im Leben bekommt dann macht halt was ihr wollt. Ich hoffe nur das mein Bruder nicht noch tiefer sinkt dank solcher negativen Menschen.
Sehr unpassend und respektlos Schwesterchen. Zu so einem Entschluss gehört mit Sicherheit etwas mehr dazu als einfach etwas nicht gebacken zu kriegen. Egal ob das nur psychische oder nur körperliche Schäden oder beides zusammen sind.
Das ist ja wie Ungeziefer,....pfui mich juckt es schon überall ich sollte schnell Mitglied bei dignitas werden wer weiß vielleicht brauche ich es ja mal. Besser als eine Versicherung. Oh man, traurig wie die Welt geworden ist.
Ich wünsche es niemandem, aber so ein Krebs oder eine andere Krankheit oder ein Unfall kann jeden treffen und im Endstadium einer solchen Krankheit kann es sein, dass du nochmal an solche Aussagen zurückdenkst. Natürlich denkt man als junger gesunder Mensch nicht an sowas. Aber es kann wie gesagt jeden treffen und ich würde an deiner Stelle aufpassen, dass das Karma nicht irgendwann zurückschlägt, so wie es vielleicht auch bei mir der Fall war.
Du kamnst jetzt natürlich sagen, dass du sowas egal in welchem Zustand vom Grundprinzip ablehnst, aber du kannst dich jetzt nicht in so eine Extremsituation hinein versetzen. Da schmeißt man dann auch gerne mal solche Prinzipien über Bord.
Der gleiche Fall in einem Forum für positive Gedanken oder sogar in Selbsthilfegruppen würde zu Hilfe führen, Hilfe dass er anders denkt. Je mehr er sich mit negativ eingestellten Menschen und Themen beschäftigt, umso mehr ist er wütend und hasst uns.
Würde es nicht. Ich lasse mich auch bei diesem Forum hier nicht beeinflussen, sondern bleibe stehts meinem eigenen Gefühl und Einschätzung treu. Und es ist ja hier nicht so, dass einfach nur stumpfsinnig verherrlicht wird, sondern bisher hat eigentlich jeder nachvollziehbar mitdiskutiert.
Vor allem weil er Unterstützung von Menschen hat die ihn nicht kennen und für denen es doch egal ist ob er am Leben ist oder nicht.
Genau DAS ist aber die wichtigste Voraussetzung um objektive und unbeinflusste Meinungen zu erhalten. Wenn du meine Geschichte und meine Situation mit deinen Freunden oder sonstwen besprichst, die dir gegenüber nicht anonym sind, sondern du ihr Gesicht oder ihren Namen kennst, dann wirst bei so einem Thema NIE ihre ehrliche Meinung und Einschätzung zu hören bekommen, denn sie wollen es sich ja nicht mit dir vermiesen. Das ist ja der Vorteil von Foren, dass man nämlich Meinungen einholen kann und davon ausgehen kann, dass diese nicht durch irgendeinen sozialen Faktor beeinflusst sind.
Als ich sagte dass ich freunde hab die in so einer Situation sind, meinte ich das Alter um die 30 und mit Familie...
Er hatte das ja glaube ich auch ironisch gemeint, falls wir uns auf das Selbe beziehen.
Und hallo ich bin nicht im Rollstuhl und kann dennoch nicht alles machen was ich will oder gerne würde. Also echt manche verlangen vom Leben einfach zu viel ohne was dafür machen zu müssen.
Dass du wegen deiner Kinder nicht mehr alle Freiheiten hast, das ist ja wohl klar und stand auch im Prospekt, bevor du dich für die Kinder entschieden hast. Deine "Einschränkungen" wegen deinen Kidz willst du ja wohl nicht ernsthaft mit meinen vergleichen, oder?
Dass dafür machen kann auch eine Lebensumstellung sein oder einfach mal die Sichtweise ändern, oder seine Einstellung. Menschen sind keine Produkte die projiziert wurden, am Fließband erstellt wurden und wenn sie Fehlerhaft sind oder kaputt gehen man einfach wegwirft oder ersetzt.
Könnte auch eine Chance sein DEINE Sichtweise zu ändern und mehr Tolleranz für solche Themen zu entwickeln. Wieso immer die anderen?
Du hast noch nicht mal bemerkt was ironisch gemeint war und was nicht. Du verstehst gar nichts weil du so besessen davon bist nicht Leben zu wollen. Du siehst nichts mehr. Ich muss es wohl wie im Kindergarten formulieren. SH ist in Ordnung wenn man alt und krank (kann sich 100% nach allen Versuchen nicht verbessern), wenn man komplett gelähmt ist, wenn man alles versucht hat um wieder heile zu werden. Aber doch nicht wenn man nicht mal das mindeste versucht hat. Und wenn es laut Experten große Möglichkeiten gibt wieder recht heil zu werden. Dann ist es nicht akzeptabel. Wenn man sich nur auf die eigene Einschätzung basiert man aber sein ganzes Leben mit Medizin oder Anatomie nichts zu tun hatte. In deinem Fall Brüderchen ist dein Wunsch eine Dummheit und ich sage das stellvertreten für all unsere Angehörige, und auch für die Menschen die diese Geschichte kennen, dich und mich nicht kennen aber selber sich nie haben runter kriegen lassen. Mich lügen Menschen die mich kennen selten an. Was heißt hier es sich mit mir nicht vermiesen? Unter Freunden sagt man sich DIE WAHRHEIT ohne beleidigt zu werden. Kennst du anscheinend auch nicht.
Kämpfer
Beiträge: 94
Registriert: Sonntag 28. Juni 2015, 21:59

Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Kämpfer »

Girlxxx hat geschrieben:
Kämpfer hat geschrieben: Ist das lustig mit euch gerne Toten geworden. :))))
Ach so, die Leute hier wollen sterben...ach, so ist das. Keine Kämpfe, kein weder Leben noch Sterben können...kein zerrissen sein in der Ambivalenz? Nein, freudig-lustiges tot sein wollen. Bist du eigentlich noch ernst zu nehmen?
Naja, was soll man in solch ein Forum schon erwarten. Als kompletter Gegner von SH kann man ja nur Angriffe und Beleidigungen und vor allem,....ach hat ja keinen Sinn,....ich bin auf ein Forum von Emos und Selbstzerstörer.
Jetzt weiss ich wenigstens warum es solche Organisationen braucht. Hatte noch nie das Vergnügen mit einem fanatischen Suizidbeihilfe-Gegner (warum redest du dauernd von Sterbehilfe?). Wenigstens gibst du zu ein kompletter Gegner zu sein...genau das vermutete ich. Da lag ich also richtig.
Mein Gott, wenn ihr nichts gebacken im Leben bekommt dann macht halt was ihr wollt.
Würdest du mir gegenüber stehen würdest du den Spruch nicht zu sagen wagen. Das ist dermassen unverschämt und selbstgerecht...sigh.
Ich hoffe nur das mein Bruder nicht noch tiefer sinkt dank solcher negativen Menschen.
Klar: dein Bruder ist unfähig zur eigenen freien Willensbildung. Das impliziert deine Aussage. Für dich braucht er nur richtig beeinflusst zu werden und nur du weist welcher Einfluss der richtige ist.
Das ist ja wie Ungeziefer,....pfui mich juckt es schon überall ich sollte schnell Mitglied bei dignitas werden wer weiß vielleicht brauche ich es ja mal. Besser als eine Versicherung. Oh man, traurig wie die Welt geworden ist.
Wie wär`s mit Zyklon-B, passt bestens zur Kruppstahl-Rhetorik.
Wieso denkt ihr alle dass ich meinen Bruder bevormunde? Das hat damals die Psychiatrie gemacht als sie ihm irgend welchen unzulässiges Wort gab. Da war sein Wille weg, sein alles, er war weg.
Nur weil er in der Psychiatrie Zwangsbehandelt wurde, heisst das nicht, dass er jetzt nicht unter einer anderen Art von Zwangsbehandlung steht. Du meinst jetzt sei er frei? Nicht solange ihr ihn gemäss euren Vorstellungen ohne wenn und aber zum Leben zwingen wollt.
Warum um Himmels willen ist es in Ordnung wenn man sterben will weil man glaubt nicht wieder gesund zu werden, aber es ist nicht in Ordnung zu glauben dass man gesund wird? Nichts ist da 100% sicher aber die negative Seite soll akzeptiert werden und die positive ist weit her geholt und dumm. Wo ist da die Logik?
Deine selektive Wahrnehmung ist Resultat deines Fanatismus. Mir wirst du nirgends das von dir behauptete nachweisen können. Wer nur im Raster schwarz-weiss denkt wie du ist nicht fähig zu kommunizieren, was du nun seit Beginn an demonstrierst. Ich kann nur von mir reden: nirgends propagiere ich das Sterben, im Gegenteil bin ich auch der Ansicht dass alle realistisch Besserung versprechenden Wege versucht werden sollten. Die Frage ist halt: wie und wer hat da auf Grund welcher Kriterien zu entscheiden?
Nun scheint es als ob wir alle seine Feinde sind und dies weil er nie die andere Seite betrachten will. Der gleiche Fall in einem Forum für positive Gedanken oder sogar in Selbsthilfegruppen würde zu Hilfe führen, Hilfe dass er anders denkt. Je mehr er sich mit negativ eingestellten Menschen und Themen beschäftigt, umso mehr ist er wütend und hasst uns. Vor allem weil er Unterstützung von Menschen hat die ihn nicht kennen und für denen es doch egal ist ob er am Leben ist oder nicht.
Du verlangst genau das von ihm was du unter keinen Umständen bereit bist zu tun: du willst die andere Seite nicht betrachten. Schon sehr einseitig wie ich finde. Und vor allem: du hast a priori recht, das ist deine Prämisse: unter rechter Beeinflussung wird das schon wieder...
Dass hier negativ eingestellte Menschen sind ist einfach falsch. Viele kämpfen, zweifeln und und und, aber du bist dermassen borniert in deiner fanatischen Ablehnung, dass du nicht siehst was wirklich der Fall ist.
Ihr sagt immer dass ich nicht begreife was er will und wie er sich fühlt,....warum versucht man nicht mal zu Begreifen was wir fühlen und wie die Sache wirklich aussieht? Es bestreitet ja keiner dass es ihm Mies geht? Aber er hat ja auch nichts versucht dass es ihm besser geht. Nur geblockt weil seine Vorstellung nicht weiter reicht.
Ja, das wiederholst du jetzt seit deinem ersten Beitrag. Und meine Argumente für eine differenziertere Sichtweise habe ich auch zur Genüge genannt. Leider greifst du sie nie wirklich auf. Du bist mindestens so einseitig fixiert wie du es deinem Bruder vorwirfst.
Ihr seit wohl auf Droge und könnt mir nicht Folgen oder?
Ich folge dir sehr gut. Ich zweifle aber ob du dir bewusst bist wie dogmatisch-fanatisch deine Denkungsart grundsätzlich ist.
Als ich sagte dass ich freunde hab die in so einer Situation sind, meinte ich das Alter um die 30 und mit Familie...
Und hallo ich bin nicht im Rollstuhl und kann dennoch nicht alles machen was ich will oder gerne würde. Also echt manche verlangen vom Leben einfach zu viel ohne was dafür machen zu müssen. Dass dafür machen kann auch eine Lebensumstellung sein oder einfach mal die Sichtweise ändern, oder seine Einstellung. Menschen sind keine Produkte die projiziert wurden, am Fließband erstellt wurden und wenn sie Fehlerhaft sind oder kaputt gehen man einfach wegwirft oder ersetzt.
Nein, Menschen sind Gegenstände die man nur richtig beeinflussen muss, damit sie das Leben immer lebenswert finden. Niemand wirft deinen Bruder fort, er selber soll entscheiden was für ihn der richtige Weg ist. Du aber masst dir hier an zu wissen welcher Weg für ihn der richtige ist. Du behandelst ihn als manipulierbares Objekt.
Ich sage im übrigen nicht, dass ich weiss was richtig ist für deinen Bruder. Ich weiss es definitiv nicht (anderes habe ich auch nirgends behauptet). Aber ich sehe deinen Fanatismus, dein völlig falsches Menschenbild (JEDER kann wenn er will und richtig beeinflusst wird/sich beeinflussen lässt). Deine Unfähigkeit und Unwilligkeit das Tragische des Lebens voll zu akzeptieren (insofern es Leben gibt, dass nicht mehr zum lebenswerten hin zu verändern ist). Wenn du solchen dogmatisch-realitätsblinden Fanatismus ablegen kannst, könntest du evtl. eine andere Diskussionsbasis mit deinem Bruder finden...
Ist ja komisch, trotz meiner Unfähigkeit, meiner irrealen Welt,...bla bla, ich bin ja die dumme Cruella, bin ich nicht in diese unzulässiges Wort wie mein ach so all wissender Bruder geraten. Warum wohl? Ah ich weiß ich werde von einer Fee beschützt. Pff, so viel Mist hab ich auch schon lange nicht mehr gehört.
Du hast von Anfang an mich angegriffen, dann warst du neutral und nun beleidigst du. Ich stelle nur die Geschichte aus der Perspektive der Menschen die meinen Bruder täglich um sich haben dar. Hier geht es nicht nur um die Meinungsfreiheit. Wenn ihr einen Junky oder voll Besoffenen seht der voll davon überzeugt ist dass er sterben will, würdet ihr das befürworten? Der ist nicht ganz er selbst!!!! Da geschieht etwas in seinem Kopf dass wieder verschwindet!!!! Aber er ist von seinem Wunsch sehr überzeugt.
Kämpfer
Beiträge: 94
Registriert: Sonntag 28. Juni 2015, 21:59

Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Kämpfer »

Girlxxx hat geschrieben:@Ibanez:
Für dich sehe ich nur einen Weg: Konsequenz. Wenn du wirklich überzeugt bist, dass kein lebenswertes Leben je wieder zu erreichen sein wird (kannst du da ganz sicher sein?), dann musst du wohl eindeutiger auf den Exit hinsteuern. Diskussionen nicht mehr führen. Wirklich konsequent Dinge in die Wege leiten beginnen.
Falls du dir aber nicht so sicher bist, dann bleibt dir das vegetieren und abwarten (wie jetzt), oder aber trotz allem der Entschluss versuchsweise sich auf therapeutische Wege einzulassen (was hast du zu verlieren?). Entscheidend bei diesem letzteren Weg wäre die klare Formulierung von Zielen, Fristen etc. Du legst fest welchen Zeithorizont du dir gibst für angestrebte von dir definierte Ziele. Und deine Angehörigen haben solches dann auch zu respektieren (was eigentlich selbstredend ist: ohne dein Wille dich auf eine Therapie einzulassen geht gar nichts).
Wer bist du um das sagen zu können? Wie gut kennst du ihn? Bist du Ortophäde oder Neurologe? Deine letztere Aussage versuche ich ihm die ganze Zeit nahe zu bringen. Er hat sich fest gebissen und das von Anfang an. Das ist nicht normal. Psychologen gaben ihn auf weil er sie alle ignorierte, Ärzte und Krankenschwestern verstanden ihn nicht und sagten uns dass das so wie er es macht und wie er denkt nicht ok ist und er viel verlieren wird. Sie haben ihn aus dem Krankenhaus raus geschmissen weil er nicht mitmachen wollte. Was soll das? Weiß er alles besser als die Menschen die in diesen Bereichen arbeiten und große Erfolge erzielt haben? Bevor ich den Mund aufgemacht hab um ihm Hoffnung zu machen (versucht), habe ich mich fachlich genau informiert und alle Ärzte die ihn behandelt haben gefragt. Es ist kein Wunschdenken was ich von mir gebe sondern das Wiederholen von dem was Fachleute ihm schon gesagt haben. Mit 27 sich einfach so aufgeben obwohl man noch so viel machen kann und sein Körper und die Psyche wieder hinbiegen kann, ist nicht zu verstehen.
Sternenwesen
Beiträge: 92
Registriert: Dienstag 2. Juni 2015, 10:34

Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Sternenwesen »

Kämpfer hat geschrieben: Wer bist du um das sagen zu können?


Eine sehr gute Frage, auf die es keine adäquate Antwort gibt. Solange er kämpfen will, lass es ihn tun. DU kennst deinen Bruder. Hier kennt ihn keiner wirklich.
Ibanez
Beiträge: 73
Registriert: Donnerstag 25. Juni 2015, 05:48

Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Ibanez »

SH ist in Ordnung wenn man alt und krank (kann sich 100% nach allen Versuchen nicht verbessern),...
Seit wann bestimmst du denn wann SH oder Suizid generell universell und allgemeingültig in Ordnung ist? Da kommt wieder stark die Charakterisierung über dich von Girlxxx zum Vorschein.
Und seit wann ist ein junger Mensch vor subjektiv empfundenem Leid universell geschützt? Man könnte sogar sagen, dass ein Jüngerer einen noch längeren Leidensweg vor sich hat, was unzumutbar sein kann.
...wenn man alles versucht hat um wieder heile zu werden.
Was ist denn "alles" in dieser Familie? Das ist so frei dehnbar und definierbar, dass man sich bei euch auf so eine Vereinbarung gar nicht erst einlassen kann. Wer von euch und nach welchen Kriterien bewertet dann irgendwann, ob "alles" versucht wurde?
wenn man komplett gelähmt ist,...
Es gibt auch Krankheiten und Behinderungen, die unzumutbar sind, ohne "komplett gelähmt" sein zu müssen.
Gleichzeitig kann man wiederum auch gut mit einer "kompletten Lähmung" (Tetraplegie meinst du wohl) leben, wenn man es möchte. Es geht doch darum wie es der Betroffene selbst erlebt und empfindet und nicht, ob deine radikalen Vorraussetzungen erfüllt werden.
Außerdem hast du vergessen hinzuzufügen:
"...und wenn es keine mir nahestehende Person ist."
Aber doch nicht wenn man nicht mal das mindeste versucht hat.
#
Du hast doch selbst geschrieben, dass ich 2 Monate lang 2 Mal wöchentlich Krankengymnastik hatte (ich habe nur eine einzige Sitzung wegen Unwohlsein abgesagt). Das, zusammen mit meinem Körpergefühl, den Schmerzen und den Bewegungseinschränkungen lassen mich sehr gut meine Aussichten einschätzen. Wer soll es denn besser einschätzen können, als ich selbst, der in diesem zerstörten Körper steckt? Wieso ist denn das so schwer zu glauben?
und auch für die Menschen die diese Geschichte kennen, dich und mich nicht kennen aber selber sich nie haben runter kriegen lassen.
Ich glaube irgendwie kaum, dass du beim Erzählen meinen Zustand und meine Situation so genau zutreffend wie ich sie wirklich erlebe und empfinde und mit allen unangenehmen Details beschreibst so wie ich es beschreiben würde. Selbst hier hast du in deinem ersten Post behauptet, ich könne "alles bewegen", was schon mal extrem falsch ist. Da kann ich mir vorstellen wie sehr du die Geschichte woanders wahrscheinlich sehr verharmlost beschreibst.
Mich lügen Menschen die mich kennen selten an. Was heißt hier es sich mit mir nicht vermiesen? Unter Freunden sagt man sich DIE WAHRHEIT ohne beleidigt zu werden. Kennst du anscheinend auch nicht.
Hast du bei jeden deiner Gespräche die iLie Lügendetektor App laufen oder woher weißt du das so genau? Es schwingt bei Meinungsäußerungen unter Bekanntschaften immer eine gewisse Vorsicht mit, erst recht bei solchen extremen Themen wie in unserem Fall. Ein wenig übertrieben dargestellt, aber vom Prinzip her läuft es überall ungefähr so:

Die Stelle ab 1:28 bis 1:53 Min !!
http://www.youtube.com/watch?v=ywjyCjE8 ... 88&end=114
Wenn ihr einen Junky oder voll Besoffenen seht der voll davon überzeugt ist dass er sterben will, würdet ihr das befürworten? Der ist nicht ganz er selbst!!!! Da geschieht etwas in seinem Kopf dass wieder verschwindet!!!!
Ich glaube hier zweifelt niemand an, dass Kurzschlusshandlungen nicht unbedingt zu tollerieren sind, deshalb ist das kein passendes Beispiel.
Egal ob meine Psyche, so wie ich glaube, von den damaligen Medikamenten geschädigt ist, oder so wie du meinst von den Benzos, die ich in geringen Mengen zur Zeit noch einnehme, beeinflusst das nicht meine Grundhaltung zu einem für mich lebenswerten Zustand und die Schmerzen schon gar nicht.
Sie haben ihn aus dem Krankenhaus raus geschmissen weil er nicht mitmachen wollte.
Das stimmt nicht wirklich. Ich war nicht in einer Reha, sondern in einem Akutkrankenhaus. Alle Operationen waren erledigt und sie wollten mir nur noch das Selbstkathetern beibringen, was ich mittlerweile ja schon lange mache, aber damals abgelehnt habe und den Dauerkatheter dringelassen habe. Da das ein Akutkrankenhaus war gab es somit keinen Behandlungsgrund mehr und ich wurde ganz normal entlassen.
Bevor ich den Mund aufgemacht hab um ihm Hoffnung zu machen (versucht), habe ich mich fachlich genau informiert und alle Ärzte die ihn behandelt haben gefragt. Es ist kein Wunschdenken was ich von mir gebe sondern das Wiederholen von dem was Fachleute ihm schon gesagt haben.
Komisch, kein einziger Arzt hat mir persönlich, mir als Patient, das gesagt was du mir die ganze Zeit weiß machen willst. Glaubst du nicht auch, dass ein Arzt nicht auch etwas beeinflusst werden kann, wenn da eine Frau ihn mit großen Augen anschaut und erwartungsvoll fragt, ob ihr Brüderchen "wieder ok wird"? In den 2 Krankenhäusern mit unzähligen Ärzten hat mir jeder etwas anderes gesagt. "Du wirst laufen können, aber nur mit Orthesen." "Du wirst vielleicht laufen können, aber nur mit Hilfsmitteln wie Krücken." "Wir wissen es nicht, vielleicht." "Das mit dem Blasen und Darmproblem: kann, muss aber nicht." Aber trotzdem war jeder Arzt immer auch auf meine Aussagen und Empfindungen angewiesen. Jeder musste mich fragen wie hier und da die Empfindung ist, ob ich das und das bewegen kann usw., denn kein Röntgenbild, MRT oder sonst ein bildgebendes Verfahren sagt aus wie und was man bewegen kann und auch nicht ob, wo und wie starke Schmerzen man hat. Da sind auch die Ärzte immer auf die Aussagen des Patienten angewiesen.
Somit KANN dir gar kein Arzt eine zuverlässige Aussage ohne meine eigene Einschätzung geben.
Mit 27 sich einfach so aufgeben obwohl man noch so viel machen kann und sein Körper und die Psyche wieder hinbiegen kann, ist nicht zu verstehen.
Mann kann aber halt auch mal endlich auf dem Boden der Realität bleiben.
Sieh es einfach ein. Es sind zu viele Baustellen, von denen ja leider nicht mal eine halbwegs lösbar ist. Und wie schon erwähnt bräuchte ich so gut wie alle gelöst. Nach sorgfältiger Billanzierung kann ich es für mich als "Totalschaden" bezeichnen. Und jetzt bitte nicht wieder mit "du hast ja nichts versucht" oder so ähnlich antworten, sondern - siehe oben. Springe in diesem Post einfach an die Stelle mit dem Zeichen #
Girlxxx

Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Girlxxx »

Kämpfer hat geschrieben:
Girlxxx hat geschrieben:@Ibanez:
Für dich sehe ich nur einen Weg: Konsequenz. Wenn du wirklich überzeugt bist, dass kein lebenswertes Leben je wieder zu erreichen sein wird (kannst du da ganz sicher sein?), dann musst du wohl eindeutiger auf den Exit hinsteuern. Diskussionen nicht mehr führen. Wirklich konsequent Dinge in die Wege leiten beginnen.
Falls du dir aber nicht so sicher bist, dann bleibt dir das vegetieren und abwarten (wie jetzt), oder aber trotz allem der Entschluss versuchsweise sich auf therapeutische Wege einzulassen (was hast du zu verlieren?). Entscheidend bei diesem letzteren Weg wäre die klare Formulierung von Zielen, Fristen etc. Du legst fest welchen Zeithorizont du dir gibst für angestrebte von dir definierte Ziele. Und deine Angehörigen haben solches dann auch zu respektieren (was eigentlich selbstredend ist: ohne dein Wille dich auf eine Therapie einzulassen geht gar nichts).
Wer bist du um das sagen zu können? Wie gut kennst du ihn? Bist du Ortophäde oder Neurologe? Deine letztere Aussage versuche ich ihm die ganze Zeit nahe zu bringen. Er hat sich fest gebissen und das von Anfang an. Das ist nicht normal. Psychologen gaben ihn auf weil er sie alle ignorierte, Ärzte und Krankenschwestern verstanden ihn nicht und sagten uns dass das so wie er es macht und wie er denkt nicht ok ist und er viel verlieren wird. Sie haben ihn aus dem Krankenhaus raus geschmissen weil er nicht mitmachen wollte. Was soll das? Weiß er alles besser als die Menschen die in diesen Bereichen arbeiten und große Erfolge erzielt haben? Bevor ich den Mund aufgemacht hab um ihm Hoffnung zu machen (versucht), habe ich mich fachlich genau informiert und alle Ärzte die ihn behandelt haben gefragt. Es ist kein Wunschdenken was ich von mir gebe sondern das Wiederholen von dem was Fachleute ihm schon gesagt haben. Mit 27 sich einfach so aufgeben obwohl man noch so viel machen kann und sein Körper und die Psyche wieder hinbiegen kann, ist nicht zu verstehen.
Na ja, Ibanez stimmte mir zu (meinte allerdings, dass ich eine Option vergessen hatte...nicht schwer zu erraten welche). Du sagst also, dass Ibanez selber nicht weiss was seine Optionen sind...voila, und man dreht sich wieder im Kreis. Ich kenne deine erbarmungslose Stossrichtung mittlerweile. Die brauchst du mir nicht dauernd zu wiederholen. Du weisst als einzige was für deinen Bruder richtig wäre...das ist der Ausgangpunkt und auch Endpunkt deines `Denkens`.
Girlxxx

Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Girlxxx »

Kämpfer hat geschrieben: Wer bist du um das sagen zu können?
Das ist reine Logik unter der Voraussetzung, dass dein Bruder überhaupt ein Mitspracherecht hat. Über die faktischen Möglichkeiten weiss ich nichts genaues, da bin ich inkompetent (was nichts daran ändert, dass dein Bruder der letztlich bestimmende und entscheidende Faktor ist).
Sternenwesen hat geschrieben:Eine sehr gute Frage, auf die es keine adäquate Antwort gibt. Solange er kämpfen will, lass es ihn tun. DU kennst deinen Bruder. Hier kennt ihn keiner wirklich.
Nun, man würde normalerweise zumindest dem selbst Betroffenen auch ein gewisses Mitspracherecht zubilligen...würde man denken (tut man es nicht, wird nie etwas in Gang kommen, es sei denn Ibanez lenkt irgendwann völlig auf die Linie der Schwester um). Er hat meine Auflistung seiner Optionen übrigens als korrekt bezeichnet (eine Option vergessend).
Du sagst die Schwester kenne ihren Bruder und darum weiss sie besser als er was für ihn gut ist, da sie ihn oder seine Optionen eben besser kennt (einzige Begründung hier: weil die Ärzte dies und jenes sagen) als er sich selber: das ist die Logik hier. Dass er gerade, aus Sicht der Schwester, nicht kämpft, ist doch ein Vorwurf der die Schwester dauernd hervorbringt.
Die Frage was realistischer Weise erreicht werden kann an Besserung gehört in den Bereich des `aufgeklärten Selbstinteresses`. Da gibt es auch diverse Aspekte: a) was sagen die Fachleute, mit welcher Wahrscheinlichkeit können sie innerhalb welcher Fristen was genau voraussagen? b) Wie bewertet dein Bruder solche Aussagen und die entsprechenden Fristen? Willst du, dass dein Bruder in Therapien einwilligt, müssen a und b sich treffen. Wie könnte man das erreichen? Sicher nur wenn man deinen Bruder (nolens volens mit seinen jetzigen Vorstellungen von lebenswertem Leben) mit ins Boot holt.

@ Ibanez: wäre es nicht angezeigt offiziell zu prüfen ob deine Therapieverweigerung ein Grund sein könnte dir Freitodbegleitung zu verweigern? D.h. inwiefern du solche in Anspruch genommen haben müsstest damit deine Situation als irreversibel klassifiziert würde. Ich denke du solltest diesbezüglich einfach mal mehr Infos einholen, damit da mehr Realität ins Spiel kommt.
Zuletzt geändert von Girlxxx am Dienstag 30. Juni 2015, 17:12, insgesamt 1-mal geändert.
Ibanez
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Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Ibanez »

Der einzige, der mich besser kennt als meine Mutter, meine Schwester und wahrscheinlich auch als ich mich selbst ist......Google!!

(gilt wohl für jeden von uns)

Vielleicht sollte ich ihn einfach entscheiden lassen.
Girlxxx

Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Girlxxx »

Ibanez hat geschrieben:Der einzige, der mich besser kennt als meine Mutter, meine Schwester und wahrscheinlich auch als ich mich selbst ist......Google!!

(gilt wohl für jeden von uns)

Vielleicht sollte ich ihn einfach entscheiden lassen.
Wie das? Verstehe ich gar nicht.
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